Hund(e) und Kind - Plauderthread - Nr.2

  • Hier ist es auch so, dass ich wahnsinnig gerne wieder einen Hund hätte, aber mit 30 Stunden Arbeit, Bürotagen, zwei Grundschülern mit diversen Nachmittagsterminen etc. einfach realistisch betrachtet keine Kapazitäten habe.

    Sicher könnte man das irgendwie schaffen, aber ich habe so meine Grundsätze bei der Hundehaltung.


    Wenn es hier übrigens keine Zwillinge geworden wären, hätte ich definitiv ein Einzelkind. Sicherlich ist es nett Geschwister zu haben (ich selber hätte gerne welche), aber bei noch einmal Babyzeit etc. hätte ich dankend abgelehnt.

  • Ach PS...nach dem zweiten Kind war nie wieder der Wunsch nach einem Kind aufgekommen. Nichtmal, wenn ich gewusst hätte, dass es ein Mädchen werden würde. Ich finde das faszinierend, wie das so funktioniert.

    Same here.


    Nach dem ersten Kind war ich wirklich irgendwann an dem Punkt, wo ich gesagt habe „jetzt können wir es mit Nummer 2 probieren“

    Nach der zweiten kam dieser Wunsch nie wieder.

    Vielleicht weil die zweite deutlich anstrengender war, ein absolutes „Mama-Kind“, das hat mich sehr eingeschränkt.

    Zum Glück hat sich das jetzt zwischen 3 und 4 total gegeben und sie hat einen richtigen Wandel gemacht und kann auch ohne Probleme mal bei Oma oder den Tanten bleiben.


    Trotzdem hatte ich nach Nummer 2 überhaupt keine Lust mehr auf Schwanger sein, nicht durchschlafen können, Kind überall mit hinschleppen müssen etc.


    Die eine geht jetzt zur Schule, die andere in den KiGa und dank Selbständigkeit kann ich mir meine Vormittage wieder selbst einteilen und gerade jetzt im Sommer auch nochmal Abends was für mich machen.


    Ich bin ein sehr introvertierter Mensch, gerne auch mal alleine und finde es mental daher sehr anstrengend, immer die Kinder um mich zu haben und ich finde, sowas darf man auch mal laut aussprechen. Deswegen hat man seine Kinder ja nicht gleich weniger lieb, nur weil man gerne auch noch ein bisschen sein eigenes Leben führt.

  • Ich finde dass einem auch teils komplett unrealistische Erwartungen ans Muttersein vermittelt werden

    Ja!!!! Ich habe da neulich mit meinem jüngeren Geschwister drüber gesprochen und sie meinte "Ich hätte schon gerne Kinder, aber ich wäre lieber Vater" und darin habe ich (kinderlos) mich sehr wiedergefunden.

  • Ja ich finde das Thema auch spannend. Alleine, dass viele Frauen die Elternzeit zu einem großen Teil übernehmen.

    Mein Mann und ich haben viel überlegt, ob wir nicht 6 Monate - 6 Monate machen sollen.


    Vor allem aus beruflichen Gründen (weil ich nach den 12 Monaten eine Stelle übernehmen soll, wo der aktuelle Inhaber zeitlich passend in Rente geht), wegen dem Stillen (falls es klappt und wir es doch länger als 6 Monate machen) und aufgrund einer Ausbildung, die ich gerade nebenbei mache, haben wir uns aber dafür entschieden, dass ich ein Jahr Zuhause bleibe...


    Aber die Feministin in mir (und auch in meinem Mann) haben sich das nicht leicht gemacht und wir sind da irgendwie nicht zu einer perfekten Lösung gekommen.

    Mein Mann wäre auch gerne einige Monate beim Kind geblieben und vielleicht wäre das die bessere Variante gewesen?

    Keine Ahnung.


    Aber alleine dadurch verschiebt sich natürlich viel...

  • Bei uns gabs sogar noch das Problem, dass man Kitaplätze erst im August bekommt. Keine Chance, mitten im Jahr einen Platz zu bekommen. Da mein Kind im Dezember geboren wurde, musste ich also 21 Monate Elternzeit nehmen, oder mein Kind mit 8 Monaten in die Krippe geben. Nur stundenweise wieder einsteigen ging in meinem damaligen Job nicht. Und als ich nach 8 Monaten an dem Punkt war, dass ich dachte, ich krieg nen Rappel und mein Gehirn schrumpft, und ich fast soweit war, die Elternzeit zu verkürzen, wurde gerade meine Vertretung vertraglich verlängert und ich konnte nicht zurück.


    Hätte ich damals schon gewusst, wie es mir in der Elternzeit geht, hätten wir das sicher anders gemacht. Damals war es teils eine wirtschaftliche Entscheidung, dass ich die Elternzeit nehmen. Teils aber auch wegen des Gedankens ans Stillen, was ich dann eh nicht konnte. Aber ich hab den Stress mitbekommen, den meine Schwägerin hatte, die nach 8 Wochen wieder arbeiten gegangen ist. Da ist der Mann täglich zu ihr in die Arbeit gekommen mit dem Baby, damit gestillt werden konnte. Nach 8 Wochen Abstillen hätte ich wohl auch nicht gekonnt. Da hab ich wahrscheinlich zu viel Bindungstheorie im Studium für gehabt und hätte mir ein unendlich schlechtes Gewissen gemacht.


