Tierheimhund einschätzen

  • Nr. 1 habe ich 3x besucht, durfte sie einen Tag mit nach Hause nehmen, musste sie aber über Nacht zurückbringen und danach war sie meine. Ich hätte sie auch sofort mitgenommen, aber das TH wollte ein mehrmaliges Kennenlernen. War auch okay.

    Nr. 2 aus einem anderen TH habe ich mit Nr. 1 zusammen besucht, wir haben ihn für gut befunden und direkt eingepackt. Wir waren aber lange mit seiner Pflegerin und ihm auf einer Wiese und haben uns gründlich unterhalten, auch über seine Macken. Ich war mir sicher und theoretisch könnte ich ihn heute noch ins TH zurückbringen, wenn was ist.

    Bei der Orga vom Pflegi läuft es über mehrmaliges Kennenlernen und ich würde die auch nicht gleich der ersten Person in die Hand drücken. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn mir jemand fest zusagt aber darum bittet, dass der Hund erst in 2 Wochen abgeholt werden kann. Es ist ja im Interesse des Tieres, wenn die Entscheidung gut überlegt ist und der neue Mensch Urlaub hat.


    Eine sofortige Abgabe finde ich nicht unseriös, aber wenn die anfangen sollten Druck aufzubauen, würde ich dir dringend abraten.

  • Meinen ersten Hund aus dem örtlichen TH hab ich 2x "besucht" und dann mitgenommen.


    Sam war ein "Blind Date" - den haben wir als Direktimport am Flughafen abgeholt, bezahlt und mitgenommen. Den "kannte" ich nur von Fotos aus dem i-net.


    Bei Joey - aus einem TH in der Nähe - mussten wir 2-3 mal hin - wir hätten ihn aber auch gleich beim erstenmal mitgenommen


    Ben: Bilder und Videos angeguckt, hingefahren, gezahlt, eingepackt, mitgenommen - einfache Fahrt 366 km.


    Bereut hab ich keinen einzigen. Ist aber, da stimm ich zu, totale Typsache. Ich vertrau da mehr auf mein Bauchgefühl und überleg nicht lang. Aber ich hab auch nie grosse Erwartungen gehabt - sondern mich auf die "Überaschungen" gefreut.

  • Naja, aber ich finde es ist ein großer Unterschied ob ich mich bewusst auf ne komplette Überraschung einlasse (bei Direktimport z.B.) oder bei nem Pflegestellen Hund vom Verein oder der Pflegestelle vorgeschrieben wird, am Kennenlern-Termin MUSS entschieden werden. Wenn das von beiden Seiten sich richtig anfühlt, klar - aber als Standard Vorgehensweise 🤔. Sollte da wirklich Druck in diesem Punkt ausgeübt werden fände ich das nicht prickelnd und würde wohl Abstand vom Hund nehmen… dieses „schnell weg“ halt ich nicht für sonderlich seriös (also falls das die grds. Masche vom Verein ist).

  • Ich wollte nur da lassen, dass ich deinen Frust gut nachvollziehen kann! Mir ging es auch so. Ich hatte drei Hunde und nach Furinas Tod stellte ich fest, dass es sehr schwierig geworden ist einen Hund aus dem Tierschutz zu bekommen. Das Tierheim bei uns vermittelt Hunde nicht in die Stadt, Orgas haben mir von einem Direktimport abgeraten (wieder wegen Stadt).
    Meine erste Hündin habe ich aus dem Tierheim. Bin hingefahren mit meinem damaligen Freund, habe mir die kleineren Hunde zeigen lassen, Babsi gesehen, mich sofort verliebt, eine kleine Runde mit ihr gegangen und Hund mitgenommen.
    Die zweite, Jeannie, war ein Unfall bei einem Jack Russell Züchter. Sie war ein etwas älterer Welpe und ich wurde von einer anderen Pferdebesitzerin darauf aufmerksam gemacht, dass es diesen Hund gibt.
    Furina war auf Pflegestelle und kam aus dem Ausland. Ich fuhr hin um sie kennenzulernen, dann war die Vorkontrolle bei mir und dann bin ich nochmal hin um den Hund abzuholen.
    Nochmal drüber schlafen wäre schwierig gewesen, da es viele Interessenten gab und ich wirklich froh war, dass die Pflegestelle mir den Hund überlassen will.

