Hund regelmäßig 4 Stunden im Auto lassen

  • Ich habe den Verdacht, dass hier der Mensch mehr Probleme hat sich vom Hund abzunabeln als umgekehrt. Ist aber nur eine Vermutung ... aber in dieser Richtung wurde anscheinend noch nie gearbeitet.

    Wie arbeite ich daran.?

    An Dir? Indem Du einen Verhaltenstrainer für Menschen aufsuchst. Wenn der die ersten Schritte erarbeitet hat, sollte er mit einem guten Hundetrainer kooperieren. Oder Du findest einen, der in beiden Bereichen Zuhause ist.

  • Wir haben vorhin das ganze besprochen. Das Thema 4 Stunden im Auto ist durch, wir fühlen uns beide damit nicht gut.

    Taavi geht mit in die Firma. Er nimmt sie zu Außenterminen mit. Autofahren liebt sie sehr, schläft dabei auch tief. Die Termine dauern ca. eine Stunde, die müsste sie im Auto bleiben.

    Soweit möglich legt er die Termine auf den Nachmittag ,dann bin ich zuhause.

    Für die Tagen, an denen er zu lange weg wäre, suchen wir nach anderen Möglichkeiten. Vielleicht kann ich die Arbeitszeit auf 4 Tage legen, so hätte er einen festen Tag für sich. Mein Vater würde sich im Notfall auch mal bei uns aufhalten.

    Trotzdem wäre es toll wenn wir alle etwas mehr Freiraum hätten :verzweifelt:

    Das klingt doch als ob es gut klappen könnte. Und wenn dein Arbeitgeber dich halten möchte sollte er doch den 4 Tagen ggü aufgeschlossen sein.

    Auf jeden Fall nimmt es dir den Stress das Alleine sein jetzt hinbekommen zu müssen. Trotzdem ... ich glaube in den letzten Posts waren noch mal ein, zwei Ansätze zum drüber nachdenken, oder!?

  • Ja

    Möchtest Du das zugunsten Deines Hundes ändern? Also, nicht nur: "Ja, muss ich ja.", sondern in der Form, dass Du sagst: "Ja, ich möchte das wirklich umtrainieren und zwar so, dass ich mich damit wohl fühle und es aus Überzeugung mache."

    Natürlich! Wir leiden alle unter der Situation .

    Ich fühl mich eingesperrt, komm kaum raus. Ich bin an dem Punkt einen sicheren Job für Taavi aufzugeben.

  • Ich denke ein guter Anfang wäre auch wirklich zu reflektieren: wieviel Platz in meinem Kopf nimmt Taavi ein, das kommt ja zu der körperlichen Nähe dazu.

    Und ich denke auch die Erkenntnis, daß Dein Abnabelungsproblem ernormen Einfluß auf Taavi hat, ist ein wichtiger Punkt.

    Ein immer wieder zurück blicken auf das vorherige Leben und wie schlimm das wohl war ist für das "Ist/Jetzt" nicht förderlich.


    Ich wünsche Euch, daß Ihr schnell einen gangbaren Weg findet die Thematik zu bearbeiten :bindafür:

  • Am liebsten würde sie wohl in mich reinkriechen. Taavi mag Kontaktliegen sehr.

    Das Deckentraining läuft seitdem sie hier ist. Sie bleibt mittlerweile liegen, kann auch den Kopf ablegen. Sie ruht aber nicht wirklich sondern lauscht. An manchen Tagen läuft es schlechter. Binde ich Taavi am Platz an kommt sie entweder schneller zur Ruhe oder steht mit Leine auf Zug und beamt sich in ihre eigene Welt. Dann stiert sie vor sich hin,wirkt völlig in sich gekehrt und ich muss sie durch Berührung oder lautes Pfeifen oder Klatschen wieder ins „Hier“ zurück holen.

    Teilweise schaukelt sie dabei mit dem Kopf. Es erinnert sehr an Hospitalismus beim Menschen.

    Das klingt nach so viel Druck. Kann es sein, dass sie ins totale freeze fällt? Dass das vor sich hin starren ein starr vor Angst ist oder sie keine Möglichkeit hat, anders zu reagieren? Anstatt zu pfeifen und klatschen, kannst du sie sanft und freundlich ansprechen oder anfassen?


    Deine Erzählungen klingen für mich nicht nach geplantem und gezieltem Vorgehen. Es wirkt wie angefangen, nicht schnell genug zum Erfolg gekommen, ok funktioniert nicht. Ist kein Vorwurf sondern nur mein Eindruck vom Lesen her.


