Anfängerfragen zu Körpersprache, Verhalten und Erziehung
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Hallo,
bisher hatten wir noch keinen Hund, aber ich lese schon seit Jahren viel und häufig ploppen dann doch noch mehr Fragezeichen auf. Darum fände ich es toll, wenn ihr euch die Zeit nehmen könntet und einem Anfänger ohne Vorkenntnissen was Körpersprache und Hundeverhalten angeht aus eurem Erfahrungsschatz etwas berichtet. Natürlich gibt es nicht die eine Methode, die bei jedem Hund funktioniert. Aber es gibt sicher eine Richtung, die ihr in der Erziehung einschlagt und die recht gut funktioniert und die ihr gerne empfehlt.
So jetzt kommen mal die Fragen, die mir aktuell im Kopf herum schwirren. Es kommen später sicher noch mehr:
Wie merke ich ob ein Hund fiddelt oder sich normal freut? Wo ist der Unterschied? Wie kann ich das erkennen? (Hintergrund ist ein Hund von Bekannten, er kommt von sich aus auf einen zu, wedelt wild und macht sogar dieses heftige Beschwichtigen, das Grinsen, das zeigt er aber nicht nur bei mir, also einer fast Fremden, sondern auch bei den Besitzern)
Ich kenne fast nur Hunde die sich auf den ersten Blick freuen von mir (also einer Fremden) gestreichelt zu werden. Wie merke ich da, dass der Hund eigentlich nur beschwichtigt und lieber meiden mag?
Hunde streicheln ist super, aber ich möchte das natürlich auch nur machen, wenn der Hund das wirklich mag.
Das Wort Impulskontrolle kommt sehr häufig vor. Auch beim Nachbarhund habe ich ein nervöses fiepen und bellen gehört, als er nicht zu den Enkeln durfte. Wie baut man das kleinschrittig auf? Wie reagiert man, wenn der Hund schon in der Leine hängt und jault? Verlässt man die Situation? Abbruch versuchen?
Wie merkt ihr dass ein Kommando aktuell sinnlos ist, weil der Hund gar nicht mehr reagieren kann? Erst nachdem ihr das Kommando versucht habt und der Hund konnte es ignorieren oder wie zeigt sich das?
Auch die Sache mit dem Abbruchkommando ist mir noch nicht so ganz klar. Der Hund soll sein jetziges Verhalten beenden und etwas anderes machen. Egal was. Wie bringt man das dem Hund bei? Ich kenne das Training mit dem Leckerlie und dem Nein sagen , oder so ein äh-äh, aber ist das dann ein Abbruch der für alles gedacht ist? Wie bricht man ein anhaltendes Bellen ab?
Das erste was ein Hund braucht ist eine Bindung und dazu klare Regeln. Also was er darf und was er nicht darf. Was er nicht darf muss er aber ja erst lernen, zum Beispiel durch das Abbruchkommando. Was macht man mit einem Hund , der ein Nein oder eine Korrektur ignoriert? Dieses körperlich werden, also Hund weg schieben, an der Leine ziehen, Schnauzgriff habe ich gelesen würde die Autorität des Besitzers untergraben. Ich kann zwar einen Raum einnehmen, den Hund also nicht an mir vorbei lassen z.B. und mit dem Knie blocken. Ist das schon körperlich werden? Wenn der Hund auf einem Platz nicht erwünscht ist. Am Halsband weg zerren scheint ja keine gute Lösung sein. Also einfach hin gehen und den Raum selber einnehmen? Wie setze ich etwas durch, wenn mein gesagtes ignoriert wird? Wenn ich zum Beispiel runter vom Sofa sage und der Hund weiter fröhlich darauf herum turnt und lieber mit Kissen wirft?
Bei den Kids muss ich dann nur anfangen zu zählen, aber das wird bei einem Hund nicht funktionieren 🤣
Ich habe einfach irgendwie noch Probleme damit wie ich einem Lebewesen erklären soll, was ich von ihm möchte und das auch ernst meine, wenn man zwei verschieden Sprachen spricht.