    Taya wurde mir gebracht, weil es für die Pflegestelle praktischer war - so ging es mit der Vorkontrolle in einem. Der Hund blieb zum probewohnen da. Eine bestimmte Zeit war dafür nicht vereinbart, aber ich wusste, dass die Pflegestelle Taya wieder nimmt, wenn es nicht klappen sollte.

    Ich drücke dir Daumen, dass du bald den passenden Hund für dich findest.

  • Wir leben seit 22 Jahren mit Hunden, 8 von ihnen waren und sind aus dem TS und wir haben keinen sofort beim Kennenlernen mitgenommen. Es war von vorn herein mit dem Verein und der PF-Stelle abgesprochen: kennenlernen, einmal darüber schlafen und entscheiden/abholen.

    Bei zwei unserer Hunde ergab sich tatsächlich, daß wir ihn vertraglich übernommen haben und er noch weiter in der PF-Familie geblieben ist - soz. als Urlaubkörbchen. Die TS-Vereine haben dem zugestimmt und die Zeit haben wir dann auf direkter Absprache mit der PF-Familie geregelt.

  • Uns wurde nach dem Besuch auf der Pflegestelle auf Wunsch eine Nacht zu drüber Schlafen gegeben, die brauchten wir dann aber doch nicht und haben noch am Abend zugesagt. Dann wurde das vertragliche geklärt, und 6 Tage später ist das Mädel eingezogen.

    Ursprünglich haben wir auch gedacht dass wir den Hund mind. 2x besuchen würden bevor wir uns entscheiden. Gefühlt ging das alles sehr Hopplahopp, aber sie hatte noch andere Interessenten und mehr Besuche schienen da unüblich zu sein.

    Ich denke sie hätte auch noch länger auf der PS bleiben dürfen, aber nachdem sie vertraglich zu uns gehörte und wir alles vorbereitet hatten wollten wir sie so schnell wie möglich holen.

  • Das war mir nicht klar, dass es so schwierig ist, einen TS Hund kennen zu lernen.

    So ihr Lieben, die Vorkontrolle ist vorbei und - soweit uns gesagt wurde - positiv verlaufen.

    Das ist doch gut, dann ist da ja schon mal ein ✔️ hinter.

    Der Verein hätte gerne, dass wir zum Kennenlernen mit Bargeld und Hundezubehör erscheinen und den Hund direkt mitnehmen, wenn er uns zusagt. Mir passt das nicht wirklich, da ich das Kennenlernen gerne sacken lassen würde, bevor wir eine Entscheidung treffen. Was ist denn diesbezüglich normal, also wie wird das üblicherweise gemacht?

    Ich finde auch, 'eine Nacht drüber schlafen' sollte grundsätzlich drin sein. Wenn du diese nicht brauchst, weil die Chemie stimmt, dann ok. Aber dass du grundsätzlich sofort ja sagen musst, finde ich unguten, unseriösen Druck.

    Außerdem wüsste ich gern, inwiefern Zeitabsprachen normalerweise möglich und üblich sind? Ich möchte mir natürlich gerne Urlaub nehmen, wenn der Hund einzieht, und bin da generell im Vergleich zu vielen anderen auch extrem flexibel. Allerdings muss ich von 24. Juli bis 04. August vertreten, sodass ich da keinen Urlaub nehmen kann. Ist eine Absprache möglich und üblich im Sinne von "wir nehmen den Hund, unterschreiben den Vertrag und kommen dann in 2 Wochen zur Abholung"? Oder ist so ein Vorgehen nicht üblich und man muss den Hund quasi sofort nehmen?

    Finde ich völlig legitim, dass du den Abholungszeitraum mit bestimmst.

    In meiner Vorstellung würde ich gern am Sonntag hin fahren, den Hund kennenlernen, nach ein oder zwei Nächten entscheiden und bei Zusage den Hund am 06. August holen. Ist das vom Verein zu viel verlangt?

