Unser Hund wurde uns bei Einreise nach D vom Zoll abgenommen

  • Guten Abend an alle!


    Ich bitte Euch um Hilfe.


    Am 05.01.2023 wurde unser Hund in einem deutschen Flughafen uns weggenommen. Bis jetzt wissen wir nicht, wo er ist und wie es ihm geht!


    Das kann ich nun aus eigener Erfahrung behaupten. Folgendes ist meiner Familie und unserem kleinen Hund bei der Ankunft am Flughafen passiert:


    Nach einem 10tägigen Urlaub in Montenegro sind wir nach DE über Wien geflogen. Es war unsere erste Flugreise mit unserem Schoßhund Pomeranian Zwergspitz (2,5 kg). Dementsprechend hatten wir alle wichtigen Papiere und Nachweise über die Impfungen und Untersuchungen, wie wir dachten, dabei.


    An der Sicherheitskontrolle wurde ich von einem Zollbeamten mit der Frage aufgehalten, ob wir aus Dubai ankämen. Ich antwortete wahrheitsgemäß, dass wir aus Montenegro über Wien geflogen sind. Man befahl mir, in einen Nebenraum zwecks einer tierärztlichen Untersuchung zu gehen, da wir aus einem Nicht-EU- Land anreisen würden und der Hund daher eine zusätzliche Kontrolle brauche. Beim Eintritt im Untersuchungsraum äußerte die untersuchende Person als erstes die irritierende Feststellung, dass der Hund ziemlich teuer sei. Man fragte dann nach meinem Ausweis und den Papieren für den Hund. Sämtliche Dokumente wurden dann gescannt und digital überprüft. Ich bat darum, mir zu erklären, was mit uns geschieht und was mit unseren Papieren nicht stimmt. Man erläuterte mir, dass da wir aus einem Nicht-EU-Land anreisen würden, wir vorher einen Tollwut-Antikörpertest für Hunde, auch mit einer gültigen Impfung, bräuchten. An dieser Stelle musste ich gestehen, dass wir das nicht wußten. Und ja, es war unser FEHLER!!!. Ich entschuldigte mich und erklärte auch, dass wir zum ersten Mal mit unserem Kleinen geflogen sind. Jedoch sind wir mit ihm bereits im Sommer 2022 nach Montenegro mit dem Auto gereist und an keiner Grenzkontrolle darauf hingewiesen worden, dass ein solcher Test für die Heimreise notwendig ist. Auch beim Check-In für den Flug oder beim Umsteigen in Wien, was ja auch schon EU ist, wurden weder wir darauf hingewiesen noch wurde der Hund kontrolliert.
    Während dieser ganzen Zeit hielt ich den kleinen auf dem Schoß. Ich war mir sicher, dass sich alles bald klären würde und wir nach unserer 7stündigen Reise nach Hause kehren könnten. Es kam aber ganz anders: Der Zollbeamte, der mich aufgehalten hat, kam in den Raum herein, rief die Beamtin zur Seite und flüsterte ihr etwas zu. Daraufhin wurde ich aufgefordert, der Beamtin mit dem Hund in einen anderen Raum zu folgen. Dort angekommen, fand ich einen großen Käfig vor, in dem ich meinen Kleinen lassen musste. Nun bekam ich Panik und fragte nach, warum der Hund nun eingesperrt werden soll. - Ich möchte daran erinnern, dass er nur zwei Kilo wiegt und wahrlich kein Löwe ist! - Als Antwort erfolgte keine Erklärung mehr, sondern nur der Hinweis, dass das so sein müsse. Danach verließ die Beamtin ohne weitere Erläuterungen den Raum und ließ mich dort mit dem Kleinen allein. Ich lief ihr hinterher, um zu erfahren, warum und wie lange wir warten müssen. Sie sagte knapp, dass nun ein Tierarzt den Hund untersuchen müsse, er sein in frühestens 30 Minuten da.
    Nun saß der Hund jaulend ohne Essen und Trinken und ohne die Möglichkeit, Gassi zu gehen, in diesem Käfig und versuchte sich zu befreien, indem er an dem Gitter kratzte. Ich versuchte ihn zu beruhigen, durch das Gitter zu streichen. Das half jedoch alles nicht. Während der gesamten Wartezeit flehten wir, ich, mein Mann und unsere 15jährige Tochter, die nun dazu kamen, die Zollmitarbeiter mehrmals an, uns zu erlauben, den Hund in seiner Reisetasche zu halten und mit ihm Gassi gehen zu dürfen. Alles vergeblich. Zu diesem Zeitpunkt waren wir alle drei schon so aufgelöst und erschöpft, dass wir nun die Fassung verloren. Es war unerträglich zu zusehen, wie unser Kleiner drei Stunden lang - am Ende sind das DREI Stunden Wartezeit geworden! - in diesem Käfig saß, verwirrt und verständnislos weinte und an dem Gitter kratzte. Wir durften ihm nicht mal Wasser geben. Wir unternahmen immer wieder den Versuch, den Hund aus dem Käfig zu befreien. Wir flehten die Zollbeamten immer wieder an, uns zu erlauben, mit ihm Gassi zu gehen und ihn trinken zu lassen.