Einen Säugling nimmt man dann ja auch einfach hoch, wenn er nicht an etwas ran soll, wenn er das Nein nicht kennt oder aktuell nicht hören möchte.
Halte ich den Welpen dann auch einfach fest, wenn er wo hin möchte und er nicht darf?
Wie korrigieren die älteren Hunde?
Dann das Thema Sozialkontakte ist für mich noch irgendwie unklar. Welpe soll mit gleichaltrigen spielen und souveräne ältere Hunde kennen lernen. Aber am besten nicht an der Leine, damit keine Erwartungshaltung auf kommt?
Wo entsteht Erwartungshaltung und wie kann man das lenken, beeinflussen?
Ich weiß dass es keine perfekte Erziehung gibt, aber man möchte ja einen Begleiter, der gut in den eigenen Alltag passt. Das erste ist die richtige Rassewahl und der Rest dann Bindung und Erziehung.
Aber wenn man das ganze das erste Mal macht gibt es da schon ein paar Fallstricke, die erfahrenen Besitzern wahrscheinlich nicht mehr passieren und da würde ich gerne von eurer Erfahrung profitieren und eure kleinen Alltags Tricks kennen lernen
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Hi
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Hui viele Fragen, gute Fragen(!) zum Thema Erziehung & Kommunikation.
Ich finde es ja sehr löblich wenn man mit Sinn und Verstand an das Thema Hund rangeht, kann aber eins sagen: Zu verkopft sollte es nicht sein!
Es ist richtig und wichtig sich zu überlegen wie man etwas macht, bzw. in welche Richtung es gehen soll aber dann wird das alles viel zu theoretisch. Wie du schon richtig gesagt hast gibt es keinen 100 %igen Weg un zu viel nachdenken wenns um so etwas intuitives wie Erziehung geht lässt einen früher oder später verrückt werden. Quelle: Been there, done that....
Vieles passiert einfach so, nebenher. Intuitiv. Den Rahmen kann man sich vorher natürlich stecken aber das wichtigste passiert im Alltag nebenher.
Ich habe mir ein paar Sachen rausgesucht zu denen ich etwas sagen kann weil ich etwas darüber gelsen habe und/oder es selbst angewendet habe. Erlangtes Wissen oder Erfahrungswerte aufgrund von Fehlern die ich gemacht und nächstes Mal anders machen würde:
Hintergrund ist ein Hund von Bekannten, er kommt von sich aus auf einen zu, wedelt wild und macht sogar dieses heftige Beschwichtigen, das Grinsen, das zeigt er aber nicht nur bei mir, also einer fast Fremden, sondern auch bei den Besitzern)
Zum Grinsen schreibt A. Bublak:
Eine Verhaltensweise, die Hunde in der Regel nur gegenüber Menschen zeigen, ist das „Lächeln“
(Fox, 1970, 1975; Feddersen-Petersen, 2008; Zimen, 2010). Diese Verhaltensweise kann bei
Wölfen nicht beobachtet werden und wird von Hunden bei Begrüßungen und im entspannten
sozialen Kontext gegenüber Menschen gezeigt. Bei Großpudeln und einigen anderen Hunderassen
tritt dieser Gesichtsausdruck genetisch disponiert häufiger auf (Feddersen-Petersen, 2008)"Das Fiddeln macht meine Hündin auch. Bei ihr ist es generell ein hin- und hergerissen sein zwischen Unwohlsein ggü. Menschen und "ich muss da ber hin weil es von mir verlangt wird" (wirds nicht aber das Gefühl habe ich).
Wenn sie jemanden begrüßt und der streichelt sie so richtig durch dreht sie völlig auf. In diesem Moment ist sie extrem gestresst. Hecheln, Fellabwurf und was es nicht alles gibt. Logische Schlussfolgerung? Ich behalte sie bei mir bis sie runterkommt, die anwesenden müssen(!) sie ignorieren. Nicht anschauen, nicht ansprechen, Körper bleibt gerade und ist nicht zu ihr gerichtet. Kommt sie von alleine zum abchecken tut der Mensch nichts. Keine Kontaktaufnahme, gar nichts. Das hilft ungemein.
