Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2
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Da hast Du völlig Recht. Hier in Niedersachsen gibt es zum Glück noch "Kann-Kinder", die je nach Entwicklungsstand eingeschult werden können oder halt ein Jahr später.
Das System hier ist reine Gleichschaltung mit Wissensbulimie. Gerade neurodivergente Kinder fallen da völlig raus und es macht mich so wütend, wenn Inklusion lediglich bedeutet, dass irgendwo an das Schulgebäude eine Rollstuhlrampe rangeklatscht wurde.
Mit Inklusion brauchst du mir nicht kommen... Das ist nur Schönrederei der Politik, richtige Inklusion gibt's nicht. Und ist auch nicht immer möglich
Bei einem Autisten bedeutet Inklusion, dass es einen Schulbegleiter gibt!
Schulbegleiter haben aber in der Regel keine Ausbildung in diesem Berufsfeld, sind Quereinsteiger. Fortbildung für die Behinderung ihres zu betreuenden Kindes gibt's nicht, dh sie wissen in der Regel nichts über die Behinderung und wie man damit umgeht. Sie bekommen keine Anleitung, keine Strategie und Unterstützung was es zu beachten gibt.
Ist der Schulbegleiter krank oder verhindert dürfen die Kinder nicht in die Schule. Ist das Kind krank, darf der Schulbegleiter meist nicht arbeiten und wird dann auch nicht bezahlt (da gibt's aber einige Ausnahmen. Kommt etwas auf den Arbeitsvertrag des Anbieters an)
Mal abgesehen davon dass das größte Problem ist überhaupt einen Schulbegleiter zu finden. Wir haben 1 1/2 Jahre gesucht und haben keinen gefunden der sich zugetraut hat mit einem Autisten zu arbeiten.
Wir sind seit über einem Jahr auf einer Warteliste für Verhinderungspflege, privat haben wir niemanden gefunden und wir haben wirklich alles versucht.
Es ist einfach durchgängig nur frustrierend, wenn man pflegende Eltern ist.
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Hi
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Ich bin da sehr zwi gespalten bei diesem Thema...
Man sollte da jedes Kind individuell sehen und dann entscheiden! Es gibt Kinder denen eine frühe Einschulung gut tun würde. Und es gibt Kinder die sind erst später so weit. Leider ist unser deutsches System darauf nicht eingestellt!Es gibt den Stichtag und alle müssen danach eingeschult werden. In vielen Bundesländern ist es fast unmöglich früher oder später einzuschulen - leider!
Mein großer Sohn wurde durch das System kaputt gemacht! Er wurde regeleingeschult, bekam aber keinerlei Förderung der Schule obwohl er in Deutsch und Mathe weiter war als andere Kinder. Überspringen wurde immer abgelehnt aufgrund seiner fehlenden Sozialkompetenz (die er als Autist auch nie erreichen wird). Mittlerweile hat er eine Abneigung gegen Schule entwickelt (" ich werde eh nicht unterstützt und keiner sieht meine Bedürfnisse ") und gilt als nicht beschulbar.
Ihm hätte es wirklich gut getan früher eingeschult zu werden und Förderung seiner Talente zu bekommen.
Er hat übrigens einen IQ von 126 oder höher (so genau wissen wir es nicht da die Tests nie aussagekräftig waren da er immer abgebrochen hat da "die Tests langweilig sind")
Bei unserem jüngsten sind wir deswegen jetzt daran alle Hebel in Bewegung zu setzen dass er springen kann! Wir haben auch sehr sehr lange überlegt ob wir ihn nicht früher einschulen, aber er wäre erst 5 Jahre 4 Monate gewesen. Im Nachhinein wäre es aber besser gewesen da er jetzt auch schon nach knapp 4 Monaten Schule in Richtung "Schulverweigerung aus Langeweile" tendiert.
Unser deutsches Schulsystem ist leider absolut nicht ausgelegt Kinder individuell zu sehen und zu fördern! Es wird eher"Einheitsbrei" gefordert
Da hast Du völlig Recht. Hier in Niedersachsen gibt es zum Glück noch "Kann-Kinder", die je nach Entwicklungsstand eingeschult werden können oder halt ein Jahr später.
Das System hier ist reine Gleichschaltung mit Wissensbulimie. Gerade neurodivergente Kinder fallen da völlig raus und es macht mich so wütend, wenn Inklusion lediglich bedeutet, dass irgendwo an das Schulgebäude eine Rollstuhlrampe rangeklatscht wurde.
