Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2
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Wenn ich von manchen hier dann aber lese "Die Hunde sind tabu, dass können die schon lernen" schau ich hier gar nicht mehr rein, denn genau das funktioniert mit solchen Kindern nicht.
Ich habe ja auch so ein Kind, was was Druck mit Gegendruck reagiert. Daher kann ich die Aussage schon nachvollziehen. Es gibt aber Dinge, da sind Grenzen erreicht. Ich diskutiere ja auch nicht, ob sie ohne Helm radfahren darf oder nicht. Es gibt Sachen, die bieten keinerlei Diskussionsgrundlage. Dann muss ich zwar mit entsprechender Reaktion leben, aber diese Grenzen werden nicht übertreten.
Natürlich kann man da sagen, dass die Grenzen individuell sind. Für mich ist eben "an die Näpfe des Hundes gehen" eine Grenze. Für andere vielleicht nicht (vollkommen wertfrei! Jeder hat seine eigenen Grenzen). Aber keine Grenzen setzen kann nun auch nicht der Weg sein, nur weil das Kind dann erstrecht will. Und ich nehme mal an, wir alle haben Grenzen, die wir auch durchsetzen.
Mich würde interessieren, wie du diese Grenze durchsetzt. Ich habe einige Grenzen, die ich gern konsequenter durchsetzet würde, aber Sohni schafft es dann halt immer eins drauf zu setzen.
Ich hatte mit meiner Tochter in ihrem ganzen 9 jährigen Leben nicht so viel Kämpfe und testen wie hier an einem einzigen Tag ablaufen.
Gegen mich geht er übrigens gar nicht, damit könnte ich leben, er geht gegen die Hunde, seine Schwester und manchmal gegen den Kater, aber der wehrt sich halt richtig, deshalb ist der selten dran.
Und gegen Gegenstände. Und ich kann nicht mal sagen, dass es aus einer Wut rauskommt oder viel passiert davor. Es kann einfach plötzlich umschwanken. Seit dem Kindi kommt noch Spucken dazu, dass gab es davor nicht.
Im Kindi klappt es wohl übrigens ganz gut, also zumindest sagen die nicht auffälliger als andere Jungs.
Er ist auch ständig verletzt, weil er irgendwo hoch klettert, den Kater bis zum kratzen provoziert oder eben einfach wild ist.
Wenn ich auf alles reagiere was er anstellt bin ich nur noch am reagieren, schimpfe und streiten oder bei ihm im Zimmer sitzen.
Also bei uns hilft nur so gut es geht die Energie umlenken. Immer und immer wieder.
Und dazu gehört eben nicht "Die Hunde sind absolut tabu" sondern "komm du darfst ihnen den Schnüffelball füllen" oder statt hauen eben "hol dich mal die Bürste und bürste den Hund".
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Hi
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wie genau versuchst du es denn?
Tiere sind bei uns ja auch ein Punkt wo wir absolut nicht mit uns diskutieren lassen. Aber wir setzen das seit Babyalter durch. Also es wird niemals einfach ein Tier angetatscht, bekuschelt usw. Klar wenn sie grösser sind und die Hunde die Nähe suchen dürfen sie. Aber von sich aus auf die liegenden Hunde zugehen haben wir immer abgebrochen. Genauso haben wir ja auch Schafe mit Lämmern und je nach Schaf kann ein Hingehen und antatschen blöd ausgehen. Und ein Pony das zwar zu Kindern äusserst nett ist aber alleine schon wegen Grösse/Gewicht gefährlich sein kann.
Mit einem Baby das noch nix versteht haben wir klassisch geblockt/Hand weggenommen und nein gesagt. Und immer erklärt, erklärt. Jetzt sind wir soweit dass mein Kind stop! Zu mir sagt wenn ich dem Hund die Krallrn mache und Hund das uncool findet. Weil der mag das nicht und der beisst dich dann Mama weil der kann nicht sprechen
Ich hatte letztens die tolle Erfahrung mit einem Kind das mein "das Pony hat jetzt genug, bitte lass es in Ruhe" nicht hören wollte. Es war ein Kind im Grundschulalter, würde sagen um die 10. Nach der zweiten Bitte die komplett ignoriert wurde habe ich ihren Arm gepackt und laut NEIN gesagt. Kind war geshockt, hat angefangen zu weinen und die Mutti die die ganze Zeit nur daneben stand und zuguckte hat blöd rumgetan von wegen aber ihr Kind will noch streicheln und was ich mir erlauben würde ihrer Tochter das zu verbieten.
