Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2
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Da passt kein Smiley, aber ja, das ist ein Riesenproblem. „Da musst du einfach nur“ ist bei hochemotionalen, anstrengenden Szenarien selten sinnvoll - siehe ‚du musst von dem fanatischen Kinderwunsch und entspannen, dann klappt das mit dem Schwangersein“ „du musst nur souverän auftreten, dann pöbelt der Hund nicht mehr“, „du musst die Mobber nur ignorieren, dann hören sie auf“ usw.
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Da passt kein Smiley, aber ja, das ist ein Riesenproblem. „Da musst du einfach nur“ ist bei hochemotionalen, anstrengenden Szenarien selten sinnvoll - siehe ‚du musst von dem fanatischen Kinderwunsch und entspannen, dann klappt das mit dem Schwangersein“ „du musst nur souverän auftreten, dann pöbelt der Hund nicht mehr“, „du musst die Mobber nur ignorieren, dann hören sie auf“ usw.
Mir geht es eher darum, dass diese Tipps einfach oft an der Realität vorbei gehen.
Nein, mein Kind hat nicht in unserem Bett besser geschlafen. Im Gegenteil. Jedes räuspern hat sie wach werden lassen.
Nein, ich kann eine Diskussion nicht abbrechen, wenn ich mich nur "durchsetze", weil es.mein Kind in hoch emotionale Nöte bringt, nicht zu verstehen, um was es geht.
Nein, ich kann ihr ihre Entscheidungsfindungsschwierigkeiten nicht nehmen, indem ich die Auswahl begrenze.
Ja, sie darf sich ihre Kleidung selbst aussuchen, sie würde auch niemals was anziehen, was ich ihr vorschreibe. Und dennoch ist das jeden Morgen aufs Neue ein Theater..
Etc
Etc
Etc
Kinder sind eben Personen und keine unbeschrieben Rohlinge. Was bei mir klappt muss bei einem anderen Kind noch lange nicht klappen. Und nicht alles, was man über "Kinder heutzutage" sagt, liegt nur daran, dass die "Eltern heutzutage"... Was auch immer tun oder nicht tun.
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Ernalie Das kenne ich gut und ist so unheimlich frustrierend.
Der Leidensdruck aller Beteiligten ist eh schon so wahnsinnig hoch und dann kommt jemand mit "Du bist selbst Schuld, weil..." und schlägt Dir dann Erziehungsmethoden von Johanna Haarer oder völlig hanebüchene Tipps vor, auf die man vor drei Jahren natürlich schon selbst gekommen ist.
Wir haben Hilfe gesucht als das Wuslonkind 2,5 Jahre war. Niemand im näheren Bekannten-/Familienkreis hat uns ernst genommen oder halt Haarer-Methoden vorgeschlagen. Wie oft haben wir im abends im Bett gelegen und geweint, weil wir am Ende waren und weder aus noch ein wussten.
Jetzt merken wir, dass wir vieles richtig machen und mehr Druck und Fordern eher das Gegenteil auslöst. Das Bild von Kindern in der Gesellschaft ist echt traurig und hat sich kaum verändert: Kleine Tyrannen, die ihre Umwelt beherrschen wollen.
Kinder handeln dabei immer nur für sich, niemals gegen andere. Sie können manchmal einfach gar nicht so, wie wir das wollen, egal, wie sehr sie sich anstrengen.
Sie wollen gerne kooperieren, haben nur in den Momenten keine Kapazitäten dafür.
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Pauschalisierungen sind immer schwierig. Wenn ich hier lese, was manche durchmachen mussten, dann könnte ich heulen. Körperliche Gewalt oder Liebesentzug geht echt gar nicht. In keinem Fall. Ich musste als Kind auch den Teller leer essen und habe ein total gestörtes Verhältnis zu meinem Sättigungsgefühl. Mein Mann musste in der Ecke stehen, wenn er was nicht mochte.
Ich weiß aber auch, das es Kinder gibt, die das essen als Druckmittel benutzen. Wenige, aber es gibt sie. Die sich dann so extrem reinsteigern, das sich das Problem verselbstständigt. Aber das sind in den mir bekannten Fällen tatsächlich Kinder, die das als letzten Ausweg sehen, überhaupt Aufmerksamkeit zu bekommen. Und das ist einfach nur traurig.
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Was glaubst du woher das kommt?