Schockiert mich irgendwie, dass sich da in den letzten 20 Jahren so überhaupt nichts getan hat...
Als ich selbst in der Grundschule war (90er), gab es in meiner ersten Grundschule sogar bei uns schon Zusatzaufgaben, sowohl während des Unterrichts als auch für die Hausaufgaben, für diejenigen, die zu schnell fertig wurden oder sich gelangweilt haben. Und es wurde so aufgebaut, dass es sich nicht als zusätzliche Arbeit angefühlt hat, sondern man wurde sogar dafür belohnt. Bis heute erinnere ich mich an dieses Gefühl, diese Stickerchen zu bekommen.
Ich weiß aber nicht, ob das damals an dieser Schule häufig/immer so gemacht wurde, oder ob es eine Ausnahme wir, die wir unserer engagierten Klassenlehrerin zu verdanken hatten.
An anderen Schulen habe ich so etwas nie erlebt.
Ich dachte wirklich, dass inzwischen mehr auf die Bedürfnisse begabter/neurodivergenter Kinder eingegangen werden würde... -
Ja, das Deutsche Schulsystem ist schon
ein einziger Witz
. Ich finde Schulbesuch schon wichtig, weil Kinder dort viele Kompetenzen erwerben können, die ihnen im ganzen Leben weiter helfen werden. Aber der ganze Druck, Stress, die Noten, die Tests, Einheitsbrei lernen, dass alles hat keinen Wert. Wir sind ja jetzt im 4. Jahr Homeschooling, 2 davon halb als Freilerner. Keine Noten, kein Lehrplan. Gelernt wird, wodrauf das Kind grad Bock hat. Ich weiß nicht, wie sein Leistungsstand zu Gleichaltrigen ist. Aber das was er kann, kann er richtig. Erst danach biete ich Material an, was dann aufs vorherige Wissen weiter aufbaut.
Trotzdem hätte ich gerne 1 oder 2 Stunden das Kind an einer Schule, mit kleiner klasse und anderen Kindern mit Behinderung. Eventuell gibt es nach dem Sommer eine Klasse, an einer Schule für Geistige Entwicklung, die nicht IQ gebunden sein wird. Jedes Kind lernt Individuell und sie sind Teil einer kleinen Klassengemeinschaft.
In Bayern sind viele Kinder mit Behinderung gar nicht beschult. Da es ja kein "Ruhen der Schulpflicht" gibt, sind die in den Statistiken alle Inklusiv beschult an ihrer Sprengelschule angemeldet. Bayern schafft das Niveau der Inklusion noch weiter zu senken im Deutschland weiten Vergleich, zu "Inklusion auf dem Papier". Da sind Bundesländer mit Rollstuhl Rampen schon mindestens 1 Schritt weiter
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Auch Bayern: die Schule sieht sich nicht in der Lage, unser Kind mittags daran zu erinnern ihr Herzmedikament zu nehmen. Sie hat es fertig dosiert im Schulranzen und nimmt es selbstständig, alles was nötig wäre, wäre um 12.00 Uhr zu sagen „Es ist 12!“ und ihr dabei zuzuschauen. Leider nicht möglich
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Ja, das Deutsche Schulsystem ist schon
ein einziger Witz
. Ich finde Schulbesuch schon wichtig, weil Kinder dort viele Kompetenzen erwerben können, die ihnen im ganzen Leben weiter helfen werden. Aber der ganze Druck, Stress, die Noten, die Tests, Einheitsbrei lernen, dass alles hat keinen Wert. Wir sind ja jetzt im 4. Jahr Homeschooling, 2 davon halb als Freilerner. Keine Noten, kein Lehrplan. Gelernt wird, wodrauf das Kind grad Bock hat. Ich weiß nicht, wie sein Leistungsstand zu Gleichaltrigen ist. Aber das was er kann, kann er richtig. Erst danach biete ich Material an, was dann aufs vorherige Wissen weiter aufbaut.
Trotzdem hätte ich gerne 1 oder 2 Stunden das Kind an einer Schule, mit kleiner klasse und anderen Kindern mit Behinderung. Eventuell gibt es nach dem Sommer eine Klasse, an einer Schule für Geistige Entwicklung, die nicht IQ gebunden sein wird. Jedes Kind lernt Individuell und sie sind Teil einer kleinen Klassengemeinschaft.
