Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2
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Eine Bekannte von mir ist Schulbegleiterin. Ihr Mann ebenso. Sie sind beide ausgebildete Heilerziehungspfleger und insbesondere was Autismus und ADHS angeht sehr gut geschult. Ich hatte bisher den Eindruck, dass das bei ihren Kolleg*innen auch so ist. Gibt's da vielleicht, je nach Bundesland oder auch Anbieter, Unterschiede? Lohnt sich vielleicht, gezielt danach zu suchen? Nur Vorschläge, ich kann mir vorstellen, dass du das schon alles versucht hast.
Ich hatte mich dazu mit ihr ausgetauscht, weil ich gerade erst über eine Kitabegleitung für meine Tochter nachgedacht habe.
Eine Freundin von mir ist Schulbegleiterin in Hessen. Gelernt hat sie Bürokauffrau. Ich weiß nicht mal mehr, ob sie ne Art Crashkurs zu Beginn des Jobs hatte, aber auf jeden Fall hat sie keinerlei beruflichen Hintergrund. Ich seh das auch sehr skeptisch, aber da man froh ist, überhaupt Schulbegleiter zu haben, nehmen sie halt quasi jeden, der sich das zutraut.
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In Bayern darf auch jede gelangweilte Hausfrau/Hausmann Schulbegleiter werden.
Kara's Family Aber hier bist du bezüglich der Absprache, ob die einzige hier genehmigte Fernschule erlaubt wird, auf den Direktor der Sprengelschule angewiesen. Freie Schulwahl hast du hier keine, denn keine Schule bindet sich Freiwillig ein Behindertes Kind ans Bein. Die Schule wechseln bei Problemen geht also nicht. Wenn der Direktor es nicht erlaubt, darf die Fernschule dein Kind nicht beschulen und ein Ruhen der Schulpflicht bekommst hier ja auch nicht. Und das Jugendamt übernimmt dann auch keine Kosten.
Hast du Glück und einen passenden Schuldirektor, kann es einfach laufen. Wenn nicht hast du Pech.
Die Beschulung hier ist wie in dritte Welt Ländern, für Behinderte Kinder allein von den Möglichkeiten der Eltern abhängig.
Der Staat hat keinen Plan zur Beschulung von Kindern mit Behinderung.
Die Daten deiner Fernschule brauche ich nicht, denn ich bin nicht Reich und sie wäre in Bayern nicht erlaubt. Hier lassen sich nur die Kosten von der einen "tolerierten" Fernschule vom Jugendamt einklagen. Und da muss erst dieses Schuljahr noch rum sein, um die zu beantragen.
Und btw. Man darf ruhig Stolz auf seine Kinder sein. Grad hat mein Kind Selbstständig eine Anleitung am PC geschrieben. Hat zum ersten Mal von Anfang an auf die Groß und Kleinschreibung geachtet. Nicht erst beim Korrektur lesen alles ausgebessert. Alles in der richtigen Zeitform, in der richtigen Person und mit wechselnden Satzanfängen. Jedes Wort Fehlerfrei.
Das gleiche Kind kann mit einem Stift in der Hand, nicht mal das kleine a ohne Vorlage schreiben.
Wenn man sich mal überlegt, dass "Inklusion" aktuell bedeutet, dass Kinder mit solchen Begabungs Unterschieden, dann von "normalen" Lehrern ohne Sonderpädagogik Studium, im Gleichschritt mit bis zu 30 anderen Kindern in einer Klasse Unterrichtet werden sollen.
Eigentlich Absurd.
Ernalie wer weiß wie viel Potential deine nicht beschulbaren Jugendlichen in sich tragen. Schade das sie so viele schlechte Erfahrungen bisher in der Schule gemacht haben. (Und du hast recht, nicht für jeden ist das System hier schlecht. Das wir Freilernen können, sehe ich auch nicht immer als Nachteil. Das Kind lernt noch immer fleißig. Verweigert sich nicht. Hat oft richtig viel Spaß beim lernen). -
Eine Bekannte von mir ist Schulbegleiterin. Ihr Mann ebenso. Sie sind beide ausgebildete Heilerziehungspfleger und insbesondere was Autismus und ADHS angeht sehr gut geschult. Ich hatte bisher den Eindruck, dass das bei ihren Kolleg*innen auch so ist. Gibt's da vielleicht, je nach Bundesland oder auch Anbieter, Unterschiede? Lohnt sich vielleicht, gezielt danach zu suchen? Nur Vorschläge, ich kann mir vorstellen, dass du das schon alles versucht hast.
