"Welche Rolle spielt die Beziehung in der Erziehung?"
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Was hinter dem Begriff Partnerschaft steckt, ist abseits der Definition bei jedem sicherlich ein bisschen anders. Es gibt Themen zwischen meinem Mann und mir, da habe ich die Entscheidungshoheit und umgekehrt. Diskussionen muss es bei den Themen auch nicht zwingend geben, weil wir gegenseitig wissen, dass der andere darin mehr Kompetenz hat.
Ich für meinen Teil fühle mich am ehesten als Großmutter meines Hundes (mit gerade mal an die 30 Jahre *Hust*)
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WENN dann ist es eine Eltern-Kind beziehung die man zu seinem Hund hat. Denn, auch wenn das scheinbar aus der Mode geraten ist, Eltern sind auch bei ihren Kindern "weisungsbefugt" und Kinder erkennen das, wie Hunde, auch gut an. Sich an Regeln halten zu müssen, auch wenn sie für andere nicht gelten, ist ja nichts ausschließlich Negatives.
Puh, so viel auf einmal
Zunächst einmal: Die Mensch-Hund-Beziehung vergleiche ich auch in etwa mit einer Eltern-Kind-Beziehung: Ich bin die Erwachsene, die Erfahrene, die, die weiß wie die Welt läuft, und die weiß wie man am Besten durchkommt. Da ich den Hund zu mir geholt habe, habe ich damit automatisch auch Verantwortung übernommen für dieses Lebewesen.
Ich habe aber auch die Verantwortung dafür, mein Kind "wachsen" zu lassen, es Kompetenzen erwerben zu lassen, die Fähigkeit, eigene Entscheidungen treffen zu können - und dazu bin ich ihm eben auch Freund, aber in manchen Situationen auch Partner.
Ich begebe mich "auf Augenhöhe".
Faktisch habe ich die Weisungsbefugnis, aber nur solange diese Weisungen nicht zum Schaden des Kindes sind, oder gar gegen dessen Rechte verstoßen.
Der Erziehungsauftrag beinhaltet eben auch, sich als Erziehungsbeauftragter zu fragen, was zielführend ist.
Genau so sehe ich auch meine Verantwortung meinen Hunden gegenüber; Sie sind denkende und fühlende Lebewesen, die meiner Familie zugehörig sind.
Dieses Denken und Fühlen zu berücksichtigen und auch zu nutzen in unserem Zusammenleben als familiäre Gemeinschaft, ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
Dazu gibt es Regeln. Regeln sind etwas sehr Nützliches, und für das Leben in einer Gemeinschaft unerlässlich - zumindest, wenn es für alle erquicklich sein soll.
Regeln verhindern Grenzüberschreitungen, je besser Regeln etabliert sind, umso weniger müssen Grenzen "gesetzt" werden, weil sie überschritten werden (oder das Überschreiten droht).
Nur wer die Sinnhaftigkeit von Regeln versteht, kann diese auch konstruktiv hinterfragen.
Auch das ist ein Erziehungsauftrag.
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Und ich bin mir sehr sicher, mein Hund würde eine gleichberechtigte Partnerschaft sofort zu seinem Gunsten drehen, und ab da würden seine Regeln gelten. Denn Demokratie kann er nicht.
Partnerschaft zeichnet doch aus, dass gemeinsame Regeln gelten, und nicht die eines Einzelnen.
Dass Hunde "Gruppenentscheidungen" können, ist nun wohl zur Genüge belegt - denn das ist eines der Kennzeichen sozialen Miteinanders.
Eine Partnerschaft mit dem Hund geht doch gar nicht, denn dafür fehlt es doch schon an den Grundlagen. Der Hund ist keine Person aus eigenständigem Recht.
Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum eine Dominanzbeziehung immer so negativ gesehen und bewertet wird.
Wenn man es realistisch betrachtet, dominieren wir den Hund in fast jeder Hinsicht, weil wir über sein komplettes Leben bestimmen. Wann er frisst, was er frisst und wieviel. Ob und wann er das Haus verlässt, wo er hingeht und wie lange. Darf er sich frei bewegen oder ist er mittels einer Leine an uns gekettet? Wir bestimmen seinen Umgang mit Artgenossen und ob er überhaupt welchen haben darf.