    Vorstellung finde ich passend und nicht zu viel verlangt. Verstehen würde ich, wenn der Verein dann ab telefonischer Zusage eine Sicherung von dir möchte, dass du den Hund wirklich am 06.08. abholst, zB eine Anzahlung oder einen Vorvertrag.


    Aus aktueller Sicht finde ich die Vorkontrolle vor dem Kennenlernen übrigens ganz gut, denn mein Herz hängt gerade so gar nicht an dem Hund 🙊 wie auch, ich hab ihn ja noch nie gesehen. Wenn das alles aus organisatorischen Gründen scheitern sollte, werde ich also sicher weniger traurig sein als ich es wäre, wenn ich schon verknallt

    Würde ich nach deinen Vorerfahrungen auch so sehen, als ersten Schritt. Vorkontrolle geschafft ✔️.

    Wenn die Chemie zu diesem Hund nicht stimmt, dass du dann zumindest die Chance hast, nun andere Hunde dort kennen zu lernen. Ich hatte es so verstanden, dass du bisher eher Bittsteller warst und nun zumindest endlich auch Hunde kennenlernen darfst.

    Also mehrere Kennenlernen gestalten sich aufgrund der Entfernung schwierig, aber ein Kennenlernen, Nachdenken und später gesondertes Abholen sollte doch möglich sein ..

    Sollte es.


    Und wenn dann der richtige Hund dabei ist, kann man ja über den Passus sprechen, der die im Vertrag nicht gefällt.



    Falls es da nichts wird - hast du eine Rasse im Kopf? Dann würde ich bei den entsprechenden "...in Not"- Seiten gucken, z.B. Retriever in Not, Retriever-Freunde, Teckel-Hilfe, Dackel in Not,..

  • Ich habe Phoebe direkt mit genommen. Organisatorisch ging es auch nicht anders, es war auch eine ganze Ecke weg. Aber hätte es nicht direkt gepasst, hätte ich mich vor Ort auch anders entschieden. Wenn man von vornherein Bedenkzeit möchte, würde ich auch nur da einen Hund holen, wo es akzeptiert wird. Immerhin soll es ja für viele Jahre zwischen euch passen. Es gibt so viele Hunde im Tierschutz, da wird sich der richtige finden.

  • :herzen1: :applaus: :cuinlove:

    Ich möchte mich jetzt wirklich mal bei euch allen ganz herzlich bedanken! Dieser Austausch hier hilft mir wirklich so wahnsinnig weiter! Gerade in Situationen wie jetzt, wenn es darum geht Verhalten anderer einzuordnen, seid ihr einfach Gold wert!

    :herzen1: :applaus: :cuinlove:


    So sehe ich inzwischen die lockere Bemerkung gestern, dass wir den Hund nach dem Kennenlernen direkt mitnehmen, eher als nettes Angebot oder vielleicht auch bei diesem Verein üblich, aber mehr auch nicht. Ich hab mit der Vermittlerin geklärt, dass Urlaub die nächsten zwei Wochen nicht möglich wäre. Eine spätere Abholung ist für sie nach aktuellem Stand kein Problem.

    Gestern Abend haben wir dann noch den Kontakt zur Pflegestelle bekommen, die uns direkt super viele Fotos und Videos geschickt und ganz viel erzählt hat. Am Sonntag ist nun das Kennenlernen geplant. Ich gehe davon aus, dass ich entweder wirklich beim Kennenlernen merke, ob das passt, oder dann noch einen Tag Bedenkzeit bekommen würde.

    Ich bin gespannt wie es weitergeht und werde natürlich weiter berichten.


    Mein Mann hat mich ermahnt, den Leuten nicht gleich böse Absichten zu unterstellen, und das halte ich für einen guten Ratschlag. Das heißt nicht, dass man blauäugig sein sollte, aber so wie beispielsweise dieser Verein arbeitet, wird da sicher niemand Millionen scheffeln. Dieser Vertragspassus wird auch entstanden sein, um Hunde vor schlechter Haltung zu schützen - da ist in den Augen der Vereins das Recht des Halters vielleicht einfach nicht zu wichtig. Heißt nicht, dass man das gut finden muss, auf keinen Fall, aber mir hilft es beim Verständnis.

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