Ich hatte mich dazu mit ihr ausgetauscht, weil ich gerade erst über eine Kitabegleitung für meine Tochter nachgedacht habe.
Eine Freundin von mir ist Schulbegleiterin in Hessen. Gelernt hat sie Bürokauffrau. Ich weiß nicht mal mehr, ob sie ne Art Crashkurs zu Beginn des Jobs hatte, aber auf jeden Fall hat sie keinerlei beruflichen Hintergrund. Ich seh das auch sehr skeptisch, aber da man froh ist, überhaupt Schulbegleiter zu haben, nehmen sie halt quasi jeden, der sich das zutraut.
Eine Freundin aus NRW war auch jahrelang Schulbegleitung. Gelernt hat sie Fleischereifachverkäuferin. Es gab einen einwöchigen crashkurs was ein Schulbegleiter macht, aber keinerlei Hinweise oder Vorgehensmöglichkeiten zu diversen Beeinträchtigung der Kinder. Sie hat sich selbst eingelesen und informiert nachdem sie wusste was ihr Kind hat.
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Gibt es in Bayern keine "Förderschulen"?
Kind wird jetzt 5, nächste Woche bekommen wir endlich die Diagnose, was es genau ist.
Bei uns gibt es zwei Förderschulen, die eine mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung (inkl. Autismus) und eine mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Die Schule für Geistige Entwicklung bietet bis Klasse 12 "alles".
Wir stehen ja bereits seit 3 Jahren im Kontakt mit unseren zuständigen Mitarbeiterinnen im Sozial- und Gesundheitsamt, sind psychologisch angebunden. Kind hat bereits "Bedarfsstufe 2", d.h. 1 zu 1 Betreuung über das Schulamt.
Zudem ist Kind bereits an einer freien Grundschule angemeldet, die die Beschulung von Anfang an nicht kategorisch ausgeschlossen hat. Die zuständige Grundschule ist derzeit nicht im Rennen.
Wir haben bisher keinerlei Probleme mit Ämtern und der Inklusion erlebt. Das kann mit dem Schulbeginn natürlich noch mal anders werden
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Unsere schulbegleitung ist Grundschullehrerin gewesen, damals in der DDR. Ist dann zu ihrem Mann hier ins Ruhrgebiet gezogen und war jahrelang Hausfrau und ist jetzt halt schulbegleitung :-)
Sie ist wirklich richtig gut. Kommt super mit dem Zwerg zurecht und schafft es idR mit ihm gut durch den schulalltag.
Wir haben aktuell das Drama das er ja zusätzlich eine hochgradige LRS hat. Die wurde letztes Jahr schon diagnostiziert, wir haben aber immer noch keinen Bericht.
Unsere Lehrerin wollte ihm trotzdem keine Noten fürs Lesen/Schreiben geben.
Hat die Schulleitung abgelehnt. Er bekommt jetzt also auf seinem ersten Zeugnis mit Noten eine 5 und damit durften wir jetzt den nachteilsausgleich beantragen
Mir ist es egal, das Zeugnis hat keine Bedeutung und ich gehe eh nicht davon aus das er nach der 4. klasse auf eine Regelschule wechselt sondern auf der Förderschule bleibt aber er findet das ganz schlimm. Er gibt sich wirklich Mühe, aber lesen ist so schwierig für ihn, sinnerfassend schafft er noch fast gar nicht. Dazu kommt das lesepensum jetzt auch in Mathe was ihn wieder in die Verweigerung bringt.
Seine Sprachstörungen, vor allem das stottern machen das lesen und schreiben halt auch nicht einfacher.
Wartezeit für ne lerntherapie: 2-2,5 Jahre. Bei unserem Wunsch keine Therapie nach 16uhr weil sinnlos ehr 3jahre.
Medikamentös sind wir völlig am anschlag und trotzdem ist es grade wirklich schwierig. Ich glaube weiter nicht das er „nur“ adhs hat aber laut Zentrum ist es ja kein Autismus.
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Wow. Echt krasse Situationen bei euch.
Mein Bruder ist Erzieher und arbeitet in einem Kinderheim. Dort gibt es eine interne beschulung für die Kinder, die (noch) nicht an eine Regelschule gehen können.
Mein Bruder begleitet eines der Kinder als Schulbegleitung in die Regelschule - ansonsten wäre es definitiv nicht möglich für dieses Kind in die Schule zu gehen.
