Hündin ist beim Gassi wie in einer anderen Welt.

  • ich meine, sie ist halt null agressiv - wirklich nicht.

    ich verstehe allerdings deinen ansatz, ergibt schon sinn. ich hab halt nur festgestellt, das hunde die sie kennenlernen durfte keine problematik mehr darstellen ( außer die beiden mögen sich nicht, wie der oben beschriebene schäfer ),sonst ist dann halt eher die freude groß so: "schau mal wer da kommt, lass mal hallo sagen und dann gehen wir weiter" oder wenn ich mit ihr auf einem feld bin und einen treffe, lässt man auch beide miteinander spielen und rumtoben.

    verstehe aber auch, wenn man sagt sie will dann logischerweise zu jedem und versteht nicht so recht, wenn ich sie nicht lasse. die letzten tage jedenfalls, bin ich weites gehend nur routen gelaufen, wo ich wusste, der durchschnittliche hundebesitzer aus meiner umgebung ist zu faul oder sauber für so eine strecke und habe dementsprechend versucht kontakte recht gezielt zu vermeiden, auch um das klicken zu trainieren - was mittlerweile sogar wirkt wenn sie mal wieder komplett im rausch verschwindet. ( vorhin kam hinter uns vlt 500m entfernung ein hund, der uns nur gesehen und sofort gebellt hat, ich konnte durch klicken direkt den fokus wieder auf mich und den weg wenden - sie stand halt direkt wieder da, ohren hoch und wachsam, nicht abrufbar.)

    das gassi dauert manchmal einfach echt so lange, weil sie manchmal erst auf den letzten drücker ihr geschäft erledigt oder selbst so langsam geht ( gras fressen, schnuppern, glotzen ). als ich sie bekommen habe, hat sie überall wo sie ging und stand draußen einfach direkt hingemacht, nicht geschnuppert, nicht geschaut, nicht makiert. auch das große geschäft hat nicht mal 2 sekunden gedauert - ich habe da teilweise echt kritische blicke geerntet, wenn sie mal wieder einfach auf den gehsteig gemacht hat ( machs natürlich weg ). bis ich es geschafft habe, das sie die 2 minuten von haustür zu wiese wartet hat etwas gedauert. und seit dem hat sie es einfach auch nicht mehr so eilig. gerade vorhin, bin ich mit ihr eine 15 minuten runde gelaufen, die mit ihr zusammen fast 40 gedauert haben. - nicht weil sie schlecht geht sondern weil sie eben hunde dinge tut. heute morgen war ich mit ihr wirklich nur ganz kurz - wenn überhaupt 20 min, meine zeit gab es nicht mehr anders her ( musste sie da auch anspornen, zu zu laufen und nicht alles zu analysieren ) - und kaum waren wir drinn, stand sie schon wieder mit dem kopf zur haustür nach dem motto "spinnst du, ich will weiter raus"


    zum mit dem ball spielen ist sie nicht wirklich zu begeistern ( die rennt entweder nach und lässt ihn liegen oder schaut sich aus der distanz den fall an ) und zum sinnlos rumballern braucht sie mich nicht mal :D wobei sie das recht gern mag. ich mag es auch mal einfach mit ihr rumzutoben. allg. lässt sie sich aber wenig für so dinge begeistern, es ist echt schwierig ihre aufmerksamkeit zu behalten und bei einer sache zu bleiben, die nicht direkt wieder in kuscheln und knutschen ausartet - ihre lieblingsbeschäftigung, immer und überall. ( hab mal nen kong probiert, der ist für sie irrellevant weil sie nicht direkt an die leckerlies kommt, die gleichen leckerlies aus dem schnüffelteppich sind allerdings in 2 sek weg ). mit vielen anderen dingen, die mehr training brauchen wie hütchenspiele, muss ich selbst erstmal richtig rausfinden, wie wir das meistern.

