Junghund (6m) flippt aus wenn er in Gegenwart seines älteren Bruders gestreichelt wird

  • Ich habe hier ja auch eine 38cm Hündin, für die ich extra Yoga mache, damit ich vom vielen Bücken und Knien keine Rückenschmerzen bekomme. Es gibt da auch die Alternative dem Hund beizubringen auf einen Block oder ähnliches zu hüpfen, damit das miteinander oder Halsband anziehen etc. bequemer und unbedrohlicher wird.

    Hochheben nur mit Signal und Hund legt freiwillig die erste Pfote auf den Arm. Das haben wir so oft positiv geübt, dass es auch bei größtem Stress funktioniert.


    Man muss bei kleinen Hunden etwas kreativ werden, um respektvoll miteinander umgehen zu können. (Auch bei großen, aber das sind andere Themen)


    Hier gibt es zusätzlich die Regel, ich gehe nicht zum Hund zum streicheln, Hund kommt freiwillig oder will es nicht. Und sobald Madame anfängt zu beschwichtigen (also schütteln, den Kopf wegzudrehen, Maullecken) mache ich entweder etwas anders oder höre auf und lasse ihr mir zeigen, wo sie gestreichelt werden will.

    Manchmal heißt unser Kuscheln einfach ich liege auf dem Teppich und sie liegt neben mir und drückt leicht den Poppes an mich dran. Sobald ich sie anfassen würde, wäre es zuviel.


    Man sieht in den Medien häufig wie kleine Hunde Dinge wie Streicheln, Kuscheln mit Kindern, Hochnehmen einfach aushalten müssen. Und gleichzeitig sagen ihre Körper wie ätzend sie das finden. Eine Möglichkeit die Koffer zu packen und zu gehen, haben sie nicht. Eigentlich ist es bei euch sogar gut, dass ihr Hunde habt, die nach außen zeigen, dass etwas nicht stimmt. Klarer können die kaum noch sagen wie unangenehm die Situation gerade ist. Wenn ihr euch in die Körpersprache reinlest, könnt ihr euer extrem Zusammenleben verbessern. Man muss allerdings auch drauf hören, was der Hund sagt. Bei Katzen hätte man diese Situationen nicht immer wieder wiederholt, weil die mehr Eigensein dürfen. (Ist kein Katzenbashing) Hunde dagegen müssen unseren Kontakt immer lieben *ironie*


    Einfach mal sacken lassen und die nächsten Tage die Stresszeichen beobachten. Keine Situation künstlich erzeugen. Da findet ihr bestimmt auch noch in anderen Momente, wo Stress gezeigt wird. Auch zwischen den Hunden. Die können einem auch zeigen wie sie bevorzugen miteinander zu kommunizieren.

  • warum muss man die überhaupt auf den Arm nehmen? Ich hab ja nun auch so einen kleine Zwergin aber wenn ich jetzt genau überlege wann ich die hochnehme... eigentlich nur ganz ganz selten. Normal hopst sie allene auf die am Boden stehende Tasche und mit der kommt sie dann ins Auto oder ins Fahrradkörbchen, möchte sie auf den Schoß, spriongt sie alleine hoch oder zumindest mit den Vorderbeinen und dann sollen wir hinten schieben. Wirklich hochnehmen achja wenn ich ihr was nähe und sie zur Anprobe aufs Bügelbrett soll. Das hasst sie und ich trage sie vom Bett aufs Bügelbrett.

  • Wirklich, lies dich mal ein in Körpersprache und schau gute Videos dazu. Das ist total spannend und du wirst ganz viel Neues über deine Hunde erfahren :nicken:.

  • Wirklich, lies dich mal ein in Körpersprache und schau gute Videos dazu. Das ist total spannend und du wirst ganz viel Neues über deine Hunde erfahren :nicken:.

    Ich habe ebenfalls den Eindruck aufgrund aller Aussagen der TE, dass herzlich wenig Wissen über Hundeverhalten und Hundesprache vorhanden ist. Hier ist ein dringender Handlungs-Bedarf, um die Sprache der Hunde überhaupt erst mal zu verstehen.


    Als Einstieg mal hier lesen.

  • Ich hab den Thread nur überflogen und das erste Video gesehen sowie das Video in welchem du den kleinen streichelst und er an dir hochspringt. Falls das was ich schreibe schon mehrmals gesagt wurde oder nicht mehr relevant ist bitte entsprechend entschuldigen :)


    Dass das was der Hund zeigt eher Beschwichtigung als Freude ist haben ja schon viele geschrieben, auch warum dein Hund das zeigt.

    Ich habe mal ein paar Videos (führen zu TikTok) rausgesucht die sich mit dem Thema "Freude über Interaktion oder Toleranz" bzw. Beschwichtungssignale und Maßregelung befassen.