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Mich würde interessieren, wie du diese Grenze durchsetzt. Ich habe einige Grenzen, die ich gern konsequenter durchsetzet würde, aber Sohni schafft es dann halt immer eins drauf zu setzen.
Naja. Das ist wohl von Kind zu Kind unterschiedlich. Das kann ich gar nicht so genau sagen. Ich weiß nur, dass es Dinge gibt, wo es mir bitterernst ist und das setze ich dann auch durch, auch wenn das Kind meint, noch eins drauf setzen zu müssen.
Ich lasse mein Kind ja auch nicht auf die heiße Herdplatte fassen, auf die Straße rennen oder ohne Helm Fahrrad fahren.
Ich habe wirklich wenige Grenzen (vielleicht ist das auch der Punkt, den meine Tochter versteht), aber wenn ich etwas als Tabu deklariere, meine ich das auch so. Und dann sitze ich auch die Reaktion aus.
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Wenn ich meinem Sohn so verbiete das Pony anzufassen (wir haben einen eigenen Hof), dann rennt er zu der Stute von meiner Kollegin (die Kinder gerne töten mag) und der unter den Bauch.
Eine Grenze wird immer mit eins drauf setzen quittiert.
Wenn ich ihn am Arm halte und Nein sage dann bekomme ich eine Kopfnuss, werde angespuckt, gebissen....
Das gibt es hier alles, denn ich setze die Grenzen schon und wenn ich eine setze dann sitze ich das auch aus. Ich versuche nur die Eskalationsstufe gar nicht andauernd so weit hoch zu fahren.
Was du da beschreibst war ja nicht dein Kind. Von anderen Kindern werde ich eher als zu streng geschildert und den Kinderreitunterricht habe ich deshalb abgegeben und jemand dafür eingestellt.
Das eigene Kind ist etwas total anderes. Und das Bedürfnis dahinter verstehen. Er macht das ja nicht, weil er ein böses Kind ist. Ich weiß, dass das Leben bei uns nicht einfach ist. Ich bin alleine mit zwei Kindern, 7 eigenen Ponys, Ziegen, Kater und 3 Hunden. Hier muss jeder irgendwie schauen, dass er das bekommt was ihm zugesteht.
Pauschal sagen jedes Kind kann lernen, dass die Tiere tabu sind ist wie zu sagen ich kann jedem Hund beibringen Kaninchenfreund zu werden und ihn mit Kaninchen frei laufen lassen.
Ach und er hat auch schon wirklich blöde Erfahrungen mit den Tieren gemacht. Unser sehr netter Ziegenbock boxt ihn, die Ponys haben auch schon geschnappt und ein Kaninchen hat schon den halben Finger abgebissen. Hier wird auch kein Tier gezwungen das über sich ergehen zu lassen.
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Mich würde interessieren, wie du diese Grenze durchsetzt. Ich habe einige Grenzen, die ich gern konsequenter durchsetzet würde, aber Sohni schafft es dann halt immer eins drauf zu setzen.
Im Zweifel den Trigger wegnehmen oder Kind vom Trigger entfernen. Laufstall, umlenken, auf Kissen hauen, Alternativen bieten. Beispielsweise hat sich bei unserem gut eingebrannt, dass man nur Bälle und Kuscheltiere wirft. Hat gedauert, aber wenn er etwas werden will, funktioniert das ganz gut. Da musst du bei dir gucken, was ist der Trigger, kann man eine Alternative einführen oder hilft nur Trennung vom Trigger. Und das konsequent, wenn du siehst, dass er nur daran denkt, da hinzugehen (wirklich sehr ähnlich zum Hund).
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Bei uns ist gerade eine Krücke geflogen...vom 10-jährigen....so viel dazu.
Ich werde von anderen Kindern auch als streng wahrgenommen. Aber sonst würde hier Anarchie herrschen.
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Er macht das ja nicht, weil er ein böses Kind ist.