    ich kann halt dem gassi gehen wenig schuld zusprechen, weil ich die route und sie die geschwindigkeit vorgebe. wie gesagt ist sie anfangs eben nur mit gelaufen aber irgendwie halt selbst nicht gassi gewesen, als hätte sie keine zeit für nichts einfach nur stur drauf los ( außer es war ein hund auch nur in der nähe z.b. andere seite des sees, der war so interessant das dauerhaft rübergestarrt werden musste, gewinselt wurde und sie dann auch angefangen hat zu ziehen. ). davon halte ich halt wenig, von dieser "über erzogenen" hunde haltung, wo die keine zeit haben zeitung zu lesen oder auch mal was neues zu erspähen. hier gibt es eine dame, deren hund immer neben ihr ist, der wirkt wie eine wandelnde leiche. gassi gehen ist so 10 min um den block - der schaut nichts an, der schnüffelt nicht, makiert nichts, macht maximal sein geschäft und dann geht es halt wieder heim, weicht aber währendessen seinem frauchen nicht wirklich von der seite. meine ist halt lebhaft, interessiert sich für viel, schnüffelt gerne, frisst gras, schaut sich mal um, kommt zwischendrinnen mal auf mich zurück, mal kuscheln oder schauen ob ich noch da bin, geht auch hier und da mal mit mir auf touren querbeet durchs dickicht wobei wir gemeinsam über baumstämme klettern z.b. - es ist nichts was ich ihr in dem sinne beigebracht oder sie drauf gedrängt habe, das kam von ihr selbst. und deswegen, wenn ich ihre alten reaktionen der ersten paar wochen, mit den jetzigen vergleiche, sehe ich definitiv nicht nur einen unterschied in der körperhaltung sondern auch an der art "wie" sie mittlerweile mit mir gassi geht. ihre neugier ist oftmals anstrengend und sie dabei schlecht abrufbar - mit dem klicker aber kaum mehr ein problem und vorher auch nicht unmöglich - aber das hauptproblem liegt für mich wirklich in hundebegegnungen. da diese selbst über weite distanzen schon dazu führen, das sie nicht mehr ansprechbar ist, nicht mehr richtig läuft, stehen bleibt, glotzt, winselt oder je nach hund ( der schäfer z.b. ) sogar bellt. ich kann hier nur immer wieder den see nehmen, dessen umfang ca. 1 1/2 km ist, er ist oval und wenn man an der spitze des ovals steht und sie einen hund am anderen ende sieht, existiere ich nicht mehr, da kann ich ziehen, da kann ich schreien, da kann ich schimpfen, da kann ich ihr sogar leckerlie direkt vor die nase halten. der klicker hat bisher 2x ganz gut funktioniert, ich bin gespannt wie es damit weiter geht. und hundeschule oder trainer ist natürlich auch geplant. weil ich in zukunft gerne auch ohne klicker mit ihr kommunizieren würde.

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    Ich habe da schon auf etwas Ähnliches geantwortet und würde eigentlich nochmal so antworten.


    ich hab halt nur festgestellt, das hunde die sie kennenlernen durfte keine problematik mehr darstellen ( außer die beiden mögen sich nicht, wie der oben beschriebene schäfer ),sonst ist dann halt eher die freude groß so: "schau mal wer da kommt, lass mal hallo sagen und dann gehen wir weiter" oder wenn ich mit ihr auf einem feld bin und einen treffe, lässt man auch beide miteinander spielen und rumtoben.

    verstehe aber auch, wenn man sagt sie will dann logischerweise zu jedem und versteht nicht so recht, wenn ich sie nicht lasse

    Ich habe es anfangs auch so gehandhabt. Meine Hündin hätte auch gar keinen Hundekontakt gehabt, wenn kein Hundebesitzer das so spontan und auch mit Leine zugelassen hätte. Erstmal war das vielleicht nicht so verkehrt. Ich habe aber auch schnell kapiert, dass es uns im Lernprozess immer wieder nach hinten katapultiert. Keine Ahnung, was da am besten insgesamt ist.


    und deswegen, wenn ich ihre alten reaktionen der ersten paar wochen, mit den jetzigen vergleiche, sehe ich definitiv nicht nur einen unterschied in der körperhaltung sondern auch an der art "wie" sie mittlerweile mit mir gassi geht

    Bei meiner Hündin habe ich das nur noch gefeiert wie sich ihre ganze Körpersprache verändert hat. Weiß voll gut was du meinst. Am Anfang dachte ich, warum hängt die Route immer in so einem gerade Bogen und warum geht sie so wie sie geht? Mittlerweile wedelt die Route aufrecht durch die Gegend und der ganze Körper ist locker und unterschiedlich. Sie ist so anders geworden und finde das nur schön.


    und sie einen hund am anderen ende sieht, existiere ich nicht mehr, da kann ich ziehen, da kann ich schreien, da kann ich schimpfen, da kann ich ihr sogar leckerlie direkt vor die nase halten. der klicker hat bisher 2x ganz gut funktioniert,

    War bei uns auch alles so. Wie in dem anderen Thread auch schon beschrieben.


    Hundeschule ist definitiv das beste!

  • Wenn er allerdings einmal bellt, kann ich machen was ich will, da nimmt er kaum noch was wahr. Ich stelle mich vor ihn, er guckt vorbei, ich sage was, er bellt und hört nichts. :hear_no_evil_monkey: Da ist er wie im Tunnel und lässt sich nicht mehr ablenken von mir.