Mein Bruder hat selbst ADHS und das als Kind in der Schulzeit alles erlebt, dadurch kann er sich richtig gut in die betroffenen Kinder hineinversetzen.
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Gibt es in Bayern keine "Förderschulen"?
Doch schon. Aber es gibt zu wenige und zu viel Bedarf. Wir stehen ja auch überall auf den Wartelisten. Aber neben uns auf jeder passenden Schule, noch mindestens 2 DinA4 Seiten an Kindern, die auch alle nicht beschult werden.
begga das ist schade mit der Note. Es gibt ja dank moderner Technik schon einiges an Möglichkeiten Menschen mit LRS zu helfen. Nur in den Schulen ist das alles bisher fast noch nicht angekommen. Hast du Zuhause schon Hilfsmittel die Funktionieren?
Mit Nachteilsausgleich würde sich die Lehrerin bestimmt auch im Unterricht dann auf Hilfsmittel einlassen. -
Da hast Du völlig Recht. Hier in Niedersachsen gibt es zum Glück noch "Kann-Kinder", die je nach Entwicklungsstand eingeschult werden können oder halt ein Jahr später.
In Bayern gibt es Kann-Kinder, Muss-Kinder und es gibt nach wie vor Rückstellungen vom Schulbesuch.
Schulbegleiter haben aber in der Regel keine Ausbildung in diesem Berufsfeld, sind Quereinsteiger. Fortbildung für die Behinderung ihres zu betreuenden Kindes gibt's nicht, dh sie wissen in der Regel nichts über die Behinderung und wie man damit umgeht. Sie bekommen keine Anleitung, keine Strategie und Unterstützung was es zu beachten gibt.
Das kommt auf verschiedene Faktoren an.
Eventuell gibt es nach dem Sommer eine Klasse, an einer Schule für Geistige Entwicklung, die nicht IQ gebunden sein wird. Jedes Kind lernt Individuell und sie sind Teil einer kleinen Klassengemeinschaft.
Ich drücke euch die Daumen dafür. Die Veränderung wird bestimmt nicht einfach, aber haltet durch. Es lohnt sich.
In Bayern sind viele Kinder mit Behinderung gar nicht beschult. Da es ja kein "Ruhen der Schulpflicht" gibt, sind die in den Statistiken alle Inklusiv beschult an ihrer Sprengelschule angemeldet. Bayern schafft das Niveau der Inklusion noch weiter zu senken im Deutschland weiten Vergleich
, zu "Inklusion auf dem Papier". Da sind Bundesländer mit Rollstuhl Rampen schon mindestens 1 Schritt weiter
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Ja, und es werden immer mehr, weil wir ja jetzt ganz toll inklusiv sind und die Eltern zwingen, ihre Kinder im Regelschulen einzuschulen, die die Kinder weder wollen, noch handhaben können - und schlichtweg auch nicht darauf eingestellt sind.
Ich will nicht wissen, wie viele Kinder ihr Schulleben mit der Schulbegleitung auf dem Flur verbringen oder nach der Einschulung nie wieder eine Schule von innen sehen.
Bayern wird für die Mehrung der Schülerzahlen in den Förderzentren ja regelmäßig, auch in den Medien, stark kritisiert. Das ist dann halt das Ergebnis. Jetzt werden wir halt "inklusiver". 😞
Auch Bayern: die Schule sieht sich nicht in der Lage, unser Kind mittags daran zu erinnern ihr Herzmedikament zu nehmen.
Ist das irre. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.
Eine Bekannte von mir ist Schulbegleiterin. Ihr Mann ebenso. Sie sind beide ausgebildete Heilerziehungspfleger und insbesondere was Autismus und ADHS angeht sehr gut geschult. Ich hatte bisher den Eindruck, dass das bei ihren Kolleg*innen auch so ist. Gibt's da vielleicht, je nach Bundesland oder auch Anbieter, Unterschiede?
Es kommt auf viele Faktoren an.
In Oberbayern werden in der Regel nur Hilfskräfte bezahlt. Das sind Menschen ohne einen (anerkannten) pädagogischen Abschluss, die angelernt werden (anbieterabhängig). Schon bei päd. Ergänzungskräften müssen die Kinder schon extrem herausfordernd sein und dass eine Fachkraft bewilligt wird, kommt wirklich extrem selten vor und das hat dann schon entsprechende Gründe. Wir haben aber schlichtweg auch Fachkraftmangel. Aus meiner Sicht ist es in den meisten Fällen nicht sinnvoll, eine Fachkraft einzusetzen, weil wir diese dringend an anderen Stellen brauchen.
