Wer hat Erfahrung mit HSH-Mix
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Hallo ihr Lieben,
Wir haben vor ein paar Tagen das Ergebnis des Rasse-Gentets bekommen von unserer Hündin (11 Monate alt) aus Bulgarien. Dabei kam raus, dass sie zum mind. 38% Jagdhund besteht (was keine Überraschung ist, weil sie genau so aussieht und vor allem sehr jagdlich ambitioniert ist).
Zu 25% hat der Rassetest einen anatolischen Hirtenhund aufgezeigt.
Das bereitet mir sehr stark Kopfzerbrechen. Wir haben zwei Kids (6 und 8 Jahre alt) die natürlich auch mal Besuch bekommen.
Wir haben von Anfang an immer Besuch bekommen (nicht übermäßig viel, aber sie kennt es und kommt damit bisher gut klar).
Sie zeigt einen ordentlichen Wachtrieb. Sie meldet Geräusche oder bellt, wenn sie aus der Balkontür was im Garten sieht. Wir gehen dann nachschauen, sagen, alles OK und schicken sie auf ihren Platz. Das klappt sehr gut.
Wenn wir Besuch bekommen, gehen wir immer zuerst zur Tür, sie muss auf ihrem Platz warten und darf erst nach uns den Besuch begrüßen. Lieber wäre mir, sie bliebe länger auf ihrem Platz, aber das schafft sie noch nicht, und wenn ich alleine bin und es nicht durchsetzten kann, gebe ich sie relativ schnell frei, bevor sie es selbst auflöst. Wir arbeiten noch daran.
Bisher schnuppert sie den Besuch ab, ist mega aufgeregt und beschwichtigend, beruhigt sich aber sehr schnell und legt sich hin. Zwischendurch steht sie auf und geht zum Besuch, drückt sich ran oder stubst mit der Nase und lässt sich streicheln. Geht dann wieder und schläft.
Anders ist es, wenn sie den Besuch nicht begrüßen darf. Wenn sie z.b. angebunden ist an ihrem Platz, knurrt sie und bellt auch mal. Wenn ich ihr dann doch erlaube, den Besuch in Augenschein zu nehmen und abzuchecken, ist alles Ok.
Haben wir Kinderbesuch (wir haben Kindergitter zum Wohnzimmer) und die Kids verschwinden ins Kinderzimmer und kommen dann wieder zum Wohnzimmer (sie müssen hinterm Gitter warten und dürfen nicht einfach ins Wohnzimmer zurück,) knurrt und bellt sie, bis sie kapiert hat, wer da ist.
Wie gesagt, wenn sie die Menschen begrüßen darf, ist alles ok. Wenn sie es nicht darf knurrt sie, weil sie entweder unsicher ist oder aus Frust, weil sie nicht darf. Da bin ich mir nicht sicher.
Wir hatten auch eine Box im Wohnzimmer, positiv aufgebaut, gut angenommen, da war sie auch am Anfang bei Kinderbesuch mit was zum kauen drin und zufrieden, aber mit der Zeit war das immer mehr mit Frust verbunden, dass wir das nicht mehr gemacht haben, weil sie eigentlich viel entspannter war, ohne die box. Und weil wir bedenken hatten, dass sie Besuch blöd findet, wenn sie ihn mit Frust verbindet. Das hat auch dazu geführt, dass sie gar nicht mehr von alleine rein ist zum ausruhen. Wenn wir die (wirklich große) Box wieder einführen, müssten wir die wieder richtig aufbauen.
Wenn es hier (mit unseren Kids) zu wild wird, schicke ich sie auf ihren Platz, was sie meist bereitwillig annimmt und sich über ihre Ruhe freut. Wenn sie zu aufgedreht ist, führe ich sie mit Hausleine wieder zurück auf den Platz. Nach 2-3 Mal bleibt sie und schläft. Ihr Platz ist tabu für alle. Allgemein kommt sie sehr gut runter und schläft viel über den Tag.