    Aber die Feministin in mir (und auch in meinem Mann) haben sich das nicht leicht gemacht und wir sind da irgendwie nicht zu einer perfekten Lösung gekommen.

    Ich zähle mich auch zu den Feministinnen und finde, dass es jeder machen muss, wie es am meisten Sinn ergibt. Perfekte Lösungen gibt es selten. Und möglicherweise findet ihr ja auch andere Wege, wie ihr das gerecht aufteilen könnt und du dir trotzdem die Freiheiten nehmen kannst, die du brauchst. Es gibt nicht nur schwarz/weiß. Du kannst auch Feministin und Mutter in Elternzeit gleichzeitig sein. Wichtig ist nur, sich nicht völlig selbst zu verlieren und zu schauen, dass es allen möglichst gut geht.

  • Ich zähle mich auch zu den Feministinnen und finde, dass es jeder machen muss, wie es am meisten Sinn ergibt

    Auf jeden Fall ist das so! Und niemand muss sich dafür auf persönlicher Ebene rechtfertigen.


    Nichtsdestotrotz ist die statistische Verteilung der Elternzeit-Inanspruchnahme zwischen den Geschlechtern einfach derart, dass es ein feministisches Thema ist. Denn auch wie es für jede*n Sinn ergibt, wird ja von bestehenden partiarchalen Strukturen geprägt.


    Aber ich will ohne Kind hier nichts sprengen, das Thema beschäftigt mich nur gerade sehr angesichts von Erfahrungen, die Freundinnen von mir gerade damit machen.


    Für mich persönlich empfehlenswert waren die Folgen vom Lila Podcast zum feministisch Mutter sein (vom 02. und 16.05.2024), die fand ich sehr ausgewogen, schön und überhaupt nicht verurteilend. Fullani vielleicht ist das ja auch was für Dich :)

  • Nichtsdestotrotz ist die statistische Verteilung der Elternzeit-Inanspruchnahme zwischen den Geschlechtern einfach derart, dass es ein feministisches Thema ist. Denn auch wie es für jede*n Sinn ergibt, wird ja von bestehenden partiarchalen Strukturen geprägt.

    Absolut!! Ich bin da voll deiner Meinung. Ich bin auch genrell im Thema "feministische Mutter sein" aktiv und vertrete sehr vehement Meinungen dazu. Ich wollte damit auch nur sagen, dass es Gründe für Entscheidungen gibt, die vordergründig vielleicht nicht gerade feministisch anmuten und dennoch, aus welchen Gründen auch immer, gerade ihre Berechtigung haben. Es bringt niemandem etwas, sich aus feministischen Gründen für etwas zu entscheiden, was dann später echt doofe Auswirkungen hat (und sei es nur, wie bei uns, dass wir uns eine väterliche Elternzeit schlicht hätten gar nicht leisten können, weil die Gehaltsdifferenz damals exorbitant war, was ja wiederum so ein Thema ist...). Eltern sein ist schon hart genug. Man muss einfach dringend dafür sorgen, dass es nicht noch ungemütlicher wird.


    Nichtsdestotrotz muss darüber gesprochen werden, dass wir diese angenommene Gleichberechtigung noch lange nicht haben. Im Gegenteil, wir sind unfassbar weit weg davon. Und in den letzten Jahren leider sogar noch weiter davon weg gerückt.

  • Ich bin auch so richtig hart in die klassische Rollenverteilungsfalle getappt und ärgere mich sehr regelmäßig darüber. Ich glaub wenn man selbst so richtig in der Mutterrolle aufgeht, ist es ok und wenn man sich bewusst dafür entscheidet, finde ich das überhaupt nicht verwerflich.

    Aber mir bleibt schlicht nix anderes übrig, als mich mit der Situation einfach abzufinden und das ist schon frustrierend.

  • Bei den meisten Familien die ich kenne wäre der Mann gerne in Elternzeit gegangen aber aufgrund der finanziellen Lage ging das höchstens 2 Monate. Solange konnte man die Einbußen überbrücken. Oft war das nicht mal möglich da der Mann einfach der Hauptverdiener war, besonders wenn schon ein Kind vorhanden war

  • Wobei Bekannte das so gemacht haben, dass der Mann die Elternzeit nimmt, einfach weil sie deutlich mehr verdient hat als er und sein Chef auch zu keinen Kompromissen bereit war und so hat er dann die 12 Monate Elternzeit genommen.

    Aus dieser Entscheidung folgte dann auch die Entscheidung nicht zu stillen…man, man.

    Die brauchten auch ein dickes Fell, gerade von anderen Müttern kam da so einiges 😏


    Wir haben es total verstanden, hätten wohl in deren Situation auch so gehandelt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!