Brauchen Hüte/Treibhunde wirklich die Arbeit am Vieh, oder kann man dies ersetzen?

  • Ah ok, war nur so verwundert, dass der "Trend" jetzt auch bei Jagdhunden kommt andere Tiere zur Bespassung der eigenen Tiere herhalten zu lassen.

    Ist jetzt mMn nicht so neu. Ist auch leichter zu bewerkstelligen als sich eine Schafherde in den Garten zu stellen oder mal eben einen Bauernhof zu kaufen.

  • Und ich frage mich dann immer a) warum ich, wenn ich da wirklich Interesse dran hab nicht den Jagdschein mache/Schafe halte oder b) mir eine Hunderasse zulege die sowas nicht braucht um glücklich zu sein. Es gibt doch im Verhältnis zur Anzahl aller Hunderassen echt nur sehr wenige Spezialisten, warum muss man dann unbedingt xy haben, wenn man denen nicht wirklich die entsprechenden Haltungsbedinungen bieten kann. Es gibt echt viele Tiere die ich toll finde, aber ich weiss, dass ich die nicht artgerecht halten kann, also lass ich es sein. Man macht sich (und auch einem weiteren Lebewesen) doch das Leben unnötig schwer, wenn der Hund nicht zum Umfeld passt.

    Weil es leider zu viele Hunde und zu wenig Einsatzmöglichkeiten gibt.


    Meine Hündin stammt aus einem Wurf für den Eigenbedarf - den konnte man aber nicht komplett behalten und gab die überflüssigen Welpen u.a. an Ersthundehalter. Klassische Story, ging nicht lange gut, also kam sie zu mir.


    Schafe kann ich mir nicht mal eben in den Garten stellen und Schafhalter tun sich (aus guten Gründen) schwer, einen Fremdhund auszubilden, auf den sie nicht immer Zugriff haben. Und bei dem sie nicht wissen, ob er sich für ihre Aufgaben eignet.


    Wir behelfen uns also mit möglichst sinnvoller Ersatzbeschäftigung. Sie ist richtig toll in der Dummyarbeit, aber ihr Ausdruck an Schafen ist und bleibt ein anderer. Genau deswegen würde ich mir auch niemals gezielt einen Arbeitshund ohne Vieh anschaffen.



    Cool wäre, wenn alle Viehhalter sich untereinander absprechen würden wenn sie Nachwuchs brauchen, statt für ein oder zwei Welpen einen ganzen Wurf zu bekommen (ja, das machen nicht alle so) - das birgt zwar andere Probleme, aber der "Ausschuss" der irgendwie klarkommen muss, wäre deutlich weniger.

    Aber das ist Wunschdenken.

  • Cool wäre, wenn alle Viehhalter sich untereinander absprechen würden wenn sie Nachwuchs brauchen, statt für ein oder zwei Welpen einen ganzen Wurf zu bekommen (ja, das machen nicht alle so) - das birgt zwar andere Probleme, aber der "Ausschuss" der irgendwie klarkommen muss, wäre deutlich weniger.

    Aber das ist Wunschdenken.

    Weil du das ins Spiel bringst: weisst du, wie die Vergabe bei den Eurasiern funktioniert? Die zentrale Welpenvermittlung in den Vereinen? Wäre diese Art der Vermittlung eine Chance, dass auch für die hier thematisieren Rassen mehr passende Halter gefunden werden bzw. weniger "Ausschuss" produziert wird (man, das klingt so grauslich. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine)

  • Cool wäre, wenn alle Viehhalter sich untereinander absprechen würden wenn sie Nachwuchs brauchen, statt für ein oder zwei Welpen einen ganzen Wurf zu bekommen (ja, das machen nicht alle so) - das birgt zwar andere Probleme, aber der "Ausschuss" der irgendwie klarkommen muss, wäre deutlich weniger.

    Aber das ist Wunschdenken.

    Weil du das ins Spiel bringst: weisst du, wie die Vergabe bei den Eurasiern funktioniert? Die zentrale Welpenvermittlung in den Vereinen? Wäre diese Art der Vermittlung eine Chance, dass auch für die hier thematisieren Rassen mehr passende Halter gefunden werden bzw. weniger "Ausschuss" produziert wird (man, das klingt so grauslich. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine)

    Theoretisch. Inwiefern das in der Praxis klappen würde ist halt eine andere Frage. Bauern sind ja nunmal doch manchmal ein sehr eigener Menschenschlag und ich kenne keine die für irgendeinen wahllosen Welpen quer durch D fahren würden.

    Davon abgesehen. Ein Bekannter hat eine AH Hündin, auch einen Hof und u.a. sogar Schafe. Die ist halt zu 98% Hofhündin (Außenhaltung versteht sich), zu 1,9% killt sie Füchse die an seine Hühner gehen und hin und wieder, ganz selten, hilft sie mal die Schafe vom Stall durch die erste Weide auf die hintere Weide zu treiben (vllt 50 m). Nicht weil er dazu die Hündin bräuchte versteht sich, aber sie ist numal da und läuft halt mit. Das ist ein AH in der Hand von einem Schafhalter... Die fängt an zu zittern wenn ein Auto am Hof vorbei fährt und jagt das bis zu Ende der Pferdeweide. Das ist ihr Hauptlebensinhalt, auf Autos warten, Autos jagen. Ich sehe jetzt ehrlich gesagt nicht, wo es dieser Hund besser getroffen hat als zB Baldur oder sein Bruder der im THS geführt wird. Was ich damit sagen will, nicht jeder Viehhalter hat auch wirklich Zeit und Lust den Hund auszubilden und v.a. Arbeit für diesen Hund. Wenn man das aber jetzt auch noch kontrollieren wollen würde und beschränken und sonstwas. Dann macht da garantiert niemand mehr mit.

