Älterer Hund zu Hundeneulingen
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Das typische "frage für einen Freund"
Ist aber tatsächlich so.
Mich hat ein ganz nettes Paar um Rat gefragt. Sie wissen bescheid dass ich den Thread hier starte, sie werden auch mitlesen aber haben aktuell kein Interesse, sich selbst zu registrieren - aber wer weiss
Ich gebe einfach mal die Fakten weiter:
Sie haben ein Häuschen mit etwas Grün drumherum.
Das Häuschen ist zweistöckig. Das Leben findet auf beiden Etagen statt.
Sie haben Null Hundeerfahrung.
Sie arbeiten beide im Homeoffice und müssen selten ausser Haus.
Sie sind Couchpotatos (Zitat, ich soll das unbedingt erwähnen), gehen gern spazieren (tun sie eh täglich) aber keine "verrückten Sachen". Halt ein Stündchen oder auch mal drei auf dem Waldweg, am Wasser entlang, sowas. Gemütlich.
Keine Kinder, nicht viel Besuch.
Sind lieber daheim als irgendwo sonst.
Ich empfinde sie als geradezu perfekt, gehe auch gern mit meinen und mit Gassihunden zu ihnen.
Sie würden gern einem älteren Hund ein Zuhause geben, finanziell sind sie mehr als stabil (Tierarzt etc. wäre also kein Thema).
Jetzt möchte ich gern alles möglichst Negative auflisten, mögt Ihr mithelfen?
Was kann schiefgehen?
Worauf besonders achten?
Was vergisst man gern?
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Erster Gedanke: Treppen könnten ein (kleines) Problem werden, wenn der alte Hund oben bei ihnen schlafen möchte. Da kanns dann sein, dass Hund Hilfe braucht (oder man nach unten zieht).
Eventuell kann der alte Hund nicht (mehr) alleine bleiben, eventuell wird der alte Hund recht bald undicht, eventuell wird zeitnah eine schwere Krankheit festgestellt... Eventuell muss der Hund auch bald eingeschläfert werden, weil zB Krebs im Endstadium festgestellt wurde.
Schiefgehen kann da mMn eigentlich genauso viel wie bei einem jungen gesunden Hund.
Es kann auch wie bei Masha sein: der Hund ist völlig problemlos, bleibt super gut alleine, ist lieb und nett, ist mit 3x täglich Gassi und ein paar Hundefreunden glücklich - aber ist halt schwer zu erziehen, weil der Hund ewig lange sich selbst überlassen wurde.
Masha zB "versteht" auch nach 2 Jahren bei mir ein Nein nur dann, wenns ihr in den Kram passt
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Hallo,
das hört sich erstmal ideal an.
Da es sich um Hundeanfänger handelt, würde ich auf einen gut sozialisierten und nicht zu großen Hund achten. Keinesfalls Tierschutzhund mit unbekannten Vorleben. Falls noch Kinder in der Zukunft geplant sind oder in näherer Verwandschaft wäre es mir wichtig, dass der Hund schon Kinder kennt.
Eine Bekannte hat vor Jahren einen Kleinpudel übernommen, dessen bisherige Halterin ihn aufgrund plötzlicher Krankheit nicht mehr behalten konnte. Da war Vorleben und evtl Krankheiten bekannt. Das hat sehr gut geklappt und bei Fragen gab es anfangs sogar noch einen Ansprechpartner.
Liebe Grüße
Chrissi mit Speedy
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Das freut mich sehr, dass deine Bekannten einem älteren Hund ein Zuhause bieten wollen. Schief gehen kann immer was, egal wie alt der Hund ist. Ich hatte zB einen Hund als Welpe vom Züchter gekauft und der war rel. schnell unverträglich mit erwachsenen Rüden. Das hieß dann für mich ca. 10 Jahre einsame Wege gehen und viel Management. Das hätte ich mir auch anders gewünscht.
Aber gerade bei einem älteren Hund sieht man ja rel. schnell, was er für typische Baustellen mitbringt. Der Tierheimhund einer Freundin hatte zB furchtbare Silvesterangst, aber das kann dir auch beim jüngeren Hund passieren.
