Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Danke dir, Jiyoon . Es war wirklich keineswegs verharmlosend oder so gemeint.


    Hach ich versuche es noch einmal und es ist wahrscheinlich sehr sehr OT:


    In meiner Arbeit mit Menschen, die dem Autismus Spektrum angehören wurde mir z. B mir von Betroffenen selber rückgemeldet, dass sie sich keineswegs als „gestört“ oder „krank“ empfinden. Ihre Andersartigkeit führt durchaus zu Problemen, aber sie brachten sich als der Norm nicht zugehörig. Ich finde es durchaus sinnvoll, dass im Sprachgebrauch nun versucht wird, nicht von „Autismus Spektrum Störung“ zu sprechen, sondern nur von „Autismus Spektrum“ (also ohne „Störung“ halt). Zudem empfinde ich es so, dass Autismus keine seelische oder psychische Erkrankung sein kann. (Mir ist aber bewusst, dass es laut ICD 10 offiziell als seelische Erkrankung gilt.) Viel mehr scheint es ein anderes Wahrnehmung der Realität, von Reizen, anderen Menschen und den Umgang mit ihnen und vieles mehr zu sein. Also ein anderes Erleben. Das als Krankheit zu betrachten empfinde ich persönlich (ist halt meine Meinung) als durchaus stigmatisierend. Es geht aber auch nicht darum zu sagen, dass diese Menschen alles genauso gut können wie Menschen die neurologisch scheinbar der Norm angehören. Denn das Probleme und Leidensdruck und deshalb auch seelisches Leid, wie z. B. Depressionen, entstehen können, denke ich auch. Mir wurde rückgemeldet z. B., dass der Umgang der „normalen Menschen“ krank machen kann, weil vieles nicht wirklich nachempfunden werden kann (ist nur ein Beispiel vieler möglicher Probleme). Ich finde das Buch „Buntschatten und Fledermäuse“ von Axel Brauns z. B. richtig gut. Dadurch konnte ich es mir besser vorstellen.


    Mein Bruder ist tatsächlich froh darüber, dass meine Eltern sich gegen die Diagnose ADHS bei ihm gewehrt haben.

    Ich selber komme schlecht mit vielen Reizen auf einmal klar, mein Sohn scheint es da ähnlich zu ergehen. Ich habe für mich begriffen, dass ich bestimmtes nicht mehr leisten muss und manches nicht 100 % perfekt werden muss. Ich betrachte mich z. B. als gefühlsstark und hochsensibel. Ich habe dadurch auch meine Probleme, empfinde dadurch aber keine generelle Erkrankung (ist halt mein Empfinden). Dabei wurde mir seit meiner Kindheit immer wieder gesagt, dass ich falsch bin mit meinem Erleben, dass meine Gefühle zu stark seien, ich mich besser organisieren müsste, durch mehr Fleiß mehr erreichen könnte, mich nicht so anstellen soll, weil es die anderen doch auch hinbekommen, nicht alles zu persönlich nehmen soll, nicht immer so sensibel sein soll und vieles mehr. Ich versuche mittlerweile Rahmenstrukturen zu schaffen, damit ich nicht krank werde aufgrund meines abweichenden Erlebens und den Umgang damit. Ich habe auch jahrelange Psychotherapie gemacht, welche mir geholfen hat, einen anderen Blick auf mich und mein Erleben zu bekommen. Aber natürlich ist das nur meine Sicht der Dinge. Die Diagnose „Depression“ z. B. hat mir auch geholfen zu erkennen, dass bestimmte Rahmenbedingungen nicht gut für mich waren. Ich fand es auch damals als befreiend. Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass eine Diagnose auch hilfreich sein kann und da es erklärt, warum manches einfach nicht funktioniert, egal wie sehr man sich anstrengt.


    Also es geht mir hierbei nicht um die Diskussion „erworben oder angeboren“ und wer hier am meisten leidet oder so. Ich wollte eigentlich nur erklären, warum mir als Mutter im Allgemeinen wichtig ist, bestimmte Schieflagen frühstmöglich zu erkennen, damit es nicht noch schlimmer wird und das auch geholfen werden kann, einen besseren Umgang damit zu erlernen. Ich möchte meinem Kind helfen, wenn er tatsächlich nach mir kommt was seine Emotionsregulation und Reizverarbeitung betrifft, dass er nicht ähnliches wie ich durchleben muss. Dass er das Gefühl bekommt, dass er gut so ist wie er ist und seine Empfindungen nicht falsch sind, nur weil sie der Norm nicht entsprechen. Dafür will ich die notwendigen Rahmnenstrukturen, wenn möglich, schaffen. Und klar, da bin ich auch auf die Rückmeldung der Kita mit angewiesen, wie ich finde.