Sie hat gelernt das sie nicht zu anderen hin muss wenn es sie stresst oder sie es gruselig findet. Wenn sich alle dran halten funktioniert das wunderbar.
Halte ich den Welpen dann auch einfach fest, wenn er wo hin möchte und er nicht darf?
Wie korrigieren die älteren Hunde?
Die Leine ist ein wunderbares Mitteln um dem Hund zu zeigen das er das was er jetzt gerne machen würde nicht machen soll. Er soll auf seinem Platz bleiben und schlafen/ruhen was auch immer. Hausleine dran und ihm klar machen jetzt ist fertig. Das fällt natürlich weg wenn der Hund von sich aus auf seinem Platz bleibt oder keine anstalten macht permanent rumzuwuseln.
Hunde korrigieren Hunde und auch Welpen körpersprachlich. Die schränken sie in ihrem Raum ein. Ein Blick (in Kombination mit anderen körpersprachlichen Signalen) reicht oftmals aus und der Welpe weiß was zu tun ist.
Es ist toll zu sehen wie ältere, souveräne Hunde Welpen maßregeln aber diese Methoden sollten ihnen vorbehalten sein da wir Menschen (gibt selbstverständlich Ausnahmen) nicht so klar und deutlich und vor allem so fein kommunizieren können wie es Hunde tun. Wir haben eine ganz andere Körpersprache.
Dann das Thema Sozialkontakte ist für mich noch irgendwie unklar. Welpe soll mit gleichaltrigen spielen und souveräne ältere Hunde kennen lernen. Aber am besten nicht an der Leine, damit keine Erwartungshaltung auf kommt?
Wo entsteht Erwartungshaltung und wie kann man das lenken, beeinflussen?
Erwartungshaltung kann entstehen wenn der Hund ein Schema erkennt. Wenn du einen Welpen z.B. immer mit anderen Hunden spielen lässt (weil ja gut für Sozialisierung...) und dieser dann andere Hunde = Spaß&Spiel verknüpft. Irgendwann wird er größer und du lässt ihn nicht mehr mit jedem Hund spielen. Dann kann es sein das er zukünftig bei Hundesichtung an der Leine ausflippt.
Um so ein Schema zu durchbrechen hilft es schon wenn der Welpe eben nicht immer zum anderen darf sondern auch mal an der Leine ruhig vorbei muss oder ruhig neben dir sitzen muss während du mit dem anderen Besitzer sprichst und kein Kontakt stattfindet.
Übrigens findet Sozialisation nicht nur im Freilauf statt. Hunde kommunizieren schon von weitem miteinander.
In einer Hundegruppe in der alle angeleint sind findet Kommunikation statt, es braucht nicht zwangsläufig (nur) körperlichen Kontakt um einen gut sozialisierten Hund zu haben.
Und viel (leinenloser) Kontakt ist kein Garant dafür das der Hund später mal kein Problem mit Artgenossen/Menschen haben kann, da spielt noch wahnsinnig viel rein.
- Genetik
-(Auf)Zucht
-Epigenetik
-Gesundheit
uvm.
Du merkst es ist alles nicht so einfach und die Theorie zur Kommunikation & Körpersprache ist vielseitig.
Daher: Mach dir nicht allzu viele Gedanken, vieles kommt automatisch und Fehler werden mMn so oder so auftreten. Die Erfahrung kommt mit der Zeit und am Ende ist alles halb so wild
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Viele deiner Themen sind sehr individuell. Erziehung funktioniert von Hund zu Hund unterschiedlich. Bei dem einen funktioniert eher das und bei dem anderen eher das. Darum gibt es auch nicht DIE Lösung, die überall funktioniert. Je besser man einen Hund kennt, desto besser kann man einschätzen, was wirkt, was nicht wirkt etc.