    Ist doch schon super, dass es den AAH gibt der sich da überhaupt etwas kümmert.

    Baldur ist ja auch ein überzähliger Welpe. Sie hatten 6 Leute mit Schafen an der Hand, zwei weitere haben sich dann noch gefunden. Gefallen sind aber nunmal 11 Welpen. 3 gingen also an Privathand. Bei zweien ging es gut, einer kam zurück und läuft jetzt bei denen wieder mit rum.

  • Wir reden hier, sowohl beim Hüten, wie auch bei der Jagd, von Lebewesen. Weder Nutzvieh, noch Wild ist dazu da um den Hund zu bespaßen. Entweder man braucht den Hund oder nicht. Aber man holt nicht den Hund und sorgt dann für den Gebrauch.

    :gut:


    Ich lese sehr interessiert mit.

  • hasilein75

    von verbiegen war nie die rede,weder beim hund noch beim menschen.

    einsatz für etwas ist für mich was ganz anderes als etwas so hinzubiegen wie man es gerne hätte.


    @ javik

    danke .

    irgendwie kannst du das besser ausdrücken als ich :smile:


    lg

  • . Fand hier den Threadtitel immer schon etwas unglücklich gewählt

    Dann lass ihn doch ändern oder mach nen eigenen auf. :ka:


    Is doch vollkommen Banane ob da "Hütehunde" (um die es im Ausgangsthread ja nun mal ging, aber :ka: ) steht oder Arbeitshunde... dann wird eh wieder erstmal seitenlang diskutiert was denn überhaupt ein Arbeitshund ist, welche nicht mehr, weil der eine sieht das so, der andere so und lalalalalala.


    Die Threads hier verfließen so schnell im Sande, es gibt so viel OT und keiner bleibt mal wirklich beim Thema. Das ist echt anstrengend.



    Sorry, musste ich mal los werden.

  • Aber bisweilen habe ich bei Fragen zum Hundewunsch (vor allem bei Neuhundehaltern) den Eindruck, dass es aus meiner Sicht falsch herum läuft:
    Also nicht: Ich möchte gerne einen Hund, wie kann ich ihn passend auslasten?
    Sondern andersherum:

    Ich möchte gerne ..... machen (Hundesport wie Agility etc.), deswegen möchte ich einen Hund.

    Ich find das gar nicht mal falsch herum. Falsch herum wäre für mich nur, man will Hund für Zweck xy, sucht dann aber an sich nur nach Optik aus und redet sich den Rest schön.
    Und auch als Hundesportler wollen die allermeisten einen Hund, der optimal in den Alltag passt + für den Sport passt.


    Ich habe Hütehunde, weil sie für mich extrem gut passen. Sehr viel Kooperationsbereitschaft/Wille zur Zusammenarbeit, aufmerksam, mitdenkend, wollen herausfinden, worum es dem Menschen geht. Sehr aktiv, gesunder, funktionaler Körperbau. Eher sensibel, sehr fein reagierend und nicht 100x alles ausdiskutieren (bin ich überhaupt nicht der Typ für). Eher reserviert/neutral/desinteressiert Fremden (sowohl Hund wie auch Mensch) gegenüber, darf gerne (territorial) wachsam sein und auch "bellfreudig" sein, aber keine hohe Wahrscheinlichkeit agressiv nach vorne zu eskalieren. Jagdtrieb mit Anleitung/Erziehung oft gut kontrollierbar, gute Chance auf Freilauf, was mir sehr wichtig ist. Viel Spaß an gemeinsamer Arbeit, aber eher nicht Dummy, Schutzsport oder Coursing.


    So, warum ich beim Hütehund gelandet bin...


    Beim Aussie finde ich es für mich etwas Glücksspiel, ob es passt, den Sheltie finde ich für mich sehr passend, beim Border würde ich persönlich für mich bei SL bleiben und da in Zukunft sehr genau schauen bei den Eltern (Enya ist sehr passend, aber nicht überlegt eingezogen).

    Ich glaube jedenfalls nicht, dass ein Begleithund hier glücklicher wäre als die Hütis und ich auch nicht mit dem Begleithund...

  • dann stellt sich ja auch die frage bei anderen tieren von der roten liste.....

    warum erhält man dann diese arten?

    Sorry, das muss ich kurz rauspicken, weil dieser vergleich absolut hinkt! Arten der Roten Liste haben absolut nichts mit durch züchterische Tätigkeit des Menschen geschaffenen Rassen (bei Tieren) oder Sorten (bei Pflanzen) zu tun. Die Tiere (und Pflanzen und Pilze) der Roten Liste der Arten sind Teil von komplexen Ökosystemen und Nahrungsnetzen. Durch sie, wie durch alle anderen Lebewesen der Natur, werden Ökosystemdienstleitungen erbracht und wir Menschen haben durch unser Tun dazu beigetragen, dass Arten auf der Roten Liste landen. Sie sind Gradmesser wie schlecht es unserer Erde geht. Die Frage ob Arten erhaltenswert sind, stellt sich nicht, weil jedes Lebewesen eine Grundlage für das Funktionieren dieser Erde ist (die in weiten Teilen, dank Mensch schon nicht mehr funktioniert). Auf jede Rasse und jede Sorte kann der Mensch ziemlich gut verzichten, vor allem dann wenn der Verwendungszweck nicht mehr gegeben ist, das ist für Arten nicht der Fall, auch wenn der Mensch es nicht unbedingt immer gleich merkt.

    mmmh, ich mag mich täuschen, aber ich meine, es standen schon Hunderassen auf der roten Liste.

    Ich glaub, der Deutsche Pinscher hatte die Ehre.

    Ist aber nur ein Nebenschauplatz und eher OT hier.

    sorry

    -s-

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