Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Meine Kinder durften auch immer selbst entscheiden, ob sie jemanden umarmen/küssen/antatschen wollten oder nicht.

    Meine Familie hat da schnell versucht Druck auszuüben. Meine Tochter hat super gerne gekuschelt, und war Familienliebling. Mein Sohn entgegen hat das schon sehr früh abgelehnt. Und er hatte da auch immer meine Rückendeckung!


    Meine Oma hat ihn auf seinem Geburtstag gesagt, wenn du mir keine Kuss gibst, dann bekommst du kein Geschenk. Meine Reaktion war, wenn du nicht küssen möchtest musst du das nicht und wenn die Oma dir dein Geschenk nicht gibt, dann bekommst du morgen ein Geschenk von mir. Heute würde ich sie dafür rauswerfen... damals habe ich mich das nicht getraut. Sohn hat nicht geküsst 👍 und letztendlich sein Geschenk doch bekommen.

  • Meine Oma hat ihn auf seinem Geburtstag gesagt, wenn du mir keine Kuss gibst, dann bekommst du kein Geschenk.

    Furchtbar. Müsste man eigentlich mal umdrehen, wenn jemand Umarmung oder Kuss ohne Gegenleistung verlangt. Da wäre das Geschrei mit Sicherheit groß.

  • Wer keine ausreichende Kontrolle über sich hat, geht nämlich auch Chef, Kollegen und den wie einen Schrank gebauten Türsteher an.

    Naja. Mich persönlich hat noch nichts so sehr an meine Grenzen und darüber hinaus gebracht wie ein eigenes Kind zu haben. Kein Türsteher und kein Chef.

    Ich war noch nie gewalttätig irgendjemandem gegenuber. Auch nicht meinem Kind gegenüber.


    Aber ich persönlich kann deine These überhaupt nicht bestätigen.

  • Sehe ich wie Ernalie.

    Ich habe noch nie gegen meine Kinder die Hand erhoben (auch gegen andere nicht), aber niemand kann mich so zur Weißglut bringen wie meine Tochter. Die zweite Tochter ist noch zu klein, aber die Große kann schon echt provozieren.


    Es weiß hoffentlich jeder, dass ich meine Kinder trotz dieser Aussage über alles liebe :smiling_face_with_hearts:

  • Ich war noch nie gewalttätig irgendjemandem gegenuber. Auch nicht meinem Kind gegenüber.


    Aber ich persönlich kann deine These überhaupt nicht bestätigen.

    Inwiefern willst du das bestätigen können, wenn du noch nie die Hand erhoben hast?

    Sehe ich wie Ernalie.

    Ich habe noch nie gegen meine Kinder die Hand erhoben (auch gegen andere nicht), aber niemand kann mich so zur Weißglut bringen wie meine Tochter. Die zweite Tochter ist noch zu klein, aber die Große kann schon echt provozieren.


    Es weiß hoffentlich jeder, dass ich meine Kinder trotz dieser Aussage über alles liebe :smiling_face_with_hearts:

    Zur Weißglut gebracht, okay. Hand erhoben? Nein, hast du nicht.


    Siehe oben.


    Es ging explizit um Menschen, die ausschließlich hinter verschlossenen Türen und/oder bei Schwächeren "die Kontrolle verlieren". Die verlieren eben nicht immer wieder die Beherrschung. Die lassen den Frust sehr gezielt hinter verschlossenen Türen an Schwächeren aus und entschuldigen es mit "Beherrschung verloren". Das hat mit extrem wütend sein, weil die richtigen Knöpfe gedrückt werden, genau gar nichts zu tun.

  • Dieser Zwang zu körperlicher Nähe war Horror für mich und wirkt sich heutzutage immernoch aus, dass ich einfach total schwer Nähe zulassen kann.

    Ich bin noch nie so ein Mensch gewesen, der viel/gerne körperkontakt mag und wurde da doch auch als Kind zu gezwungen. Meine Mutter macht sich da sehr vorwürfe zu.


    Unser Kind ist mir da sehr ähnlich und braucht zb wenn er wütend ist einfach Zeit für sich. Ich bin dann daneben und biete an, dass er zu mir kann, wenn er möchte.


    Mein Mann ist da anders und ist total der Kuschel-Typ und kann es schwer verstehen, dass unser Kind nicht immer mit kuscheln zb getröstet werden möchte. Da muss ich leider oft vermitteln und erklären.

  • Same here bzgl zur Weissglut bringen. Da war sogar der special effects Hund Peanuts im Vergleich. Der hat es nämlich nicht perfektioniert immer noch ein Schippchen drauf zu legen.


