Was muss man sich als Hundehalter gefallen lassen?
-
-
Meiner persönlichen Erfahrung nach gibt es leider immer mehr Hundehalter:innen, die der Ansicht sind, Hunde bräuchten weder Freilauf noch Sozialkontakte zu Artgenossen, erst recht nicht zu fremden Artgenossen.
und:
Mir kommt es derzeit so vor, als würden viele Hundebesitzer vermehrt auf 'lasst die Hunde frei und rennen und machen wie sie selbst wollen' stehen!
Sind ja zwei konträre Standpunkte/Sichtweisen/Erfahrungen, die mMn auch sehr vom jeweiligen Umfeld abhängen.
Möglicherweise bleiben ja auch so "Negativerfahrungen", die eben konträr zu den eigenen Bedürfnissen stehen, auch mehr "im Kopf hängen"
Oft erlebe ich aber einfach, dass die jeweiligen individuellen menschlichen Bedürfnisse und Vorstellungen die jeweilige "Haltungsphilosophie" bestimmen - und nicht die artgerechten Bedürfnisse des jeweiligen Hundes.
Bei mir gilt:
Freilauf: ja, ein Muss
Sozialkontakte: Ja, ein Muss
Fremdhundekontakte: Ja, ein Muss - aber nicht wahllos mit jedem, und immer nur nach Absprache
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich vermute dass es manchen Menschen als eine Art Ventil dient in solcherlei Situationen einen kleinen Konflikt anzuzetteln, bei dem sie davon ausgehen ganz gefahrlos die Oberhand zu behalten. Das blöde dabei ist natürlich, je netter und rücksichtsvoller man selbst auftritt, desto eher wird man von solchen Tröten als Opfer auserkoren. Sehr unerfreulich.
Ja, das könnte ich mir auch vorstellen. Das ist in anderem Kontext- also ohne Hunde - beliebige Situation ich sag nur Supermarktkasse häufig zu beobachten. Vielleicht ist die Ohnmacht, Unsicherheit, Unzufriedenheit in den letzten 3 Jahren schlimmer geworden- ich weiß es nicht. Es gibt keinen Grund larmoyant durch die Gegend zu ziehen und seine Mitmenschen zu traktieren.
-
Wie könne 2 Mini Zimtschnecken ertränkt in Zuckerguss so Mega satt machen.
Jetzt hab ich noch 2 hier und kann keinen die andrehen
Der Text ist schon ein bisschen älter, aber er passt hier vielleicht trotzdem ganz gut. Er sagt selbst, dass seine Co-Autorin ihm nicht zustimmt und ich bin mir auch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Aber in einem Punkt hat er schon Recht: Hunde dürfen sich nicht wie Hunde verhalten, müssen immer unauffällig bleiben und manche Jogger/Radfahrer/whatever empfinde ich auch als sehr egozentrisch
Die Schreibweise vom Rückert mag ich ja sowieso sehr, und wie in allen Artikeln, die ich bisher von ihm gelesen habe, stimme ich ihm auch hier völlig zu - bis auf einen Punkt:
Zitat
Dem Hund die Möglichkeit zum Freilauf und damit auch zu sozialen Interaktionen bieten zu können, ist ja (erst mal!) die erklärte Idealvorstellung der meisten Hundehalter:innen.Das stimmt leider nicht mehr.
Meiner persönlichen Erfahrung nach gibt es leider immer mehr Hundehalter:innen, die der Ansicht sind, Hunde bräuchten weder Freilauf noch Sozialkontakte zu Artgenossen, erst recht nicht zu fremden Artgenossen.
Das ist nicht artgerecht, und es steht auch völlig konträr zu den Umweltbedingungen, unter denen der allergrößte Teil der Hunde nun mal lebt.
Warum braucht ein Hund den bitte Kontakt zu Fremden Artgenossen, wenn er andere Artgenossen hat.
Das verstehe ich nicht steht Quantität über Qualität ?
-
Fremdhundekontakte: Ja, ein Muss - aber nicht wahllos mit jedem, und immer nur nach Absprache
Das kommt aber auf den eigenen Hund und den fremden an. Kann auch gewaltig in die Hose gehen, wenn du da zwei intakte Halbstarke hast oder einen Halter, der nicht erkennt, wenn sich eine ungute Dynamik anbahnt.
Kann natürlich auch gut laufen und man und die Hunde finden Gefallen aneinander, so ging es uns letzte Woche mit einer netten jungen Hündin.
Auf jeden Fall steckt da viel Potential für Konflikte drin, ich kann verstehen, wenn sich manche das nicht mehr geben wollen.
-
Ich kenne so ein Verhalten in der Extreme nur von der Gerontopsychiatrie, wo ich früher mit meinem Hund besuchen war. Da gibt es die ein oder anderen Spezialfälle, die erst die Hand ausstrecken und aktiv Kontakt suchen und dann zutreten oder hauen. Aber diese Menschen sind eben krank und alt. Die Pfleger kennen ihre Pappenheimer und so weiß man bescheid, damit umzugehen.
Auch in der jetzigen Einrichtung, in der ich mit zwei Hunden seit 5 Jahren unterwegs bin, kann solches irrationales Verhalten auftreten.
Von gesunden erwachsenen Menschen erwarte ich so ein Verhalten nicht und wäre irritiert. Allerdings würde ich mir da gar keine großen Gedanken machen, sondern meine Hunde in Sicherheit bringen und Abstand gewinnen. So ein Verhalten hat nichts mit den eigenen Hunden oder gar einem selbst zu tun. Wer weiß, was der anderen Person für Geister im Kopf herumspuken.
