Unser Hund wurde uns bei Einreise nach D vom Zoll abgenommen

Albek

Nein, mit einem Hund, über den gerade Quarantäne verhängt wurde wegen des Verdachts einer Tierseuche, kann man nicht Gassi gehen oder ihn einfach mal wieder aus der Box nehmen, solange nichts geklärt ist und der Hund sich nicht in einem Raum befindet, in dem er die Quarantäne absitzen kann.

Das klingt völlig normal und sinnvoll, dass ihr mit einem Hund, bei dem (zumindest rechtlich gesehen) der Verdacht besteht, dass er eine für Menschen tödliche Krankheit haben könnt, nimmer spazieren gehen könnt und kein Zollbeamter mehr in die Box rein fasst.

Fehlverhalten der Behörde: äh, warum?

Falsche Vorstellungen eurerseits, wie mit Verdacht auf Zoonose mit tödlichem Ausgang umgegangen wird/werden muss: eher ja

Jetzt mal Hand aufs Herz, jeder von uns hier hat Hunde.

Jetzt steckt sich euer Welpe (weil noch zu jung zum impfen bei einem Hund an, bei dem das VetAmt ein Auge zu gedrückt hat. „Mei, die Besitzer haben es nicht gewusst und weil der Hund so süß ist… wird schon nichts sein!“

Und der trägt es in eure Familie, zu den Kids etc.

Das würdet ihr doch nicht so locker sehen…

Edit: hatte was vergessen.

Zitat von Potato

Zitat von Murmelchen

Es geht um die Wiedereinreise/Rueckreise in die EU. Und dazu ist besagter Test + Wartezeit eben vorgeschrieben. Zusaetzlich zur Impfung! Passiert das bevor man die EU verlaesst betraegt die Wartezeit zw. TW-Impfung und Blutentnahme 30 Tage. Das Ergebnis muss in den Pass eingetragen werden.

Macht man das nicht, wie es hier der Fall war, muss die Antikoerperbestimmung nachgeholt werden (in einem Referenzlabor und einer Wartezeit von 3 Monaten). Vorher ist keine Einreise (egal ob Rueckreise oder komplett 'neu') in die EU erlaubt

Die Wartezeit zwischen TW-Impfung und Blutentnahem ist immer 30 Tage. Eine Tollwutimpfung garantiert einen 100% Schutz, bei einer deutschen Impfung sollte auch weder der Impfstoff noch die Gültigkeit des Nachweises angezweifelt werden.

Ein Glückspiel seh ich darin nirgendwo Hampelinchen

Soll ich das mit den 3 Monaten jetzt nochmal schreiben?

Hier ist doch ganz klar was falsch lief und wieso nun die Quarantaene angeordnet wurde.

Du kannst natuerlich finden, dass da nix angezweifelt werden sollte.

Die Vorgaben sagen was anderes und am Ende zaehlen die und nicht die Meinung von einzelnen Personen (ausser u.U. die vom zustaendigen AmtsVet).

Zitat von Albek

Die Zollbeamten könnten etwas tierfreundlicher sein und dem Hund etwas Wasser und die Möglichkeit geben, Gassi zu gehen.

Die Zollbeamten begeben sich streng genommen in Lebensgefahr, wenn sie einen Hund mit aus ihrer Sicht unklarem Tollwut-Status aus einem Käfig lassen oder Wasser in den Käfig stellen. Das Handling eines solchen Hundes muss durch entsprechend ausgebildete Tierpfleger erfolgen.

Die Polizei hat euch vermutlich aus Unwissen (oder Gefahrenabwägung/Deeskalation) geholfen, nicht weil die Zollbeamten im Unrecht waren.

Mir wurde (vom Vetamt) erklärt, dass der Tollwuttiter für die Wiedereinreise hauptsächlich deswegen gemacht wird um zu schauen ob durch die Impfung eine Immunisierung stattgefunden hat. Tatsächlich hat mein Amtstierarzt schon -sehr wenige - Fälle gehabt, bei denen der Hund trotz korrekter Impfung keinen oder einen viel zu geringen Titer hatte.

Ich habe den Titer damals auch für eine Reise nach Montenegro bestimmen lassen und selbst wenn man nur "Montenegro Hund" googlet wird man beim ersten Suchergebnis schon auf den Titertest hingewiesen. Für mich unverständlich dass man sich da nicht informiert.

Und ja, es hat bei den zwei Wiedereinreisen aus Montenegro mit Hund (mit Segelboot) tatsächlich noch nie eine Behörde interessiert, trotzdem hab ich jetzt auch beim jungen Rüden für die geplante Montenegroreise im September jetzt schon den Titer bestimmen lassen, damit noch genug Spielraum zum eventuellen Nachimpfen + nochmal Titer bleibt. Gehört für mich einfach dazu dass man sich vorher informiert.

EDIT: ich hab auf die Titerergebnisse von Laboklin zwischen 3 und 8 Wochen gewartet.

