Futterneid…wird das irgendwann?
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Hi, mir scheint, du hast deinen Hund sauer gemacht und dem ganzen Futterthema eine sehr große Wertigkeit gegeben (die es bei einemLabbi eh schon hat)
Das wird sehr lange dauern, bis das behoben wird und kann immer wieder getriggert werden, zb wenn ihr Nachwuchs habt und der krabbelt zum Napf.
Ich würde das Setting verändern. Also die Näpfe umstellen, den Auslauf abbauen oder evtl woanders aufbauen, vielleicht mehr mit Türgittern arbeiten. Vielleicht ein paar räumliche Änderungen vornehmen.
Und dann, Napf abstellen, umdrehen und ohne den Hund anzuschauen, den Raum verlassen. Tür(gitter) zu und warten, bis der Hund am Gitter erscheint und Bescheid gibt, dass er fertig ist. Und das für immer.
Ich habe so angefangen, dass er versteht „Wenn sie in meiner Nähe ist, muss ich nicht weglaufen, sie hat sogar was Besseres“.
Ich glaube, bei ihm kam an "Wenn sie in meiner Nähe ist, hab ich Stress, Konflikte, nie kann ich in Ruhe fertig essen, dauernd will sie was von mir."
Wir haben nur paar kleinere Themen wie eben Futterneid noch.
Das hat auch mit Vertrauen, Respekt und Gehorsam zu tun. Ich persönlich finde das jetzt kein sooo kleines Thema.
Wie du richtig erkannt hast, muss man jederzeit in der Lage sein, dem Hund was potenziell Schädliches wegzunehmen.
Ihr hattet bisher die verkehrte Strategie und habt am Existenziellen herumgeübt, was den Hund unter Stress gesetzt hat.
Wenn etwas Ruhe eingekehrt ist rund um das eigentliche Futterthema kann man nochmal schauen, wie man das aufbaut mit dem Kauteil. Ist der Hund grundsätzlich satt und zufrieden, weil er seinen Napf in Ruhe leeren kann, hat man nochmal eine andere Ausgangsbasis für Trainings mit Abgabe von Kauteilen/Spielzeug oder Warten auf Freigabe.
Da kann man auch erstmal draußen üben, dass er das Teil zb abgibt und danach fressen darf oder erst nach Freigabe frisst oder sogar erst (vorher sichtbar versteckt) suchen muss, bevor er es in Ruhe fressen darf. Schleppleine dabei nicht vergessen, entweder am Hund oder am Kauteil
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Mit Elvis habe ich wie Fusselnase auch einen Hund aus dem Tierschutz, der außerdem mega verfressen ist.
Er darf auch immer in Ruhe futtern, nach Möglichkeit bin ich dann gerade in einem anderen Raum. Latsche ich gerade durch den Raum, halte ich Abstand und drehe mich auch von ihm weg, wenn ich auf seiner Höhe vorbei gehe. Er verteidigt sein Essen nicht, aber er frisst mit eingeklemmter Rute. Ich finde es einfach nett, darauf Rücksicht zu nehmen, dass es für ihn eben eine stressige Situation ist.
Mit Kauzeug legt er sich manchmal an strategisch blöde Stellen (z. B. mitten in den Flur oder mitten ins Wohnzimmer). Ich glaube, wenn er Futter hat, hat er keine Gehirnzelle mehr frei, um einen geeigneten Ort zu finden, daher gebe ich ihm das Kauzeug idealerweise erst dort, wo er es in Ruhe wegknurpsen kann.
Oh, und: Manchmal guckt er beim Kauen hoch und schaut mich an. "Guten Appetit, Elvis!" ist so hier zum Wortsignal dafür geworden, dass er in Ruhe fressen kann und ich mich nicht nähern werde und auch keine andere Agenda mit ihm habe.
Wie alle hier schrieben, würde ich erstmal verlässlich Ruhe in die Situation bringen, gerne auch mit erstmal übertriebenem Abstand und ohne jede Ansprache während er futtert. Dein Hund wird das bestimmt zu schätzen wissen und mit der Zeit auch merken, dass das jetzt der neue Standard ist.
Und zum Giftköder-Training: Du beliest dich sicherlich schon. Aber vielleicht dennoch interessant: der anfängliche Aufbau "unseres" Trainings bestand darin, dass das Essen, mit dem man traininert hat, anfangs in einer verschlossenen Dose ist, die nur ein paar Löchlein hat, damit der Hund den Inhalt riechen kann. Daran wird ein Anzeigverhalten aufgebaut. Es wurde also gar nicht mit Wegnehmen gearbeitet.