Draußen will sie zu allen Menschen hin. Wir haben fleißig geübt, die Menschen (Nachbarn und wen man sonst so trifft) zu ignorieren. Das klappt inzwischen sehr gut wenn der Abstand stimmt. Ich nehme sie immer hinter mich. Meist setzt sie sich hin und ist entspannt, wenn ich mich eine Weile unterhalte.
Wenn ich doch Kontakt erlaube, ist sie freundlich. Auch hier ein abchecken und dann entspannt sein. Oder sie lässt sich gerne streicheln. Ich beobachte sie genau und wenn ich das das Gefühl habe, sie fühlt sich unwohl, nehme ich sie wieder hinter mich.
Wenn jemand plötzlich ums Eck kommt oder im Dunkeln jemanden sieht, stellt sie das Fell auf und knurrt oder bellt in die Richtung und zieht auch dorthin. Erkennt sie, dass es nur ein Mensch ist und ich sage, dass alles OK ist, ist das gleich vorbei. Manchmal zieht und knurrt sie ins Gestrüpp im Dunkeln, dass es mir manchmal selbst unheimlich wird.
Heute hat sie einen Schneemann im Dunkeln angebellt. Da hab ich's mal drauf ankommen lassen und geschaut was passiert (dem kann sie ja nichts machen ;-)) Sie ist tatsächlich bis auf einen Meter an ihn ran und hat dann unsicher beschnuppert und dann war's kein Thema mehr.
Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben.
Ich lese immer wieder solche Horrorgeschichten über HSHs und gleichzeitig was es für tolle, aber auch einfach "ganz andere" Hunde sind.
Ich bin total unsicher ob unser Vorgehen richtig ist, und da noch ne richtige Portion Wach- und schutztrieb dazu kommt. Unsere Trainerin ist nicht auf HSH spezialisiert. Sie hat uns immer gute Tipps gegeben, aber ich Frage mich, ob diese auch für den HsH gelten.
Ich würde mich sehr freuen zu lesen, dass es andere HSH-mix Halter hier gibt, die mich beruhigen können, dass diese Hunde nicht (immer) wie so oft gelesen, mit ca 3 Jahren, wenn sie erwachsen werden, plötzlich nochmal ganz andere Seiten zeigen und wenn ja, ich mit der "Standard" Hundeerziehung auf einmal nicht mehr weiterkomme.
(Sorry für die Fehler, ich hab nur die Möglichkeit auf dem Handy zu schreiben)
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Dass sie zum Besuch "muss", sich an ihn herandrängt, anstupst usw spricht sehr für Kontrollverhalten und würde ich so nicht weiter laufen lassen auch wenn sie danach anscheinend entspannt ist. Denn wenn ihr es nicht zulasst kommt sie offenbar nicht damit klar, knurrt und ist nicht zu beruhigen. Das sollte euch eigentlich klar zeigen, dass ihr da ansetzen müsst und nicht "oke dann lass ich sie halt hin damit sie ruhig ist". Das ist ja genau der falsche Weg. IHR wollt doch die sein, die den Besuch regeln. Momentan tut es Euer Hund.
Aber da können andere sicher mehr zu sagen.
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Zu 25% hat der Rassetest einen anatolischen Hirtenhund aufgezeigt.
Bei gut durchgemixten Hunden kommt bei diesen Tests viel Schwachsinniges raus und genau der "anatolische Hirtenhund" wirklich oft. Das muss überhaupt nichts bedeuten und ich sehe es sehr sehr kritisch wenn Leute eventuell anfangen sich durch die Rassetests "vorschreiben" zu lassen, wie sie ihren Hund zu sehen und zu behandeln und zu erziehen haben.
Lass dich da bloß nicht verunsichern! Die Tests sind eine Spielerei, nicht mehr.
Dass Hunde wachen und territorial sind ist erstmal ganz typisch Hund, da haben HSH kein Monopol drauf (und auch nie gehabt).
Du hast einen vermutlich unsicheren Hund, der zu Kontrollverhalten neigt (meine Interpretation deiner Beschreibung).
Ich würde die Trainerin zu euch nach Hause holen und nochmal das Verhalten in Besuchssituationen durchsprechen.
