Futterneid…wird das irgendwann?

  • Ich würde die Tür zumachen, den Napf hinstellen, dann den Hund erst reinlassen und den Raum verlassen.

    Den ganzen Druck aus der Situation nehmen.


    Das Kauzeug würde ich erst mal weglassen. Die Gefahr, dass er vor lauter Eile ein viel zu großes Stück verschluckt, wäre mir zu groß. Zumal du ja nicht helfen kannst, falls er sich verschluckt.


    Nach einem Jahr etwa kann man dann wieder anfangen, mal was zum Kauen zu geben - aber nur auf seinem Ruheplatz.


    Warum denkst du, ein Kauholz oder Geweih wäre schlecht für die Zähne?

  • Er kaut trotzdem lieber am Teppich im Wohnzimmer bei uns. Wir dürfen halt nur nicht zu nahe vorbei gehen oder ihn ansehen.

    Ich würde Kauartikel erstmal komplett streichen und mit was uninteressantem wie ner Möhre üben, dass er das im Laufstall oder seinem Körbchen futtert.

    Hier gibts Kauartikel nur im Körbchen und wer das nicht will, hat Pech.

  • @Langstrumpf Geweih ist sehr hart und die Zahnsubstanz von Hunden ist ähnlich wie bei Menschen, sie haben nur mehr Kaukraft.

    Durch das Kauen auf solchen sehr harten Gegenständen wie Geweih können Haarisse entstehen und sogar Zähne abbrechen.

    Bei Holz ist es ähnlich. Draußen darf er schonmal einen Holzstab zerkleinern (auch wenn mir sogar davon abgeraten wurde, aber irgendwas muss er dürfen und er macht das auch nicht ständig), aber er bekommt nicht mehr diese extra harten Olivenholz-Stäbe. Zumal er mal davon erborchen hat, weil er diese feinen Spähne geschluckt hat.

    Er bekommt weicheres Kauspielzeug wie solche Gummi-Knochen, Karotten und bisher Kauartikel (welche ich aber jetzt streiche).

  • Ich schließe mich da allen an, die sagen: in Ruhe lassen beim Fressen! (Und im Zweifel Kauzeug weglassen oder nur Möhren oder so)


    Ich achte bei meinen schon immer darauf, dass niemand (weder Erwachsene, noch Kinder, noch der andere Hund) beim Fressen stört. Handfütterung ist auch nicht meins, ich finde es schön, wenn die zwei Mahlzeiten zuhause in Ruhe und mit Genuss gefressen werden können. (Leckerlis gibts natürlich unterwegs) Ich finde Futterneid/Ressourcenaggression in Bezug auf Futter auch sehr unschön, weil es überall etwas fressbares geben kann (sei es ein anderer Hundehalter, der seinen Hund belohnt, im Cafe, meine Kinder, die was essen etc.) und ich ganz sicher keinen Hund möchte, der da nicht ganz sauber ist. Ich kann meinen Hunden jederzeit alles fressbare wegnehmen (sogar aus ihrem maul rauspuhlen), mache das aber nur im Notfall.

  • Ich habe noch nie meine Hunde vom Futter weggerufen, auf die Idee würde ich gar nicht kommen. Gefressen werden darf hier immer absolut in Ruhe, da stehe weder ich daneben, noch füttere ich meine zwei Hunde im gleichen Raum. Sie müssen nie Angst haben, dass ihn irgendjemand das Futter streitig macht.

    Genau so!

    Wenn Du trainieren willst, dass Du an den Napf darfst wenn der Hund frisst, würde ich erst einmal wochen-/monatelang ein Training in der Form machen, dass ich dem Hund nach dem Fressen noch 3-5 Kroketten in den leeren, auf dem Boden stehenden Napf lege und ihn auch das in Ruhe fressen lasse. Damit hat der Hund das Gefühl Du nimmst nichts weg. Du schaffst Vertrauen! Napf erst wegräumen, wenn der Hund weggegangen ist.

  • Und wenn ihr dann noch mal trainieren wollt, dass ihr euch dem Hund nähern könnte, wenn er frisst, ohne dass er sein Futter verteidigen muss, dann versuche nicht ihn vom Futter weg zurufen, geschweige denn zu tauschen und ihm somit was wegzunehmen. Eine Annährung von mir würde immer dazu führen, dass noch mehr Futter dazu kommt, aber niemals was weggenommen wird (auch nicht getauscht!) oder er in den Konflikt gebracht wird, vom Futter weggehen zu müssen. Wirf einfach Futter dazu und beobachte seine Körpersprache und nähere dich nur so weit, wie er sich wohl fühlt und sich nicht anspannt oder Konfliktsignale zeigt.