Die meisten Kinder tun Dinge nicht, weil sie ein böses Kind sind.
Ich bin alleine mit zwei Kindern, 7 eigenen Ponys, Ziegen, Kater und 3 Hunden. Hier muss jeder irgendwie schauen, dass er das bekommt was ihm zugesteht.
Ich glaube gerne, dass es nicht ganz einfach ist. Ich sage ja auch, dass man die Grenzen ja unterschiedlich setzen kann. Wenn es dir nicht so wichtig ist, das Nicht-Anfassen der Tiere durchzusetzen, dann ist es doch okay.
Das gibt es hier alles, denn ich setze die Grenzen schon und wenn ich eine setze dann sitze ich das auch aus.
Na siehst du!
Ich versuche nur die Eskalationsstufe gar nicht andauernd so weit hoch zu fahren.
Mache ich eben auch nicht. Bei den allermeisten Dingen (auch Dingen, wo andere hier sagen würden, dass es ihre persönliche Grenze überschreitet) lasse ich fünfe gerade sein. Aber WENN es mir ernst ist, dann nehme ich auch die Eskalation in Kauf. Aus Angst vor der Reaktion die Grenze (die MIR wichtig ist) gar nicht erst zu setzen, halte ich für falsch. Schon alleine deswegen, weil ich nicht möchte, dass meine Grenzen überschritten werden. Denn ich bin auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen und Grenzen. Und es ist wichtig, diese auch zu wahren. Das kann mein Kind gerne durch mich als sein Vorbild auch früh lernen.
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Eine Grenze wird immer mit eins drauf setzen quittiert.
Ich hab nen Terrier, ich bin da erprobt. Ich kann auch einen draufsetzen und letzten Endes, so blöd es auch ist, gewinne ich.
bei meinen Kindern handele ich auch so. HEY! und Arm festhalten. Und nachhaltig, gerade bei älteren Kindern, entzug von Freiheiten. Du meinst deppert rumtun zu müssen? Ok dann ist X heute gestrichen. Ja, ist wohl nach heutiger Sicht nicht mehr ok weil die direkte Konsequenz von Pony ärgern nicht TV/Spielverbot ist. Die direkte Konsequenz wäre ein potentiell gefährlicher Tritt also ist es mir wichtig zu verstehen dass mit Mutti nicht gespasst wird.
Bei einem Hund würde man zum Trainer raten und eben auch sagen dass diese Konflikte alle auf Beziehungsebene auftauchen und wenn da mal die Fronten geklärt sind auch nicht mehr in dem Ausmass auftauchen werden.
Ich denke es ist in dieser Situation in der ihr seid schwierig den Fuss in die Tür zu bekommen und würde mir extern Hilfe suchen.
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Jedes Kind kann lernen gesetzte Grenzen zu respektieren! Bzw es muss dies erlernen um in unserer Gesellschaft zurecht zu kommen!
Mein Sohn hat mit 15 Monaten in einem Wutanfall seiner knapp 3 Monate alten Schwester ein Plastikspielzeug über den Kopf gehauen und ihr eine Gehirnerschütterung mit mehrtägiger Überwachung im KH eingebracht. Diese Grenze (Schwester im Wutanfall hauen) hat er genau einmal übertreten, danach nie wieder! Weil ich als Erwachsener dies nie wieder zugelassen habe!
Er war ab diesem Zeitpunkt nie wieder alleine mit ihr in einem Raum! Und war er wütend und hat gehauen - zack kam er in den Laufstall! Das haben wir einmal, zweimal, dreimal usw täglich gehabt, aber erstaunlich schnell hatte er verstanden dass diese Grenze nicht mehr übertreten wird!
Ja, es war anstrengend. Ja, er hat auch Grenzen extrem ausgetestet und es immer weiter ausgereizt - aber er hat gelernt dass wir die angekündigten Konsequenzen eben auch durchziehen!
Ja, er hat auch immer wieder in anderen Bereichen diese Grenzenaustestung gezeigt besonders wenn es dort keine Konsequenzen gab (zb Kindergarten. Die haben es wirklich einfach durchgehen lassen wenn Kinder geschlagen wurden) und dort war er dann auffällig. Wusste er aber dass es angepasste Konsequenzen gibt dann hat es funktioniert (zb Sportverein. Dort hat er im Wutanfall ein Mal nach der Trainerin getreten. Sie hat ihn genommen und auf die Bank gesetzt und immer wenn er aufstehen wollte ihn wieder hingesetzt. Das Spiel ging die ganze Stunde, danach kam es nie wieder vor!)