Genauso sieht es auch beim Fiddeln aus. Die Körpersprache muss man immer im Ganzen sehen und im Zusammenhang. Wenn ich meinen Hund kenne, merke ich, was gespielt ist, Taktik oder echt. Beispiel: Mein Hund ist Bürohund. Sie hat ihre Ecke bei meinem Schreibtisch. Kommt jemand zu meinem Tisch rum (beispielsweise zum Pflanze gießen oder quatschen), geht meine Maus zu der Person und hüpft diese "freudig" an und schwanzelt da so rum. Man möchte meinen, sie freut sich. Juhu, Besuch! Aber nein, sie begrenzt. Sie will die Person "wegschieben". Das ist ihre Ecke und meine Ecke und Besuch bitte keinen. Ich könnte dir jetzt hier nicht erklären, woran du das an ihr siehst. Ich kenne sie einfach und weiß um ihre Taktik des Kontrollierens. Da das aber logischerweise MEIN Tisch ist, darf sie das nicht ausleben und wird sofort auf ihren Platz geschickt, falls sie damit anfängt. Ein sich freuender Hund hat einfach eine Körperhaltung, da wedelt quasi der ganze Körper. Der Fiddler hingegen hat Stress. Da kann man nach dem "Stressgesicht" schauen (Augen, Mundpartie, Haut im Gesicht).
Impulskontrolle kann man in den Alltag einbauen. Beispielsweise warten vor dem Futter. Warten wenn der Ball fliegt und erst auf Kommando nachlaufen. Entspanntes Losgehen beim Gassi. Einfach immer Ruhe und Geduld bei Dingen üben, die aufregend sind. Warten wenn man einen Keks wirft und freigeben nach 5 Sekunden. Warten wenn Besuch kommt, bis der Hund hinlaufen darf. Sowas. Und wenn man in einer Situation ist, die bereits versemmelt wurde (Hund klebt in der Leine und bellt), ja.. da hilft nur entspannt weggehen. Nicht wütend, nicht schreiend. Einfach gehen und das nächste mal Distanz einhalten.
Kommando sinnlos: Man übt ja Kommandos am besten schrittweise. Erst zuhause, dann vor der Tür, dann draußen. Dabei bekommt man ein Gefühl, wie weit man gehen kann. Bauchgefühl ist bei vielen Erziehungsthemen durchaus ein wichtiges Stichwort.
An der Leine hat mein Hund 2 Chancen. Wenn er dann beim Rufen noch trödelt oder was auch immer ignoriert, nutze ich die Leine und gehe einfach weiter oder angel den Hund. Klappt gleich? Super, Lob und Leckerli (je nachdem um was es geht). Klappt bei Runde 2? Leichteres Lob, kein Leckerli. Klappt nicht? Leine nehmen und gehen. Ich ziehe den Hund nie einfach kommentarlos weg, wenn er eigentlich die Erlaubnis zum Trödeln hat. Wir kommunizieren eigentlich alles miteinander.
Ich hab mir jetzt mal nur einige Themen rausgepickt. Man sollte nie zu theoretisch denken. Als ich das gelernt habe, lief es in vielen Dingen besser. Einfach Gefühl für den Hund entwickeln. Harmonisch miteinander leben. Jeder knüpft andere Bedingungen, was der Hund können soll oder darf. Nicht zu streng sein, im gemeinsamen Leben. Spaß haben. Wichtig ist, dass am Ende alle zusammen happy sind.
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Ich glaube das meiste kann man wirklich nur erleben und im Alltag aneinander wachsen. Aber so die gängigsten Sachen die man liest, wie Hund ignoriert mich und meine Ansagen, müssen ja irgendwo den Ursprung haben. Und den würde ich, wenn es dann so weit ist, ungerne verpassen 🙈
Gibt es gute Videos zur Körpersprache vom Hund? Ich habe zwar ein Buch zuhause aber ich glaube Videos würden mir da auch helfen.