Wenn wir mit einem Partner so umgehen würden, wäre das eine in meinen Augen sehr seltsame Partnerschaft.
Dazu kommt noch, dass wir das Verhalten des Hundes formen und lenken.
Ich finde das auch nicht schlimm und gehe auch nicht davon aus, dass der Hund darunter grundsätzlich leidet. So sieht nun mal ein Hundeleben aus.
Und je bewusster ich mir bin, in welch hohem Maß ich meinen Hund dominiere und wie viel in seinem Leben durch mich fremdbestimmt ist, desto eher werde ich mich doch bemühen, ihm Freiräume zu öffnen, dort wo es möglich ist.
Ich jedenfalls habe kein Problem damit, klar zu benennen, dass ich unserer Beziehung der massiv dominante Part bin. Aber für mich ist Dominanz auch nicht gleichgesetzt mit Willkür- und Gewaltherrschaft. Zur dominanten Rolle in einer Beziehung gehört auch ganz viel Verantwortung, Sorge tragen für die Bedürfnisse des Untergebenen und das Aufstellen und Überwachen der Regeln. Wenn man seine Rolle ernst nimmt, bedeutet das doch auch, dass man viel mehr Stress hat und mehr leisten muss als der untergebene Part der Beziehung. Der kann sich zurücklehnen, sich führen lassen, hat keinen Stress und keine Verantwortung.
Ich jedenfalls habe nicht das Gefühl, dass Kaya darunter leidet, dass sie sich mir "unterordnen" muss. Ich denke eher, dass das in hohem Maße der hündischen Natur entspricht und den Hund gelassen und ausgeglichen macht, wenn er weiss, wo er steht und sicher und fair geführt wird.
Es gelten für mich und meinen Hund auch nicht die selben Regeln. Wie soll das gehen und welchen Sinn sollte das haben?
Vielleicht fehlt mir dafür aber auch nur die Phantasie.
Dass ich meinen Hund sehr lieb habe, hat für mich auch gar nichts mit der Frage zu tun, ob ich ihn dominiere. Ich kann den Hund lieb haben und trotzdem sein Leben und situativ sein Verhalten dominieren.
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Keiner streitet hier ab, dass es Regeln geben soll, im Gegenteil. Nur stellen die weder meine Kinder, noch meine Hunde auf. Mit Kindern kann man ab einem bestimmten Alter drüber diskutieren, warum Regeln sein müssen und wie diese ausgestaltet sein sollen. Mit Kleinkindern und Hunden nicht. Wobei ich auch den Vergleich von Hunden und Kindern nicht mag. Die Beziehung zu meinen Kindern ist nochmal was anderes, als die Beziehung zu meinen Hunden.
, je besser Regeln etabliert sind, umso weniger müssen Grenzen "gesetzt" werden
Wie etablierst du denn beim Hund Regeln, ohne Grenzen zu setzen?
Ich setze Grenzen um Regeln einzuführen, wie soll der Hund das denn sonst verstehen? Ein wildes Spiel beim Welpen ist so lange ok, bis ich sagen, bis hier hin und nicht weiter. Damit habe ich eine Grenzen gesetzt. Tue ich dies konsequent, wird der Hund z.B. die Regel, ich darf im Spiel nicht beissen verinnerlichen und lernen.
dazu bin ich ihm eben auch Freund, aber in manchen Situationen auch Partner.
Über Freund kann man streiten, aber bei Partner zu einem Kind oder Hund sträuben sich mir die Nackenhaare.
Lebewesen brauchen Strukturen und Hierarchien. Das mag dem einen oder anderen nicht schmecken, dennoch ist es so und auch beim Menschen gesellschaftlich akzeptiert. Keiner wird über sowas in einer Firma, oder in der Politik streiten. Da ist es völlig normal. Da redet man klar nicht von Dominanz, sondern von Autorität, aber im Grunde isses das Gleiche.
