Brauchen Hüte/Treibhunde wirklich die Arbeit am Vieh, oder kann man dies ersetzen?
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Mal Vergleich zweier LHC. Lucifer und fiete könnten unterschiedlicher kaum sein. Fiete gemütlich, nicht reizoffen, aber mit teilweise seltsamen Allüren. Spiegelnde Böden gehen nicht, Treppe innerhalb von Häusern gehen nicht, viele Geräusche lassen ihn ausflippen. Aber im Biergarten unter dem Tisch liegen und pennen ist kein Ding.
Lucifer ist ganz anders. Reizoffen, sehr jagdinteressiert auf Sicht, wie auf Spur. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz mühsam. Dennoch zuhause gechillt, kommt auch gut zur Ruhe. Immer mal ein bisschen unsicher Neuem gegenüber, aber kein Vergleich zu Fiete. Die könnten wirklich glatt unterschiedlichen Rassen angehören.
Tatsächlich hat Lucifer deutlich mehr parallelen zu Emil als zu Fiete. Weniger WTP als das kleine Plüsch, dafür aber auch weniger Wahnsinn.
Spannend, dass die beiden so unterschiedlich sind..
Wobei beide ja scheinbar die Unsicherheit gemeinsam haben.. Fiete aber scheinbar mehr als Lucifer..
Wer von den beiden hat denn deinen Mann immer so gestört mit seiner Unruhe und der Geräuschkulisse? Oder war das Emil?
Mal im Spoiler, weil off topic:
Ne, an sich ist Lucifer nicht sehr unsicher. Ich würde ihn eher als vorsichtig Neuem gegenüber bezeichnen. Er probiert dann aber Dinge aus und wenn er feststellt dass es ungefährlich ist, dann klappt das auch. Fiete ist nochmal irgendwie anders. So vieles juckt ihn gar nicht und dann wieder kann er nicht durch den Flur laufen, weil da Laminat ist. Oder ein neuer Teppich ist unüberwindbar. Sowas hat Lucifer gar nicht.
Unruhe war bei Lucifer vor etwa einem Jahr immer mal ein Thema zuhause, hormonbedingt. Das ist durch. Zuhause ist er sehr unauffällig. Anstrengender ist Emil, der nicht müde wird mir nachrennen zu wollen und dem ich das ständig verbieten muss. Bin ich nicht da, ist der aber auch eher am Pennen.
Mein Mann hat da generell ein Problem mit Geräuschkulisse, ich hab halt Rassen, die ihr Herz auf der Zunge tragen. Emil kläfft auch gerne, das machen die Collies nicht. Aber dennoch wird gebrabbelt, gegrunzt, geseufzt,... etc.
Man merkt seinem Hund doch an wonach der zufrieden ist und wann es nett war , aber diese vollkommene Zufriedenheit fehlt. Was soll man da groß erklären. Muss man vermutlich erlebt haben.
Auf jeden Fall. Wenn Lucifer beim Trailen war, dann ist der gechillt, zufrieden mit sich und der Welt. Der ganze Hund hat dann ne andere Körpersprache. Schwer zu erklären, aber nicht zu übersehen.
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Hi
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Mal ganz ketzerisch gefragt: Wenn eine Ersatztätigkeit nicht ausreicht, müssten nicht ganz viele Rassen eingestampft/drastisch reduziert werden, weil sie überflüssig geworden sind?
Ich wohne auf dem Dorf, hier stehen auch noch Rinder auf Wiesen, aber nicht ein einziger Bauer hat einen Hund für die Arbeit am Vieh. Einen Schäfer gibt es hier, der hat zwei HSH und einen Hütehundmix.
Oder wie viele Jäger gibt es noch? Und welche Hunde brauchen die? Den Weimaraner mit der Mannschärfe wohl eher nicht.
Ich kann total verstehen, dass ein "weichspülen" aller Arbeitshunde, damit Susie Sonnenschein die auch bedienen kann, den Rassen nicht gut tut, aber wie sehen die Alternativen aus wenn diese Hunde nur mit Job glücklich werden, es aber nicht genügend Jobs für sie gibt?