    Beides hat er seit mehreren Stunden nicht machen können. Es half nichts. Wir wurden nur ignoriert und aus dem Untersuchungsraum verbannt.
    Deswegen sahen wir uns gezwungen, die Polizei zu rufen, die die Zollbeamten dann gezwungen hat, den Käfig aufzumachen, dem Hund Wasser zu geben und ihn Gassi gehen lassen. Herausgehen mit dem Hund durfte ich allerdings nur in Begleitung der bewaffneten Polizisten.
    Nach drei Stunden dieser Qualen kam schließlich die Tierärztin. Ohne sich vorzustellen, fragte sie uns zunächst, ob wir Deutsch sprechen könnten. Wir bestätigten die Frage mit: „Natürlich“, worauf sie bemerkte, dass ein einfaches „Ja“ reichen würde. Von Anfang an und während des ganzen weiteren Gesprächs war sie uns gegenüber sehr unfreundlich, gar verächtlich.
    Sie erklärte uns, dass wir zwei Möglichkeiten hätten: Entweder müssten wir zurück nach Montenegro fliegen oder der Hund werde uns entnommen und unter Quarantäne gestellt. Mein Mann erklärte sich sofort bereit zurückzufliegen. Der nächstmögliche Flug ging allerdings erst am nächsten Morgen um 9:40. Als wir aber die Zollmitarbeiter darüber informierten und das Ticket kaufen wollten, verweigerten sie uns diese Option mit der Begründung, dass der Hund nun in ein Tierheim transportiert werde und es keine Möglichkeit gäbe, ihn uns um diese Uhrzeit zu übergeben. Es ginge erst ab 12 Uhr. Wir schlugen daraufhin vor, den Hund selbst abzuholen, aber auch das wurde uns ohne weitere Erklärungen verweigert. Wir hatten allmählich das Gefühl, dass das genau das Ziel war, uns den Hund wegzunehmen.
    Egal, um was es gibt, gab es kein Entgegenkommen: Wir schlugen auch u.a. Vor, den Hund selbst zu unserem Tierarzt fahren zu lassen, damit dieser dann den Hund untersucht und ihn unter Quarantäne stellt. Gesetzlich ist das generell möglich, wurde uns aber auch nicht erlaubt. Die Tierärztin sagte nur rigoros und ohne weitere Erklärungen, dass das in unserem Falle nicht ginge, und strich diesen Punkt im Untersuchungsprotokoll durch. Nach einem längeren Wortgefecht mit den Zollbeamten und der Tierärztin, wurde uns schließlich unser Kleiner entnommen.
    Alle Originalpapiere des Hundes wurden uns auch weggenommen, obwohl sie alle den Beamten in Kopie vorlagen. Wir wurden nach Hause geschickt. Vorher flehten wir noch um die Möglichkeit, unseren Kleine besuchen zu dürfen, auch wieder ohne Erfolg. Auch wurde uns natürlich nicht verraten, in welches Tierheim unser Kleiner kommt. Als wir wegfuhren, blieb der kleine Rüde allein heulend noch im Käfig. Auf meine Frage, wann er denn abgeholt werden wird, hieß es, in ca. einer Stunde. Wann er tatsächlich abgeholt worden ist, ist ungewiss. Mir graut davor, mir vorzustellen, wie er dort in diesem Käfig alleine saß und weinte und was alles mit ihm noch später geschehen ist.


    Insgesamt empfanden wir die Situation sowie die Angaben der Tierärztin und der Zollbeamten als sehr widersprüchlich. Es gab eine ganze Reihe mehrerer willkürlicher und irritierender Aussagen, die entweder zurückgenommenen worden sind oder sich selbst widersprachen: So fragte ich die Tierärztin während der Diskussion, ob uns der Hund auch entnommen werden würde, wenn wir mit ihm nach Kroatien gefahren und von dort nach Deutschland geflogen wären. Das wäre nicht der Fall, denn so würden wir aus einem EU-Land anreisen und somit dies kein Problem wäre. Auch blieb uns ein Rätsel, warum wir nicht in Wien aufgehalten und von dort wieder zurückgeschickt worden sind. Diese Option wäre nicht nur weniger kostenaufwändig für uns, sondern vor allem nicht so demütigend und so psychisch belastend. Wir sind fassungslos darüber, warum uns unser Kleine auf eine solche brutale und für das arme Tier qualvolle Art und Weise weggenommen werden musste. Dass die Regeln befolgt werden müssen, ist uns klar, dass man aber mit dem Tier so umgeht, können und wollen wir nicht begreifen!
    Laut telefonischer Aussage einer Beamtin, Blutentnahme war am 06.01.2023 um 8:00 Uhr. Bis heute sind keine Ergebnisse da. Ist das überhaupt möglich, dass es so lange dauert?


