Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Hattet ihr die Kinder dabei als euer Hund eingeschläfert wurde?

    Bei uns kam es dann ja ganz anders, aber ich hab mir natürlich auch Gedanken darüber gemacht. Ich hätte die Kinder niemals dabei haben wollen! Aus mehreren Gründen: ich muss in meiner Trauer auf die Trauer der Kinder eingehen, was mir sehr schwer gefallen wäre und ich hatte sehr große Sorge, dass die Eingeschläferung doch aus irgendeinem Grund nicht so friedlich wie geplant verläuft und der Hund dann schreit oder so und die Kinder traumatisiert sind.


    Ich würde vorher mit den Kindern drüber sprechen, damit sie Zeit haben sich zu verabschieden und dann den TA kommen lassen, wenn die Kinder nicht da sind.

  • Ich war als Kind selbst bei mehreren einschläferungen unserer Tiere dabei und es hat mich nicht traumatisiert. Ich glaube eher, dass es gut war das selbst zu erleben.


    Bei unseren Hunden ist das Thema ja nun auch nicht mehr soooo fern und ich würde unser Kind nach aktuellem Stand dabei haben wollen.


    Ich weiß aber zu 100% wie die Euthanasie verläuft und habe selbst „Kontrolle“ darüber.


    Mich treibt da eher der Gedanke um, wer die Euthanasie durchführt. Layla hat Mega Probleme mit meinem Chef und wäre gar nicht happy ihn bei uns zuhause zu sehen… Ich könnte es aber auch nicht selber glaube ich.

  • Hund wurde hier noch nicht eingeschläfert, aber Meerschweinchen. Die Kinder waren dabei und haben den Tierarzt nicht negativ verknüpft. Wir haben sie vorher aufgeklärt und sie wussten was passieren wird.


    Das letzte Meerschweinchen haben meine Kinder in den Armen gehalten als es mit 11 an Altersschwäche gestorben ist. So traurig es war sagen sie trotzdem dass es eine "schöne Erfahrung" war.


    Alle Tiere haben übrigens eine Erinnerungsbox. Bei Meerschweinchen ist da nicht viel mehr als Fotos drin, aber beim Hund könnte man ja die Lieblingsdecke, das Lieblingsspielzeug usw hinein legen

  • Auch wenn ich (noch) keine Kinder habe, aber ich hätte mir damals gewünscht, dabei zu sein, oder es wenigstens vorher zu erfahren. Zweimal wurde unsere jeweilige Familienhündin eingeschläfert, und zweimal habe ich es erst danach erfahren (einmal war ich 7, das andere Mal 17). Es belastet mich z. T. bis heute, dass ich mich nicht offiziell verabschieden konnte.

  • Ich finde ja den Aspekt wichtig wie alt die Kinder sind, bei älteren Kindern so ab 8/9 bin ich ganz bei euch (je nach Sensibilität des Kindes), die beiden von Avocado gehen ja noch in den Kindergarten. Oder wie seht ihr das?


    Als unser einer Hamster beim Tierarzt eingeschläfert werden musste, hat unsere TÄ uns weg geschickt, weil Hamster wohl oft quieken beim Spritze setzen... Deswegen haben die Kinder das auch nicht richtig mitbekommen.

  • dass die Eingeschläferung doch aus irgendeinem Grund nicht so friedlich wie geplant verläuft und der Hund dann schreit oder so und die Kinder traumatisiert sind.

    Kann das heutzutage echt noch passieren?

    Ich war bei mehreren Einschläferungen dabei und da ist das nie der Fall gewesen. Die Hunde schliefen bereits tief und fest nach der ersten Spritze und dann kam die zweite.


    Um Trauer mach ich mir eher wenig Sorgen, ich bin da (zum Glück?) jemand der sehr rational ist und mit dem Thema gut umgehen kann.


    Als ich klein war wurde das Thema Tod komplett von mir fern gehalten und umso verwirrender war es damals für mich zu merken dass der alte Familienhund plötzlich weg ist oder dass von Uroma+Uropa irgendwann nur der Uropa da war. Das will ich für meine Kinder so auf keinen Fall.

    Da unser Senior auf die 18 zugeht haben sie mitbekommen wie er immer weniger macht und immer weniger kann und wir haben ihnen auch erklärt dass er sehr alt ist und irgendwann sterben wird, dass das aber vollkommen normal und ok sein wird da er schon sehr viel erlebt hat in seinem Leben und seine Zeit auf dieser Welt bald zu Ende sein wird. Dass alle Lebewesen eine begrenzte Zeit auf dieser Welt haben, bei manchen ist die länger und bei anderen kürzer aber zu Ende geht sie immer.


    Meine Kinder sind 3.5 und 5 und gerade den Grossen beschäftigen Sachen recht lange. Deshalb denke ich wenn sie heim kommen würden und der Hund wäre weg würde es ihn beschäftigen wo er denn hin ist, wie er da hin gekommen ist, ob er dabei alleine war, usw.

  • Auch wenn ich (noch) keine Kinder habe, aber ich hätte mir damals gewünscht, dabei zu sein, oder es wenigstens vorher zu erfahren. Zweimal wurde unsere jeweilige Familienhündin eingeschläfert, und zweimal habe ich es erst danach erfahren (einmal war ich 7, das andere Mal 17). Es belastet mich z. T. bis heute, dass ich mich nicht offiziell verabschieden konnte.

  • Wenn es soweit ist frag sie ob sie dabei sein möchten? Oder ob sie lieber "draußen" warten wollen?


    Meiner Erfahrung nach können sie trotz des jungen Alters schon recht gut einschätzen was sie verkraften können und was nicht.

    Natürlich nur wenn man sie vorher aufgeklärt hat.


    Meine Kinder waren in dem Alter als ihr Uropa starb. Der große war mit Papa nochmal am Leichnam (Uropa ist Zuhause gestorben) damit er sich verabschieden konnte. Die kleine blieb bei mir, für sie wäre das zuviel gewesen. Sie ist eher zart besaitet

  • Ich habe als Kind den Tod meiner Oma miterlebt, wie sie beim gemeinsamen Frühstück zusammen gebrochen ist. Sie wurde noch an der Herz-lungenmaschine am Leben erhalten und ich war noch mit im Krankenhaus, bevor die Geräte abgeschaltet wurden. Das sind Bilder, die mir bis heute so klar im Kopf sind und mich natürlich belasten. Aber diesen Weg nicht mitgegangen zu sein, wäre sicher die schlechtere Wahl gewesen. Da war ich knapp vier Jahre alt… alles was danach mit Tod zu tun hatte, war und ist einfach nicht vergleichbar.


    Ich bin meinen Eltern und meinem Opa dankbar, dass sie es mit mir zusammen erlebt haben und mich nicht raus gehalten haben.

  • Ich denke, Kinder gehen grundsätzlich mit dem Thema Tod und Sterben viel lockerer und natürlicher um und es gehört auch einfach zum Leben dazu. Meiner Meinung nach ist es letzten Endes viel schädlicher, es von ihnen fern zu halten, wie zuzulassen, das sie es mitbekommen und miterleben.


    Wenn der Tierarzt einfühlsam ist, wird er schon was sagen, wenn er denkt, es wird "unschön". Und ich denke, die allermeisten Euthanasien verlaufen ruhig und friedlich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!