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aber wie sehen die Alternativen aus wenn diese Hunde nur mit Job glücklich werden, es aber nicht genügend Jobs für sie gibt?
Ich wäre da ganz klar dafür, dass man nicht "über Bedarf" Hunde züchtet, wenn das bedeutet, dass es für gewisse Rassen bei uns heutzutage keine Einsatzmöglichkeit mehr gibt, sollte man diese dann auch nicht mehr züchten. Ich frage mich da tatsächlich wofür will man denn auf Teufel komm raus sehr spezialisierte Hunde in die Welt setzten, wenn es dafür keinerlei Verwendung gibt? (Oder massiv Überschuss produzieren von solchen Hunden, wenn nur ein sehr geringer Bedarf da ist)
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Und woran merkt ihr, dass der "Hütehund" unglücklich in seinem Leben ohne Hütearbeit ist? Butter bei die Fische...
Genau diese Frage hätte ich auch gern mal von den Usern beantwortet , die behaupten , ein BC sei ausschließlich nur dann glücklich, wenn er am Vieh arbeitet. In dem Parallelthread behauptet eine Userin (mir fällt der Name gerade nicht ein, da sie noch nicht viel im DF geschrieben hat), dass ein Border bspw beim Mantrailing absolut unglücklich sei und überhaupt nicht für diese Beschäftigung geschaffen sei
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In dem Parallelthread behauptet eine Userin (mir fällt der Name gerade nicht ein, da sie noch nicht viel im DF geschrieben hat), dass ein Border bspw beim Mantrailing absolut unglücklich sei und überhaupt nicht für diese Beschäftigung geschaffen sei
Soweit ich das rauslesen, meint sie nur dass ein Border nicht geeignet fürs Trailern ist.
Und da die Userin selber Bloodhouds besitzt, wird das aus ihrer Sicht wohl schon so aussehen. Also das ein Border daneben etwas Talentfrei dasteht.
Heißt ja nicht, dass es ihm keinen Spaß macht.
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In dem Parallelthread behauptet eine Userin (mir fällt der Name gerade nicht ein, da sie noch nicht viel im DF geschrieben hat), dass ein Border bspw beim Mantrailing absolut unglücklich sei und überhaupt nicht für diese Beschäftigung geschaffen sei
Soweit ich das rauslesen, meint sie nur dass ein Border nicht geeignet fürs Trailern ist.
Und da die Userin selber Bloodhouds besitzt, wird das aus ihrer Sicht wohl schon so aussehen. Also das ein Border daneben etwas Talentfrei dasteht.
Heißt ja nicht, dass es ihm keinen Spaß macht.
Nein, nein. BorderPfoten hat schon recht. Udieckman spricht dem BC den Spass ab.
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Wir machen Mantrailing und er macht das super, er macht das gerne und er freut sich riesig drüber ABER es ist auch kein Geheimnis, dass er niemals nie so glücklich nach dem Mantrailing ist, wie er er nach dem hüten war. Ja ich sehe die Unterschiede weil es einfach anders ist ein (nicht böse gemeint) Ottonormalhalter sieht da keinen Unterschied.
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Es gibt überall solche und solche Hunde und auch bei den Bordern gibt es sicherlich welche, die die Arbeit am Vieh nicht brauchen (hier wäre ich dann eher bei Dingen wie Mantrailing als „Job“ statt sie im Agility noch höher zu pushen und sie sich weg ballern zu lassen). Weiß man als Welpe oder generell bei der Anschaffung was der Hund später einmal braucht? Nein. Genau da sehe ich das Problem. Warum muss man sich für eine hochspezialisierte Rasse entscheiden, wenn klar ist das ich die Grundeigenschaft des Borders gar nicht möchte?
