Junghund (6m) flippt aus wenn er in Gegenwart seines älteren Bruders gestreichelt wird

  • Hier nochmal ein Video aus einer Alltagssituation wenn die beiden ruhig sind.

    Tut mir leid, aber ich finde den Hund, der vorne ist, alles andere als ruhig.

    Der wirkt auf mich total überdreht.

    Wenn ich in einen Raum komme, in dem meine Hunde schlafen (z.B., wenn sie alleine waren) heben sie teilweise nicht mal den Kopf. Und wenn sie mich freudig begrüßen/ freudig mit mir Kontakt aufnehmen, sind die Bewegungen und das Gesicht viel weicher und langsamer.

    Ich sehe da leider wirklich nur Stress.

    Oh moment, ganz so ist das nicht: Ich komme nicht nur in den Raum, ich gehe in die Hocke (sieht man leider schlecht), auf ihn zu und schaue ihn an. Er ist jung und vergleichsweise temperamentvoll. Das Handy darf man auch nicht vergessen, ist ja interessant.

    Hast du vll. große/ältere Hunde? Die bewegen sich von Natur aus deutlich langsamer.

  • Wie sähe denn bspw die Situation aus wenn du mit beiden Hunden entspannt irgendwo liegst und sie kraulst (Bett, Couch, Teppichboden,...) Das würde mich Mal interessieren, wie da der Jüngere reagiert.


    Und ansonsten finde ich es sehr beunruhigend, dass dieses Alphawurfgedöns immer noch so oft praktiziert wird 😐 das dauert doch keine 2 Sekunden um per Mausklick herauszufinden wie mistig das ist.

  • ich habe auch 2 kleine Hunde.

    Diese sind nie so aufgepusht beim Streicheln.

    Wenn sie gestreichelt werden wollen, kommen sie her.

    IdR setzen wir uns zu ihnen auf den Boden.

    Oder sie springen auf die Couch dazu.

    So wie auf dem Video den Kopf streicheln mögen beide nicht - obwohl es beides Kampfschmuser sind.


    Als Mensch würde man solche hektischen Streicheleinheiten auch nicht mögen.


    Grundsätzlich würde ich sie gar nicht mehr streicheln wenn der andere Hund direkt daneben steht.


    Eure Methoden sind dem Hund gegenüber sehr unfair! Würde hier auch ja öfter schon erklärt.


    TA u ggf Trainer vor Ort fände ich sinnvoll.

    Oft reichen ja schon 1,2 Trainerstunden um Dinge anders zu handhaben.

  • Was ich tat. Leute... es war einmalig und ist lange vorbei^^ Jeder macht mal einen Fehler in der Erziehung. Hängt euch bitte nicht daran auf

    Es geht doch nicht darum, Dich für Fehler runterzumachen, sondern zu erklären. Mit dem einfachen Ziel, dass Du daraus etwas für Dich ziehen kannst, um die Situation schneller und besser aufzulösen.

    Hast du vll. große/ältere Hunde? Die bewegen sich von Natur aus deutlich langsamer.

    Nein.
    Ich habe Hunde, die ungebremst deutlich mehr austicken würden, als Deine Hunde es tun. Sowohl was die Intensität anbelangt, als auch die Zündschnur.
    Dass sie so ruhig reagieren, ist nicht vorinstalliert gewesen. Die haben beide gelernt, dass ich sie komplett in Ruhe lasse, wenn sie auf ihren Plätzen liegen, dass Aufdrehen bedeutet, dass sie keine Aufmerksamkeit bekommen, dass nicht sie bestimmen, wer wie nah an mich ran darf und Aufmerksamkeit bekommt und dass sie in Situationen, die ihnen unangenehm sind, genau das anzeigen können und ich auflöse.


    Wenn meine Hunde in der Absicht, sich streicheln zu lassen, zu mir kommen, sieht das ganz anders aus. Sie bewegen sich langsamer und weicher, schmiegen sich an sich und bleiben mit allen vier Pfoten auf dem Boden.

