Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2
-
-
Mein Mann weiß genau, wenn er unsere Tochter nur ein einziges Mal schlägt, bin ich weg. Mit ihr.
Ich finde diesen Satz echt heftig. Nie nie im Leben würde ich einen Gedanken daran verschwenden, dass mein Mann unser Kind schlagen könnte. Da lege ich meine Hand für ins Feuer. Nie im Leben würde er das tun oder sogar nur in Erwägung ziehen.
Die Konsequenz find ich richtig, aber allein der Gedanke, dass das passieren kann... Uff.
Vielleicht habe ich das auch nur falsch verstanden jetzt und du meinst das als "unwahrscheinliches Beispiel"...
Oh man, ich merke gerade, in was für ner rosa Wattebauschwelt ich wohl aufgewachsen bin. Meine Eltern waren auch sehr "laissez faire" (wie das hier schon von jemandem so gut beschrieben wurde) und haben uns vorallem vertraut. Wir hatten zb auch nie irgendwelche Heimkommenszeiten, es wurde immer gesagt "Schau bitte nochmal bei uns rein, wenn du heim kommst, egal wie spät es ist" und so haben mein Bruder und ich es immer gehandhabt.Bei meinem Mann war das auch so.
Meine Eltern waren jetzt im Nachhinein betrachtet immer sehr gütig und liebevoll. Wir durften auch immer Freunde mitbringen, mein Papa war Koch und es war immer genug für alle da. Bei manchen meiner Freunde durfte man noch nicht Mal das Haus betreten, geschweige denn mitessen 🙈
Ich bin übrigens Baujahr 1988.
Was würde ich dafür geben, sie noch zu haben... Aber das steht auf einem anderen Blatt.
Das möchte ich klarstellen. Ich bin mir sehr sicher, das er sich da im Griff hat, das war eher ein "im unwahrscheinlichen Fall, das..".
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Wo ist da die Grenze - darf ich dann auch nicht sagen ich freue mich über die Umarmung/ das gemalte Bild/.... weil es dann wieder eine zukünftige Erwartungshaltung ist? Ich finde da geht ganz viel an Intuition und auch Gefühl verloren wenn ich als Mutter meine gefühle so zensieren muss.
"Umarme mich, weil ich mich darüber freue" ist aber was anderes als "du hast mich umarmt - das freut mich".
Und nein, ich muss da nichts zerdenken. Es geht mir tatsächlich ganz leicht von der Hand, dass das Kind keine intimen Handlungen mit mir oder anderen Personen vollziehen muss, damit ich oder jemand anders sich freut. 🤷🏼♀️
Ich bin ja auch Freund von Bauchgefühl. Aber das krieg ich grad noch so hin.
-
Wo ist da die Grenze - darf ich dann auch nicht sagen ich freue mich über die Umarmung/ das gemalte Bild/.... weil es dann wieder eine zukünftige Erwartungshaltung ist? Ich finde da geht ganz viel an Intuition und auch Gefühl verloren wenn ich als Mutter meine gefühle so zensieren muss.
"Umarme mich, weil ich mich darüber freue" ist aber was anderes als "du hast mich umarmt - das freut mich".
Und nein, ich muss da nichts zerdenken. Es geht mir tatsächlich ganz leicht von der Hand, dass das Kind keine intimen Handlungen mit mir oder anderen Personen vollziehen muss, damit ich oder jemand anders sich freut. 🤷🏼♀️
Ich bin ja auch Freund von Bauchgefühl. Aber das krieg ich grad noch so hin.
Im Alltag benutze ich es sicher eher so zu sagen „du hast mich umarmt - das freut mich“ aber wenn die Kinder zb eine Zeichnung von der Betreuung mitbekommen würd ich schon auch sagen „wenn du magst kannst du die der Oma/Opi schenken, die freuen sich darüber sehr!“
Warum sonst sollte ein Kind was herschenken?
-
Ich glaube, ich muss jetzt nicht ein drittes Mal erklären, warum ich das Recht auf Selbstbestimmung insbesondere in Bezug auf intime Handlungen extrem wichtig finde. 🤷🏼♀️
Der Impuls soll und muss dabei der Wunsch des Kindes sein und nicht, weil Oma, Papa oder Onkel Hermann sich drüber freut.
-
Ich glaube, ich muss jetzt nicht ein drittes Mal erklären, warum ich das Recht auf Selbstbestimmung insbesondere in Bezug auf intime Handlungen extrem wichtig finde. 🤷🏼♀️
Der Impuls soll und muss dabei der Wunsch des Kindes sein und nicht, weil Oma, Papa oder Onkel Hermann sich drüber freut.
Ich bin damit aufgewachsen, dass man die Großeltern umarmt, jedem die Hand gibt und wenn die alten Nachbarn einen knuddeln wollen, dann erträgt man das.
War im Ergebnis nicht zielführend und endete auch ungut für mich.
-
-
Als ich schwanger war, war ein längerer Artikel über die Prävention von sexuellen Missbrauch von Kindern in der Süddeutschen. Das Kind nicht in die Richtung zu manipulieren, dass es Menschen umarmt/Verwandten Küsschen gibt, wenn es das nicht will, war eine der Empfehlungen, die dort gemacht wurden. Es wurde argumentiert, dass Kinder sonst die Erfahrung machen, dass es geduldet wird, wenn ihnen körperlich etwas passiert, was sie nicht wollen und verlernen zu sagen: „Stopp, das will ich nicht!“.
