Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Bubi ist ja auch fast 16 und das Ende nicht mehr so fern. Den Prozess des Einschläferns würde ich Zwergi (aktuell 2 3/4 Jahre) nicht begleiten lassen. Er muss nicht sehen, dass der Opa seines Kindergartenfreundes (also unser TA) zu uns nach Hause kommt und was mit Bubi macht…auch jemand anderes, also ein Fremder, nicht.


    Ich überlege aber auch noch, wie ich ihn den Prozess begleiten lasse. Er darf Bubi schon sehen, wenn er tot ist…aber ob ich das Kind mit ins Krematorium nehme? Das ist ein paar Dörfer weiter ein Hof, umgebaut als Tierkrematorium. Ich will da eben auch so eine Geschichte anknüpfen mit der Regenbogenbrücke und dem Himmel. Habt ihr Ideen wie man das rund bekommt?

  • Es gibt gute Kinderbücher über den Tod (kann nur gerade nicht Zuhause nach schauen welche wir haben). Vielleicht eine Idee


    Kommt die Asche dann wieder zu euch? Dann würde ich das Kind nicht mitnehmen ins Krematorium.

  • Wir denken dass die Kinder dabei sein sollten denn es wäre unfair dass der Hund plötzlich weg ist wenn sie aus dem Kindergarten kommen.

    Wenn die Kinder wollen (so wie du sie beschreibst, haben sie da evtl. schon eine deutliche Meinung), würde ich es ihnen nicht "verbieten" dabei zu sein.

    Stattdessen im Kindergarten oder so, fände ich auch nicht gut. Aber es gibt ja wirklich (auch heute noch) die Gefahr, dass das Einschläfern nicht so hundertprozentig gut abläuft. Da hätte ich ein bisschen Sorge, ehrlich gesagt. Denn das müssen die beiden ja nun wirklich nicht im Kopf haben.

  • eine Frage an die die schon einen Hund gehen lassen mussten und damals kleine Kinder hatten. bei uns steht die Einschläferung des Seniors im Raum. Die Kinder wissen dass er sehr alt ist, sehen dass er abbaut, wissen dass sein Leben bald zu Ende ist, wir haben sie lange drauf vorbereitet dass es eigentlich jeden Tag soweit sein kann und dass das auch ok ist. Sie kennen das Thema generell, durch Tiere am Hof hatten sie öfter damit Kontakt. Nur ist halt ein Lamm was es nicht geschafft hat "anders" als der Hund mit dem sie aufgewachsen sind. Unser Tierarzt wird zu uns kommen. Wir denken dass die Kinder dabei sein sollten denn es wäre unfair dass der Hund plötzlich weg ist wenn sie aus dem Kindergarten kommen. Er wird auch ein Grab am Hof bekommen, usw.

    Bissle aber habe ich Bange dass sie dann den TA/einen Arzt mit was schlimmen verknüpfen. Bis jetzt sind sie auch immer mit mir mit den Hunden zum TA gefahren und fanden es ganz spannend. Oder wenn der TA vom Pony da war oder bei den Schafen haben sie zugeguckt.

    Hmm. Hattet ihr die Kinder dabei als euer Hund eingeschläfert wurde?




    Wir hatten das leider erst letztes Jahr... leyla war 9 und war schon da als der kleine auf die welt kam.

    Ich hab ihm das genau erklärt warum, wieso und weshalb wir sie einschläfern lassen müssen.

    Er hat das auch verstanden und durfte sich solange von ihr verabschieden wie er wollte...

    Ich habe ihn gefragt ob er mitkommen möchte zum Tierarzt, aber er wollte nicht, also hab ich ihn gelassen..

    Er hatte sehr schwer daran zu knabbern, hab ihn teils morgens im Bett weinen hören... er hat auch viel unter Tränen nach ihr gerufen...


    Heute geht's tatsächlich. Er redet immer noch viel von ihr, aber es ist besser.. (wir haben aber auch im Januar eine neue Hündin adoptiert)


    Würde es immer wieder so machen

  • Hab ich noch vergessen:


    Glaube es kommt auch immer auf das Alter der Kinder an.

    Wie gesagt der kleine war 8, da hat er das schon ganz gut verstanden wie ich denke.

    Wäre er noch sehr jung gewesen hätte ich das vielleicht anders gehandhabt.


    Du wirst aber die richtige Entscheidung für euch treffen. Du kennst dein Kind am besten

  • Meine Tochter war nicht dabei als Amy eingeschläfert wurde.


    Sie hat Amy ja leider mit starkem Nasenbluten und einer komplett vollgebluteten Wohnung alleine vorgefunden, was schon Schock genug war. Meine Eltern haben sie dann mit zu sich nach Hause genommen und mein Freund und ich sind mit Amy zum Arzt gefahren. Danach dann zu meinen Eltern wo wir Amy begraben haben, auch da wollte sie sich nicht nochmal von ihr verabschieden. Gefragt haben wir sie immer.


    Ich war ganz froh das sie nicht mit beim Tierarzt war. Ich war selbst völlig fertig und das hätte sie nicht sehen sollen. Hinterher musste ich mich auf dem Weg zu meinen Eltern übergeben!


