Kreuzbandüberdehnt, Gerissen, Angerissen oder doch was anders..?

  • Hallo zusammen,


    ich bräuchte mal euer Schwarmwissen und eure Erfahrungen.


    Situation:

    Mein 2,5 Jähriger Australien Shepherd Rüde hat seit etwa 5 Wochen Probleme mit dem hinter Lauf (rechts).

    Ich vermute, das er sich bei einem wilden Spiel (Kurz vor Weihnachten) mit seinem besten Kumpel, verletzt oder gezerrt hat.
    Nachdem Spiel und längerer Runde im Schnee war er zuhause natürlich völlig fertig. Abends ist er relativ steif gegangen und hat auch das erste mal etwas gehumpelt. Ich dachte mir nach der Anstrengung nichts weiteres dabei.
    Die nächsten Tage haben wir mehr geschont und nicht viel gemacht. Nach ein paar Tagen ist er wieder (wie ich gefunden habe) normal gelaufen

    Haben uns dann einem halb jährigen Junghund auf eine kleinere Runde getroffen. Das Spiel war ein schönes "Rennen & Fangen" Spiel. Hier ist es dann Abends wieder aufgefallen, das er sein Bein nur sehr zaghaft aufsetzt.
    Beim Abtasten ist mir keine Schwellung, nichts heißes.. aufgefallen. Hat das Bein auch bewegen lassen.
    Aber seit dem, ist er vor allem nach längerem Ruhen, immer wieder nur mit drei Beinen aufgestanden und hat sein Hinterlauf nicht belastet. Ist dann auch in dem "Zehenspitzenschritt" weitergelaufen.

    Beim Stehen ist er meist auch nur auf den Zehenspitzen gestanden. Beim Gassigehen ist er dann völlig normal gelaufen. Hatte auch immer Lust auf Spielen und wollte immer Rennen und Party.


    Hatte dann auch das Gefühl, das es echt besser geworden ist. Schritte bis zum "normal laufen" sind weniger geworden.
    Anfang Januar hatten wir einen Impftermin. Meiner TA ist aufgefallen, das er nicht ganz stabil steht. Hier immer leicht auf den Zehenspitzen steht.
    Haben ihn dann untersuchen wollen, aber ein Schubladentest war nicht möglich, da mein Sam komplett verkrampft hat und seine Muskeln angespannt hat. Verschrieben wurde uns eine
    Gelenkkur(ohne Schmerzmittel) und mind. 3 Wochen Leinenzwang, schonen und viel Ruhe.


    Die ersten zwei Wochen sind nun vorbei. Er steht meist auf drei Beinen auf, streckt sich und sein Hinterlauf durch und läuft dann doch relativ normal weiter.
    Ich sehe nun aber auch immer öfter, das er mit allen vier Beinen aufsteht und dann etwas "zitterig" die ersten Schritte vornimmt.


    Habe nun natürlich massig gelesen. Die Symptome sprechen alle für einen Kreuzbandriss, Anriss oder Überdehnung. Die Symptome sind ja hier immer die selben.


    Fragen:
    - Falls wirklich das Kreuzband durch sein sollte, würde man hier eine Besserung der Symptome sehen oder wären die immer gleich Stark ausgeprägt?

    - Falls es (hoffentlich) nur eine Dehnung ist, wie lange dauert das eurer Erfahrung bis es wieder verheilt ist?
    - Kann es auch was ganz anderes ein sein (Patellaluxation, Muskelzerrung..)?



    Natürlich, werden wir, wenn es in den nächsten Woche(n) nicht besser ist wieder zum TA gehen und dann vermutlich mit Narkose? nachschauen lassen.


    Danke und viele Grüße

    Stefan und Sam

  • Ganz ehrlich ich würde erstmal zu einer guten Physio gehen! Mein Rüde ist komplett auf drei Beinen gelaufen, total klassisch für Kreuzband.. war bei zwei TA beide meinte Kreuzband ist gerissen, und ab in den OP mit dem Hund...

    Zum Glück war ich 15 Jahre lang TFA und hatte selber genug Kreuzbandrisse unter den Händen (wir durften wenn der Hund in Narkose war auch immer "Diagnostik" machen) und das Knie war Bombenfest. Die TA haben mir nicht geglaubt, es hieß dann, es ist halt angerissen..


    Ich war dann bei meiner Physio, und es war das ISG Gelenk.. eine Behandlung und es war um 90% besser, zweite Behandlung und der Hund lief wieder einwandfrei.. wäre ich nicht selber TFA gewesen, sondern hätte den TA vertraut, wäre mein Hund völlig unnötig im OP gelandet oder zumindest unnötig im MRT je nachdem

  • Also sorry, aber ein Hund der seit 5 Wochen lahm geht ( und zwar völlig egal ob immer, oder teilweise) gehört mMn zu nem Tierarzt und zwar zu einem der ordentlich untersucht und nicht einfach irgendwas verschreibt und abwartet. Da wäre ich schon längst wo anders

  • Lahmende Hunde gehören zum guten, erfahrenen Orthopäden.


    Das kann alles Mögliche und Unmögliche sein. Von Hüftgelenk Kapsel über ISG, Knie, Sprunggelenk, Zehengelenke, Knochenriss etc etc.


    Das gehört zeitnah sauber abgeklärt. Lange warten bringt teilweise Verzögerung in der Rehabilitation.

  • Das kann Dir nur ein Tierarzt sagen. Unsere Bouvierhündin hat mittlerweile an beiden Knien die OP hinter sich bringen müssen.

    Mit dem ersten Bein ist sie auch wochenlang mal unrund, dann ganz normal, dann wieder so und wieder so gelaufen.

    Schubladentest im Wachzustand ebenfalls nicht möglich. Das Röntgenbild in Narkose gab dann Klarheit. Anders wird es nicht gehen und zwecks Arthrosebildung wenn es denn dann ein Riss ist würde ich auch nicht noch groß lange warten.

  • Wie haben die beiden TÄ die Kreuzbandrisse denn diagnostiziert? Also welche Untersuchungen wurden gemacht?


    EDIT sorry Beiträge verwechselt. Die beiden falschen Kreuzbandrissdiagnosen wurden gar nicht beim Hund der TE gestellt.

  • Hier ist kein Schwarmwissen gefragt, sondern ein guter Orthopäde und Physio!

  • Also spätestens wenn der Hund nach 2 Wochen Schonung immer noch Beschwerden zeigt, würde ich auf jeden Fall zum Orthopäden und das abklären lassen. Wenn da Strukturen verletzt sind, gehört das gescheit versorgt um so zu heilen, dass der Hund eine Chance auf ein beschwerdefreies Leben hat.

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