Die Möglichkeit, dem Hund Essen abzunehmen, wurde getrennt über das "Aus" erarbeitet. Erst mit nicht-essbaren, uninteressanten Dingen, dann mit interessanten. Wenn das gut sitzt, kann man zu für den Hund nicht so hochwertigen essbaren Dingen starten. (Ich habe das selbst nicht konsequent so geübt und Elvis dadurch dazu gebracht, Gefundenes möglichst schnell runterzuschlingen. Sei klüger als ich!)
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Wir haben nur paar kleinere Themen wie eben Futterneid noch.
Musst du halt aufpassen, dass du es nicht versehentlich von einem "kleinen Thema" zu einem riesengrossen Thema machst.
Was das Anti-Giftköder Training angeht, da gibt es ganz andere Ansätze. Lass dir dieses Training von einer kompetenten Fachperson zeigen.
Die Trainer gaben solche Tipps wie Handfütterung, Leckerli zum Napf werfen, mehr in den Napf nachfüllen, abrufen und auch streng das Verteidigen unterbinden.
Was soll mit der Handfütterung erreicht werden? Welches Ziel habt ihr? Wie sieht die Handfütterung aus?
Zum Thema Napf: Auch wenn es sich blöd anhört, der Napf bzw. das Futter darin ist eine ganz grosse Vertrauensbasis zwischen Hund und Mensch. Der Hund vertraut dir, das alles was du als Mensch in diesen Napf tust und an diesem Napf machst, für ihn gut ist. Wenn du ihn ständig beim Fressen mit irgendwelchen Trainings, Rückruf und Leckerlies störst, dann fängt er dann das Vertrauen in dich zu verlieren, weil er ständig von dir gestresst wird. Und wenn man den Hund immer wieder beim Fressen stört, muss man sich nicht wundern das der irgendwann pissig wird.
Und abgesehen davon, bei den ganzen Aussagen und Methoden deines aktuellen Trainers würd ich dir dazu raten den mal dringend zu wechseln oder zumindest zu hinterfragen. Ich find die Aussagen schon sehr seltsam.
Handfütterung hilft m.E. null komma null gegen Futterverteidigung, sondern wertet die Ressource Futter ja noch auf.
Im Normalfall will man durch Handfütterung den Aussenfocus des Hundes nach innen (zum Halter) lenken, indem es die Ressource nur gegen Wohlverhalten direkt vom Halter gibt. Würde ich nur in Ausnahmefällen anwenden.
Die Probleme am Napf habt ihr euch, denke ich, selbst fabriziert. Ich würde den Hund auch in Ruhe fressen lassen.
Was ich auf aber nicht wollte, ist, dass der Hund auf Dauer ein Thema damit hat, wenn man nur in die Nähe des Napfes kommt.
Bei meinem Hund erwarte ich schon, dass sie entspannt bleibt, wenn ich an ihr vorbeigehe, wenn sie frisst.
Für mich hört sich das auch ein bisschen nach einem Beziehungsthema an. So als ob das Napfthema nur ein Symptom dafür ist, dass auf der Beziehungsebene einiges nicht geklärt ist.
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Handfütterung hilft m.E. null komma null gegen Futterverteidigung, sondern wertet die Ressource Futter ja noch auf.
Im Normalfall will man durch Handfütterung den Aussenfocus des Hundes nach innen (zum Halter) lenken, indem es die Ressource nur gegen Wohlverhalten direkt vom Halter gibt.
Grrrrrr, Handfütterung wurde mir auch damals nach der Übernahme von Elvis empfohlen, zur Stärkung der Bindung.
Allerdings habe ich den Verdacht, dass das seine Alleinbleibproblematik noch zusätzlich vergrößert hat - denn durch die Handfütterung war es natürlich nochmal DRAMATISCHER wenn ich, liebende Halterin und Futterquelle, nicht da war.
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Ich hatte vorne ja schon beschrieben, daß mein Hund mit ziemlich wüster Futteraggression hier aufschlug - das war nur eines seiner Themen, ein weiteres war u.a. das fehlende Vertrauen in bzw Mißtrauen gegenüber Zweibeinern jeglicher Form.
Nicht nur, daß er bei mir wohl das erste Mal im Leben ruhig und entspannt fressen konnte (als ich gemerkt hatte, daß ihm fressen in meiner Gegenwart nicht möglich war) - dadurch hat sich auch eine Art innere Gelassenheit bzw Vertrauen in den Umgang mit mir etabliert. Und das hat uns in unserer anfangs schwierigen Beziehung ein großes Stück vorangebracht.
Wenn du deinem Hund in Zukunft das Fressen in ungestörter Umgebung mit unbegrenzter Zeit gewährst, nimmst du ihm ein riesiges Stück an Unsicherheit (will die mich wieder stören) und damit auch Stress aus eurer Beziehung. Ich bin sicher, wenn er da genug Sicherheit gewonnen hat - was aber wohl einige wenn nicht sogar sehr viele Monate dauern wird - dann wirst du eine andere Art von Vertrauen spüren, die sich dann auch auf andere Bereiche des Lebens ausdehnt......