Meine Tochter hört deswegen schon immer den Satz: „Dein Körper, deine Entscheidung!“ Und sie weiß, dass jeder, der irgendwie reagiert, weil sie von Opa oder Oma nicht umarmt werden will, diese Diskussion mit mir ausfechten wird und ich ihre Entscheidung verteidige.
-
Ich glaube, ich muss jetzt nicht ein drittes Mal erklären, warum ich das Recht auf Selbstbestimmung insbesondere in Bezug auf intime Handlungen extrem wichtig finde. 🤷🏼♀️
Der Impuls soll und muss dabei der Wunsch des Kindes sein und nicht, weil Oma, Papa oder Onkel Hermann sich drüber freut.
Egal, wie positiv es ausgedrückt wird: Allein die Aufforderung ist manipulativ.
Ich habe in meiner Kindheit genau durch sowas gelernt: Offensichtlich bin ich eine Puppe, deren Wünsche und Grenzen vollkommen egal sind: Gleichzeitig bin ich für die Gefühle von allen anderen verantwortlich. Verteile ich nicht auf Kommando "Zuneigung" oder eher Schauspielerei, weil mir nicht nach derartigem Körperkontakt war: Dann mache ich Menschen traurig.
Folge ich brav dem Kommando: Dann mache ich Menschen glücklich.
Super Lektion fürs weitere Leben.
Der einzige Mensch in meiner Kindheit, bei dem Umarmungen und Co. für mich keine Überwindung waren, war genau derjenige, der sich die Manipulation von mir durch andere immer verbeten hat. Entweder ich will oder ich will nicht. Da wurden auch keine Fragen gestellt und kein "Wenn du das jetzt nicht machst, dann...". Da gab es ein Angebot und Respekt. Ohne Worte, ohne das auszudiskutieren, ohne Anmerkungen, dass ich angeblich eine Wahnsinnsmacht über die Gefühle anderer habe, die mich lediglich in eine Marionette verwandelt haben.
-
Sehr gutes Thema.. Wir haben derlei Manipulation immer abgeschmettert und wer meinte, sich nicht daran halten zu müssen, der musste sich einer Diskussion mit mir stellen. Pia bekam schon mit der Muttermilch quasi eingetrichtert, das sie alleine darüber entscheidet, ob sie jemanden anfassen möchte oder angefasst wird. Ich bin leider anders groß geworden. Und ich weiß, wie zuwider mir das war als Kind.
-
Ich bin da ähnlich strickt. Das betrifft hier auch uns Eltern selbst. Mein kleiner Sohn mochte schon recht früh nicht, dass ihn jemand im Intimbereich wäscht, oder auch abtrocknet nach dem Baden, also mache ich das nicht. Ich fordere ihn auf, dass er das machen muss und ich mache die anderen Sachen wie Haare usw. bei denen es für ihn ok ist. Ich lege auch sehr viel Wert darauf, dass meine Kinder fremde Menschen nicht anfassen müssen, auch nicht, um die Hand zu geben. Ich habe das immer gehasst und Corona sei dank, wird das auch generell fast gar nicht mehr gemacht.
Ab und an besprechen wir auch persönliche Grenzen und wie wichtig diese für sie, aber auch andere Kinder sind.
-
Und was ich mich immer frage, schlägt man den Partner im Streit auch einfach, oder lässt man es da lieber, weil der erwachsen und stärker ist, weil der sich wehren könnte? Bei einem Kind, dass einem unterlegen ist, kann man es im Affekt aber mal machen?
Das fand ich lange Zeit sehr verquer. Denn die meiste Gewalt geht gegen Kinder und Partner /erfolgt hinter verschlossenen Türen und in der Regel gegen Schwächere bzw. gegen die Menschen, die angeblich geliebt sind.
Das beißt sich ganz doll mit "Beherrschung verloren" und "im Affekt".
Dann las ich dazu mal zwei Sätze und plötzlich ergab das Sinn.
Das hat nichts mit "die Beherrschung verlieren" oder "im Affekt handeln" zu tun. So einfach. Wer sowas ausschließlich hinter verschlossenen Türen macht und/oder mit Menschen, die in irgendeiner Form als schwächer betrachtet werden, hat weder die Contenance verloren noch ist ihm ein Körperteil ausgerutscht.
Wer keine ausreichende Kontrolle über sich hat, geht nämlich auch Chef, Kollegen und den wie einen Schrank gebauten Türsteher an.
Geht aber jemand unauffällig durch den Alltag und lädt seinen Frust zuverlässig erst zu Hause oder bei Schwächeren ab, hat der sehr wohl Kontrolle über sich. Sogar jede Menge.
Er wartet einfach nur, bis es keiner sieht und/oder bis er keine Gegenwehr befürchten muss. Ergo weiß er, dass es nicht in Ordnung ist und nutzt seine Macht aus. Oder er verwendet andere als Sandsack für den eigenen Frust.
Das Verhalten ist ein einziges Warnzeichen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!