  • Naria


    Ich verstehe deinen Punkt. In ein paar Punkten denke ich anders. Z.B. hier:


    Dass er das Gefühl bekommt, dass er gut so ist wie er ist und seine Empfindungen nicht falsch sind, nur weil sie der Norm nicht entsprechen.

    Ich würde es schon finden, wenn allgemein vermittelt würde, dass jemand gut ist wie er ist, selbst WENN eine Diagnose da ist.

    Das Leugnen einer Diagnose macht sie nicht weg. Und eine Diagnose öffnet den Weg zur korrekten Behandlung und Unterstützung.


    Jede Menge Menschen leiden heute sehr darunter, dass ihre Eltern sich gegen die Diagnose ADHS gewehrt haben. Denn damit wurde dem Kind auch die Möglichkeit auf entsprechende Förderung und Rücksichtnahme entzogen.


    Ansonsten stimmen wir darin überein, dass es nötig ist, Schieflagen lieber zu früh als zu spät zu erkennen.

  • Ich weis gar nicht ob es schon man Thema war aber welches Programm könnt ihr zur Rübi empfehlen? Der Kurs geht erst im September los, aber der Bauch stört mich doch schon sehr dieses Mal :dizzy_face:

  • Ich weis gar nicht ob es schon man Thema war aber welches Programm könnt ihr zur Rübi empfehlen? Der Kurs geht erst im September los, aber der Bauch stört mich doch schon sehr dieses Mal :dizzy_face:

    Ein richtiges Programm nicht, aber ich habe mir verschiedene Einheiten auf Youtube "gegönnt". Vornehmlich die mit Baby dabei. Tatsächlich hab ich da viele Übungen aus dem Kurs mit der Hebamme wiedererkannt.

  • Nari137

    Konntest Du das Thema ansprechen?


    Ich persönlich möchte auch gerne wissen, wenn was vorgefallen und passiert ist.

    Bei uns ist es aber auch so, dass so ziemlich alles angesprochen und mit den Eltern kommuniziert wird - und dafür bin ich sehr dankbar!


  • Wir hatten auch viel Kommunikation in den letzten 5 Kita-Jahren. Vorallem in der Krippe gab es tägliches Feedback (hätte es mAn nicht unbedingt gebraucht, aber es war auch schön zu hören, wenn alles gut lief).

    In der 2. Kita (Ü3) gab es am Anfang keinerlei Kommunikation, noch nicht mal ein Guten Morgen, mein Kind wurde, obwohl er neu in der Gruppe war und auch da der Wechsel von Krippe zu Kiga war, nicht "abgeholt" frühs - ich war ein bisschen irritiert, hab mir das 2 Wochen angeschaut und das dann direkt angesprochen. Die Erzieherinnen waren das gar nicht gewohnt, dass jemandem das wichtig war (fand ich schräg...), aber ab da hat es super geklappt. Denen war auch viel lieber, dass ich das gleich angesprochen habe, bevor sich elends lange Frust aufstaut und dann kein Gespräch auf Augenhöhe mehr möglich ist.


    Ich weiß nicht, wie lange dein Kleiner jetzt schon in der Krippe ist, aber vielleicht kannst du ja mal um ein Entwicklungsgespräch bitten. Bei uns war es immer so, dass ich zuerst gefragt wurde, was ich mir so wünsche und wie ich die Kitazeit erlebe. Und das war tatsächlich in 3 Kitas so.


    Oder es muss ja nicht gleich ein EG sein,... Du kannst ja auch einfach - mit Vorankündigung, damit man weiß, oh ich brauche ein paar Minuten für die Mutter - sagen, dass du mal kurz mit Ihnen reden willst an dem und dem Tag. Wenn man das vorher weiß, dass Redebedarf besteht, dann kann man sich doch drauf einstellen und kurz im Ruhigen Zeit nehmen. Zumindest war das hier allen Kitas so lieber, als quasi mit der Tür ins Haus zu fallen.

  • Gina23 :