In Bayern sind viele Kinder mit Behinderung gar nicht beschult. Da es ja kein "Ruhen der Schulpflicht" gibt, sind die in den Statistiken alle Inklusiv beschult an ihrer Sprengelschule angemeldet. Bayern schafft das Niveau der Inklusion noch weiter zu senken im Deutschland weiten Vergleich, zu "Inklusion auf dem Papier". Da sind Bundesländer mit Rollstuhl Rampen schon mindestens 1 Schritt weiter
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Wie läuft das dann dass euer Kind Zuhause unterrichtet werden kann?
Wir müssen für unseren großen Sohn jedes Jahr aufs neue beantragen dass die Schulpflicht ruht. Erst wenn das Schulamt dieses genehmigt können wir den Antrag für die onlineschule bzw die Kostenübernahme vom Jugendamt beantragen . Ohne Ruhen der Schulpflicht müssen wir ihn auf die Regelschule schicken (dh jedes Jahr aufs neue zittern und Stress ob es genehmigt wird) egal ob er dazu fähig ist oder nicht
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Ist in Bayern einfach unkompliziert. Nen Zweizeiler vom Arzt und das Kind bleibt ganzjährig der Schule fern.
Aber dafür darf hier nur mit Genehmigung der Schule, eine Beschulung durch Webschulen stattfinden. Und da stellt sich unsere Sprengelschule und auch das Schulamt quer. Das Jugendamt ist auch keine Hilfe. Es gibt hier nur eine Fernschule, die im Ansatz durch das Bayrische Schulsystem akzeptiert wird, aber erst ab der Weiterführenden Schule. Solang muss ich selbst gucken, wie wir klar kommen.
Da wir mit den Unterrichts Materialien der Sprengelschul, aufgrund mehrere Diagnosen nichts anfangen können, sind wir halbe Freilerner.
Als Beispiel zum erlernen der Grundrechenarten. Normal lernen sie Techniken eher durch viele Wiederholungen, mit niedrigen Zahlen. Mein Pfiffikus rechnete alle Aufgaben einfach im Kopf und sah gar keinen Sinn in den Techniken.
Dazu kann er ja keinen Stift halten und führen. Also hab ich dem Pfiffikus an unserem Magnet Whiteboard Aufgaben, mit unseren Magnet Zahlen gleich im Tausender bis Millionen Bereich gebastelt. Tja, da klappte die Sache mit dem Kopfrechnen dann nicht mehr so gut und mittlerweile kann er die Techniken selbstständig mit den Magnetzahlen aufbauen und berechnen.
Und vom Schulamt selbst gibt es kein weiteres Interesse an den Kindern die Zuhause beschult werden. Auch nicht, ob die Kinder überhaupt beschult werden, oder auf welchem Stand sie sind. -
Ist in Bayern einfach unkompliziert. Nen Zweizeiler vom Arzt und das Kind bleibt ganzjährig der Schule fern.
Aber dafür darf hier nur mit Genehmigung der Schule, eine Beschulung durch Webschulen stattfinden. Und da stellt sich unsere Sprengelschule und auch das Schulamt quer. Das Jugendamt ist auch keine Hilfe. Es gibt hier nur eine Fernschule, die im Ansatz durch das Bayrische Schulsystem akzeptiert wird, aber erst ab der Weiterführenden Schule. Solang muss ich selbst gucken, wie wir klar kommen.
Da wir mit den Unterrichts Materialien der Sprengelschul, aufgrund mehrere Diagnosen nichts anfangen können, sind wir halbe Freilerner.
Als Beispiel zum erlernen der Grundrechenarten. Normal lernen sie Techniken eher durch viele Wiederholungen, mit niedrigen Zahlen. Mein Pfiffikus rechnete alle Aufgaben einfach im Kopf und sah gar keinen Sinn in den Techniken.
Dazu kann er ja keinen Stift halten und führen. Also hab ich dem Pfiffikus an unserem Magnet Whiteboard Aufgaben, mit unseren Magnet Zahlen gleich im Tausender bis Millionen Bereich gebastelt. Tja, da klappte die Sache mit dem Kopfrechnen dann nicht mehr so gut und mittlerweile kann er die Techniken selbstständig mit den Magnetzahlen aufbauen und berechnen.
Und vom Schulamt selbst gibt es kein weiteres Interesse an den Kindern die Zuhause beschult werden. Auch nicht, ob die Kinder überhaupt beschult werden, oder auf welchem Stand sie sind.Der traurige Smiley ist für das Desinteresse des Schulamtes. Ist ja schön, das es unkompliziert ist, aber ansonsten klingt es schon wie "guck wie de kommst mit deinem besonderen Kind, wir halten uns lieber an den Standard Schüler"..