    Öhm also ich hab auch schon angedroht Weihnachten ausfallen zu lassen :speak_no_evil_monkey:

    Ob das pädagogisch wertvoll ist? Mir war das in dem Moment vollkommen egal. Irgendwann sind auch meine Grenzen erreicht. Ich verlange nichts was die Kinder in ihrem Alter nicht leisten können, aber wenn ich merke dass bewusst provoziert/Mist gebaut wird dann sag ich denen auch klipp und klar was ich davon halte. Sie wissen dass Mama richtig sauer werren kann und es Konsequenzen gibt. Diese sind nie unfair, immer vorhersehbar und vorher angekündigt mit Chance es wiedergutzumachen bevor sie eintreten.

  • Ich kenne das überhaupt nicht, dass man jemanden umarmt oder so weil man das soll. Finde ich arg merkwürdig. Ich hab meine Eltern, Großeltern, Freunde etc. Umarmt und tue es noch heute, weil ich sie sehr gerne habe.

    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, das überhaupt in Frage zu stellen. Ich mag meine ganze Familie über alles, lauter herzliche Menschen. Ich hab mich echt noch nie unwohl gefühlt bei irgendwem. Selbst mit viel Nachdenken nicht.

    Aber ich bin arg froh, dass man sich dank corona nicht mehr die Hände schütteln muss. Das mochte ich überhaupt nicht. Fremde Menschen anfassen... Öh nö.

  • Inwiefern willst du das bestätigen können, wenn du noch nie die Hand erhoben hast?

    Wahrscheinlich genau so mit meinem Gefühl wie du, wenn du sagst, dass die Menschen, die das nicht nach außen tragen, das systematisch machen und nicht "nur" die Beherrschung verlieren. Oder verprügelst du regelmäßig hinter verschlossenen Türen jemanden? 🤷🏼‍♀️


    Ich bleibe dabei, dass ich glaube, dass sowas oft hinter verschlossenen Türen passiert, weil es (natürlich teilweise zurecht) stigmatisiert ist und die Menschen Angst haben, irgendwo hin zu gehen und zu sagen: "ich brauche Hilfe, ich habe mich nicht unter Kontrolle".


    Fängt schon dabei an, dass das Hilfesystem undurchsichtig ist und die Menschen oft glauben, dass Jugendamt gleichbedeutend mit Inobhutnahme ist.

  • Ob das pädagogisch wertvoll ist? Mir war das in dem Moment vollkommen egal. Irgendwann sind auch meine Grenzen erreicht. Ich verlange nichts was die Kinder in ihrem Alter nicht leisten können, aber wenn ich merke dass bewusst provoziert/Mist gebaut wird dann sag ich denen auch klipp und klar was ich davon halte. Sie wissen dass Mama richtig sauer werren kann und es Konsequenzen gibt. Diese sind nie unfair, immer vorhersehbar und vorher angekündigt mit Chance es wiedergutzumachen bevor sie eintreten.

    Das ist doch auch genau richtig.


    Pädagogisch wertvoll.. naja. Bin ich sicher auch nicht immer. Wie gesagt, nichts in meinem Leben hat mich jemals so an meine Grenzen gebracht wie dieses Kind.

    Ich glaube, wir haben alle schon Mal mit Konsequenzen gedroht, die irgendwie halbwegs unsinnig waren. Und generell sollen Kinder natürlich lernen, dass auch die Eltern Grenzen und Gefühle haben. Wäre ja fatal, wenn nicht. Kinder lernen durch Vorleben und Spiegeln. Eine niemals wütende Mutter kann ja nicht vorleben, wie man Wut sinnvoll kompensiert. Eine Mutter, die ihre Wut überspielt wirkt nicht authentisch und sendet gegensätzliche Signale.


    Um was es hier ging war ja nicht, Konsequenzen anzudrohen und durchzuziehen sondern dass entweder das Gefühl ANDERER Leute vom Verhalten des Kindes abhängt (Oma ist traurig wenn...) und Zuneigung entzogen wird (der Weihnachtsmann mag nur liebe Kinder). Es geht um das ausgelöste Gefühl. Mir zumindest.


    Mir sind aber gewisse Dinge wichtig, weil sie Folgen haben können. In Bezug auf diese Themen hier: Meine Tochter muss für mich unbedingt wissen, dass sie immer geliebt wird, auch wenn sie gerade nicht "lieb" ist.

    Und dass man intim mit jemandem ist, weil man selbst das möchte. Nicht aus Gefälligkeit.

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