    Ich will noch ergänzen, das würde ich nicht am Hauptfutter machen, das Hauptfutter wäre für mich immer tabu und darf in Ruhe gefressen werden. Das Training würde bei mir erstmal an unbedeutenden Dingen wie Karotte oder ähnlichem stattfinden. Aber erstmal würde ich da komplett den Druck raus nehmen und ihn in Ruhe lassen.

  • Meine Hunde kommen ja aus dem Tierschutz und hatten alle eigentlich nie Ruhe beim Fressen. Deshalb ist das hier auch oberstes Gebot. Ich weiß nun nicht, wie es mit jungen Hunden ist, aber vielleicht muss man ihnen auch nicht angewöhnen, jeden Tag was zu knabbern... Aber hier gibt hartes Brot, Möhren nehmen sie nicht, sonst gäb´s auch das.
    Mein Rüde wählt sogar hartes Brot, wenn ich ihm die Wahl zwischen Brot und Pansen lasse. xD
    Erarbeiten lassen würde ich nur zusätzliche Leckerlis, aber auch da nur als Belohnung und nicht als Sinn und Zweck der Veranstaltung (z. B. ZOS, also etwas, wo die Hunde wirklich konzentriert arbeiten müssen).

    Aber was ich eigentlich sagen wollte: Meine Hundetrainerin berichtete neulich von einem Ansatz bei sehr futteraffinen Hunden, nämlich ab und zu mal dafür zu sorgen, dass die sich so richtig den Bauch vollschlagen können, so, dass sie nichtmal mehr Würstchen reinkriegen. Das könnte man auch mal ausprobieren, um ihnen das Gefühl zu geben, dass genug zu essen da ist.
    Sie hat das nur so zwischen Tür und Angel erzählt und ich habe mich da noch nicht weiter informiert. Aber es klang ganz interessant!

  • Mia hat anfangs Futter auch massiv verteidigt.. sie hat so richtig schön die ganze Bandbreite der Eskalationsleiter gezeigt.. steif werden, starrer Blick, Knurren, abschnappen..

    anfangs auch, wenn man nur an ihr vorbei gelaufen ist…

    Das war auch eines meiner größten Bedenken bei der Anschaffung eines Zweithundes, weil sie sich bei ner Freundin man böse mit deren Hund geprügelt hat, als sie die Hunde in einem Raum gefüttert hatte… :verzweifelt:


    Ich habe sie tatsächlich schlicht und ergreifend in Ruhe gelassen…

    Und nachdem Ares eingezogen ist natürlich drauf geachtet, dass der sie auch nicht nervt..


    Mit der Zeit ist sie immer entspannter geworden..

    Wobei sie es nie dulden würde, dass jemand die Nase in ihren Napf hält, während sie frisst oder ihr ein Kauteil wegnimmt oder so..


    Also sie verteidigt im Grunde immer noch.. aber von der Intensität her vollkommen angemessen.. sie knurrt halt kurz, wenn jemand ihr zu nah kommt und gut ist…


    Kaukram kann ich den Hunden im gleichen Raum auch völlig ohne Bedenken füttern..


    Also ich würde auch sagen: lass ihn in Ruhe und hör auf, ihn ständig so arg zu stressen mit dem Thema.. das schaukelt das ganze doch nur noch mehr hoch..

  • Es gibt - wenn du unbedingt was zum Kauen geben möchtest - durchaus auch Kauhölzer, die nicht splittern.


    Aber es muss ja nicht sein. Scheint ja nur unnötigen Stress zu provozieren.


    In jedem Fall würde ich - wenn du jetzt dein Verhalten umstellst - mit langen Zeiträumen rechnen. Das ist nicht innerhalb von ein, zwei Wochen wieder weg. Unter 6 Monaten würde ich nicht denken (und den Hund völlig ungestört fressen lassen, sollte für immer beibehalten werden).

  • Seit Monaten wurde ihm nichts weggenommen. Höchstens haben wir getauscht gegen was Wertigeres oder eben sogar noch ein Extra gegeben.

    der Hund hat seit Monaten ab und an immer wieder gelernt dass er eben nicht immer in Ruhe fressen kann.


    Vergiß das Thema doch mal einfach und lass ihn in Ruhe essen. Immer! Nichts Üben, nichts managen einfach in Ruhe essen lassen

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