    Vielleicht hast Du ja mal die Chance, zwei Hunde zu beobachten, die z.B. zusammen leben und sich wirklich gut verstehen. Zu sehen, wie die sich begrüßen, wenn einer nach Hause kommt, während der andere alleine geblieben ist, wie sie in der Absicht, Nähe herzustellen/ zu kuscheln oder zu Spielen aufeinander zugehen, ist enorm aufschlußreich. Keine Ahnung, ob es davon hier Videos gibt.


    Unabhängig davon geht es mir auch gar nicht um den Vergleich der Schnelligkeit der Bewegung mit anderen Hunden, sondern um das, was Dein Hund auf dem Video zeigt. Und das ist nun einmal ganz individueller, aber gut sichtbarer Stress.

  • Ich hab die letzten 3 Seiten noch nicht gelesen aber sei dir bitte darüber bewusst, dass ein Schwanzwedeln nicht immer Freude ist.

    Es wird auch gerne „deeskalierend“ benutzt. Dafür muss man sich eben die genaue Situation und den gesamten Hund angucken, was du mit deinen Videos jetzt ja gut kannst :)


    Ich würde dir raten, dich mal mehr im Inland zu erkundigen und nicht so viel auf Länder ohne richtigen Tierschutz zu schauen….

  • Versuch es mal anders zu interpretieren: der Hund droht nicht, er kommuniziert Unwohlsein.


    Mein Hund ist deutlich größer, aber auch der zeigt mir durch Knurren, wenn er einen Konflikt hat, wenn etwas blöde ist.

    Ich erkläre das mal an einem konkreten Beispiel:


    Er war jünger, glaub so ca 1,5/2 Jahre. Ich kam abends vom Einkaufen heim und er freute sich.

    Ganz, ganz dolle. Etwas zu dolle offensichtlich.

    Hüpfte aus dem Stand hoch um mein Gesicht zu lecken. Der Bursche wiegt 45kg, Schulterhöhe 70cm, also nicht lustig.

    Ich hab ihn lachend weggeschoben und wollte, dass er sich hinsetzt. Und er begann zu Knurren und blieb stehen. Stocksteif. Züngelnd.


    Meine Mama stand mit dem Rücken zur Wand und hatte Angst, weil das so plötzlich und unerwartet kam und er sehr deutlich geknurrt hat, nicht nur leise gegrollt.


    Der Bursche hat aber nicht gedroht. Der war total hyper drüber vor Freude, so sehr, dass die drei kleinen Rüdenhormönchen ihm eine schöne Erektion beschert hatten. Sitzen ging nicht, hat weh getan (vermute ich als Frau einfach mal), er WOLLTE brav sein und gehorchen, KONNTE aber nicht. Wie soll er mir anders kommunizieren, dass da ein Problem existiert?

    Das war kein Drohen, sondern ein „meh, müssen wir mal drüber reden, finde ich grade blöde.“


    Vielleicht hilft dir diese Sichtweise, Knurren vielschichtiger zu verstehen

  • Ich seh da schon eine Drohung in der Streichelsituation. Und zwar an die Adresse des älteren Ersthundes.

    Auch im Video, wo sie liegen, der jüngere vorn, begrenzend, checkt auch gleich ab, was Herrchen/Frauchen will, als die Kamera kommt.

    Fiddelt, ist sofort on und aufgedreht, uuuh, Leute, jemand beschäftigt sich mit mir, Party!!!


    Da müsste Ruhe rein, und ich glaube, der Kleinere hat sich schon eine ziemlich feste dominante Position ausgebaut im Verhältnis zum Ersthund. Das ist für den Ersthund unschön, der fällt vielleicht hinten runter, wenn man das nicht einbremst.

    Ist aber auch evtl entwichlungsbedingt, in der Pubertät entwickeln Jungrüden gern mal Allmachtsphantasien. War hier auch so, und ich musste den Jungspund teils ordentlich einbremsen, damit der Senior nicht leidet unter seinem Verhalten.