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Ich glaube das meiste kann man wirklich nur erleben und im Alltag aneinander wachsen. Aber so die gängigsten Sachen die man liest, wie Hund ignoriert mich und meine Ansagen, müssen ja irgendwo den Ursprung haben. Und den würde ich, wenn es dann so weit ist, ungerne verpassen 🙈
Gibt es gute Videos zur Körpersprache vom Hund? Ich habe zwar ein Buch zuhause aber ich glaube Videos würden mir da auch helfen.
Kanäle die mir bei meinen Recherchen geholfen haben:
https://www.tiktok.com/@kat_the_dog_trainer?lang=de-DE
Hat viele Videos drin in denen sie die Körpersprache erklärt
https://www.tiktok.com/@fivebyfivek9?lang=de-DE
hier ebenfalls eine Trainerin die nen verhaltensoriginellen Hund hat und viel zum Thema Körpersprache macht und auch andere Videos aus dem Internet nimmt und erklärt was man sieht
Dog Training by KikopupDog training videos created by world renowned professional dog trainer Emily Larlham (AKA Kikopup) Topics vary from: basic to advanced dog training, puppy…www.youtube.comGrandioser Kanal auf Youtube über Traininsmethoden (sehrt zu empfehlen!)
Bücher von Ute Heberer und Dr. Dorit Urd Feddersen Petersen auf deren Studien sich immer sehr viele beziehen wenns um Verhalten, Körpersprache und Kommunikation geht.
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Viele deiner Themen sind sehr individuell. Erziehung funktioniert von Hund zu Hund unterschiedlich. Bei dem einen funktioniert eher das und bei dem anderen eher das. Darum gibt es auch nicht DIE Lösung, die überall funktioniert. Je besser man einen Hund kennt, desto besser kann man einschätzen, was wirkt, was nicht wirkt etc.
Das ist der Punkt.
Man kann im Vorfeld gar keine konkreten Tipps geben, weil es immer auf das individuelle Mensch- Hund- Gespann ankommt.
Welcher individuelle Hund trifft auf welchen Menschen. Danach muss man die Erziehung ausrichten, weshalb es auch keine "richtige Methode" oder Erziehung nach Schema F geben kann.
Was in Vorfeld sinnvoll ist, ist sich theoretisches Wissen bezüglich Hundeverhalten in Allgemeinen, Lernverhalten von Hunden, Körpersprache draufschaffen, damit man sich leichter tut, seinen Hund zu verstehen und dann individuell handeln kann.
Dazu wäre ein bisschen Umgang mit Hunden von Freunden/ Bekannten auch hilfreich.
Alles andere kommt in der Praxis, am besten mit Unterstützung eines Trainers, der erklären kann, warum genau dieser Hund in Kombination mit seinem Halter so drauf ist und reagiert, wie er reagiert.
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Das erste was ein Hund braucht ist eine Bindung und dazu klare Regeln. Also was er darf und was er nicht darf. Was er nicht darf muss er aber ja erst lernen, zum Beispiel durch das Abbruchkommando. Was macht man mit einem Hund , der ein Nein oder eine Korrektur ignoriert?
Ich finde, du gehst schon viel zu stark vom negativen Fall aus.
Der Hund lernt, was er darf. Beispiel: Er darf an seinem Spielzeug kauen. Hund fängt an am Stuhlbein zu kauen: man nimmt ihn aus der direkten Umgebung des Stuhlbeins weg und gibt ihm sein Spielzeug. Dazu braucht's keinen Abbruch oder sowas.
Und dieses doofe Leckerchen hinwerfen und verbieten (was scheinbar ein Zeichen von Impulskontrolle oder Abbruch darstellen soll) hab ich nie mit meinen Hunden gemacht.