    Alleinbleiben können erfordert sehr viel Zeit und noch mehr Geduld und innere Ruhe. Es ist hilfreich, wenn man den Hund gezielt wegschicken kann. Und wenn er dann nicht lauert, sondern alle viere von sich streckt und wegdöst. So weit bist du aber noch lange nicht. Da wird dir auch das Deckentraining nicht dabei helfen. Das ist sinnvoll, wenns um Impulskontrolle geht, aber es verschafft dem Hund nicht die Entspanntheit und Selbstverständlichkeit, die er zum Alleinebleiben braucht.


    Es gehört auch die innere Überzeugung dazu, dass der Hund es schafft und dass es ihm gut tut, mal einfach für sich sein zu können, nicht aufpassen zu müssen. Solange du mit einem Auge beim Hund bist, ist er es auch bei dir. Stell dir vor, dein Partner beobachtet dich die ganze Zeit verstohlen von der Seite. Wie entspannt bist du beim Essen, beim Fernsehen, beim Lesen. Wie gut schaffst du es, dich fallen zu lassen und in Ruhe einzuschlafen.


    Vielleicht magst du dich mit dem Thema noch etwas beschäftigen. Im Forum gibt's jede Menge zu lesen drüber und im Alleinbleibe-Thread findest du viele, die an der selben Thematik arbeiten wie du.

  • Ihr braucht nen anderen Trainer... Dringend. Ich weiß, dass es schwer ist, da was zu raten. Wäre das Trennungsangst, dann gäbe es wirklich tolle zertifizierte Trainer die das online betreuen und wirklich hohe Erfolgsquoten haben.


    Da hier aber andere Komponenten weitaus tragender zu sein scheinen, wird die Suche leider komplizierter. Vielleicht kann dir hier jemand was in Wohnortnähe empfehlen.

  • Weil ich auch oft wissen möchte wie es bei manchen hier geäußerten Problemen weiterging lass ich mal ein Update da.

    Im April bin ich ,eher ungeplant, in meinen eigentlichen Beruf zurückgekehrt und bin darüber unglaublich glücklich.

    Seitdem geht Taavi mit meinem Mann ins Büro oder sie begleitet ihn im Auto zu Besprechungen. Vor Ort geht er mit ihr eine Runde spazieren und anschließend bleibt sie mit Wassernapf im Auto. Das Auto verfügt über einen Dog Mode, bleibt also klimatisiert und über die Innenkamera kann Taavi beobachtet werden.

    Taavi liebt Autofahren und ist auch allein im Auto sehr entspannt,sie verschläft die Besprechungen (Max. 1 Stunde).

    Da ich jetzt wieder im 3-Schichtsystem arbeite können wir diese Auto-Termine auf ein Minimum begrenzen.

    Durch einen glücklichen Zufall haben wir seit Mai auch eine unglaublich liebevolle Tagesbetreuung für Taavi. Dort ist sie 2x / Woche. Das dort zum eigenen Hund max. 2 weitere Hunde betreut werden kommt ihr sehr entgegen. Sie geht mittlerweile sehr gerne dorthin. Das erleichtert hier vieles.

    Dadurch, dass ich Taavi nicht mehr rund um die Uhr betreuen kann hat sich unser extrem enges Verhältnis zum positiven geändert.

    Ich werde immer ihre Nummer 1 bleiben aber sie (und ich) haben gelernt, dass Taavi auch ohne mich (über)leben kann.

    Thema Alleinebleiben.

    Wir haben uns eine Trainerin gesucht,mit viel Verständnis und einem neuen Ansatz. Leider stehen wir aufgrund der Entfernung nur telefonisch oder per WhatsApp in Kontakt.

    Aber! Taavi schafft an guten Tagen 15 Minuten stressfrei alleine zu bleiben. Einige finden das vielleicht lächerlich wenig, für uns ist das ein enormer Fortschritt. Zumal durch den neuen Tagesablauf kein tägliches regelmäßiges Training stattfinden kann. Unsere Ziele sind da auch sehr kleingesteckt,bis zum Jahresende wollen wir eine Stunde schaffen.

  • Das klingt doch alles wirklich toll. Und nein 15 Minuten sind absolut nicht wenig bei einem Hund der vorher überhaupt nicht entspannt auch nur eine Minute alleine bleiben kann.

    Weiter so

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