Miniatur Bullterrier Probleme
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Hallo zusammen. Meine Frage richtet sich speziell an Besitzer von Miniatur Bullterriern. Hab meinen Rüden mit 4,5 Monaten bekommen, jetzt ist er 9,5. Er ist dominant und triebig. Hab auch noch eine fast neunjährige Continental Bulldogge (Hündin). Ich werfe weder Bälle noch mach ich sonst irgendwas, was ihn pushen würde.
In der Wohnung hab ich kein Problem mehr. Bulldogge und Bullterrier kommen gut miteinander klar, wenn es mal zu grob wird oder der Herr auf dicke Hose macht, geh ich dazwischen. Zb Bullterrier knurrt und will Bulldogge nicht auf die Couch lassen (auf Ernst), dann muss er runter in den Korb und dort bleiben, bis ich ihn wieder hoch lasse. Außerdem kommt er 2-3 Mal am Tag in die Box, sonst würd er gar nicht zur Ruhe kommen.
Nun zum Problem: An der Leine ist er, je nach Schwere der äußeren Reize, eine Katastrophe. In reizarmer Umgebung läuft es ganz gut, da hängt die Leine durch, er wartet auf mich bei Widerstand, lässt sich abrufen, reagiert auf 'Aus', wenn er was nicht vom Boden aufnehmen soll.Bei frischen Hundespuren jeglicher Art (egal ob Rüde oder Hündinnen) fällt er allerdings in seinen Terrier-Tunnel, und da bekommt man ihn auch eine ganze zeitlang nicht mehr raus. Dann zieht er wie ein Berserker und reagiert auf gar nix mehr. Den ganzen Stehenbleiben, abrufen, Richtungswechsel-Quark hab ich schon durch. Bei entsprechenden Reizen keine Chance. Manchmal tickt er bei fahrenden Autos aus (die in gewisser Entfernung fahren müssen), manchmal bei im Wind flatternden Fahnen. Grad eben gehabt: Ball spielende Kinder. Da schreit er, als ob er verprügelt würde, weil er nicht hin kann. Was uncool ist, weil es nicht lang dauert, bis der erste Depp ankommt und mich als Tierquäler bezeichnet, obwohl ich den Hund gar nicht angefasst hab. Wenn ich ihn dann wegziehe, ist er so aufgeregt, dass der ganze Spaziergang im Arsch ist und ich abbrechen muss, weil er sich nicht mehr einkriegt.
War auch kurz in einer Hundeschule. Da haben die die Hunde am Ende immer laufen gelassen. Einer nach dem anderen. Wenn meiner nicht sofort mit durfte (musste mich auf die Leine stellen und ihn zusehen lassen), hat er geschrien, als ob er abgestochen würde. Minutenlang. Der Trainer meinte dann, dass müsse er aushalten (Frustration, Impulskontrolle), hat aber nichts gebracht. Hab dann auch abgebrochen, weil er irgendwann bereits im Auto so geladen war, wenn er gemerkt hat, dass wir zum Hundeplatz gefahren sind, dass er mich während der Stunde gar nicht mehr richtig registriert hat und in seinem Wahn nur noch zu den anderen Hunden wollte.
Jetzt wollte ich mal anfragen, ob man einige dieser Verhaltensmuster aussitzen muss, heißt, legen sich die, wenn er älter wird? Oder sollte man stets dagegen arbeiten?
Wir wohnen in der Stadt und manchmal hab ich das Gefühl, dass ihm die Reize zu viel werden (Rushhour etc.), ehrlich gesagt. Auf der anderen Seite kann ich die Wohnung aber nicht woanders hin zaubern. Da muss er sich dran gewöhnen. -
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Hast du schon mal an einen Trainer vor Ort gemacht? Für mich klingt das nach viel zu vielen Schritten für deinen Hund in Situationen die er noch gar nicht aushalten kann. Eigentlich müsste das Training genau dort ansetzen wo er gerade noch so ansprechbar ist. Danach wird er wieder aus der Situation genommen und wiederholt, wiederholt, wiederholt.
Meine hatte ein ähnliches Ding mit Radfahrern (aber als fehlgeleiteten Jagdtrieb) und ich habe es mit Zeigen und Benennen ganz gut in den Griff bekommen. Ich hatte damals eine Trainerin da die mir ganz gut erklären konnte wann mein Hund noch aufnahmefähig ist und in welchen Schritten ich weiter trainieren muss. Das hat mir enorm viel geholfen.
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Ich hab eine Trainerin, die ich anrufen könnte. Weil bei denen am Platz funktioniert natürlich immer alles vorbildlich, aber auf den gewohnten Strecken dann nicht mehr.
Ich versuch auch oft, andere Menschen und Hunde zu vermeiden, um in Ruhe üben zu können (zB Schleppleine). Dazu fahr ich dann relativ früh oder zu Zeiten los, wo theoretisch nicht viel los sein sollte. Aber das ist halt fast nicht zu schaffen. Irgendwo ist immer jemand.
Einmal am Tag muss ich fast mit ihm raus, sonst entfaltet sich seine Energie in eher negativen Aktivitäten. Und da wir in der Stadt wohnen, sind überall Reize vorhanden. Manchmal komm ich super durch, und manchmal ist es wirklich anstrengend. Na ja, werd am Ball bleiben. -
Ich empfehle Einzeltrainerstunden,die genau da stattfinden, wo die Probleme auftreten!
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Ich gehe jetzt einfach mal davon aus das dein Hund vom eingetragenen Verbandszüchter (VDH) kommt.