Wenn ein Abbruch notwendig war, dann kam der authentisch aus dem Bauch. So schwach wie möglich und so stark wie nötig. Das hab ich nie geübt. Das haben aber alle meine Hunde kapiert. Wenn das sitzt, kann man das im Laufe des Hundelebens auch immer weiter verfeinern. Wo Anfangs ein mittellautes "Hey!" erforderlich war, reichte später ein dezentes Räuspern. Aber sowas lernt man nicht aus dem Internet, für sowas braucht's das Gegenüber, den Welpen und seine Aktionen und etwas Bauchgefühl (aber das scheint mir leider immer mehr aus der Mode zu kommen).
Ich wünsch dir einfach mal ne gescheite Portion Selbstvertrauen.
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Der Hund lernt, was er darf. Beispiel: Er darf an seinem Spielzeug kauen. Hund fängt an am Stuhlbein zu kauen: man nimmt ihn aus der direkten Umgebung des Stuhlbeins weg und gibt ihm sein Spielzeug. Dazu braucht's keinen Abbruch oder sowas.
Ich glaube dieser Satz bringt mir wirklich viel. Ein alternativverhalten an bieten ist sicher oft eine gute Lösung.
Den Themen hier zufolge fehlt wirklich vielen Menschen da irgendwie das Bauchgefühl und sie können nicht für den Hund klar kommunizieren was sie möchten und was nicht. Solange ich noch keinen eigenen Hund habe kann ich nicht wissen ob bei mir diese tierische Intuition vorhanden ist. Bisher sammle ich Literatur im Unverstand und gehe wahrscheinlich viel zu verkopft an die Sache ran 🙈 aber es ist eben schon eine Verantwortung, gegenüber dem Lebewesen und auch der Umwelt. Vorallem wenn die meisten der Meinung sind dass Hunde nur Zeit und Geld fressen und man doch lieber seine Freiheit behalten solle. Wenn dann etwas nicht so gut läuft hört man direkt: habe ich dir doch gesagt.
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Carenca und DarFay ich wollte einfach mal an dieser Stelle völlig OT sagen dass es super ist mit so ausführlichen Texten zu antworten - danke!
Und dann wollte ich als Empfehlung (weil ich bin zu faul um so viel zu schreiben ) noch die Website INHALTSVERZEICHNIS – Sprich Hund! hier lassen. Sehr viele Basics einfach und einfühlsam erklärt, kann ich nur empfehlen.
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huhu schön, dass du dich vorher informierst!
Vorweg: ich kann den anderen nur zustimmen und viel funktioniert einfach nach Bauchgefühl, sobald der Hund da ist. Ich habe mir auch super viele Videos angeschaut bevor Luna bei mir eingezogen ist, nur um dann festzustellen, dass die Praxis nochmal ganz anders ist als die Theorie.
Aber sich vorher schon mal mit den Basics der Körpersprache auseinanderzusetzen finde ich super cool und nur von Vorteil! Dazu kann ich die Seite https://sprichhund.de wärmstens empfehlen. Dort gibt es das 1x1 der Körpersprache, da kann man sich einfach mal durchklicken.
Und was vielleicht auch noch gut zu wissen ist, ist wie Hunde überhaupt lernen. Da gibt es 4 Quadranten:
- positive Verstärkung = etwas Angenehmes wird hinzugefügt
- negative Verstärkung = etwas Unangenehmes wird weggenommen
- positive Strafe = etwas Unangenehmes wird hinzugefügt
- negative Strafe = etwas Angenehmes wird weggenommen
vgl. dazu: https://www.easy-dogs.net/trainingsmethoden/
Positive Verstärkung besagt ganz einfach, dass der Hund ein erwünschtes Verhalten zeigt und dafür eine Belohnung bekommt (Keks, Spiel etc.), bei der negativen Verstärkung ist der Hund einem unangenehmen Reiz ausgesetzt, z. B. ein Fremdhund ist zu nah und der Hund fühlt sich unwohl und die Belohnung wäre dann sozusagen, dass der unangenehme Reiz entfernt wird, also im Beispiel hier der Fremdhund geht weg.