Ich höre das auch immer wieder. So viele Eltern die erzählen, dass sie dem Kind etliche Dinge anbieten, es aber nur ganz bestimmte Sachen essen will, 3 Tage später dann aber was nicht mehr mögen. Extra Ausstechformen für z. B. Brot kaufen, dass dann aber auch nur 2 Tage gegessen wird. Ich musste auch nie etwas essen was ich nicht mochte, aber ich hab doch eher das Meiste gegessen. Jetzt höre ich im Verwandten-Bekannten-Kollegenkreis immer wieder, dass zig verschiedene Sachen angeboten werden, das Kind aber davon nichts essen will.
Ich denke es liegt häufig daran, dass es den Kindern ein wenig zu leicht gemacht wird. Man möchte die Kinder nicht dazu zwingen etwas zu essen wenn sie es nicht mögen, was ich im Prinzip absolut richtig finde. Ein einfaches "Ich mag das nicht" reicht völlig und es kommt oftmals sofort etwas anderes auf den Tisch. Dabei wird, meiner Meinung nach, versäumt den Kindern den entscheidenden Unterschied zwischen "etwas wirklich nicht mögen" und "Ich hätte gern etwas anderes/ das passt mir jetzt gerade nicht zu 100%" zu vermitteln. Ich glaube Kinder die wenig abwechslungsreich essen, haben häufig nur gegen einen Bruchteil dessen was sie ablehnen eine wirkliche Abneigung, was wir als Erwachsene als echtes: "Ich mag das echt nicht" bezeichnen würden. In vielen Fällen möchte es halt nur etwas, aus seiner Sicht, "Besseres"
Ein gutes Beispiel: Montag gibt es im Kindergarten Kartoffeln, Gemüse und Sauce. Kind A sagt: "Ich mag die Sauce und das Gemüse nicht" und isst nur eine große Portion Kartoffeln. Am Mittwoch gibt es Frikadelle, Gemüse und Kartoffeln. Kind A liebt Frikadellen und weigert sich Kartoffel dazu zu essen, weil es ja keine Kartoffeln mag....
Oder:
Es gibt Nudeln mit Sauce. Kind B mag die Sauce nicht. Wenn wir dann als Alternative Nudeln ohne Sauce aus der Küche holen. isst das Kind Nudeln ohne Sauce. Sollte es aber, wider Erwarten, Kartoffeln als Alternative geben, isst es wie selbstverständlich die Nudeln mit Sauce. ..
Was besagt, dass kein wirkliche Abneigung gegen das Essen besteht.
Ich denke da fehlt einfach häufig die Auseinandersetzung damit, was nicht mögen wirklich bedeutet und damit, dass man im Grunde alles Essen und nur Dinge aussparen sollte die man wirklich nicht mag.
LG
Franziska mit Till
Ich finde das tatsächlich schwierig. Ich kenne viele Kinder, die ausgewählt essen. Meine beiden Jungs sind total unterschiedlich, obwohl sie das Gleiche vorgesetzt bekommen, obwohl sowohl mein Mann, als auch ich fast alles essen, auch gerne Salate und solche Sachen. Trotzdem essen sie nicht alles. Was ich aber im Gegensatz dazu nicht kenne, sind Erwachsene, die sehr wählerisch sind, krankhafte Essstörungen mal ausgenommen. Alle Erwachsene, die ich kenne, essen, zwar nicht immer super gesund, aber so, dass man keine Sorge haben muss, dass sie verhungern.
Und glaub mir, ich kenne keine Eltern, die nicht verschiedene Sachen schon probiert haben, auch Dinge, die man nicht machen soll, alla..."Wenn du das probierst, bekommst du eine Süssigkeit." Alle machen sich Sorgen, ändert aber meist am Verhalten der Kinder wenig.
Und bzw. ich mag auch nicht jeden Tag Kartoffeln und wenn ich die Wahl habe, nehme ich eben das Essen, was mir an dem Tag lieber ist, warum sollen Kinder dann den einen Tag nicht Kartoffeln mögen, am nächsten aber lieber die Nudeln essen?
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Was ich mich dabei frage ist wenn das Kind heute nur Kartoffeln essen will aber nicht das Gemüse und morgen nur die Frikadelle und keine Kartoffeln… was will ich dagegen tun? Soll ich dann wirklich sagen ohne Gemüse keine Kartoffeln? Ohne Kartoffeln keine Frikadelle? Ist doch auch nicht schön und letztlich wieder zwang. Solange genug für alle da ist?