Warum ist es also so schwierig in der Hundehaltung und teilweise verpönt, dass man genau das macht? Man gibt Strukturen und Rahmen vor in denen sich in dem Fall der Hund bewegen kann.
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Also das ist schon arg vermenschlicht. Ich bin weder Partner noch Freund für meinen Hund. Ich bin diejenige, die ihn füttert und sagt was er tun und lassen soll. Natürlich berücksichtige ich seine Bedürfnisse dabei.
Das kannst du gerne so handhaben wie du es möchtest; Wenn du dich entscheidest, deinem Hund weder Partner noch Freund zu sein, ist das ganz alleine deine Entscheidung.
Meine Entscheidung als "Vermenschlichung" bezeichnen, ohne dafür Gegenargumente zu bringen für die, die ich als Argumente angebracht habe ... ist eine etwas seltsame Argumentation.
Ein Totschlagargument, um es genau zu nehmen; "Du vermenschlichst" ist eine Argumentation, die keinen wirklichen Austausch mehr ermöglicht.
Das ist meiner Meinung nach Augenwischerei. Es ist egal wie man es nennt, im Grunde bleibt es das Gleiche.
Kooperation und Dominanz sind das Gleiche?
Betreibst du da nicht Augenwischerei?
Ich finde "vermenschlichen" auch immer ein komisches Stichwort, als wäre man als Mensch was unglaublich einzigartiges, samt seiner Gefühle. Wir neigen als Menschen dazu die Komplexität unserer Gefühle und Handlungsimpluse heillos zu überschätzen. Auch Hunde haben ein Gefühlsspektrum, da irgendwelche Unterteilungen zu machen ist recht willkürlich, vor allem wenn ich jetzt darauf basierend unser Verhältnis beurteilen will. Ich habe keine Ahnung wie ein Hund fühlt, ich habe aber auch keine Ahnung wie ein anderer Mensch fühlt, ich kenne immer nur meine eigene Sinnes- und Gefühlserfahrung, und schließe von der auf jegliche andere Lebewesen.
Beziehungen sind ja auch nicht so eindimensional. Ich kann in Beziehungen viele Rollen einnehmen, und es gibt auch ganz viele Arten von Augenhöhe und Gleichberechtigung. Ich kann meinem Kind Mutter und Freundin sein, und ich kann auch als Chefin Chefin und Freundin sein. Das bringt alles seine Komplikationen, aber nur weil ich Freundschaftsebenen in solchen Konstellationen ausschließe sollte ich nicht davon ausgehen. dass meine Beziehung dadurch automatisch einfacher oder unkomplexer wird. Mein Hund ist mir in vielen Situationen auch Freund, und in anderen Situationen muss ich ein Machtwort sprechen. Was ich für ihn bin weiß nur er, aber ich habe in meinem Alltag auch viele zwischenmenschliche Konstellationen in denen die Umstände an der Enge der Beziehung Schuld sind, es gegenseitige Abhängigkeiten gibt, und trotzdem ist da die volle Bandbreite an möglichen Beziehungskonstellationen drunter.
Daraus jetzt zu schließen wie ein Hund in welcher Situation agiert, halte ich aber für eine gewagte These. Im besten Fall habe ich meinen Hund davon überzeugt, dass ein Handeln in meinem Interesse seine beste Handlungsoption ist, was ich durch positive oder negative Einwirkung erreichen kann. Es wird aber immer noch Situationen geben, in dem ein Hund eine Handlungsoption als für ihn beste wählt, die nicht in meinem Intreresse liegt. Je nachdem in wievielen Situationen ich ihn wie gut überzeugt habe, wird das häufiger oder seltener vorkommen. Eine Stellschraube liegt in der Beziehung ja, je eindrücklicher die ist, positiv oder negativ, desto überzeugender bin ich. Die andere ist jedoch ist das Grundinteresse des Hundes, da habe ich schon weniger Einfluss drauf.