    Vielleicht hilft das.


    https://www.tiktok.com/@kat_the_dog_trainer/video/7151089426137992453

    Hier zeigt sie das ihr Hund die Interaktion überhaupt nicht gut findet und ihr "ganz subtil" sagt das er das nicht möchte und sie aufhören soll


    https://www.tiktok.com/@kat_the_dog_trainer/video/7172234492931755270

    Hier wird ein kleiner Hund gezeigt der das Streicheln über den Kopf überhaupt nicht mag und es gerne als Spiel missinterpretiert wird, er in Wahrheit aber beschwichtigt und Maßregelt


    https://www.tiktok.com/@kat_the_dog_trainer/video/7146699855220444421

    Auch hier wieder ein Hund der es gar nicht mag über den Kopf gestreichelt zu werden, es aber für viele so aussieht als fände er es toll


    https://www.tiktok.com/@kat_the_dog_trainer/video/7175250934103215366

    Der Klassiker: Schwanzwedeln = freundlicher Hund


    Natürlich hat das nicht immer Allgemeingültigkeit, Körpersprache & Kommunikation ist immer im Kontext zu betrachten, das ist wichtig! Aber für mich, und für viele andere siehts in diesem Fall, nach diesen Videos so aus als würde der Hund das gar nicht so feiern wenn er gestreichelt wird, auch wenns im ersten Moment so scheint.

    Trainingstipps habe ich keine aber ich denke die Videos sind recht informativ für Hintergrundwissen

  • warum muss man die überhaupt auf den Arm nehmen? Ich hab ja nun auch so einen kleine Zwergin aber wenn ich jetzt genau überlege wann ich die hochnehme... eigentlich nur ganz ganz selten. Normal hopst sie allene auf die am Boden stehende Tasche und mit der kommt sie dann ins Auto oder ins Fahrradkörbchen, möchte sie auf den Schoß, spriongt sie alleine hoch oder zumindest mit den Vorderbeinen und dann sollen wir hinten schieben. Wirklich hochnehmen achja wenn ich ihr was nähe und sie zur Anprobe aufs Bügelbrett soll. Das hasst sie und ich trage sie vom Bett aufs Bügelbrett.

    Also meine kleine Maus wird eig. nie getragen oder hochgenommen (außer mal von meinem Papa, dem ich das noch nicht beigebracht habe...).

    Ausnahme war vorhin mal, als er es etwas mit dem Streuen draußen direkt vor der Tür übertrieben hat und ich das nicht unbedingt in ihren Pfoten haben wollte. Und das galt nur für so ca. 1 Meter. Ich gehe sogar im Büro einen kleinen Umweg, damit sie selbst laufen kann und ich sie nicht ständig die Stahltreppe hoch und runter tragen muss.


    Die einzige Ausnahme ist unsere 14 jährige Seniorin. Die kann und muss das nicht mehr.




    Ich finde hier gilt der Spruch nur weil man es kann heißt das nicht, dass man es auch muss. Ein kleiner Hund ist genauso Hund, wie ein großer und hat auch mit dem selben Respekt behandelt zu werden (damit möchte ich nicht sagen, dass du, TE, respektlos seist!) Man sollte sich nur einfach mal öfter Gedanken machen, ob man das jetzt auch mit einem großen Hund machen würde...


    OT: mein Papa saß damals auch mit Collie auf dem Schoß und sein Gegenüber konnte ihn nicht mehr sehen :D es geht also auch in die Richtung

  • Danke.

    Es sind wir Menschen, die immer meinen, Hunde müssten gestreichelt werden. Hunde können das nur bzw. erst genießen, wenn viele Parameter stimmen.

    Viele Hunde können auf ausgiebiges Streicheln auch gut verzichten und lassen es halt zu, weil sie nett sind.

    Ich finde @Cherubinas Vorschlag gut.

    Lasst doch das Gestreichel eine zeitlang komplett, beobachtet eure Hunde und ihre Körpersprache und erzwingt da nichts

    Beschäftigt euch mit ihnen, indem ihr Aufgaben aufbaut und ein bisschen "arbeitet". Wartet einfach ab, bis sie Körperkontakt anbieten. Und dann immer ganz ruhig und entspannt. Wenn es unentspannt wird, brecht es ab und wendet euch anderen Dingen zu.

    Parallel achtet auf die Beziehung der Hunde untereinander, beschäftigt euch mit Körpersprache und Ausdrucksverhalten.

    Bei meiner hat es gedauert, bis sie Bock auf engen Körperkontakt hatte. Jetzt mag sie es und genießt es auch.

  • Schwanzwedeln und einen erwartungsvollen Blick nach oben, mit Hang zum Anspringen. Das deute ich als Freude.

    Schwanzwedeln ist nicht Freude.

    Erstmal ist es nur Aufregung - und die kann positiv (Freude) oder negativ (Stress/Unwohlsein) sein.

    Bei euch ist es garantiert keine Freude.

    Bitte ändert euren Umgang mit den Hunden.

  • Das Verhalten der Menschen diesen Hunden gegenüber schafft Probleme


    Das muss hier der Mensch aber erst einmal verstehen und akzeptieren, dass nicht die Hunde das Problem sind.


    Die Hunde agieren ja nicht.

    Sie REagieren. Auf ziemlich viele falsche Verhaltensweisen der Besitzer.


    Da ist Nachhilfe nötig.

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