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Was ich mich dabei frage ist wenn das Kind heute nur Kartoffeln essen will aber nicht das Gemüse und morgen nur die Frikadelle und keine Kartoffeln… was will ich dagegen tun? Soll ich dann wirklich sagen ohne Gemüse keine Kartoffeln? Ohne Kartoffeln keine Frikadelle? Ist doch auch nicht schön und letztlich wieder zwang. Solange genug für alle da ist?
Kinder essen oft ja auch getrennt, also heute nur Kartoffeln, am nächsten Tag das Gemüse. Am Ende kommen sie so ja auch auf Abwechslung.
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Hm, oha, wenn man das so liest, kommt es mir so vor, als seien Kinder, die unkompliziert sind (bzw. man selbst es auch gewesen ist) eher in der Unterzahl. O_o
Ich habe schon immer gerne gegessen und war auch nicht so wählerisch und habe auch relativ viel gegessen (tue ich noch immer), aber war/bin nicht dick oder so. Und naja... was heißt 'Zwang' – kommt natürlich auch auf das Alter an – aber z.B. könnte ich durchaus verstehen, wenn man zwei Kinder hat, dass man dann nicht jeden Tag für jedes Kind was anderes kocht. Bei uns gab es i.d.R. auch einfach einmal Mittagessen. Natürlich hatte jeder da mal seine Favoriten und die Dinge, die man etwas weniger mag... aber wie gesagt, ich war da unkompliziert und mir hat sehr viel geschmeckt.
Ich weiß von Bekannten, dass es da mal eine Phase gab, wo ein Kind sich eigentlich nur noch von Wurst/Fleisch ernähren wollte... aber die Phase ging auch wieder vorbei. Dann gab es eine Phase, wo wieder wenig Fleisch gegessen wurde – und nu ist es glaube ich wieder 'normal'.
Aber das war mir gar nicht so bewusst, wie das in anderen Familien so ... gemacht wurde... . (Mit in die Ecke stellen usw. ...) Mir tat's selbst immer Leid, wenn ich was nicht geschafft habe zu essen und ich dachte dann immer an die, die nix zu essen haben und an die Mühe, die ins Essen geflossen ist, um es zuzubreiten, damit ich es essen kann. Aber man kann ja auch viel in den Kühlschrank stellen und später essen... . (Und wir haben uns immer gemeinsam lustig gemacht über "Iss' Deinen Teller auf" – im Sinne von – der Teller ist aber zu hart. ;))
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Was ich mich dabei frage ist wenn das Kind heute nur Kartoffeln essen will aber nicht das Gemüse und morgen nur die Frikadelle und keine Kartoffeln… was will ich dagegen tun? Soll ich dann wirklich sagen ohne Gemüse keine Kartoffeln? Ohne Kartoffeln keine Frikadelle? Ist doch auch nicht schön und letztlich wieder zwang. Solange genug für alle da ist?
Naja, hier sitzen 6 Personen am Tisch, da wird es wirklich organisatorisch und finanziell schwierig, wenn sich jeder immer nur am Gemochtesten satt essen würde.
Kartoffeln, Reis, Nudeln sind eben bei uns tatsächlich auch zur Sättigung und Fleisch, Würstchen, Fisch oder z.B teureres Gemüse wie Spargel nur in geringerer Menge vorhanden.
Bei uns darf jeder ein absolutes NoGo haben - da gibt es für dieses Kind dann auch eine Alternative.
Gezwungen wird nicht, aber vier Frikadellen und keine Kartoffeln geht auch nicht - da gibt es eben zwei Frikadellen und wenn dann noch Hunger - eventuell Brot (aber keine gerichtete Stulle) … es kann aber auch mal sein, das das nicht geht, weil sonst die Vesperdosen leer bleiben.
Hier wird nicht gezwungen, muss nicht probiert werden (auch wenn ich manchmal dazu auffordere - aber nett als Vorschlag), … aber endloses Wunschkonzert geht auch nicht.
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Hm, oha, wenn man das so liest, kommt es mir so vor, als seien Kinder, die unkompliziert sind (bzw. man selbst es auch gewesen ist) eher in der Unterzahl. O_o
Das täuscht. Wie gesagt, in meinem gesamten Dunstkreis gibt es kein Kind was so schlecht isst wie meine Tochter 🤷🏼♀️
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