Führerharte Hunde

  • Hundundmehr

    Dochdoch. ... Es gibt führerharte Hunde, klassischerweise nicht unter den Retrievern und wenn ich das über einen Pudel lese muss ich auch müde lächeln. ...

    Aber unter den Vollgebrauchsjagdhunden die auch das Ende der Jagdkette abdecken, gibt es sie .... und mit der gleichen Logik auch bei Gebrauchshunden.

    • Neu

    Hi


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    • Dochdoch. ... Es gibt führerharte Hunde,

      Ja, wenn du von EINER bestimmten Definition ausgehst - und die hatte Murmelchen schon sehr früh hier eingebracht:


      Ich kenne es als Beschreibung wie der Hund auf Einwirkungen durch den HF reagiert.

      Selbst da wurde aber schon klar, dass sich hier die Frage auftut: Was davon bringt der Hund von Natur aus (genetisch) mit - und was davon ist antrainiert (Stichwort: Abstumpfung).


      Dabei werden dann so viele Verhaltensmerkmale, die sowohl genetisch als auch über Lernerfahrungen bestimmt werden, miteinander vermischt, dass es nicht mehr nur noch um die Reaktion des Hundes auf menschliche Einwirkungen geht, sondern jeder seine eigene Vorstellung/Erfahrung mit dem Begriff "führerhart" reinbringt.

    • Ja, natürlich .... ich gehe davon aus, welche Einwirkung des Hundeführers der Hund braucht / verträgt ..... das steckt ja schon im Wort ... FÜHRERhärte


      Der Begriff kommt ja auch aus der Hundeausbildung ... und in der Tradition erhielten Jagd und Schutzhunde eine Ausbildung ... der Rest wurde halt erzogen ... ich trenne heute noch, auch in meinem Kopf Erziehung und Ausbildung.


      Und .... eben diese Hunde, die in der Arbeit hart gegen sich selbst sind, weil sie an wehrhaftem Wild arbeiten, Stockschläge etc. ignorieren müssen .... sind eben auch oft im Alltag hart gegen sich selbst (s. Tierarzt) und manchmal eben auch hart gegenüber Einwirkungen des Hundeführers.

    • Das ist eine sehr interessante Frage. Ich empfinde meinen Hund als führerhart, weil sie sehr eigenständig ist und eigentlich nur kooperativ ist, wenn sie nichts besseres zu tun hat. Sie lässt sich nur bedingt mit Leckerchen oder Spiel motivieren. Regeln und Grenzen werden immer wieder in Frage gestellt und sie lässt sich nicht wirklich beeindrucken, auch wenn ich mal lauter und forscher kommuniziere. Aber gleichzeitig stresst sie im Training auch nur wenig Druck. Sie wird hektisch und wendet sich beim geringsten Frust ab oder verfällt in Übersprungshandlungen. Sie ist zwar unempfindlich gegen laute Geräusche aber sonst nicht sehr umweltsicher. Es erfordert im Alltag ständige Konsequenz, Umsicht, Management und eine sanfte, einfühlsame Vorgehensweise. Alle diese Eigenheiten machen die Erziehung für mich als "Führer" mit Sicherheit "härter" (anspruchsvoller). Ein führerweicher Hund wäre für mich, wenn der Hund sehr einfach zu motivieren ist, grundsätzlich an der Zusammenarbeit mit Menschen Freude hat, rasch Fortschritte macht und nachhaltig Grenzen akzeptiert. In meinen Augen macht aber der Hundehalter den grossen Unterschied, auch ein führerweicher Hund kann

    • Dochdoch. ... Es gibt führerharte Hunde,

      Ja, wenn du von EINER bestimmten Definition ausgehst - und die hatte Murmelchen schon sehr früh hier eingebracht:


      Ich kenne es als Beschreibung wie der Hund auf Einwirkungen durch den HF reagiert.

      Selbst da wurde aber schon klar, dass sich hier die Frage auftut: Was davon bringt der Hund von Natur aus (genetisch) mit - und was davon ist antrainiert (Stichwort: Abstumpfung).

      Ich würde diese Aussage (also die fett markierte) gerne aufgreifen...