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So richtig was Negatives fällt mir gar nicht ein - der Platz klingt grossartig für z. B. einen älteren, unkomplizierten Abgabehund, der keine grossen Verhaltensbaustellen hat.
Je größer und älter der Hund kann es sein, was auch schon angesprochen wurde, dass er vllt. irgendwann nicht mehr mit ins obere Geschoss kann, das muss aber, je nachdem, wie sich das Leben im Haus abspielt, kein allzu grosses Problem sein. Einen kleineren Hund könnte man die Treppe jeweils tragen, sofern das nötig werden sollte.
Sie haben ja einen erfahrenen Hundemenschen als Ansprechpartner, nämlich Dich. Und sowas ist doch optimal.
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Für viele unserer älteren TH-Hunde klänge das nach einer Traumvermittlung.
Sehr viele Leute - egal, wie alt sie selber sind - wollen gerne einen möglichst jungen, agilen Hund, und die sechs-plus Tiere bleiben sitzen, aus all den Gründen, die Karpatenköter auch schon genannt hat.
Ich würd tatsächlich "Hund aus lokalem TH" vorschlagen, darauf achten, dass er gesundheitlich (grob) durchgecheckt ist - kriegst natürlich keinen anlasslos aus-CT-ierten Hund aus nem TH.
Und dann wäre mir wichtig, dass man nicht automatisch einen kleineren Hund nimmt, weil man annimmt, dass die für Anfänger leichter zu händeln sind; aber das weißt du ja selbst.
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Wenn "älterer Hund" tatsächlich hochbetagt ist, sähe ich bei absoluten Hundeneulingen eigentlich nur zwei Schwierigkeiten: die Treppen und die Entscheidungen beim Tierarzt.
Ein guter Tierarzt (nicht gut im Sinne von "Spezialist") sondern gut im Sinne von ausgewogener Einstellung zur Angemessenheit von Diagnostik/Behandlungen kann da sicherlich viel ausgleichen.
Zu den Treppen: Zu groß/schwer sollte der Hund nicht sein UND auch bei kleineren Hunden ist nicht unbedingt gegeben, dass die sich tragen lassen. Darauf müssten deine Freunde also achten - oder das als erstes trainieren.
Ansonsten sind ältere Hunde natürlich weniger formbar - man baut sein Leben eher drumherum.
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Ich sehe es genau so wie die Anderen: Nix spricht dagegen, sofern der Hund mit den Treppen klar kommt. Oder man gewillt ist , wenn nötig kreative Lösungen zu finden.
Was gibt es Besseres als Neuling, als mit einem lebenserfahrenen Hund zu starten.
Und wenn du sie aus dem "off" begleiten kannst, gewisse Unterstützung geben kannst, ist das doch perfekt.
Wichtig wäre mir dass sie lernen, den älteren Hund zu schützen. So gegen die ganzen Haudrauftutnixe draussen auf den Spaziergängen. Das ist etwas, was man halt als Unerfahren einfach nicht wissen oder sehen kann. Aber man kann es lernen.
Von daher: go for it!
Kennst du in Niedergösgen den Verein Altersheim für Tiere? Sie arbeiten mit dem Hundehotel5Sterne zusammen. Da suchen immer wieder ältere Hunde einen neuen Platz. Alles Tiere, die Aufgrund des Alters (leider meistens verstorben) des ehemaligen Halters ihren Platz verloren haben.
Nurnso als Idee.
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Wir haben in ähnlicher Situation einen 5,5-jährigen Hund aufgenommen, der sich als recht krank herausgestellt hat (Krampfanfälle, Leberentzündung, dadurch schlechtes Immunsystem…)
Deswegen möchte ich noch zwei Aspekte ansprechen:
- viel krank —> viele TA-Termine, das muss man, auch wenn’s im HO manchmal einfacher ist, abdecken können
- es ist nicht zu unterschätzen, wie schnell und sehr man sich an so nen süßen Hund bindet, sich dann also viele Sorgen macht und Kummer hat, wenn er krank ist 😔
Wir wussten nicht, dass sie krank ist und was damit alles verbunden ist an Kosten (in 20 Monaten fast 8teur) und sonstigem Aufwand (s.o.). Aber wir bereuen es nicht und sie ist soo ein Sonnenschein charakterlich 🤩
Alles Gute für die beiden oder bald drei 😉
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Schiefgehen kann immer was, das würde mich in dem Fall aber nicht von der Anschaffung eines Hundes generell abhalten wenn diese mit Weitsicht und gut überlegt geschieht, so wie es hier den Anschein macht.