    War bei uns exakt dasselbe. Ich konnte sie eigentlich nur noch “wegtragen”, während sie am Ausrasten war und gehen. Also wenn ich es nicht geschafft habe sie schnell genug aufzuhalten, war es zu spät und sie in ihrem Ding. Die Trainerin meinte, ich brauche mich dann auch nicht mehr bemühen. Diese Ausrast-Phase wurde aber mit mehr Erfolgserlebnissen immer kürzer und weniger heftig. Und irgendwann kam der Tag, an dem ich es auch abbrechen konnte. Mittlerweile blendet sie mich nicht mehr aus.


    Ihr schafft das!

  • Mal was zum Denken:


    Du hättest gerne, dass sie sich an dir orientiert und dir vertraut. Du möchtest bestimmen können zu welchem Hund oder Mensch sie hin darf und zu welchem nicht. Dir wäre es recht, wenn sie sich selbst in größter Aufregung von dir wegführen lässt.


    Auf der anderen Seite sagst du, dass du sie das Tempo beim Spazierengehen komplett bestimmen lässt. Du lässt sie schnüffeln, starren, bummeln so viel sie will, du nimmst dir wenn nötig alle Zeit der Welt um sie nicht in ihrem Tempo und ihren Hundedingen zu stören...


    Das passt nicht, oder?


    Für mich gibt ganz ganz viel zwischen "der Hund läuft sklavisch neben dir her" oder der Hund hat 0 Orientierung und Führung und darf alle Entscheidungen selbst treffen.

    Antiautoritäre Erziehung klappt bei Hunden echt nur ganz selten.


    Mein Weg ist:

    An der kurzen Leine wird gelaufen. Nicht geschnüffelt, nicht markiert, nicht stehengeblieben (außer ich bleibe stehen).

    Der größte Teil des Spaziergangs ist allerdings im Freilauf (wahlweise Schleppleine). Da dürfen sie all das tun, was ihnen und anderen nicht schadet, solange sie in meinem Einflussbereich bleiben. Ich warte nicht auf sie, wenn der Radius zu weit ist (oder die Leine zuende), dann müssen sie hinterherlaufen. Aber innerhalb dieses Rahmens dürfen sie natürlich Hundedinge tun, schnüffeln, markieren, spielen...

  • ja, mir geht es beim vertrauen eben auch explizit um hundebegegnungen. wenn ich sie so "machen lasse" abseits von hunden, braucht es manchmal kurz bis sie realisiert, das ich mit ihr rede oder ich muss leicht ziehen aber es ist nicht unmöglich, hundebegegnungen wirken eher immer so, als müsste sie ihren kopf durchsetzen und bleibt in dem fall nicht beim sonst gewohnten "herrchen sagt weiter, also weiter".
    ich hab mir mal durchgelesen, das gassi bei hunden so wie eine spannende serie bei menschen ist, sie sind einfach komplett fokussiert, dementsprechend mach ich mir nichts draus, wenn ich 2x was sagen muss oder auch mal etwas ziehen muss - immerhin stell dir mal vor, du schaust deine absolute lieblingsserie, bist voll im fokus und auf einmal will jemand was von dir, du wirst dich wahrscheinlich auch erstmal wundern "was hat der gesagt?". und wie gesagt, funktioniert das mit klicken bisher sehr gut, sie reagiert eigentlich nahezu sofort. - was klar ist, denn es ist irgendwo ein unverwechselbares geräusch. nicht wie der name den sie sonst häufiger hört.


    deinen weg befolge ich so weit auch. ich nehme sie eben an straßen oder in situationen, wo ich merke mir kommt wer entgegen kurz, da lasse ich sie dann auch gerne sitz machen und warte bis die eben vorbei sind - ist halt alles übung und funktioniert noch nicht immer so wie ich es gerne hätte, aber wenigstens oft. ( gibt ja nunmal auch menschen die angst vor hunden haben etc. pp. ) und sonst hab ich sie an der langen leine, sie zieht selten bis gar nicht, läuft eigentlich insgesamt sehr schön, berschränkt sich meistens auf eine weges seite also kein zickzack laufen. mit dem gassi an sich bin ich zufrieden ( das funktioniert sogar ohne leine, denn komischerweise interessiert sie sich weder für hasen, mäuse, vögel, enten oder katzen. nur für hunde und menschen - mache ich aber nicht mehr, weil sie das letzte mal, als sie einen hund sah sofort ab war und ich sie nur mit einem brüller, den man wahrscheinlich in 3 nachbar orten gehört hat, wieder zu mir rufen konnte, noch bevor sie diesen erreicht hat )

    alles in allem hat wie gesagt der klicker bisher echt viel gebracht, auch weil sie da so schnell durchgestiegen ist, seit dem funktioniert auch normales reden mit ihr besser ( zumindest gefühlt ) - ich habe direkt vor der haustüre einen garten mit einem hund, der alles und jeden anbellt. an dem kann ich mittlerweile mit ihr vorbeilaufen ( muss ich leider zwangsweise ) ohne das sie drauf einsteigt. sind kleine aber feine schritte.

