Tierheimhund einschätzen

  • Wenn mir der Eigentümer den Besitz entzieht, dann ist er selbst ja wieder der Besitzer - wieso sollte er dann seinen Besitz auf meine Kosten unterbringen? Ich glaube ja, das sind alles Vorgaben des Vereins, die jeglicher rechtlicher Grundlage entbehren.

  • Die Frage ist halt, ob man sich da auf eventuelles Gestreite im Falle des Falles einlassen wollen würde...

    Nein, natürlich nicht. Daher wäre der Verein für mich nicht akzeptabel.

    Bei Rumi habe ich auch unterschrieben, daß ich die auf keinen Fall weitergeben darf.

    Doch, wer sollte das prüfen? Und außerdem habe ich das ja nicht vor.

    Aber diese Eigentümer/Besitzer Geschichte geht gar nicht.

  • Die Frage ist halt, ob man sich da auf eventuelles Gestreite im Falle des Falles einlassen wollen würde...

    Den Streit müsste aber der Verein anfangen, und nicht ich...


    Ach es ist alles Mist irgendwie. Warum macht es einem der Tierschutz so schwer?

  • Über die Klausel bin ich auch gestolpert. Wir sind bei Lucy auch "nur" Besitzer, der Verein ist weiterhin Eigentümer.

    Aufgefallen ist mir das erst, als sie schon zig Wochen bei uns eine Pflegestelle hatte und wir sie sowieso nicht mehr hätten abgeben wollen - und mit einer ehrlichen Vermittlung wäre der Verein sie sicher auch nicht mehr losgeworden.

    Konkret bedeutet es für uns: Wir dürfen sie nicht weitergeben (ob Verkauf oder Geschenk spielt keine Rolle) und sollte der Tag der Tage kommen, müssen wir den Verein informieren, dass sie ihre letzte Reise antritt. Weitere Pflicht auf Erlaubnis zu warten für Behandlungen, Hundeschule, etc. gibt es nicht. Sie läuft hier wie unser Bodo und ich merke den Unterschied in ihrem Status gar nicht.

    Versicherungen, Steuern, Tierarzt usw. zahlen wir.


    Mir ist auch nur ein Fall bekannt, wo der Verein den Hund wieder zurück gefordert hat und da ging es tatsächlich um ausstehende Zahlungen der neuen Besitzerin und einen nicht eingehaltenen Vertrag. Soweit ich informiert bin, konnte die Besitzerin aber Ansprüche geltend machen für die Zeit, in der sie den Hund betreut hat. Diese Kosten sind auf die Jahre gesehen oft so hoch, dass es sich für Tierschutzvereine nicht lohnt, dafür einen Rechtsstreit anzustreben.


    Ich weiß nicht, ob ich es nochmal so machen würde, aber nach Lucy wird hier generell eher kein Tierschutzhund mehr einziehen.

  • Viele Vereine haben diese Eigentums-Klausel in ihren Verträgen. Totaler Quatsch. Genauso wie das Wort "Adoption". Genauso ein romantisch/sentimentaler Quatsch. Man kauft einen Hund. Man zahlt keine Miete/Leihgebühr. Man zahlt einen Kaufpreis. Also geht das Eigentum des Hundes vom Verkäufer (Verein) auf den Käufer (Halter) über.


    Manche haben dann noch so Quatsch drinnen stehen, dass medizinische Behandlungen und/oder eine Einschläferung vom Verein genehmigt werden müssen.


    Kann man idR guten Gewissens unterschreiben und ignorieren. Die meisten TS-Vereine haben eh nicht viel Geld und werden vmtl. eher nicht die Kosten für einen Rechtsstreit ausgeben wollen - zumal sie nur schwerlich einen RA finden werden, der ihnen nicht sagt, dass diese Klauseln nicht wirksam sind.


    Die Frage, ob man einen Verein, der wissentlich rechtlich nicht haltbare und noch dazu total übergriffige Verträgt vorlegt, unterstützen möchte, muss jeder für sich selbst beantworten.



    Übrigens:

    Eigentum ist die rechtliche Herrschaft über eine Sache oder ein Tier.

    Besitz ist die tatsächliche Herrschaft über eine Sache oder ein Tier.


    Ich denke, der Punkt mit der tatsächlichen Herrschaft ist es, warum man im Alltag eher vom Hundehalter denn vom Hundebesitzer spricht :pfeif:

  • Ne, da wäre ich definitiv raus. Ich hab schon echt haarsträubende Geschichten gehört von TS Vereinen, die dann mehrfach unangekündigt im Haus auftauchen zur "Kontrolle, ob es IHREM Hund auch gut geht " bis zu Abnahmen, weil dem Verein irgendwas auf Social Media nicht gepasst hat (zB weil der Hund in einer offenen Box schlief). Rechtlich wäre sowas wohl nicht haltbar und auch nicht durchsetzbar, soweit ich weiß. Aber den Stress, die Angst um das Tier, eventuelle Rechtsstreitigkeiten, das kann und sollte man sich einfach ersparen - bevor man emotional an dem Tier hängt.


    Es gibt SO viele Hunde im Tierschutz, ihr könnt bestimmt den richtigen finden, von einem Verein, der keine absurden Forderungen stellt.


    Edit: Also für mich wäre es gar nicht die reale Sorge, dass der Verein rechtlich irgendwas Blödes machen kann oder wird. Aber ich würde das aus Prinzip nicht unterstützen UND ich würde auch einfach das Risiko nicht eingehen, dass es Ärger geben KÖNNTE.

  • War bei uns auch so. Wir haben den Hund aufgrund so eines Vertrages abgelehnt. Wir hatten noch angeboten, den Eigentumsübertritt für ein halbes Jahr zu verzögern, aber da der Verein in dem Punkt auf ihrer Vorstellung beharrt hat, haben wir uns dagegen entschieden.

    Wir wollten einfach keinen Stress haben, auch wenn die Klauseln nichtig sein sollten.

  • Die Frage ist ja, wie viele Vereine solche Klauseln nutzen und wie viele das so frühzeitig kommunizieren. Ich gehe davon aus, dass man das üblicherweise nicht von vorneherein so erzählt bekommt, sondern erst dann herausfindet, wenn man den Vertrag bekommt. Da hat man ja aber den Hund schon gesehen und sich wahrscheinlich verliebt. Dann noch nein zu sagen, so stark wäre ich wohl eher nicht.


    Ich gehe auch davon aus, dass diese Klauseln keine Seltenheit sind, wenn man sich anschaut, wie viele Google-Ergebnisse es dazu gibt.

  • Also ich hatte 4 TS Hunde von verschiedenen Vereinen. So eine Klausel gab's bei keinem. Bei einem Verein haben wir den Hund nicht angeschaut, weil sie diese Klausel hatten. Oft steht sowas auch direkt auf der Homepage, weil die regelrecht stolz auf diese Regelung sind 🙈

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