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Wenn man es realistisch betrachtet, dominieren wir den Hund in fast jeder Hinsicht, weil wir über sein komplettes Leben bestimmen. Wann er frisst, was er frisst und wieviel. Ob und wann er das Haus verlässt, wo er hingeht und wie lange. Darf er sich frei bewegen oder ist er mittels einer Leine an uns gekettet? Wir bestimmen seinen Umgang mit Artgenossen und ob er überhaupt welchen haben darf.
Das ist doch keine Dominanz!
Oder fühlst du dich unterworfen, wenn du dich am Urlaubsort an die Öffnungszeiten des Restaurants halten musst?
Wie etablierst du denn beim Hund Regeln, ohne Grenzen zu setzen?
Durch Lernen?
Du lässt ein Kind doch auch nicht vor ein Auto rennen, damit es die Regeln im Straßenverkehr lernt.
Warum ist es also so schwierig in der Hundehaltung und teilweise verpönt, dass man genau das macht? Man gibt Strukturen und Rahmen vor in denen sich in dem Fall der Hund bewegen kann.
Weil ich diese Strukturen und Rahmen auch erarbeiten kann, ohne zu dominieren. Indem ich z. B. auf Kooperation setze.
aber bei Partner zu einem Kind oder Hund sträuben sich mir die Nackenhaare.
Mich auf Augenhöhe mit Kindern zu bewegen, ihnen zuzuhören, sie Ernst zu nehmen, ihnen ein Mitspracherecht einzuräumen ... liegt mir möglicherweise "im Blut".
Da bin ich möglicherweise durch meinen früheren Beruf - Kindertanz an Grundschulen - "verdorben".
Ohne diese Fähigkeit hätte ich sie nicht so erreicht, und auch keine Kooperation bewirkt, aber eben auch keinen Raum gehabt für die Kreativität ... und die Begeisterung.
Natürlich gab es auch Momente - so wie bei meinen Hunden auch - in denen ich "Kraft meiner Autorität" die Richtung vorgab.
Dominanz - also Mitarbeit durch Unterwerfung - war nie das Mittel meiner Wahl.
Es gelten für mich und meinen Hund auch nicht die selben Regeln. Wie soll das gehen und welchen Sinn sollte das haben?
Ich will von meinen Hunden nicht gebissen werden, also beiße ich auch meine Hunde nicht.
Nein, Scherz beiseite.
Ein - für mich, meinen Umgang - ganz klassisches Beispiel: Ich will von meinen Hunden nicht durch die Gegend gezerrt werden, wenn sie an der Leine sind, also zerre auch ich meine Hunde nicht durch die Gegend, wenn ich sie angeleint habe.
Für mich gilt also die gleiche Regel wie für meine Hunde.
Oder auch: Ich will nicht, dass sie andere Hunde "anbölken" - also bölke auch ich andere Hunde nicht an.
Wir gehen lieber gemeinsam aus dem Weg, um eine unerquickliche Konfrontation zu vermeiden.
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Deine Beispiele sind verständlich und m.E. auch sinnvoll. Ich zerre auch nicht ohne deutliche Vorwarnung an der Leine, was im Resultat bedeutet, überhaupt nicht, weil sie gelernt hat, dass man bei einem weiter weitergeht, selbst wenn man eigentlich noch schnüffeln wollte. Das finde ich fair. Gelernt hat sie es aber über einen Ruck, als man bei weiter als Junghund halt noch nicht weiterging. Also doch wieder Dominanz.
Den Anspruch, ausschließlich auf freiwillige Kooperation zu setzen, habe ich nicht. Es ist natürlich besser, wenn es so funktioniert, aber wenn nicht, ist es für mich persönlich auch nicht des Teufels über Zwang zu gehen. Manche Sachen müssen halt.
Den Hund zu beissen, kam mir jetzt noch nicht in den Sinn. Ich bin ja auch kein Hund. Aber bei Kaya würde ich davon ausgehen, dass sie dann auch nicht zurückbeisst. Für ein bisschen bekloppt würde sie mich aber schon halten.