Zitat von Albek

Zitat von Hampelinchen

Aber du fragst doch auch nicht deinen Hausarzt, welche Impfung du selbst brauchst um in gewisse Länder und wieder zurück reisen zu können? Da informierst du dich doch auch auf den jeweiligen Botschaften direkt. Dein Arzt und dein Tierarzt sind Mediziner, für die Gesundheit zuständig und können euch beraten. Aber aktuelle Einreisebestimmungen oder rechtlich verbindliche Auskünfte können die euch doch nicht geben? Du versuchst, vom Tierarzt bis zum schlampigen Zollbeamten vom letzten Sommer jeden für deinen Fehler verantwortlich zu machen, wenn du so beim Zoll aufgetreten bist, wundert mich nicht dass die Situation so eskaliert ist.

Ich mache die Zollbeamten nicht verantwortlich. Das war total mein Fehler. Wie oft soll das noch bestätigen? Lesen Sie doch vom Anfang. Die Zollbeamten könnten etwas tierfreundlicher sein und dem Hund etwas Wasser und die Möglichkeit geben, Gassi zu gehen. Und ihn nicht in einen Käfig einsperren zumindest für diese 3 Stunden , während wir auf die Entscheidung des Tierarztes warteten. Es hat doch später funktioniert, als ich die Polizeibeamten vom Flughafen gerufen habe.....

Ich habe alles von Anfang an gelesen, und verstehe da unter anderem dass du 1. nicht fließend deutsch sprichst, (weil du für deinen Post Google translate benutzt) dass du 2. den Zollbeamten erklärt hast, dass du das nicht wusstest mit der Tollwut (solche Erklärungen hören die den ganzen Tag), dass 3. die Tierärztin euch gefragt hat ob ihr deutsch versteht, am Flughafen erstmal eine normale Frage, die ihr mit „natürlich!“ beantwortet habt (was aber wohl nicht ganz den Tatsachen entspricht, siehe 1.), was auf mich ziemlich pampig wirkt usw.

das Ganze hab ich auch vorher geschrieben, kann entstanden sein aus einer angespannten Situation in der ihr nicht sprachlich verstanden habt, was gesagt wurde und dann eskaliert ist, weil die Zollbeamten natürlich auch noch anderes zu tun haben als Euch zigmal das gleiche zu erklären.

Dass sie euren Hund eingesperrt haben, würde da reinpassen, wie weiter oben vermutet wurde, dass befürchtet werden musste dass ihr sonst mit ihm abhauen wollt. Den Hund da zu behalten ist die Arbeit vom Zoll, der wird dafür bezahlt. Wenn die da Fehler machen kriegen sie nicht zu knapp Ärger. Dass es NICHT okay ist, den Hund so zu behandeln, steht außer Frage. Aber wenn ihr euch so verhalten habt wie es für mich klingt und da einen riesen Aufriss gemacht habt, und die Beamten Vorort vielleicht auch schon einen langen und bescheidenen Tag hinter sich hatten, dann hatte eventuell einfach keiner mehr Kapazitäten frei für etwas Empathie.

Liebe/r Albek , ihr regt euch hier auf und prangert jeden an, außer diejenigen, die als einzige die Macht gehabt hätten, das zu verhindern - euch selbst!

Statt mit dem Finger auf die Zollbeamten zu zeigen oder den Tierarzt, der ja grünes Licht gegeben hätte oder andere Beteiligte würde ich mich an die eigene Nase fassen.

Das sind offensichtlich standardisierte Abläufe, die abgearbeitet werden, wenn (wieder mal) ein umgeimpfter Hund eingeführt werden soll. Ihr habt allen beteiligten Stellen durch euer Versäumnis einen Haufen Arbeit beschert und seid völlig ohne Not ein großes Risiko für euren Hund eingegangen.

Eure Situation tut mir leid, für euch und am meisten für euren Hund. Dennoch: Entweder ihr haltet die Füße still und lebt mit den Folgen eurer Unkenntnis, oder ihr geht zum Anwalt, um zu sehen, ob ihr Rechte geltend machen könnt. Vielleicht findet er noch etwas Entlastendes, zumal der Hund ja mehrfach TW geimpft war, allerdings die Gültigkeit abgelaufen.

Mir scheint aber, dass da nicht viel zu machen ist.

Die TW Impfung ist einfach immens wichtig, das weiß eigentlich jeder, der Hunde hält und besonders, wenn man ins Ausland fahren will. Nur, weil bei der Fahrt mit dem Auto niemand geprüft hat, heißt das nun nicht, dass es nicht verboten war. Nur "wo kein Ankläger, da kein Richter". Da hattet ihr Glück, jetzt hat es euch erwischt. Alles Gute trotzdem.

Ich musste auch mal für zwei Hunde für eine Einreise in die EU den Titer bestimmen lassen und siehe da - einer der Hunde hatte KEINEN ausreichenden Titer und musste nachgeimpft werden. Das macht also Sinn, auch wenn korrekt geimpft wurde.

Das einzige was mir noch einfällt - gibt es von irgendeiner Untersuchung beim TA in D eine Rückstellprobe die für eine Titerbestimmung genutzt werden kann? Ich kenne mich da nicht so aus, weiß nur das der TA neulich zu mir gesagt hat wenn Wert XY doch noch bestimmt werden soll können wir das nachholen.

Tipp für die Zukunft

wenn ihr die Titer-Bestimmung habt, immer rechtzeitig vor Ablauf des im Pass eingetragenen Ablaufdatum nachimpfen, dann gilt die Titer-Bestimmung ein Hundeleben lang.