Grundsätzlich will auch ein älterer Hund, solange er körperlich dazu in der Lage ist, was erleben und unterwegs sein. Im besten Fall sogar (zumindest ein bisschen) gefordert werden durch Hundesport und Beschäftigung. Da wärs halt schade, wenn so ein Hund bei "Couchpotatos" versauern würde, ganz brutal gesagt.
Solange man sich bewusst ist, dass Hundehaltung auch bedeutet, sich selbst zu überwinden (rausgehen, auch wenns keinen Spaß macht, sich mit Themen wie Ernährung oder Lernverhalten zu beschäftigen, auch wenn sie einen nicht vorrangig interessieren, Ekel vor Fäkalien, Gerüchen, Schmutz, Haaren...).
Dass man für seinen Hund und für seine Herangehensweise bei Erziehung usw. einstehen muss und auch mal deutlich gegenüber den Mitmenschen sein muss (andere Hunde blocken, Kinder vom Grapschen abhalten...).
Dass einen Hund zu haben bedeutet, dass man gefühlsmäßig Höhen und Tiefen erleben kann, die man sich vorher gar nicht ausmalen kann (grad wenn der Hund schon älter ist, können Krankheit und Tot schnell zum Thema werden).
Ob der Hund in den Alltag passt, sollte auch vorher überlegt werden. Grade für Menschen ohne familiäre Verpflichtung und mit etabliertem Lebensmuster kann das Zusammenleben mit einem Hund eine ungewohnt belastende Einschränkung der individuellen Freiheit darstellen (z.B. wenn der Urlaub, der Theater- oder Restaurantbesuch oder das morgendliche Ausschlafen am Wochenende nicht mehr wie gewohnt stattfinden kann).
Ist man sich dessen bewusst, dass Verhaltensauffälligkeiten auch bei erwachsenen Hunden (überraschend) auftreten können? Es ist nicht garantiert, dass der Hund automatisch gut alleine bleiben kann (Wo bleibt der Hund dann, wenn man einkaufen geht oder zum Arzt muss?) Wer geht in der Nacht mit ihm raus, wenn die Blase nicht mehr zuverlässig funktioniert? Kann man damit leben, dass der Hund Sesselleisten anknabbert und die Couchkissen zerlegt? Wenn er winselt, heult oder kläfft? Wenn er fremde Hunde schon von Weitem anbellt, in die Leine springt und sich nicht mehr beruhigen lässt? Ist man dann bereit, Zeit, Geld und Energie in Training zu stecken und tagtäglich mit dem Hund zu üben (wenn sein muss auch draussen, im öffentlichen Publikumsverkehr, bei Wind und Wetter).
Der Freundeskreis kann sich durch den anderen Lebensrythmus und durch die veränderte Interessenslage stark wandeln (im positiven wie im negativen Sinne). Evtl. sieht man sich in einer Hundeschule oder einem Verein Menschen gegenüber, die so ganz anders ticken als das gewohnte Umfeld.
Passt die Wohnsituation (Lift, Stiegenhaus, Garten, Gassiwege, Transportmöglichkeiten...) zum Hund? Einen älteren, womöglich gehandikappten Hund für mehrere Wochen mehrmals täglich über eine Treppe zu tragen, stellt bei einem 20kg Hund u.U. ein schwer überwindbares Hindernis dar.
Viele Überlegungen überschneiden sich mit den Gedanken bei Anschaffung eines Hundes generell, da würd ich mal grundsätzlich einhaken. Wenn das passt, kann man sich ja immer noch überlegen, ob das Tier einfach erwachsen sein soll oder tatsächlich "alt" im Sinne von intensiverem Aufwand. Wenn dem so sei, muss man sich halt noch speziell damit auseinandersetzen, welche gesonderten Erfordernisse in diesem Lebensstadium und für das Individuum gefragt sind. -
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