      Kann man einen Hund tatsächlich "abstumpfen", was die Führerhärte angeht?

    • @zappeline deine Beschreibung wäre nun für mich kein Hund, der stark gegen den Halter ankommt, weil er sich durch Leckerlis und Spiel nicht motivieren lässt, und der bei ein bisschen Druck in normalem Hundetraining (welches Training?) in Stress ausartet.

    • Okay, mein Kurzbeitrag zu diesem Thema:


      Es gibt keine "führerharten Hunde" - nur führerharte Menschen die alle ihre eigenen, persönlichen Assoziationen haben bei der Nutzung dieses Begriffs.

      Weil sie damit einen entsprechenden groben, teilweise sogar tierschutzrelevanten Umgang mit ihrem eigenen Hund rechtfertigen, indem sie ihm eine "naturgegebene Fähigkeit" attestieren, die dies rechtfertigt: "Der ist führerhart - der braucht das."

      Also bin ich ein führerharter Mensch (welchem Führer gegenüber?), der einfach nur rechtfertigen will warum er einen seiner Hunde misshandelt (woran ich mich seltsamerweise nicht erinnern kann). Aber da ich mich ja an meinem Prügelknaben abreagieren kann bekommen die anderen beiden nichts ab? Und als Prügelknabe habe ich mir explizit das Flauschebaby ausgesucht weil.....? Zwischen den Hunden gibt es ja laut dir keinen Unterschied.


      Interessante These................

    • Also ich glaube, dass es schon Deppen gibt, die sagen "mein Hund ist führerhart der braucht das" um Gewalt am Hund zu rechtfertigen.

      Ich kannte das führerhart ja auch im Bezug auf "mit harter Hand ausbilden".



      :ugly: :fear: Allerdings hat man Vollpfosten und Deppen überall.

      Und muss ja gar nichts mit der eigentlichen Bedeutung des Begriffs zu tun haben.

    • Hier wird teilweise wirklich ganz schön pauschalisiert. Ich habe ja drei Hunde sitzen, davon zwei deren Rassen schon mehrfach als Beispiele für sehr führerweiche und eher führerharte Hunde genannt wurden.


      Der Collie reagiert extrem sensibel auf Stimmungslagen, will um Gottes Willen nur nicht meinen Unmut erwecken und kann bei Kritik total in sich zusammenfallen und einfach gar nichts mehr machen. Dabei wurde dieser Hund in seinem Leben nie „hart angefasst“. Mir ist vor kurzem erstmal aufgefallen, dass er nie den Rückruf auf Pfeife gelernt hat, weil bei ihm ein kurzer Laut des Unmuts gereicht hat und er sich vom Objekt der Begierde abwendet.


      Und dann kommt der Deutsch Drahthaar, der Hund der „gezüchtet wurde, um die Erziehung und Ausbildung des deutschen Jägers auszuhalten“. Wir haben hier einen Hund, der für seine Rasse als eher führerweich gilt, was uns sehr wichtig war, da ja besonders die Rüden so ihren Ruf weg haben. Trotzdem brauch er einfach viel mehr Überzeugungsarbeit und auch Druck, um zu akzeptieren, dass wir hier die Entscheidungen treffen. Insbesondere im Trieb ist es erstaunlich was diese Hunde aushalten und da dringe ich definitiv nicht mit einem scharf gesprochenen Wort zum Hund durch. Trotzdem bricht dieser Hund auch bei heftigeren Zurechtweisungen nicht in sich zusammen, sondern schüttelt sich und macht weiter. Für uns war diese Umstellung heftig und wir mussten in den letzten Monaten auf die harte Tour lernen, dass Dinge die selbst unseren Aussie beeindrucken konnten, am Drahthaar komplett abprallen. Ich würde unseren Drahthaar nicht als führerhart bezeichnen, da gibt es bei seiner Rasse ganz andere Kaliber, aber trotzdem liegen zwischen ihm und dem Butterblümchen-Collie Welten.


      Ich finde die Theorie schon sehr gewagt, dass diese beiden Hunde mit dem gleichen Maß an Korrektur und auch Druck erzogen und vor allem ausgebildet werden können und daher die Abstufung nur der Rechtfertigung harter und grober Hundeführer dient…

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