Positive Strafe bedeutet, dass der Hund ein unerwünschtes Verhalten zeigt und dafür eine Strafe bekommt (z. B. Hund hängt bellend in der Leine und bekommt einen Leinenruck) und negative Strafe bedeutet, dass der Hund ein unerwünschtes Verhalten zeigt und als Strafe wird bspw. die Aufmerksamkeit durch die Bezugsperson entzogen.
Ein Lerneffekt tritt, sofern richtig angewendet, bei der Anwendung jeder dieser Quadranten auf. Allerdings hat das Arbeiten über Strafen auch Nebenwirkungen, vor allem wenn man mit dem Timing nicht genau ist.
Ich persönlich arbeite eigentlich hauptsächlich über die positive Verstärkung. Es gibt mittlerweile auch einige wissenschaftliche Studien, die belegen, dass das der effektivste Weg ist. Nicht nur in Bezug auf Hunde. Über positive Verstärkung kann man selbst Zootiere trainieren, die nicht mal darauf ausgelegt sind mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.
Körperliche Korrekturen oder auch Leinenrucken sind keine Methoden, die ich anwenden würde. Wir können niemals so körpersprachlich fein kommunizieren, wie Hunde das untereinander tun und auch mit dem Timing sind wir Menschen einfach oft nicht schnell genug (eine Konsequenz, egal ob positiv oder negativ, sollte immer 1 - 3 Sek. nach einem Verhalten folgen, damit der Hund noch eine Verknüpfung herstellen kann). Und so kann es dann auch schnell zu Fehlverknüpfungen kommen.
Also wenn du zB zu spät strafst und der Hund ist mit seinem Kopf in dem Moment schon woanders, dann kann es sein, dass er das, was er in dem Moment anschaut, mit der Strafe verbindet und nicht mehr das von ihm gezeigte Verhalten.
Um das ganze mal abzukürzen - bei Nachfragen schreibe ich auch gerne noch ausführlicher :) - Hunde sind Opportunisten und machen das, was sich für sie lohnt. Deshalb ist Training in der Theorie eigentlich auch gar nicht so schwer.
Man muss sich immer fragen: Was soll mein Hund konkret tun?
Es reicht nicht zu sagen "Mein Hund soll XY" nicht tun" , sondern der Hund bracht eine Anleitung, was er stattdessen tun soll. Das ganze kann man schön kleinschrittig aufbauen.
Und was ich im Hundetraining immer schade finde, ist dass der Fokus so sehr auf "das soll er nicht tun" gelegt wird. Bitte nicht als Kritik auffassen - aber das merkt man ja auch schon in deinem Eingangspost und war bei mir nicht anders!
Aber ich finde mittlerweile es macht sooo viel mehr Spaß sich auf das "das macht er gut" zu fokussieren und das zu verstärken, als umgekehrt. Das kann man zB mit einem Markersignal machen.
Meine Hunde kennen keinen Abbruch im klassischen Sinne und ich hab das auch noch nie vermisst. Ich habe ein "schau" als Umorientierungssignal aufgebaut, das bis in die höchste Erregungslage trainiert wurde (Also genauso wie man es bei einem Abbruch auch tun würde) und wenn der Hund sich dann zu mir umorientiert frage ich ein Alternativverhalten ab. Meistens ein "touch", weil dann ist der Hund wieder bei mir.
Ich finde ein Abbruch ist irgendwie immer so ein bisschen, wie Topfschlagen spielen. Man bekommt zwar gesagt, wo man falsch ist, aber eine genaue Richtungsanweisung gibt es auch nicht. Das kann ja auf Dauer nur zu Frust führen.
Ah und zum Thema ein Signal abfragen, obwohl man nicht weiß, ob der Hund es gerade ausführen kann - auch da kann das Umorientierungssignal eine super Hilfe sein. Dann merkst du - der Hund orientiert sich um, dann kann man auch ein Signal abfragen, oder der Hund orientiert sich nicht um, d.h. er ist gerade gar nicht ansprechbar und man klemmt sich das Signal lieber, um es nicht kaputt zu machen.
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