Ich könnte Endlos fortführen das aber nur mal grob von mir
Nein, für einen BC ist Mantrailing nichts, was ihn glücklich macht und was er wirklich gut kann. Da wiederhole ich mich gerne. Beim (richtigen) Trailen werden komplett andere Jagdsequenzen abgerufen, als sie im BC angelegt sind. Der BC steht sich durch seinen WTP beim Trailen selber im Weg. Dann wird dem BC ja nachgesagt, dass er ja soooo schlau ist und alles kann. Leider eben nicht trailen. Und da Hundeschulen mit der Modebeschäftigung Trailen viel Geld verdienen können, sind die Kunden nur zu gern bereit zu glauben, dass der Hund trailen toll findet und es super macht.
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Ah sorry, da hat wohl selektives lesen bei mir gegriffen.
Danke
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Genau diese Frage hätte ich auch gern mal von den Usern beantwortet , die behaupten , ein BC sei ausschließlich nur dann glücklich, wenn er am Vieh arbeitet.
Ähnliches denke ich mir auch... Ich habe schon öfter Border an Schafen gesehen und es ist absolut faszinierend, wie fein sie da reagieren und darin aufgehen, keine Frage! Vermutlich hätte ein Beagle in der Meute regelmäßig im Wald hetzend auch sein absolut bestes Leben.
Es mag Exemplare geben, in welcher Richtung Arbeitshund auch immer, die wirklich an sonst nichts Freude empfinden und mehr oder weniger alltagsuntauglich sind. Gibt ja durchaus Jagdhund- oder Gebrauchshundzüchter, die nur intern in diesem Bereich Welpen abgeben (ebenso Border-Züchter). Ich sehe den Border da aber einfach nicht spezieller als massig an anderen Rassen, die bestimmte Befähigungen mitbringen, die sie auch gerne ausleben. Jede Rasse bringt das letztlich mit und die wenigsten Menschen können irgendeinem der nicht-Begleithund-Rassen seine ursprünglich angedachte Beschäftigung bieten. Beim Pudel (Doodle) ist es ja kurioserweise eher umgekehrt: der passt immer, völlig egal wofür der mal gezüchtet wurde...
Heißt nicht, dass ich einen extrem hochgezüchteten Arbeits-Border, der mit normalen Umweltreizen nicht mehr klar kommt, "sportlichen Anfängern" empfehlen würde. Aber es gibt so extrem viel, was genial im Alltag mit einem Border ist und was was man an der Rasse schätzen kann und woran sie selbst auch Spaß hat...
Enya ist wirklich absolut alltagstauglich, sehr begeisterungsfähig und sicher nicht der unglücklichste Hund auf Erden . Dass es total, absolut perfekt immer geht, keine Frage. Aber das dürfte auf die allermeisten Hunde in der Welt zutreffen... Und dann wäre an sich wirklich für fast jeden nur noch "Begleithunderasse" drin. Ich sehe den Border da gegen viele andere Rassen nicht so arg herausstechen, sofern man die Grundeigenschaften schätzt...
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Wenn es um das absolute Glück geht, dann müsste ich meine Hündin morgens im Feld absetzen und abends dort wieder abholen. In der Zwischenzeit hätte sie 20 Mäuse ausgegraben und gekillt und wäre hochzufrieden. Geht aber nicht.
Mit BC kann ich nicht dienen, "nur" mit einem Aussie. Vielleicht wäre es für den auch die absolute Erfüllung, wenn der Rinder treiben dürfte, aber das kann ich ihm nicht bieten. Dafür lange Spaziergänge im Freilauf und RO+Agility. Warum es dann ein Aussie sein musste? Das TH wollte ihn loswerden 😉
Woran ich festmache, dass die Hunde daran Spaß haben? Schon wenn ich alles für den Hundeplatz packe, merkt man die Vorfreude. Auf dem Platz sind sie konzentriert bei mir, da ist eine andere Dynamik als beim reinen Spaziergang und wenn es dann nach Hause geht, schlafen sie entspannt.
Wenn der Aussie einen stressigen Tag hatte (zu viele Kinder), dann merkt man ihm deutlich an, dass er schlecht runterkommt. Nach dem Sport ist da eine ganz andere Ruhe.
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