Mittlerweile wissen wir, dass es ihm aufgrund seines Autismus schwerer fällt als anderen diese Grenzen zu respektieren, aber er muss es trotzdem erlernen! Er wird dieses Jahr 14 und strafmündig, es kann also ernste Konsequenzen haben wenn er einfach so Leute haut nur weil er gerade wütend ist!
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Das ein Kind Wutanfälle mit selbstverletzendem Verhalten hat, scheint nicht die Regel zu sein, kann aber vorkommen. Den Kindern fehlt in dem Moment die Sprache oder andere Mittel, um ihre Wut, Trauer etc. auszudrücken. Zudem lernen sie ja erst, ihre eigenen Gefühle adäquat zu regulieren. Unser Sohn ist gefühlsstark und hochsensibel. Das bedeutet, er ist sehr reizoffen und daher schnell überfordert. Zudem reagiert er sehr emotional, seine Gefühlsregulation ist aber unterdurchschnittlich ausgeprägt. Das ist halt ne blöde Kombi, aber ca. 20 % aller Kinder sollen das angeblich haben. Die Tochter von Freunden hat sich z. B. eine Zeit lang die Haare selber ausgerissen und sogar davon kahle Stellen bekommen, bis sie mit 3 Jahren endlich dazu in der Lage war, darüber zu sprechen, was los war. Sie wurde von anderen Kindern im Kindergarten gemobbt und die Erzieher haben es einfach nicht mitbekommen gehabt. Nun konnten ihre Eltern ihr helfen. Ansonsten muss man tatsächlich schauen, was dem Kind in diesen Momenten helfen kann. Wenn wir unseren Sohn in den Laufstall stellen würden, den er eh schon abgrundtief hasst (es wird echt Zeit, dass wir den endlich mal weggeben), würde er sich noch mehr in seine Wut reinsteigern. Ich könnte mir vorstellen, dass er dann seinen Kopf gegen die Gitterstäbe knallen täte. Leider will er auch nicht angefasst bzw. berührt werden, so dass Kuscheln und Trösten auch keine Optionen sind. Aktuell kann ich nur daneben sitzen und darauf achten, dass er nicht sich selbst oder andere verletzt.
Ernalie :
Tatsächlich ist der Kleine erst ab morgen 16 Monate alt. Es fing mit knapp 15 Monaten an und hat sich die letzten 2 Wochen sehr gesteigert. Wobei er seit dem auch nicht in die Kita geht wegen den Schließzeiten. Dazu die Feiertage und die Geschenke, auch wenn wir kaum was unternommen hatten. Ich denke, dass es vielleicht etwas ruhiger werden könnte, wenn die Alltagsroutine zurück ist. Ansonsten wüsste ich nicht, an wen ich mich wenden kann. Die Schreiambulanz ist ca. 50 km entfernt, also ca. 1 Stunde Fahrt. Ein SPZ ist auch ca. 50 km bzw. 130 km entfernt, also auch wieder mindestens 1 Stunde Fahrt. Unser Kind hasst Autofahren. Das ist also keine Option. Eine Privatpraxis gibt es ca. 20 min Autofahrt von uns entfernt. Die Behandlung dort soll aber ein kleines Vermögen kosten. Das sind leider so keine wirklichen Optionen für uns. Wobei meine Mutter schon angeboten hatte, für eine Behandlung in der Privatpraxis Geld dazuzugeben, obwohl sie und mein Vater Rentner sind und nicht allzu viel Geld haben.
Hmm…ansonsten fällt mir aktuell auch nur ein, Alternativen anzubieten und eine Umgebung zu schaffen, wo er sein Autonomiebedürfnis weitestgehend ausleben kann. Denn er ist auch so ein Mensch, der etwas erst recht will, wenn ihm etwas verboten wird. (Dabei ist Reaktanz ja nicht ungewöhnlich.) Das Verständnis, warum er etwas nicht darf oder es nicht möglich ist, hat er einfach noch nicht.
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