-
-
Na logo ist das u.a. vom eigenen Umfeld abhängig Hundundmehr
Flauschig das frage ich mich auch oft, insbesondere wenn fremde Leute ihren Hund gezielt mit den Worten 'lauf schnell hin mit denen kannst du spielen' in meine Gruppe schicken ...
-
Zum Punkt Fremdhundkontakt.
Da bringe ich jetzt mal Rasseeigenschaften ins Spiel. Ich zum Beispiel hatte bisher nur Gebrauchshundrassen. Und bei denen ist Artgenossenverträglichkeit nunmal nichts was forciert wurde. Entsprechend konnte spätestens ab Adult Alter gut und gerne auf Fremdhundkontakt verzichtet werden, und ich halte das für völlig normal. Und ja, ich finde es sehr ärgerlich wenn andere Hundehalter uns den Kontakt zu ihren Tut-Nixen dann aufzwingen, weil zu faul (whatever) zum abrufen oder anleinen.
Was genau bringen meinem Hund Fremdhundkontakte? Man sieht sich eh nie wieder. Mag sein das es 9 von 10 mal friedlich abläuft und dann beim 10min Mal knallt es. Die 9 „netten“ Male wiegen das meines Erachtens nicht auf.
Nö, dann lieber verabredete Kontakte mit Hund-Halter Gespannen von denen ich weiß das es passt.
Ansonsten, Fremdhundsichtung > mein Hund wird abgerufen, angeleint und wir gehen freundlich grüßend vorbei.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das dies die größten Chancen einräumt das der eigene Hund sozialverträglich bleibt.
-
Meine ist trotz Fremdhundekontakten (leider nicht immer nur netten) sozialverträglich geblieben. Ich bin mit der Zeit wählerischer geworden, aber am Anfang habe ich sie eigentlich zu allen Hunden hingelassen (sofern die Besitzer nichts dagegen hatten).
Abschirmen kann den Hund auch misstrauisch machen.
-
Meine ist trotz Fremdhundekontakten (leider nicht immer nur netten) sozialverträglich geblieben. Ich bin mit der Zeit wählerischer geworden, aber am Anfang habe ich sie eigentlich zu allen Hunden hingelassen (sofern die Besitzer nichts dagegen hatten).
Abschirmen kann den Hund auch misstrauisch machen.
Ist doch super wenn ihr gut damit fahrt. Es gibt eh nicht die eine Lösung.
Man kann Umorientierung aber auch ganz unspektakulär und positiv aufbauen. Meine adulten Hunde haben sich bei Hundesichtung ohne Abruf automatisch zu mir umorientiert, wurden dafür belohnt, angeleint und vorbei geführt. Warum sollten sie misstrauisch werden wenn sie verknüpfen das es sich für sie lohnt den Fremdhund zu ignorieren?
-
Vorab: Das hier hatte ich geschrieben:
Fremdhundekontakte: Ja, ein Muss - aber nicht wahllos mit jedem, und immer nur nach Absprache
Nicht wahllos, und immer nach Absprache ungleich aufgezwungen.
Meiner persönlichen Erfahrung nach gibt es leider immer mehr Hundehalter:innen, die der Ansicht sind, Hunde bräuchten weder Freilauf noch Sozialkontakte zu Artgenossen, erst recht nicht zu fremden Artgenossen.
Das ist nicht artgerecht, und es steht auch völlig konträr zu den Umweltbedingungen, unter denen der allergrößte Teil der Hunde nun mal lebt.
Warum braucht ein Hund den bitte Kontakt zu Fremden Artgenossen, wenn er andere Artgenossen hat.
Das verstehe ich nicht steht Quantität über Qualität ?
Sozialverhalten (bei Mensch und Tier) beinhaltet alle Verhaltensweisen, die auf innerartliche Aktionen/Reaktionen gezeigt werden. Genetisch ist dabei die gesamte, artspezifische Verhaltenspalette veranlagt, wobei es besondere Ausprägungen gibt.
Völlige Artgenossenunverträglichkeit ist dabei genauso krankhaft wie unbeschränkte Artgenossenliebe.
Dazwischen gibt es alle möglichen Grau- und Farbschattierungen, die teilweise genetisch vordisponiert sind, aber erst über entsprechende Erfahrungen ausgebildet und verfeinert werden.
Sozial lebende Tiere besitzen eine hohe Kooperationsfähigkeit, und diese kann nur existierenden bei einem ausreichenden Maß an Neugier auf Artgenossen.
Dass diese Neugier auf Artgenossen sich nur auf die vom Menschen gewählten Kontakte beschränkt, ist eine Annahme des Menschen, aber sicher nicht das eigentliche, individuelle Bedürfnis des Hundes. Das kennen wir nämlich nicht, weil Hunde sich uns nicht mitteilen können.
Hunde sind aber auch Opportunisten, die sich anpassen wenn es für sie genügend Vorteile gibt.
Das gibt - leider! - genügend Raum, um als Mensch den Schluss zu ziehen: "Der Hund braucht das/braucht das nicht.".
Der Mensch kann das, denn: Der Hund wird ihm nicht widersprechen.
Um ein angemessenes Verhalten mit Fremdhunden zu lernen, brauchen Hunde angemessene Erfahrungen mit Fremdhunden (d.h. - wie schon ganz oben geschrieben - ausgewählte Kontakte, und immer nach Absprache).
Sonst entzieht man ihnen die Möglichkeit, angemessene Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln, die nötig sind für die heutige Umweltkompatibilität.
Wir leben nun mal nicht mit unserem Hund unter einer Käseglocke, und die Welt ist nicht perfekt, weshalb es unrealistisch ist ein Verhalten von der Umwelt zu erwarten, welches einem ein "Leben unter einer Käseglocke" ermöglicht.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!