Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Hier gibt's in jeder Gruppe eine Erzieherin und eine "Helferin". Der Unterschied ist dass die Erzieherin eine andere Ausbildung hat

    Das ist bei uns auch oft so. Jede Gruppe hat zwei pädagogische Fachkräfte und dann gibt es noch jeweils eine Hilfskraft mit anderer Ausbildung. Wenn jetzt aber nur eine pädagogische Fachkräfte da wäre, dürften auch nur die Hälfte der Kinder kommen. Es gibt also einen Betreuungsschlüssel, der nicht überschritten werden darf (12 Kinder pro pädagogische Fachkräfte).

  • Hier gibt es pro Gruppe mindestens eine "richtige" Erzieherin oder Erzieher, eine SPA und noch eine Azubine.


    Ich hätte und habe null Bedenken, wenn "nur" SPAs oder Azubis da sind - die machen alle einen tollen Job.


    Unprofessionell war eine "richtige" Erzieherin im alten Kindergarten in der Krippe. Da wurden Kinder ausgeschimpft, wenn was in die Hose ging. Bei Zweijährigen. Die SPA in dieser Gruppe war einer der tollsten Menschen, die ich je kennengelernt habe.

  • Wenn Helfer beispielsweise eine Vorlesestunde machen würden, aufpassen, dass sich keiner verletzt, beim Basteln helfen, Toilettengänge begleiten, aufpassen, dass sich die Kinder vorm Rausgehen richtig anziehen oder dabei helfen, die Aufsicht beim Schlafen sind - warum müssen sie dafür eine Ausbildung mitbringen?

    Meine Meinung kennst Du ja größtenteils schon vom anderen Thread :smile:


    Nur hierzu kurz etwas:


    Vieles von den Dir genannten Dingen erfordert eine gute Vertrauensbasis.


    Die Kleinkinder, die ich im Kindergarten sehe/ kenne und damit schließe ich AUCH meinen Sohn und seine Freunde (welche regelmäßig auch bei uns zu Hause sind) ein, brauchen ihre Bezugspersonen!


    Mein Sohn und auch seine Freunde in dem selben Alter würden sich von niemand fremden einfach die Windel wechseln lassen.

    Fixe Personen im Kindergarten haben halt auch den Sinn, dass die Kleinkinder einen Bezug aufbauen, neue Bezugspersonen zulassen.


    Das geht nicht von heute auf morgen.

    Das braucht Zeit.

    Sie sind nicht bei Mama, Papa, Oma, Opa,.. das sind quasi fremde Menschen aber nach Wochen/ Monaten baut sich da ein Verhältnis mit Vertrauen auf.


    Mein Sohn zum Beispiel hat sich da auf eine Betreuerin total eingeschossen- er liebt sie.

    Inge, Inge, Inge, Inge,.....

    Und von ihr lässt er sich wickeln.

    Von ihr lässt er sich trösten, wenn er sich nach 3 Wochen "Zuhause-sein" im Kindergarten dann nicht so wohl fühlt und eigentlich bei mir sein will.

    Sie umarmt und kuschelt er und er hat eben eine Basis mit viel Vertrauen aufgebaut zu ihr.


    Was ich damit sagen möchte.

    Wenn das irgendwelche Aushilfen sind, die nur sporadisch da sind, die andauernd wechseln, sehe ich schon alleine hier das Problem.

    Ich kenne auch kein Kleinkind, welches sich von fremden/ unvertrauten Personen einfach schlafen legen lassen.

  • Hier gibt es pro Gruppe mindestens eine "richtige" Erzieherin oder Erzieher, eine SPA und noch eine Azubine.


    Ich hätte und habe null Bedenken, wenn "nur" SPAs oder Azubis da sind - die machen alle einen tollen Job.


    Unprofessionell war eine "richtige" Erzieherin im alten Kindergarten in der Krippe. Da wurden Kinder ausgeschimpft, wenn was in die Hose ging. Bei Zweijährigen. Die SPA in dieser Gruppe war einer der tollsten Menschen, die ich je kennengelernt habe.

    Aber eine SPA (wenn damit eine sozialpädagogische Assistentin gemeint ist) ist doch auch noch mal was anderes, als ungelernte Rentner/Geflüchtete, die einen 4 Wochen Crashkurs in Kinderbetreuung bekommen.

  • Ja, die sind gemeint ;)


    Natürlich ist das etwas anderes - Geflüchtete sehe ich auch kritisch. Vor allem wegen der Sprache, es wird ja z.B. auch in der Ukraine Erzieher gegeben haben.


    Rentner würde ich für so Sachen wie nachmittags Vorlesen nett finden - sehr viele Kinder haben keine Großeltern oder sie wohnen sehr weit weg.


    Meine Kollegin (Anfang 50) wollte immer fünf Kinder haben und liebt Kinder. Aus verschiedenen Gründen hat sie keine. Sie möchte später Leihoma werden.