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Krass wie unterschiedlich dass gehandhabt wird. Typisch deutsches Bundesländer Prinzip
Unser Sohn ist ja auch noch an einer Regelschule gemeldet trotz Ruhen der Schulpflicht. Diese hat ein Mitsprache Recht bei der Weiterbewilligung der Ruhe, dh wir müssen jedes Jahr schriftlich ihre Zustimmung einholen (auch wenn keiner dort unseren Sohn seit 3 Jahren gesehen hat).
Außerdem müssen wir jedes Halbjahr den Schulbericht an Jugendamt und Schulamt schicken damit diese den Lernstand unseres Sohnes sehen. Auch wenn er nach keinem Bildungsplan unterrichtet wird sondern individuell nach Wissensstand.
Überdies müssen wir jährlich ein aktuelles psychologisches Gutachten einreichen. Da wir aber keinen betreuenden Psychologen haben da es hier keine Plätze für Autisten gibt reichen wir seit drei Jahren immer das gleiche ein. Da mosert zwar das Schulamt und Jugendamt, aber da sie auch keine Plätze herzaubern können akzeptieren sie es trotzdem.
Dazu kommt halbjährlich ein runder Tisch mit allen Beteiligten.
Ich wäre froh wir hätten weniger Aufwand und es würde eher in eurer Richtung laufen. Ist jedesmal unendlich viel Papierkram und Aufwand.
Wenn du magst kann ich dir mal die Daten unserer Onlineschule geben. Soweit ich weiß gibt's da keine Begrenzung ab welchem Schuljahr die unterrichten. Auf dem Schulfest letztes Jahr waren alle Altersklassen vertreten
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Ist in Bayern einfach unkompliziert. Nen Zweizeiler vom Arzt und das Kind bleibt ganzjährig der Schule fern.
Und vom Schulamt selbst gibt es kein weiteres Interesse an den Kindern die Zuhause beschult werden. Auch nicht, ob die Kinder überhaupt beschult werden, oder auf welchem Stand sie sind.
Krass. Vielleicht sollte ich meinen nicht beschulbaren Jugendlichen in der Arbeit sagen, dass sie nach Bayern gehen sollen. Hier in NDS muss man gefühlt alle 8000er besteigen und noch ne Polka tanzen um den Ämtern klar zu machen, dass das Kind ganz wirklich und in echt tägliche Panikattacken erleidet und retraumatisiert wird, sobald es nur ein Schulgebäude betritt. Dazu werden sie mit Ordnungsstrafen belegt und im allerschlimmsten Fall morgens von der Polizei abgeholt und zur Schule gebracht.
Meine Tochter geht ja noch zur Kita. Auch da machen wir aktuell die Erfahrung, dass Inklusion an Regel-Kitas eher so semi gut funktioniert. Wechseln wollen wir jetzt aber auch nicht, weil die nächste integrative Kita weit weg ist. Und da meine Tochter insbesondere im sozialen Bereich große Schwierigkeiten hat, ist es mir sehr wichtig, dass sie zum Schulbeginn mit Kindern eingeschult wird, die sie schon kennt.
Eine Bekannte von mir ist Schulbegleiterin. Ihr Mann ebenso. Sie sind beide ausgebildete Heilerziehungspfleger und insbesondere was Autismus und ADHS angeht sehr gut geschult. Ich hatte bisher den Eindruck, dass das bei ihren Kolleg*innen auch so ist. Gibt's da vielleicht, je nach Bundesland oder auch Anbieter, Unterschiede? Lohnt sich vielleicht, gezielt danach zu suchen? Nur Vorschläge, ich kann mir vorstellen, dass du das schon alles versucht hast.
Ich hatte mich dazu mit ihr ausgetauscht, weil ich gerade erst über eine Kitabegleitung für meine Tochter nachgedacht habe.
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Ernalie ist sicher ein Fall von Anbieter zu Anbieter, von Bundesland zu Bundesland, von Stadt zu Land...
Wir wohnen ländlich, da gibt's nicht ganz soviele Anbieter. Dazu kommt noch Bundesland Grenze dazu - wir sind Hessen, Anbieter aus rlp werden von unserem Jugendamt nicht bezahlt also können wir dort nicht suchen. Obwohl es von rlp zu uns kürzer ist als aus Hessen (keine 5km nach rlp, aber zu unserer Kreisstadt sind es über 20km... Also wirklich ganz ganz am Rand von Hessen)
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