    Sie war aber auch nie wirklich ein Hundemensch und konnte mit Amy wenig anfangen. Traurig und geschockt war sie damals natürlich trotzdem.


    Wenn jetzt etwas mit ihren Katzen wäre, würde sie glaube ich mitwollen.

  • O. war beide Male nicht dabei, beim ersten Mal war er einfach zu klein, beim 2. Mal ging es mir wie Ceri05 ... Ich hätte seine Trauer in dem Moment nicht auffangen können. Wir haben danach immer ein Ritual gemacht, er hat ein Bild für die Hunde gemalt, wir sind auf einen Berg gefahren und haben einen Luftballon mit "guten" Wünschen für den verstorbenen Hund steigen lassen. Bei meinem Papa, seinem Opa, war er auch nicht bei der Trauerfeier dabei, bei meinem Opa, seinem Uropa schon. Da war er aber auch schon 6 Jahre alt und wir haben alle Tode, Hunde sowohl als Menschen, immer vor- bzw. "nachbesprochen". Wir waren ehrlich, aber eben kindgerecht ehrlich. Er wusste zb, dass Sookie eingeschläfert werden wird und wir haben das versucht so gut wie möglich zu erklären. Wichtig ist, dass man den Kindern auch Raum für ihre Trauer gibt.

    Ich finde das Buch "Morgen bin ich Sternenlicht" sehr schön gemacht zu dem Thema. Es ist zwar traurig, aber auch tröstlich und es vermittelt, dass es okay ist zu trauern, man aber auch die schönen Momente in wertvoller Erinnerung behalten sollte. Dadurch dass es um Fuchs und Wolf geht, ist auch die Nähe zum Hund gegeben. Ich fand das besser als ein anderes, was das Thema Tod mMn zu "Flappsig" behandelt hat, muss mal nachschauen, welches das war.

  • Meine Tochter war 3,5 als wir Ronja gehen lassen mussten, das war im April 2020. Ronja war krebskrank, aber die Entscheidung, dass dies der Tag sein wird, kam nach einem Erstickungsanfall in der Nacht zuvor sehr plötzlich.


    Wir konnten unsere Tochter bei einer ganz wunderbaren Nachbarin lassen (wir waren ja mitten im ersten Lockdown) und sie wusste wohin wir fahren. Wir hätten sie wegen der Beschränkungen der Tierarztpraxis nicht mitnehmen können, sie hat aber auch nicht gesagt, dass sie mit wollen würde. Mein Mann und ich waren aber auch so traurig und emotional, dass das für unsere Tochter (in diesem Alter damals) schlimmer gewesen wäre, als der Abschied von Ronja.


    Wichtig war für sie die Frage, wo Ronja jetzt ist. Im christlichen Glauben sind wir nicht so sehr verwurzelt, weswegen unsere Antwort war, dass Ronja jetzt ein Stern am Himmel ist. Im Herbst hat sie sich dann einen „Ronja-Stern“ ausgesucht (mit dem rede ich jetzt ab und zu in Gedanken).


    Pebbles ist inzwischen 14 und es ist abzusehen, dass sie nicht mehr ewig leben wird. Als unsere Tochter dazu Fragen hatte, habe ich ihr angeboten, dass sie beim Abschied dabei sein dürfte. Das hat sie vor ein paar Monaten vehement abgelehnt. Ich hätte aber auch Angst, dass sie momentan mit diffusen Ängsten aus der Situation käme.


    Im Bayerischen Rundfunk gibt es eine Dokusendung zu allen Arten von Tieren „Anna und die Haustiere“. Eine Folge dreht sich auch um den Abschied von Haustieren. Das ist sehr gut gemacht (die ganze Reihe von Anna, Pia und Paula ist übrigens sehr großartig). Nur mein Mann hat Rotz und Wasser geheult, weil der Hund um den es ging auch ein Aussie war.

  • Berufsbedingt kann ich mich da gut abgrenzen, wenn es um das Einschläfern/sterben fremder Tiere geht.


    Aber bei den eigenen ist das echt komplett was anderes. Man hat schon diverse Euthanasien begleitet und den Besitzern durch den Moment geholfen und trotzdem ist es bei den eigenen (oder nahe Stehenden) Tieren plötzlich genau anders herum und die eigenen Kolleginnen geben den halt.

  • Als Balin eingeschläfert wurde war mein Kind (damals 6) nicht dabei und ich war ehrlich gesagt auch froh darüber. Ich hatte genug mit meiner eigenen Trauer zu tun und musste mich so nicht noch um jemand anderes kümmern und begleiten.

    Wir hatten vorher darüber geredet was passiert und haben Balin auch wieder mit nach Hause genommen bevor wir ihn selbst zum Krematorium gebracht haben. Fürs Kind hätte also die Möglichkeit bestanden nochmal Abschied zu nehmen was es aber abgelehnt hat.


    Hier hat es dann noch fast 2 Jahre gedauert bis das Kind mit jetzt 8 Jahren verstanden hat das Balin wirklich nicht mehr zurück kommt. Davor war die Trauer eher verhalten und ich hatte das Gefühl das eher wir gespiegelt werden. 2 Jahre später gab's plötzlich schwere Tränen bei Frühstückstisch weil ich eine alte Geschichte über Balin erzählt habe.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!