    Ich habe tatsächlich am Freitagnachmittag, als ich erneut gefragt hatte, erfahren, dass Nicki von einem Mädchen gebissen wurde. Ob es das Mädchen ist, mit dem es bereits Auseinandersetzungen gab, weiß ich nicht. Ich kann auch verstehen, warum mir nicht gesagt wurde, wer es war. Es war wohl kurz vor dem Mittagessen passiert, als die Kinder eh schon müde und hungrig waren. Ich hatte dann gefragt, ob Nicki das Verhalten provoziert hatte, was mir auch bestätigt wurde. Er hat das Mädchen immer wieder spielerisch mit einer Schaufel gepiekst bzw. leicht gehauen. Ihr wurde es dann, schon irgendwie verständlicherweise zu bunt und sie hat zugebissen, um ihm ihre Grenze zu zeigen. Eine Erzieherin griff dann ein und hatte seine Wunde gekühlt. Bis auf ein kleiner blauer Fleck war am Sonntag auch nichts mehr zu sehen. Das Mädchen hatte da wohl das 1. Mal ein anderes Kind in der Kita gebissen gehabt. Das sei für sie wohl total untypisch. Jedenfalls wurde mir dann gesagt, dass Nicki das wirklich spielerisch gemacht hatte und bis dahin nicht verstand, dass sein Verhalten blöd sein könnte. Ansonsten sei er mittlerweile gut in die Gruppe integriert und es gebe keine Probleme mit ihm. Ich kenne so ein übermütiges Verhalten von ihm, wenn er total drüber ist. Deshalb achten wir z. B. nun auch vermehrt, dass der Hund dann in Ruhe gelassen wird bzw. dieser weggesperrt wird, bis sich alles beruhigt bzw. das Kind dann schläft. Ich denke nicht, dass das Verhalten der Kinder auffällig war, werde aber natürlich weiterhin die Entwicklung meines Sohnes beobachten. Denn ich hatte mich auch schon gefragt, ob er so ein Verhalten unbeabsichtigt provoziert haben könnte, was sich ja nun auch bestätigt hatte. Ansonsten bat ich darum, dass mit mir bei Problemen gesprochen wird. Nicki geht nun seit fast 1 Jahr in die Krippe und es hat ca. 8 Monate gedauert, bis er dort wirklich ankam. Er war sehr zurückhaltend gegenüber den Kinder, hat sich gerne versteckt, wenn ihm alles zu viel war und wollte sehr sehr oft auf dem Schoß oder dem Arm der Erzieherinnen sein. Wahrscheinlich hat es mich deshalb umso mehr interessiert, was vorgefallen war, weil die Eingewöhnung nicht so einfach mit ihm war.


    Tja und seit Montag haben Nicki und ich nun einen Magen-Darm-Infekt und daher geht er momentan nicht in die Kita. Irgendwie hatte ich so gehofft, dass er im Sommer seltener krank sein würde. Vor kurzem hatte er Hand-Mund-Fuß, dann eine Erkältung und nun einen Magen-Darm-Infekt. Es sind noch 2,5 Wochen bis zur Urlaubszeit und hoffentlich sind wir bis dahin dann alle fit. Was habt ihr im Urlaub, wie z. B. Tagesreisen mit einem (fast) 2 Jährigen unternommen? Ich würde gerne mit ihm in den Tierpark fahren und auch einmal an die Ostsee. Zudem möchte ich für ein paar Tage mit ihm und meinem Mann nach Sachsen zu einem Teil meiner Familie fahren, damit meine Großeltern ihn endlich mal kennenlernen. Aber ansonsten denke ich, werden wir wohl entspannen und mit dem Hund zusammen viel spazieren gehen. Wobei Nicki den Buggy ablehnt, seit er ca. 17 Monate alt ist. Mit 16,5 Monaten hat er angefangen ohne festhalten zu gehen und dann wollte er sowas auch einfach nicht mehr. Daher sind weite Strecken zu Fuß mit ihm noch nicht wirklich möglich.

  • Was habt ihr im Urlaub, wie z. B. Tagesreisen mit einem (fast) 2 Jährigen unternommen?


    Wir waren im Zoo/Tierpark, am Strand, im Ozeaneum (wenn es ohnehin in die Richtung geht), spazieren (mit Kraxe), Freunde und Verwandte besuchen, auf dem Spielplatz... Nichts Weltbewegendes.

    Das beste waren unsere Mittagspausen. Wir haben das Töchterchen gefüttert, sie zum Schlafen in den Kinderwagen gelegt und sind dann gemütlich ins Café/Restaurant gegangen. :herzen1:

  • Wir waren/werden mit unserer Kleinen Schlösser besichtigen, Schlossgärten (da gab es oft freilaufende Tiere: Rehe, Fauen, Hühner usw.), indoorspielplätze, Dinorama, Braunkohlemuseum, Alpaka-Wanderung, mehr fällt mir auch gerade nicht ein 😁, ich will noch in eine Kristallhöhle mit ihr, dann wurde mir letztens ein Wasserspielplatz empfohlen, da müssten wir hinfahren und dort gibt es wohl noch einen schönen Park mit Enten und Schildkröten und eine super Eisdiele, ein Outdoor-Museum steht auch noch auf der Liste… das sind im Moment Dinge die wir unternehmen bzw. unternehmen wollen.

    Mal sehen was wir davon schaffen 🙃

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