  • Wir hatten im letzten Jahr eine riesengroße Debatte im Elternbeirat mit der Kita-Leitung bzgl. Personal(fluktuation) und Abdeckung der Betreuungszeiten.

    Es wird den Kitas auch nicht gerade leicht gemacht - es war mWn in der Vergangenheit zb in unserem Bundesland so, dass nur Erzieher*innen oder andere gleichgestellte, pädagogische Berufsgruppen eingestellt werden durften (zumindest hat uns die Kitaleitung das bei den vielen Gesprächen letztes Jahr gesagt). Diese Regelung wurde dann während der Pandemie aufgeweicht, um durch Sozialassistent*innen und Kinderpflegekräfte Erleichterung in der Personalnot zu schaffen. Ich kann gar nicht mehr zählen, wieviele unterschiedliche Erzieherinnen unser Kind in den letzten 3 Jahren hatte - auch, weil kitaintern dann noch Probleme geschaffen wurden, wo eigentlich keine waren und persönliche Befindlichkeiten zwischen Leitung und Mitarbeiter*innen eine große Rolle gespielt haben.

    Es war ein katastrophales Jahr und ich hätte mir öfter gewünscht, dass es einfach jemanden in der Gruppe gegeben hätte, der Beständigkeit rein bringt, erstmal ungeachtet seiner Ausbildung.


    Wir hatten eine total nette, engagierte Dame, die als Springerin im Kiga eingesetzt war, aber zu 90 % in unserer Gruppe ausgeholfen hat, weil da wie gesagt Not am Mann war - sie ist eigentlich selbstständig mit einer Eventagentur für so "Kinderthemen" wie Kindergeburtstag,Ferienbetreuung etc. und die Kinder haben sie soooo gerne gehabt. Aber leider ist dann Mitte letzten Jahres wohl diese Förderung ausgelaufen, die es ermöglicht hatte sie für eine gewisse Stundenzahl einzustellen. Die Kinder waren so traurig und sie auch und wir hatten wieder eine Periode ständig wechselnden Personals (wo teilweise unmögliche Dinge gelaufen sind). Also ja - wenn es eine geeignete Person gibt, die zwar kein Erzieher ist, aber entsprechende Erfahrung mitbringt, dann wäre ich auch dafür, den Job-Einstieg für so jemanden zu erleichtern/zu ermöglichen. Man muss halt genau prüfen und hinschauen, ob die Person geeignet ist.


    Ich hab jetzt nicht die ganzen Seiten zurück gelesen, vielleicht wurde es hier ja schon genannt, aber in Bayern gibt es jetzt ab April die Möglichkeit, eine "Weiterbildung" zu machen, ich hatte was von 6 Monaten Dauer gehört, um dann in Kitas zu arbeiten. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung mMn. https://www.kita-fachkraefte.bayern/qualifizierung/

  • Rentner können ja jetzt schon ehrenamtlich im kiga helfen, zumindest hier gibt's das schon seit Jahren dass sie zum Vorlesen einmal die Woche vorbei kommen.

    Ich habe auch mal 2 Jahre ehrenamtlich im kiga geholfen. Hatte das Holzwerken inne - habe die Kids an Säge, Hammer und co heran geführt und wir haben kleine Projekte gemacht. Gerade die Jungs waren Feuer und Flamme dafür und hatten mega Spaß. Ausbildung hatte ich keine :ka:


    Dass "nicht gelerntes" Personal genauso gut geeignet ist bezweifle ich nicht. Da gibt's genauso gut geeignete wie auch schlecht geeignete - die gibt's überall.

    Ich sehe es eher als Problem, dass der Beruf der Erzieher dadurch abgewertet wird - Richtung "das kann ja jeder". Und sie daher einen noch schwereren Stand haben.

    Statt wenige Stellen für gelerntes Personal wird es dann viele Stellen für ungelernte geben - ist günstiger!

  • Da müsste man wohl mal komplett die Ausbildung in den Sozialberufen "überarbeiten" - in meinen Augen ist der Erzieher-Beruf eh schon recht unattraktiv - erstmal 3-5 Jahre (je nachdem) Ausbildung ohne wirkliches Einkommen und dann wird man u.U. verheizt ohne Ende...

    Natürlich kann die Lösung nicht sein, jetzt so viel "ungelerntes" Personal wie möglich einzustellen, wie gesagt, das Problem müsste an der Wurzel gepackt werden - leider hab ich auch keine Patentlösung dafür :ugly:

    Es war jedenfalls nicht einfach, die ständig verkürzten Betreuungszeiten bzw. Wegfall ganzer Tage, weil kein Personal da, auszugleichen. Ganz und gar nicht. Und da habe ich es noch "gut", weil ab 08/22 quasi unser Opa fast immer eingesprungen ist, weil er dann in Rente war. Aber so viele haben die Möglichkeit gar nicht.