    und wie gesagt hab ich sie seit gestern 6 wochen auf den tag genau, ihr genau wie mir fällt es manchmal noch schwer den jewails anderen zu lesen, ich bin der überzeugung das ich schnell mit ihr an einen punkt gerate, an den ich möchte, da alles andere auch mehr als leicht mit ihr ausgefallen ist.

  • War bei uns exakt dasselbe. Ich konnte sie eigentlich nur noch “wegtragen”, während sie am Ausrasten war und gehen. Also wenn ich es nicht geschafft habe sie schnell genug aufzuhalten, war es zu spät und sie in ihrem Ding. Die Trainerin meinte, ich brauche mich dann auch nicht mehr bemühen. Diese Ausrast-Phase wurde aber mit mehr Erfolgserlebnissen immer kürzer und weniger heftig. Und irgendwann kam der Tag, an dem ich es auch abbrechen konnte. Mittlerweile blendet sie mich nicht mehr aus.


    Ihr schafft das!

    genau, weg tragen war auch in 3 fällen bisher meine einzige option. wobei ich das auch als falsch ansehe, nur ohne diese option wäre ich nicht mehr weiter gekommen, da die andere partei auch nicht auf die idee kam, einfach weiter zu gehen und stehen blieb. das passiert mir aber eigentlich nur dann, wenn ein fremder hund zuerst bellt - da steigt sie dann mit leib und seele drauf ein - oder ihr erzfeind vor ihr steht. den erzfeind sehen wir allerdings nicht so oft, da ich mit dem auch oft gassi war und weiß wie seine zeiten und routen sind.



  • ja, ich finds eben auch schön, wie sie bei mir aufblüht. sie war eben vorher wie gesagt wenig draußen, meistens auch nur kurz im hof und sonst eingesperrt - sie genießt einfach die volle aufmerksamkeit die sie jetzt bekommt. eigentlich ist sie ein hund, der seinen menschen vergöttert und ihn nicht unter keinen umständen, aus den augen lässt. wir haben ihre beiden ex besitzer kurz getroffen, die freude war von kurzer dauer, dann wollte sie auch schon mit mir weiter. ich find das einfach insgesamt super, wie sie sich hier einfindet und einfach merkbar freude hat, an dem was sie tut. sie ist einfach eine unglaublich nette und dankbare hündin, würde meine entscheidung der adoption nie wieder rückgängig machen.

  • Kannst du bitte korrekte Gross- und Kleinschreibung benutzen? Und Absätze machen?


    So wie jetzt sind deine langen Bandwurm Texte fürchterlich zum lesen! Da du ja aber möchtest dass wir das lesen und antworten, bitte ich drum, sich etwas Mühe zu geben beim schreiben. Danke

  • das mit klicken bisher sehr gut, sie reagiert eigentlich nahezu sofort.

    Aber sie soll doch gar nicht auf den Klicker reagieren...

    Der Klicker ist doch andersrum deine verlängerte Reaktionszeit zum Loben. Man kann damit punktgenau das Markern was man will und hat dann hinterher Zeit, das Leckerli in den Hund zu stopfen.

    (Beispielsweise bei einem Sprung klickern und nach der Landung Leckerli).

    Du hast nun schon paarmal geschrieben, dass der Klicker zu ihr durchdringt und sie reagiert... diese Reihenfolge verstehe ich nicht, das ist nicht das klassische Klickern von Karen Pryor.

    Und... wenn sie sich daran gewöhnt hat, wird es auch nicht mehr wirken...

  • Ich kenn das zu 90% auch so wie du es beschreibst. Aber mir wurde von diversen Trainern das "Klick für Blick" Prinzip bei Hundekontakten nahe gelegt. Also eigentlich ist der Klick hier das Umlenksignal. Fand ich auch sehr widersprüchlich. Aber war bei uns der absolute Wendepunkt. :thinking_face: Klappt aber natürlich auch nur, wenn der Hund das Klickern Schritt für Schritt kennengelernt und verinnerlicht hat.

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