Border Collie macht Probleme. Ich brauche Hilfe!

  • Ok ich bin jetzt etwas ruhiger. Elsa ist endlich still. Sie kaut jetzt etwas.


    Abgeben möchte ich sie nicht. Ich habe bereits viel Energie, Nerven und Zeit investiert. Wir kriegen das schon hin.


    Ich werde weniger mit ihr spielen und rausgehen.


    Denkt ihr es.Könnte mit der.Box klappen wenn sie drinnen immer etwas zu kauen hat? Wer kaut kann nicht schreien.


    Ein Puppy Pad rein, Kauzeugs und Wasser. Irgendwie muss es klappen. Ich werde mir bald Urlaub nehmen. Aber ich brauche eine Sofortmaßnahme zur Überbrückung.

    Wenn sie drinnen immer etwas zu kauen hat, hast du vielleicht irgendwann einen Border Collie mit Gelenkproblemen weil er zu schnell gewachsen ist... Sie muss es lernen. Das ist Erziehung, die kann man nicht ersetzen. Nicht durch Kauzeug, nicht durch müde spielen. Das ist, als würdest du ein Kind vor die Glotze setzen, wenn du keine Zeit für es hast, und nur da wegholen um es zum Spielplatz und zum joggen schleppen, dass es danach vor Erschöpfung einschläft, und wenn es wach wird, wird die Glotze wieder angemacht damit es still ist.


    Klar braucht ein junger Hund etwas zu kauen, aber nur dann Ruhe zu geben ist keine Lösung. Sie muss lernen, zu entspannen. Ohne etwas zu tun. Das ist die schwierigste und wichtigste Aufgabe im ersten Jahr habe ich, als ich noch auf der Suche nach einem Aussie war, von so ziemlich jedem Züchter gehört mit dem ich gesprochen habe :woozy_face:


    Puppy Pad? Soll der Hund dann in seiner Pfütze liegen? Dann lernt sie ja rein zu machen, und nicht stubenrein zu werden, oder? Wär jetzt mein Überlegung aber da mag ich mich irren.

  • Hallo und willkommen im Forum! Schön, dass du zu uns gefunden hast 😊


    Ich schließe mich den anderen an: das wird dauern, bis sie wieder in der Lage ist ihren Stress zu regulieren.

    Schau mal, das hier passiert grade im Körper deines Hundes:



    Das ist bei Menschen und bei Hunden gleich. Ist man kurz gestresst und geht dann in die Ruhe, fährt der Körper wieder runter, die Stresshormone werden abgebaut.

    Ist man dauerhaft im Stress, dauert es länger und länger damit der Körper wieder in der Lage ist, in die Entspannung zu gehen. Deshalb suchen sich zB Menschen, die viel Stress haben (aus für Außenstehende unerfindlichen Gründen) immer neue Projekte, weil es einem unaushaltbar vorkommt aus diesem Stresspegel wieder runterzufahren.


    Hunde die auf einem so hohen Stresslevel angekommen sind werden ebenfalls noch anstrengender und unruhiger, wenn sie dann zur Ruhe gezwungen werden.

    Wenn du also jetzt das einzig Mögliche tust um Ruhe reinzubringen, nämlich das Programm runterzufahren, wird dein Welpe mit hohe Wahrscheinlichkeit erstmal noch gestresster und noch anstrengender werden.


    Kleines Beispiel aus dem echten Leben: Freunde von uns haben ein Baby (9 Monate alt). Super unkompliziertes Kind, schläft immer sofort ein, spielt auch mal für sich, muss nicht die ganze Zeit bespaßt werden und ist mit sich und der Welt zufrieden.

    Jetzt gab es über Weihnachten ein großes Familientreffen, ganz viel Action und viele viele Reize.

    Was passiert? Nach zwei Tagen: Kind schreit viel mehr, kann nicht mehr einschlafen, schläft nicht mehr durch. Das war einfach zu viel Action, sie hätte einen Ruhetag ohne Action gebraucht um alles zu verarbeiten.


    Hundebabies und auch Junghunde „funktionieren“ genau so: ab und zu was Spannendes, dann wieder Ruhe um alles zu verarbeiten.