Wie gesagt, wenn sie die Menschen begrüßen darf, ist alles ok. Wenn sie es nicht darf knurrt sie, weil sie entweder unsicher ist oder aus Frust, weil sie nicht darf.
Ich tendiere zu einer viel strikteren Trennung bei Besuch. Den Hund am Besuch rummachen lassen, damit er nicht anfängt zu motzen, soweit kommt's noch Genau das würd ich mit der Trainerin mal durchgehen, wie ihr das am besten umsetzt.
Viele Sachen funktionieren doch gut bei euch, das packt ihr sicher.
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Danke für eure Antworten. Unsere Trainerin wollte kommen, aber dann hatte sie ziemlich lange Corona und anschließend wir. Ich werde sie kontaktieren, weil wir genau das (die Besuchssituation) schon vor Wochen von ihr anschauen lassen wollten.
Denke ich da zu menschlich, wenn ich meine, dass sie Besuch irgendwann doof findet, weil sie ihn nur mit Frust verbindet, weil sie auf ihren Platz verbannt wird? Ich meine sie ist ein neugieriger junger Hund.
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das mit der Trainerin ist doch eine gute Idee. Sie hat da bestimmt gute Ideen.
Kenne mich mit HSH nicht aus.
Hab eine kleine Hündin, die bei Kinderbesuch unentspannt ist, da die Kinder ihr irgendwann zu laut u zu wild werden (Sie wollte die Kinder Maßregeln und kontrollieren, auch Kinder, die sie mag).
Inzwischen regel ich das so:
Bei der Begrüßung ist sie angeleint dabei.
Danach geht's immer in die Hundebox, und keiner darf an die Box ran. Hab auch immer eine faltbare kleine Box dabei wenn ich wo zu Besuch bin, Hund hat nur 6 Kilo.
Raus aus der Box geht's erst wieder, wenn der Besuch vorbei ist (bei längeren Besuchen mit Pinkelpausen zwischen durch).
Anfangs fand sie es doof.
Inzwischen liebt sie die Box u läuft freiwillig rein.
Insgesamt gesehen ist sie durch den immer gleichen Anlauf vieeel entspannter.
Und dadurch, dass sie nichts regeln muss und kann.
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Vielleicht kannst du mit der Trainerin das Thema "Frust aushalten" nochmal separat/parallel angehen, falls das wirklich Teil eures Problems ist.
Wenn deine Hündin glaubt, sie muss den Besuch verwalten, dann ist die natürlich erstmal gestresst (Hilfe! Ich darf nicht hin! Sicher nehmen die Gören uns die Bude auseinander! Vielleicht bringen die sich im Kinderzimmer um! Vielleicht bringen die mich um! Vielleicht klauen sie all unser Essen! So lasst mich doch aufpassen! Ich muss uns retten! ...).
Solange bis sie kapiert, dass das nicht ihr Job ist und du den Besuch selber im Griff hast. Ab dann wird sie entspannen können und viel ruhiger und problemloser mit Besuch umgehen.
Es ist das Recht des Hundes, Besuch doof zu finden. Das moderne Hundebild hat sich in Deutschland irgendwann so auf den typischen Labrador verschoben, aber das ist keinesfalls "normal", das sind nur bestimmte Rassen, die so allgemein menschenfreundlich sind. Es ist ein sehr ursprünglicher Job des Hundes, das Lager zu bewachen und alles Fremde daraus zu entfernen. Das ist ok, das ist Hund. Wenn man nicht will, dass der Hund so agiert, handelt man mit dem Hund einen anderen Deal aus. "Besuch geht dich nix an, ich werf die selber raus, wenn die mich nerven."
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Danke für eure Antworten. Unsere Trainerin wollte kommen, aber dann hatte sie ziemlich lange Corona und anschließend wir. Ich werde sie kontaktieren, weil wir genau das (die Besuchssituation) schon vor Wochen von ihr anschauen lassen wollten.
Denke ich da zu menschlich, wenn ich meine, dass sie Besuch irgendwann doof findet, weil sie ihn nur mit Frust verbindet, weil sie auf ihren Platz verbannt wird? Ich meine sie ist ein neugieriger junger Hund.