    Natürlich hat Kiga auch einen Bildungsauftrag und soll keine reine Notbetreuung sein oder ne Kinderaufbewahrung, aber zumindest in großen Krisenzeiten, wäre es schön, wenn es ein bisschen "einfacher" wäre. :ka:

  • Die Kleinkinder, die ich im Kindergarten sehe/ kenne und damit schließe ich AUCH meinen Sohn und seine Freunde (welche regelmäßig auch bei uns zu Hause sind) ein, brauchen ihre Bezugspersonen!

    Eine Bezugsperson kann ja jeder ein, auch eine Rentnerin, oder ein Rentner. Das hat erstmal gar nichts mit der Ausbildung zu tun.


    In Bayern gibt es Erzieher und Kinderpfleger, die in den Gruppen eingesetzt werden. Eine Kinderpflegerin z.B. darf aber keine Gruppenleitung übernehmen. Außerdem haben wir bei uns dann immer noch die Azubis, die ihr praktisches Jahr machen. Die sind ein Jahr da und dann erstmal ewig weg un die Schule zu machen.

    ch hab jetzt nicht die ganzen Seiten zurück gelesen, vielleicht wurde es hier ja schon genannt, aber in Bayern gibt es jetzt ab April die Möglichkeit, eine "Weiterbildung" zu machen, ich hatte was von 6 Monaten Dauer gehört, um dann in Kitas zu arbeiten. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung mMn. https://www.kita-fachkraefte.bayern/qualifizierung/

    Ja das gibts, allerdings braucht man da einen bestimmten Beruf z.B. aus dem medizinischen Bereich, um das machen zu können. Ein Kindergarten kann von diesen Fachkräften dann aber nicht unbegrenzt einstellen. So wurde es mir gesagt. Wir haben so jemanden in der Kita. Sie macht z.B. mit den Kindern Projekte zum gesunden Essen.

    Wir hatten im letzten Jahr eine riesengroße Debatte im Elternbeirat mit der Kita-Leitung bzgl. Personal(fluktuation) und Abdeckung der Betreuungszeiten.

    Wir auch, das ist ziemlich hochgekocht, weil wir im Dezember so viel Notbetreuung hatten und die Eltern verzweifelt waren. Die Kita sagt aber auch dass sie keine Bewerbungen bekommen und ab einer Grenze können sie eben eine Betreuung nicht mehr sicherstellen. Bei uns war das bedingt durch viele Krankheitsfälle.


    Was ich damit sagen möchte.

    Wenn das irgendwelche Aushilfen sind, die nur sporadisch da sind, die andauernd wechseln, sehe ich schon alleine hier das Problem.

    Ich kenne auch kein Kleinkind, welches sich von fremden/ unvertrauten Personen einfach schlafen legen lassen.

    Die Kräfte wären ja nur ergänzend da und doch, es gibt Kinder, die sind da durchaus offener als dein Sohn.


    Meine Jungs hatten damit nie ein Problem. Geschlafen wird eh nur in der Krippe und da gehen alle Kinder zusammen. Mit 3 kommen sie in den Kindergarten und da gibts eh keinen Mittagsschlaf mehr und die meisten Kinder sind zumindest tagsüber sauber, so dass auch nicht mehr gewickelt werden muss.

  • Meine haben da auch null Probleme. Wie ich im Nerv Thread auch erwähnt hatte ist der KiGa mit über 20 Gruppen auf riesig. Und da gibt es eben ständig Studentinnen, Schülerinnen und Praktikantinnen. Meine Kids mögen die total. Die leiten natürlich nicht die Gruppe aber ein Spaziergang mit 12 2jährigen ist leichter gemacht wenn 3 Aufseher dabei sind statt 2. Genauso wie es am Spielplatz praktischer ist wenn mehr Leute aufpassen.

    Ich merke dass neue Studentinnen da sind wenn meine Kleine plötzlich mit mega coolen Flechtfrisuren heimkommt :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ich denke es ist auch wie bei den Hunden und die Kids lernen auch Ortsbezogen. Die KiGa Gruppe, der Raum, die Abläufe sind ja dieselben.


    Mein Sohn geht nach dem KiGa zB auch in einen Tanzkurs, hat er sich gewünscht als er das Mal mitbekommen hat. Der wird von einer externen Kraft organisiert im Sportsaal und da gab's absolut kein Problem dass er mitgeht und mit seinen Freunden da alleine ist (Eltern sind bei solchen Tätigkeiten nicht dabei, nur zum Abholen).


    Konflikte lösen die Kinder soweit es geht selber. Es wird gerne unterstützt wenn nötig, aber an und für sich dürfen sie das erstmal selber lernen. Das finde ich sogar sehr gut

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