    Noch ein Beispiel: mein Sitterhund (English Setter, ebenfalls sehr reizoffen) hat mit einem Jahr ca. 45 Minuten Gassi geschafft, ohne zu überdrehen. So 2x die Woche konnte man auch eine große Runde machen (1-2 Stunden), hat man es übertrieben wurde er anstrengend, als hätte er ADHS.

    Alles eine Frage der Balance zwischen Action und Ruhe.


    Ich wünsche euch beiden viel Glück und Erfolg, und dir starke Nerven bei der Entscheidungshilfe Hund abgeben/Urlaub nehmen/geeignete Betreuung finden.


    Falls du sie behältst möchte ich dir empfehlen, ganz schnell einen Trainer zu finden der freundlich und positiv trainiert (Finger weg von allen die irgendwas von „Dominanz“ und „Wölfen“ reden, das ist überholt).


    Alles Gute euch beiden!!



    Bild-Quelle: https://www.mbsr-kurs-koeln.de/was-ist-stress/

  • Meinst du ernsthaft nur weil ein Schweineohr neben ihr liegt ändert sich das Problem? Das was du diesem Welpen an Reizüberflutung zumutest wäre für meinen 5jähren, ausgebildeten Rüden schon ein straffes Tagesprogramm.

    Dann kann man dir nur viel Glück wünschen. Du wirst es brauchen :see_no_evil_monkey:

  • Oh je.


    Noch mehr schief gehen kann eigentlich fast nicht.


    Nicht dein Welpe braucht einen "Schnellkurs" - sonder du. Und den hättest du vorher gebraucht.


    Es gibt - wurde schon mehrmals geschrieben - einfach keine "Tricks" oder sonstige schnelle Hilfe in deinem Fall.


    "nach müd kommt blöd" ist eigentlich eine Binse - aber eine, die in Bezug auf Welpen immer (!!) stimmt.


    Erste Pflichtlektion aller meiner Welpen/Junghunde war (sogar noch vor der Stubenreinheit): Ruhe lernen.


    Dazu braucht man aber eben auch ein ruhiges Umfeld wenn nötig, selber eine gewisse innere Ruhe. viel Geduld und viel viel viel viel Zeit und wenigstens ein klein wenig theoretisches Wissen rund um Welpen/Hundehaltung und die Bereitschaft dazu zu lernen. Nichts davon seh ich bei dir.


    Wie lange das dauert? So lang es eben dauert. Wochen, Monate - bei manchen Jahre. Hochpushen und Überdrehen kann man einen Welpen/Junghund in Minuten. Runterbringen - s.o.


    Deine ganzen Lebensumstände, so wie du sie geschildert hast, sind eigentlich gar nicht geeignet für Hundehaltung. Das was du möchtest, ein Hund der 40 Stunden in der Woche brav und ruhig in der Arbeit mit dabei ist, können manche Hunde ein Leben lang nicht leisten. Und die, die es können, die hatten in der Regel eine ganz andere Ausgangssituation.


    Ich schreibs nicht oft - aber ich denke auch, dass du mit einer Abgabe dem Welpen tatsächlich was gutes tun würdest. Oben wurden dir ja schon Ansprechpartner genannt. Tut mir leid, aber ich seh auch keinen Weg, wie man dir helfen könnte. Schon gar nicht "schnell" oder "gleich".

  • Normalerweise würde man eine Box über mindestens mehrere Tage, eher noch länger, aufbauen. Man würde damit starten, den Welpen in der offenen (!) Box zu füttern und die Box generell als Rückzugsort attraktiv zu machen. Wichtig wäre, dass der Hund/Welpe jederzeit selbst entscheiden kann, ob er dort rein möchte oder nicht.

    Und so würde man die Box eben mit der Zeit positiv aufbauen und irgendwann mal für ein paar Sekunden schließen, usw.