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@Langstrumpf der Napf war für mich auch das kleinere Problem. Ich stells ihm ins Vorzimmer wieder und gut ist. Dachte das wäre eventuell eine gute Idee, ihm Leckerlis zu geben. Aber seh ich ein, lass ich jetzt, war eine blöde Idee bei einem futterneidischen Hund. Keine weiteren Experimente.
Der weitaus störendere Futterneid ist bei hochwertigen Kauartikeln, aber die streich ich jetzt.
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Mal so ein wenig die Sicht eines Mehrhundehalters: hier leben 4 Hündinnen und 2 Kater, ich setze komplett auf Deeskalation, weil ich hier Konflikte um Ressourcen halt mal so gar nicht brauche.
Gerade eben hat jeder Kauzeugs bekommen (gut, die Kater nicht, die wurden dafür vorher beim Fressen nicht belästigt) und die können da alle miteinander irgendwo rumliegen. Klauen ist nicht!! Das lernen meine Hunde von Welpe an. Und wenn es jemand versucht, bekommt er mit mir ein Problem. Fühlt sich ein Hund unsicher mit einer Situation (Typ Junghund probiert einfach mal), reicht ein Blick zu mir und ich kümmer mich. Zugestandenes Futter gehört demjenigen, völlig diskussionsfrei. Und ich bin da nicht im Mindesten ein Konkurrent, eher jemand, der hilft. Ich glaube schon, Hunde haben ein Gefühl für Meins-Deins und zumindest sehr rudimentär auch für Fairness (ist vielleicht das falsche Wort), Berechenbarkeit?
Beispiel von letzter Woche: ich verteile den Blutwurst-Rest kleingeschnitten an 4 Hunde und 2 Kater, die geiernd um mich rumsitzen. Hier bekommt in solchen Situationen ausschließlich der angesprochene Futter (selbst die Kater raffen das ). Wir sind es noch so gewohnt aus Zeiten, in denen Smilla ihre Tablette nehmen musste, dass sie zuerst bekommt. Und den Namen sag ich eh immer vorweg. Also zuerst so: "Smilla", Hand nach hinten zum schwarzen Teil haltend, passierte nichts. Enya sah mich nur groß an. Falscher Hund . Es ist für sie völlig klar, dass es Regeln gibt, aber nichts, was ihnen gehört, wieder weggenommen wird. Niemand macht je aus heiterem Himmel Futter streitig (und wenn, verhindere ich das). Das steht einem Giftködertraining nicht im Weg.
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So läuft es bei mir auch mit Hund und Kater.
Name desjenigen, für den der Leckerbissen bestimmt ist, und da geht auch nur der dran. Klauen ist nicht, das gibt Stunk mit mir. Ich achte da aber auf Gerechtigkeit und Ausgewogenheit.
Aber ich hab hier auch null Ressourcenthematik und von Klein an nie gehabt.
Ich wüsste jetzt gar nicht, wie ich reagieren würde, wollte mich Kaya von ihrem Kauteil wegknurren.
Aber für mich würde sich das falsch anfühlen. Ich bin da emotional echt noch auf der Schiene, dass da was nicht stimmt, wenn der Hund meint, das zu müssen, zu dürfen und zu können.
Ich erwarte auch, dass ich ihr alles ohne Gegenwehr aus dem Maul pulen kann.
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Wir haben zwei Hunde und wir halten es wie Lucy_Lou. Sammy bekommt ja auch immer schon Medikamente, deswegen hat Leila an seinem Futter grundlegend nix zu suchen. Umgekehrt der Fairness halber auch nicht.
Fressen bekommen sie beide in der Küche, Kinder haben in der Zeit Sendepause, die Wohnung ist auch groß genug.
Hier wurde noch nie was weggenommen oder abgebrochen.
Und wenn dann mal Kinder da sind, wirst du nicht nur die Futtersituation managen müssen. Aber wenn man verantwortungsbewusst damit umgeht wächst man da rein.
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Ich bin da emotional echt noch auf der Schiene, dass da was nicht stimmt, wenn der Hund meint, das zu müssen, zu dürfen und zu können.
Ja, aber das lernt so ein Welpe/Junghund doch fix, wenn du dem völlig unvorhersehbar / grundlos immer wieder was tolles wegnimmst. Oder ihn weglockst, um ihm so whatever entziehen zu können. Die Zusammenhänge verknüpft der Hund ja und dass der da irgendwann wenig amused ist und das auch kundtut, finde ich nicht "böse" oder verwunderlich, sondern normale Kommunikation. Und wenn der Mensch dann reagiert mit: ok, dann gehe ich wieder auf Abstand in dem Moment... hat der Hund noch was gelernt...
Mit dem Hund scheint mir im beschriebenen Fall alles zu stimmen... Lernerfahrung halt
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