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Ich bin vor ein paar Tagen über einen Ausdruck in einem Thread (ich weiss nicht mehr welchen) gestolpert, den ich schon sehr lange nicht mehr gehört/gelesen habe.
Den Ausdruck "führerharter Hund". Ich wusste gar nicht, dass man das noch sagt. Hatte das eher in die Ecke "Dominanzdenken" abgeschoben.
Immerhin wurden Hunde ja seit Jahrtausenden gezüchtet und selektiert in einem sehr hohen Mass, mit dem Menschen zu kooperieren und selbst sehr selbstständige Rassen (z.B. HSH) sind ja nicht per se unwillig mit einem Menschen zusammen zu arbeiten, wenn da keine (ich nenne es mal) "harte Hand" dahinter ist.
Vielleicht wird der Ausdruck heute ja auch anders verwendet, als das ich ihn von früher kenne? Früher meinte (also zumindest die Definition, die ich kenne) man mit führerharten Hund einen Hund, der im Alltag nicht nur klare Grenzen und strenge Regeln braucht (schwarz/weiss sozusagen, was ja per se durchaus jedem Hund nicht schlecht tut), sondern eben das der Hund in allen Lebenslagen auch eine "strenge / harte Hand" im Bezug dazu braucht, weil er sonst nicht gehorcht.
Ich kenne persönlich keinen solchen Hund. Selbst die Hunde mit den grössten Baustellen brauchen natürlich klare Regeln und Grenzen die auch Konsequenz durchgezogen sind. Aber doch nicht in allen Lebenslagen eine "harte Hand", sodass ich das als führerhart bezeichnen würde. Also ich meine das Zusammenleben mit einem Hund ist, in meinen Augen doch gerade so angenehm, weil unsere Hunde doch im Grunde so kooperativ uns Menschen gegenüber sind. Natürlich kann man sich auch mal der aversiven Seite der Lerntheorie bedienen und vielleicht braucht ein Hund auch mal ein Anranzer - aber deshalb ist ein Hund doch nicht gleich führerhart.
Ich meine die Lerntheorie gilt für jedes Säugetier, aber Hunde haben doch gerade eine sehr kohe Kooperationsbereitschaft und gefallen uns Menschen daher im Zusammenleben doch so gut.
Aber vielleicht habe ich auch inzwischen eine veraltete Definition und Vorstellung was den Begriff umschreibt.
Also was sind für euch "führerharte Hunde"? Was versteht ihr darunter? Kennt ihr welche? Was genau bedeutet das im Zusammenleben mit dem Menschen?
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Für mich sind "führerharte" Hunde die, die man überzeugen muss, die nicht mit übermäßigem WTP ausgestattet sind und die Dinge nicht "nur" dem Hundeführer/der Hundeführerin zuliebe machen. Wie man sie dann überzeugt, ob man mit aversiven Methoden arbeitet o.ä. spielt da für mich ich mit rein.
Bin aber auch kein Profi, das ist jetzt nur so mein Verständnis.
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Hmmm...hätte ich dann etwa einen führerharten Terrier?
Der macht vor allem was den Leckerlis zuliebe und wenn ich beim Gassi keine dabei habe, sind ich und meine Allüren ihm relativ wurscht.
Zuhause ist er aber wieder mehr Baby geworden, ich glaube da hätte er nix gegen 24/7 Körperkontakt und wenn er könnte, würde er mir die Hausarbeit abnehmen und Tee servieren.
Aber ernsthaft...hab den Ausdruck noch nie gehört.
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Sowas in der Art gab es schon mal: Führerhart oder Führerweich
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Ich bin auch über den Ausdruck gestolpert beim Lesen und finde ihn sehr merkwürdig. Ich kann mir nichts darunter vorstellen und wenn es die Defintion von fliegevogel sein soll, dann finde ich den Ausdruck dafür irgend total unpassend.
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Fuehrerhart/fuehrerweich beschreibt keine Dominanz o.ae. Zumindest kenne ich es so nicht. Ich kenne es als Beschreibung wie der Hund auf Einwirkungen durch den HF. Es beschreibt NICHT:
Wie der Hund lernt
Wie der Hund auf Druck von aussen reagiert
Wie der Hund auf Schmerz von aussen reagiert
Wie der Hund auf Schreckreize reagiert
Usw. usf.
Wenn der Hund schon kriecht nur weil der HF scharf Luft holt, ist er (extrem) fueherweich - also das Gegenteil von fuehrerhart.
Fuer mich persoenlich sind echte fuehrerharte Hunde die absolute Pest und da sie mEn weder in den typischen Alltag in DE, noch in die typischen Sportarten passen, sieht der 0815-HH solche Hunde auch nicht
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Ich habe das geschrieben und ich kenne solche Hunde. Meistens sind sie sehr robust, lassen sich schwer ausbilden bzw. die Arbeit mit ihnen ist gar nicht einfach, nicht so leicht zu beeindrucken und generell einfach schwieriger zu führen. Finde fliegevogel hat das eigentlich echt gut beschrieben.
Kommt vielleicht auch eher aus der Gebrauchshundeecke.
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Führerharte Hunde beeindruckt kaum was so einfach, weder Schmerz, noch anbrüllen, usw. Beim führerweichen Hund erhebt man nur bisschen mehr die Stimme und der Hund fällt in sich zusammen. Mein erster Hund war extrem führerhart, was natürlich als Anfänger Vor- und Nachteile hat. Mein Mastiff war führerweich, nicht sehr extrem, doch deutlich merkbar. Mit der habe ich nur über Stimme gearbeitet. Der Ridgie ist ein Mittelding. Für mich optimal. Er ist nicht so schnell beeindruckbar, aber empfindsam genug, um mit ihm dennoch gut arbeiten zu können.
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Also wenn ich den Begriff richtig verstehe, dann kenne ich aber einige Hunde, auf die das wohl zutreffen würde. Die nicht so leicht mit dem Menschen kooperieren, die sich schwer zur Zusammenarbeit motivieren lassen und bei Strafe nicht mit "klein bei geben" reagieren. Aber führerhart scheint mir echt ein super veralteter Begriff für sowas zu sein.
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Meistens sind sie sehr robust, lassen sich schwer ausbilden bzw. die Arbeit mit ihnen ist gar nicht einfach, nicht so leicht zu beeindrucken und generell einfach schwieriger zu führen.
Wobei es sicher auch auf die Art der Beschäftigung ankommt. Im Spürhundebereich hat man durchaus auch das Thema, dass Hunde "zu führerweich" sein können, iSv dass sich der Hund dann vom Hundeführer/von der Hundeführerin zu leicht aus dem Konzept bringen lässt und sich ggf nicht gegen seine Bezugsperson durchsetzen kann, um eine Witterung zu verfolgen.
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