    Das, was du brauchst, ist aber nicht eine Box, in der du den Welpen einsperren kannst. Was du möchtest ist ein Hund, der im Innenraum entspannen und schlafen kann. Das kann man erreichen, aber nicht, wenn man die Erwartungshaltung hat "Ich sperre den Hund da ein und dann ist Ruhe". Mal ganz abgesehen davon ist es insofern tierschutzrelevant, als das TschG vorgibt, dass Hunde nicht über längere Zeit in Boxen eingesperrt werden dürfen.


    Aber mal ernsthaft. Du kaufst einen Hund einer Rasse, die über Jahrhunderte auf eine bestimmte Art von Arbeit und alle daraus folgenden Konsequenzen selektiert wurde. Einen Welpen, der vermutlich nichts kennen gelernt hat außer einem Bauernhof und du erwartest jetzt, dass dieser Welpe sich in Wohnung, Büro, Öffis zurecht findet? Einfach so? Dir muss doch klar sein, dass das nicht so einfach mal eben funktioniert.

  • Du wirst diesem Hund nicht gerecht.

    Er geht kaputt, eigentlich ist er jetzt schon.

    So ein permanenter Stress schädigt das Gehirn dauerhaft.

    Es ist egal, was du bislang investiert hast.

    Ihr geht beide vor die Hunde.

    Bitte sieh es ein.

  • Aber ich brauche trotzdem irgendwelche Tipps für eine Sofortmaßnahme.

    Die Box wird es schlimmer machen, wenn du sie so brachial einsetzen wirst. Wenn du sie ohne ruhige Vorbereitung und Training einfach so da rein stopfst, wird sie ihr ganzes Leben lang nie wieder in Boxen gehen wollen. Mit viel Pech entwickelt sie eine Stereotype, fängt an Schatten oder Lichtpunkte zu jagen oder ihren Schwanz.


    Was ist mit einem Hundesitter? Es gibt zb Dogorama oder Leinentausch.de oder nebenan.de. Dort könntest du um zb inserieren. Es gibt bestimmt Leute, die deine Kleine tagsüber für eine gewisse Zeit übernehmen könnten. Oder zb Patenschaft für deine Kleine übernehmen könnten, dogsharing oder so? Hat's du Bekannte oder Freunde, die du ansprechen könntest? Eltern, Verwandte?


    Ich bin leider von Düsseldorf zu weit weg, aber vielleicht findet sich da ein Anderer?

  • Den Hund an die Box zu gewöhnen dürfte schon viel Zeit kosten. Also das dein Hund da gerne reingeht und sie positiv verknüpft. Und ohne das dein Hund die Box tollfindet, wird das nix. Mal davon abgesehen das ich es als Tierquälerisch empfinde den Hund da solange drin einzusperren.

    homeoffice und Urlaub und zwar der gesamte Jahresurlaub währen hier nötig.

  • Zitat

    Denkt ihr es.Könnte mit der.Box klappen wenn sie drinnen immer etwas zu kauen hat? Wer kaut kann nicht schreien.

    Ein Puppy Pad rein, Kauzeugs und Wasser. Irgendwie muss es klappen.

    Es wird niemals klappen. Schlichtweg nie. Heute nicht, morgen nicht und überhaupt nicht. Du bist nämlich gerade dabei, ihr die Box als den schlimmsten Knast auf Erden zu vermitteln, als einen Ort, vor dem man entsetzliche Angst haben muß, weil er bedeutet: Ich werde hilflos allein weggesperrt. Kannst du nicht nachvollziehen, was solche Schockerlebnisse für einen Welpen in diesem Alter bedeutet? Kein Wunder, dass sie alles zusammenschreit, und das wird nur schlimmer werden.


    Bald wird sie schon beim bloßen Anblick panisch werden, weil sie weiß, sie wird gleich wieder eingeknastet und muß auch noch in ihren eigenen Exkrementen sitzen. Das Einsperren dieses verzweifelten Welpen ,der die Welt nicht mehr versteht, ist dann ganz schlicht nur noch Tierquälerei. Dagegen hat sie auf ihrem Bauernhof den Hundehimmel gehabt.


    Bitte, bitte, wenn dir überhaupt irgendwas an ihr liegt:Gib sie ab. Besser heute als morgen. Bevor es zu spät ist und du sie so verkorkst hast, dass sich das keiner mehr zumutet.

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