    P.S. Entschuldigung für mein Deutsch (Google-Translator)

  • Ja nun, was habt ihr erwartet? Ihr verstößt gegen geltendes Recht (Unwissenheit schützt nicht vor Strafe). Natürlich dürft ihr nicht mit dem Hund durch die Gegend reisen, zu irgendwelchen Tierärzten, oder Gassigehen.

    Das wäre vor dem Hintergrund des Infektionsschutzes auch völlig unsinnig.


    In Wien wurdet ihr nur nicht kontrolliert, macht die Einreise auch nicht legaler…


    Schuld an den Erlebnissen sind nicht die Behörden, die machen ihren Job. Schuld seit ihr, weil ihr euch vor der Reise keine zwei Minuten Zeit genommen habt zu googlen.


    Tut mir leid für euren Hund.


    Im übrigen könnt ihr noch mit einer Rechnung von ein paar tausend Euro rechnen.

  • Auf die Schnelle habe ich folgenden Link gefunden. Ihr habt also schon vorher gegen Regelungen verstoßen und Glück gehabt, dass Ihr nicht kontrolliert worden seid. Ich lese es so, dass der Titer bestimmt wird und es dann eine Wartezeit von drei Monaten gibt.


    Um zu erfahren, wo Euer Hund sich aktuell aufhält, würde ich mal bei der Flughafenverwaltung nachfragen. Ich gehe aber mal davon aus, dass Ihr schon die drei Monate warten müsst.

  • In Wien wurdet ihr nur nicht kontrolliert, macht die Einreise auch nicht legaler…

    In Wien war ja auch nur Zwischenstopp und solange man den Flughafen nicht verlässt interessiert das auch keinen.

    Der Flughafen selbst ist ja im Grunde "staatenloses Gebiet"


    @TE

    Was genau erhoffst du dir durch die Frage? Die einzigen die Auskunft geben können wie lange etwas dauert sind die zuständigen Beamten und Sachbearbeiter

  • Menschen machen Fehler, aber der Hund kann nichts dafür. Ich finde es unmöglich, einem Hund das Wasser zu entziehen, nur zum Beispiel.

    Und man darf auch in so einem Fall überlegen, wie man die Sache für das Tier am besten löst.

    Ich würde mir einen Anwalt nehmen.

  • Menschen machen Fehler, aber der Hund kann nichts dafür. Ich finde es unmöglich, einem Hund das Wasser zu entziehen, nur zum Beispiel.

    Und man darf auch in so einem Fall überlegen, wie man die Sache für das Tier am besten löst.

    Ich würde mir einen Anwalt nehmen.

    Wurde doch. Der Hund wurde einer fachkundigen Stelle (hier Tierheim) übergeben.

  • Wir sind uns bewusst, dass dies ausschließlich unsere Schuld ist. Ich kann nicht verstehen, warum dieser Test so lange dauert. Es ist schon 9 Tage her. Wir durften uns in häusliche Quarantäne begeben.

    Natürlich, wenn der Test nicht in Ordnung ist und der Hund eine neue Impfung bekommt. Aber wenn der Test in Ordnung ist, bekommen wir doch den kleinen ohne Weiteres zurück?

  • Es ist nicht der Test, der solange dauert. Es gibt eine 3 monatige Wartezeit


    • Im Fall der Wiedereinreise eines Tieres, aus dessen Heimtierausweis hervorgeht, dass die serologische Tollwutuntersuchung - bevor dieses Tier das Gebiet der Europäischen Union verlassen hat - nicht durchgeführt worden ist, ist die Wartefrist von drei Monaten zwischen Blutabnahme und Verbringung notwendig. Ausnahme: Es wird eine Erklärung gemäß Artikel 12 Abs. 1 Buchstabe c der Verordnung (EU) Nr. 576/2013 vorgelegt, dass durch die oben nicht angeführten Staaten oder Gebiete nur eine Durchfuhr erfolgt ist, und das Tier bei dieser Durchfuhr keinen Kontakt zu Tieren von Arten hatte, die für Tollwut empfänglich sind, und ein gesichertes Beförderungsmittel oder das Gelände eines internationalen Flughafens nicht verlassen hat (praktisch ist das der einzige Grund, wenn das Tier im Transferraum die Zeit im Drittland verbracht hat - alles andere kann von der Behörde nur schwer überprüft werden). Diese Erklärung muss in Deutsch und Englisch ausgestellt sein und in Druckschrift ausgefüllt werden

    Quelle: https://www.ages.at/tier/tiergesundheit/tiergesundheit-services/aktuelle-angebote/tollwutantikoerperbestimmung-fuer-haustiere#c23297

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