Ich weiß nicht mal mehr, ob sie ne Art Crashkurs zu Beginn des Jobs hatte, aber auf jeden Fall hat sie keinerlei beruflichen Hintergrund. Ich seh das auch sehr skeptisch, aber da man froh ist, überhaupt Schulbegleiter zu haben, nehmen sie halt quasi jeden, der sich das zutraut.
Ich bin schon viele Jahre im Schwerpunkt geistige Entwicklung tätig. Wie in jedem anderen Arbeitsfeld gibt es tolle Hilfskräfte, es gibt welche, die ihren Job 'nach Vorschrift' machen und es gibt gruselige Gestalten, von denen man sich dann wieder verabschiedet.
Für mich ist das wichtigste, das ❤️ für diese Tätigkeit, das die Leute mitbringen müssen. Wissen kann man nachholen. Die Leidenschaft für die Arbeit mit unseren Kindern hat man - oder nicht.
In Bayern darf auch jede gelangweilte Hausfrau/Hausmann Schulbegleiter werden.
Ich habe über die Jahre hunderte Schulbegleitungen kennengelernt. Ich kann nachvollziehen, dass du vom System insgesamt frustriert bist, aber ich finde, solche Sätze sind unfair für die Menschen, die diese Tätigkeit gut machen - und das ist die Mehrheit.
Viele meiner heutigen Fachkräfte haben ihre Laufbahn als Schulbegleitung begonnen. Andere bleiben Schulbegleitung oder Hilfskraft und arbeiten mit viel Herz und Engagement.
Gibt es in Bayern keine "Förderschulen"?
Doch, es gibt Förderzentren mit verschiedenen Schwerpunkten.
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Gibt es in Bayern keine "Förderschulen"?
Doch schon. Aber es gibt zu wenige und zu viel Bedarf. Wir stehen ja auch überall auf den Wartelisten. Aber neben uns auf jeder passenden Schule, noch mindestens 2 DinA4 Seiten an Kindern, die auch alle nicht beschult werden.
begga das ist schade mit der Note. Es gibt ja dank moderner Technik schon einiges an Möglichkeiten Menschen mit LRS zu helfen. Nur in den Schulen ist das alles bisher fast noch nicht angekommen. Hast du Zuhause schon Hilfsmittel die Funktionieren?
Mit Nachteilsausgleich würde sich die Lehrerin bestimmt auch im Unterricht dann auf Hilfsmittel einlassen.Wir „nutzen@ grade viel mich und in der Schule wird das jetzt so übernommen.
Sie haben jetzt mit Bilder Geschichten angefangen.
Er muss sie nicht selber schreiben sondern erzählt sie mir oder seiner I Helferin, wir tippen das ganze so wie er erzählt und das drucken wir aus und er muss es abschreiben.
DAS klappt tatsächlich relativ gut.
Theoretisch gibt es dafür diktierprogramme, die aber mit seinen Sprachstörungen va dem stottern nicht gut zurecht kommen.
In Mathe darf seine i Helferin ihm die Aufgaben dann vorlesen.
Mich ärgert maßlos das wir schon wieder seit ü1Jahr auf den Bericht der KJP warten. Diese Hilfen hätte er schon längst haben können
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Ich denke dass Hilfskräfte den Job als Schulbegleitung gut machen können. Mich stört aber das System dahinter, dass es für sie kaum Hilfe oder Anleitung gibt. Da müsste vom Gesetzgeber aber auch den Arbeitgebern nachgebessert werden!
Sie müssen nicht über alle Behinderungen informiert sein. Aber wenn feststeht dass sie ein Kind mit x bekommen sollten sie darüber aufgeklärt werden was das bedeutet, worauf sie achten müssen, was den Umgang mit diesem Kind erleichtern kann, usw.
Dass Schulbegleiter aber meist selbst in ihrer Freizeit googeln müssen um zu erfahren was es mit x auf sich hat kann nicht richtig sein!
Dass ein Schulbegleiter eines blinden Kindes nicht weiß was Braille ist weil es nicht aufgeklärt wurde. Dass ein Schulbegleiter eines Autisten keine Anleitung bekommt was man bei einem meltdown macht, wie man es evtl erkennen und verhindern kann. Wie man ein ADHS Kind fokussiert bekommt usw
Ja, jedes Kind mit x ist etwas anders. Aber es gibt eben trotzdem Optionen die bei allen mit x funktionieren können. Darüber gehört aufgeklärt bevor sie auf die Kinder losgelassen werden!
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