    Gehört halt dazu, wenn man mehr als einen Hund hat. Immer die Dynamik der Hunde untereinander auch im Auge behalten :ka:

  • Hund liegt auf dem Bauch, mit beiden Händen in Gegenwart seines Bruders sanft am Platz gehalten während er knurrt.


    ...


    Was ich tat. Leute... es war einmalig und ist lange vorbei^^ Jeder macht mal einen Fehler in der Erziehung. Hängt euch bitte nicht daran auf

    Nochmal - mit so einer Aktion, auch wenn es nur einmal war, macht man sich Vertrauen nachhaltig kaputt. Das aufgedrehte Verhalten deines Jundhundes ist Beschwichtigen dir/euch gegenüber aus massiver Unsicherheit heraus.


    Für den Hund ist das nicht "einmalig und lange vorbei" (du hast ja auch geschrieben "es war nie länger als 5 Minuten" - das klang nicht nach "einmalig") - für den Hund ist das etwas, was immer wieder passieren kann. Daher versucht er "gut Wetter" zu machen, weil er dir ausgeliefert ist und deine Unberechenbarkeit und Übergriffigkeit ihm Angst macht.


    Es geht nicht darum, die das unter die Nase zu reiben, es geht darum, dir klar zu machen, welche Auswirkungen dein Verhalten auf den Hund hat, was die Ursachen für den Stress, das Beschwichtigen, die Unruhe sind.


    Selbst wenn ihr ab sofort die Hunde überhaupt nicht mehr bedrängt - es dauert Monate, bis negative Erfahrungen von positiven verdrängt werden - und beim kleinsten Anlass ist das Misstrauen wieder da.


    Überleg mal - wenn ein neuer Nachbar dich plötzlich packt und 5 Minuten lang im Treppenhaus festhält, ohne dass du irgendwie weisst, warum und was du dagegen tun kannst, wie lange glaubst du dauert es, bis du diesem Nachbarn vertrauen würdest? Wie oft muss der freundlich "Guten Tag" sagen, bis du diese Erfahrung vergessen hast? Ganz ehrlich: du wirst es nie vergessen.

    Dein Hund auch nicht.

    Aber ernsthaft, wer das als brutal empfindet sollte sich etwas mit "alternativen" und immernoch weltweit praktizierten Trainingsmethoden bewandern.

    Dinge zu relativieren, ändert nichts. Schlimmer geht immer. Es sagt viel über einen Menschen aus, woran er sich selbst misst.

  • Gehört halt dazu, wenn man mehr als einen Hund hat. Immer die Dynamik der Hunde untereinander auch im Auge behalten :ka:

    Nur wenn die TE schon wedeln pauschal als Freude interpretiert, sehe ich da ziemliche Defizite im lesen der Körpersprache der Hunde. Dringend würde ich da nach einem Trainer schauen der sich das mal zuhause anschaut und dann auch die Körpersprache der Hunde erklärt. In den Videos sind massiv gestresste Hunde zu sehen und keine Hunde die in diesem Moment gerne so gestreichelt werden wolllen.

  • Ich seh da schon eine Drohung in der Streichelsituation. Und zwar an die Adresse des älteren Ersthundes.

    Auch im Video, wo sie liegen, der jüngere vorn, begrenzend, checkt auch gleich ab, was Herrchen/Frauchen will, als die Kamera kommt.

    Fiddelt, ist sofort on und aufgedreht, uuuh, Leute, jemand beschäftigt sich mit mir, Party!!!

    und vorher liegt er kontrollierend halb auf dem anderen drauf. Wenn zwischen denen alles in Ordnung wäre, könnte man das anderes interpretieren. Meine haben auch immer auf und untereinander geschlafen aber die haben sich echt gemocht da gab es auch nie Ressourcenprobleme oder sowas. Das ist nämlich nicht das Übliche zwischen Hunden die zusammenleben

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