Wenn nicht kann Wesensschwäche in der ganzen Sache noch eine große Rolle spielen.
Mini Bullterrier in dem Alter sind die Pest. Was du beschreibst kann alles mögliche sein, aber wenn du schon von dominant schreibst vermute ich das du nicht mit einem MBT umgehen kannst.
Nein, die sind nicht dominant. Egal wer dir das erzählt, das ist überholter Quatsch von vorgestern. Es sind Terrier mit enormer Kraft die garnicht wissen wie stark sie sind. Sie sind maulaffin, wollen wie Babys alles ins Maul nehmen und haben Spaß am kaputtmachen. Deiner hat das Pech in einer Umgebung zu leben die eindeutig zu viel für ihn ist bei einem Halter der das nicht sieht und sich das Verhalten nun schon gut gefestigt hat.
Dazu noch ein anderer Hund an dem er sich hochpushen kann, plus das Alter in dem er halt anfängt zu testen wie weit er gehen kann. Typisch Teenie halt.
Einmal am Tag muss ich fast mit ihm raus,
Der muss mehr als einmal am Tag raus. Vor allem braucht er einmal am Tag die Möglichkeit sich auszutoben!
Bullterrier toben ist etwas womit viele nicht können, weil die sehr körperlich sind. Aber der braucht die Möglichkeit zu rennen, mit dir zu spielen und zu rempeln.
Die Balance zwischen Ruhe (auf den Schoß nehmen und in den Schlaf kraulen zB) und Toben ist wichtig. Die berüchtigten "5 Minuten" eines MBTs sind ne Wucht, wo die Kleinen wie eine Horde Büffel durch die Wohnung pesen und springen, das gehört zum MBT dazu.
Wie du an meinem Profilbild siehst hab ich auch einen. Arren ist inzwischen 10 Jahre alt, aber puh, die wilde Welpen- und Teeniezeit ist mir noch gut im Gedächtnis.
Es sind halt Abrißbirnen, das muss man mögen! Sonst wird das Zusammenleben echt anstrengend für alle.
Falls du aus der Gegend um Frankfurt/M. herum kommst biete ich mich und meine Hunde auch gerne für Treffen an.
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Nun, Terrier sind recht reizoffene Wesen, die sich schnell hochpowern und dann nicht wieder runter können.
Was Du, ESMedia24 als dominant bezeichnest ist ganz simpel ein völlig überdrehter und überforderter Terrier, der aber auf der anderen Seite durch zuwenig Möglichkeiten zum Powern zuviel Energie hat.
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Hier sind ja erstmal noch ein paar Fragen offen, die ich jetzt nicht nochmal stelle. Eine Ergänzung wollte ich noch hinzufügen.
Du schreibst relativ am Anfang, von der Sofa Situation:
Wie genau läuft das ab, wann schickst du ihn runter? (Warum überhaupt auf die Coach, wenn er da ein Thema mit hat wo die Hündin ggf involviert wird) Es liest sich für mich ein bisschen wie Hund knurrt = Hund kriegt Ärger und runter.
Mag in dem Zuge einmal drauf aufmerksam machen dass es ein schmaler grad ist und man aufpassen muss nicht am Ende das Knurren und somit das Warnen an sich zu verbieten. Es passiert leider immer wieder, dass es vom Moment her sehr unglücklich wird und man sich am Ende wundert warum Hund „plötzlich zu beißt ohne Vorwarnung“
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Jetzt wollte ich mal anfragen, ob man einige dieser Verhaltensmuster aussitzen muss, heißt, legen sich die, wenn er älter wird? Oder sollte man stets dagegen arbeiten?
In erster Linie solltest Du nicht gegen den Hund, sondern mit dem Hund arbeiten.
Was mir auffällt: Du schreibst über die Anforderungen, die Du an den Hund hast. Situationen, in denen er sich zurücknehmen und hören soll.
Aber wann hat der Hund denn mal die Chance, seine Bedürfnisse zu erfüllen?
Das ist ein junger Hund, der mitten im Saft steht.
Kann er täglich ohne Leine rennen? Hat er regelmäßigen Kontakt zu ausgewählten Artgenossen, mit denen er zusammen in reizärmerer Umgebung (Wald, Feld) laufen und erkunden kann? Hat er die Chance, irgendwo (bitte nicht mitten in öffentlichen Gebieten) zu buddeln? Zergelst Du mit ihm, machst Du Kopfarbeit oder trainierst Dinge, die ihm Spaß machen und bei denen er die Chance hat, auch mal etwas richtig gut zu machen?
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Ich kann Aoleon nur zustimmen.
Bullterrier /Minis sind echt die Pest in dem Alter. Schnappschildkröten, völlig im Saft und einfach Terrier. Da kommt alles zusammen.
Uns hat damals Gassi in ruhiger Umgebung (Wald, ohne Menschen- oder Hundebegegnungen) geholfen. Dadurch war die Erwartungshaltung nicht so groß und es wurde besser.
Und natürlich richtig körperlich toben. Wenn es dafür keinen passenden Hund gibt, dann muss man selber ran. Was ich anfangs für Kratzer und blaue Flecken überall hatte...
Natürlich sollte man seinen Hund kennen und besser Brille, Schmuck, Uhr abnehmen und die Klamotten sollten auch nicht die neuesten sein. Dann kann man schön zergeln, toben, sich umschubsen. Benni hat das unbedingt gebraucht. Sonst ist seine Energie an falscher Stelle raus gekommen.
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