Über Frust kann ein Hund auch lernen. Aber wie gesagt, lass da lieber jemanden persönlich drüberschauen.
Hunde sind oft merklich entspannter wenn sie erstmal gemerkt haben, dass sie nichts regeln müssen. Um dahin zukommen muss man natürlich dran bleiben.
Du kannst das Thema Frust ja nochmal gesondert ansprechen.
Ein Hund der Besuch *generell* doof findet wird ihn auch durchs bloße hinlassen nicht besser finden. Allemal kontrolliert und maßregelt er ihn (das geht auch subtil). Dass das nicht gewünscht ist und Stress für alle drei Parteien bedeutet sollte klar sein.
Ein Labbi zb der den Besuch wirklich "mag" und weggesperrt wird, wird deshalb beim nächsten Mal nicht plötzlich den Besuch doof finden, der wird genauso überschwänglich hinrennen wenn man ihn lässt.
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Ich bin auch für Hund und Besuch "trennen". Am besten auch vorerst dem Besuch sagen, dass der Hund ignoriert werden soll (also auch kein Ansprechen o.Ä.).
Alles weitere würde ich auch lieber mit der Trainerin vor Ort klären und nicht zu viel rumexperimentieren vorher.
Wie die anderen schon gesagt haben, finden viele Hunde fremde auf dem eigenem Gebiet überhaupt nicht gut und müssen lernen, damit umzugehen. Bei manchen ist das leichter bei manchen schwer. Bei uns Zuhause hab ich Daisy meist einen Knochen gegeben (Schleckmatte wäre auch ne Idee) zudem hat sie eine Art Welpenlaufstall, in dem sie sich zurückziehen kann und auch Bewegung bekommt, das hat ihr auch gut geholfen. Das kommt aber auf den Hund an. Je nachdem, wie "versteift" dein Hund in dem Moment ist, kann es es natürlich sein, dass er gar keine Kopf für so etwas wie Futter hat.
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Herzlichen Dank nochmals für die Antworten.
Ja, im Test kam auch 25% deutsch Kurzhaar und 12% deutscher Schäferhund raus. Das sind ja auch gute Wachhunde.
Wie sehr man den Test glauben schenken kann, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Die Dame vom genlabor meinte, dass es bei extremen Mischlingen nicht mehr so aussagekräftig ist, weil dann nur noch Marker gefunden werden, die dann auf Rassen hindeuten können. Aber wenn, wie in unserem Fall, 25% rauskommen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das bei den Großeltern ein reinrassiges Tier dabei gewesen ist (bei uns ein Deutsch Kurzhaar und eben der HSH). Aber natürlich leben die davon, also muss sie das ja auch sagen ;-)
Also, die Besuchssituation werde ich auf jeden Fall mit der Trainerin durchgehen.
In mir steckt halt der Wunsch, dass sie weiterhin lernt, mit Besuch umzugehen und ich sie nicht immer wegpacken muss, wenn jemand kommt. Weiterhin denke ich mir, wenn ich sie jetzt weg sperre, lernt sie es definitiv nicht. Also würde ich eher die, auf-dem-platz-bleiben-variante anstreben. Aber wir üben parallel, dass sie alleine im Schlafzimmer ist.
LaBellaStella und McChris, ihr seid doch HSH erfahren. Vielleicht könnt ihr mir noch was zu der Thematik sagen.
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Sperrst du sie denn wirklich weg? Das meine ich nicht mit "trennen". Also ja, von mir aus, wenn es nicht anders geht, notfalls soll der Hund in ein anderes Zimmer. Besser wär, wenn der Hund sich gedanklich vom Besuch trennt und zwar im selben Zimmer sein kann, aber räumlichen Abstand zum Besuch hält. Ohne Stress. Weil den Hund der Besuch nichts angeht.
Das wär mein Trainingsziel.
(Bzw ist das sogar mein Trainingsziel, unsere Rumänin findet Besuch auch völlig unnötig.)
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