Ansonsten gibt es aber doch deutliche Unterschiede bei den Menschen- und Hunderegeln: z.B. Ich darf ihr in ihren Augen leckere Dinge aus dem Fang nehmen, sie mir aber nicht die Stulle aus der Hand klauen.
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Das ist doch keine Dominanz!
Oder fühlst du dich unterworfen, wenn du dich am Urlaubsort an die Öffnungszeiten des Restaurants halten musst?
Natürlich ist es das. Ich akzeptiere die Regeln des anderen...unterwerfen bedeutet doch nicht, dass ich mich deswegen auf den Boden haue.
Durch Lernen?
Du lässt ein Kind doch auch nicht vor ein Auto rennen, damit es die Regeln im Straßenverkehr lernt.Ach komm schon. Natürlich blocke ich das Kind schon am Boardstein und setze damit eine Grenze. Ich kann keinem 2jährigen erklären, was passiert, wenn er auf die Straße rennt. Das kann der noch gar nicht erfassen. Also blocke ich das Kind, halte es fest, schränke es ein.
Weil ich diese Strukturen und Rahmen auch erarbeiten kann, ohne zu dominieren. Indem ich z. B. auf Kooperation setze.
Jaja, es gibt auch Eltern, die sagen sie erziehen ihre Kinder nicht. Die machen das im Grunde trotzdem, nennen es nur anders.
Dominanz - also Mitarbeit durch Unterwerfung
Das ist also dein Problem.
Oder auch: Ich will nicht, dass sie andere Hunde "anbölken" - also bölke auch ich andere Hunde nicht an.
Wir gehen lieber gemeinsam aus dem Weg, um eine unerquickliche Konfrontation zu vermeiden.
Das klingt alles so schön einfach und so fern jeglicher Realität.
Mich auf Augenhöhe mit Kindern zu bewegen, ihnen zuzuhören, sie Ernst zu nehmen, ihnen ein Mitspracherecht einzuräumen ... liegt mir möglicherweise "im Blut".
Oh schön, du hast mit Kindern getanzt....in der Grundschule. Das kannst du gar nicht mit einem Kleinkind vergleichen. Kindern, vor allem zu kleinen zu viel Verantwortung zu übertragen überfordert diese. Dafür sind wir Eltern da. Das bedeutet weder, dass man den Kindern weh tut, sie schlecht behandelt oder sonst irgendwas. Wir Eltern entscheiden uns auch aktiv dafür unsere Bedürfnisse hinter die des Kindes zu stelllen, bis sie ein gewisses Alter und Verständnis haben. Dennoch setzt man Grenzen, ganz bewusst und aktiv und gibt den Rahmen vor. Bei Hund ist das bis zu einem gewissen Grad ähnlich.
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Den Anspruch, ausschließlich auf freiwillige Kooperation zu setzen, habe ich nicht.
Ich auch nicht.
Kooperation ist bei mir aber ein sehr großer Baustein, auch im Umgang miteinander.
Ich darf ihr in ihren Augen leckere Dinge aus dem Fang nehmen, sie mir aber nicht die Stulle aus der Hand klauen.
Du "klaust" ihr das nicht.
Sie soll es dir geben, wenn du das willst.
So wie du ihr Leckerchen aus der Hand gibst, weil du das willst.
Tatsächlich ist es bei mir zu Hause üblich, dass meine Hunde lernen: Niemand nimmt ihnen ihr Futter weg.
Ich sehe da keinen Sinn drin, um das Futter einen Kampf zu machen.
Mir draußen etwas zu geben, was sie aufgenommen haben, ist ein völlig anderer Aspekt.
Jaja, es gibt auch Eltern, die sagen sie erziehen ihre Kinder nicht. Die machen das im Grunde trotzdem, nennen es nur anders.
Natürlich erziehe ich - aber Erziehung ist doch nicht gleich Dominanz?
Das klingt alles so schön einfach und so fern jeglicher Realität.
Fern deiner Realität - bei mir ist das meine Realität wie ich sie lebe und erlebe.
Kindern, vor allem zu kleinen zu viel Verantwortung zu übertragen überfordert diese.
Wer sagt denn das ich das tue?
Mein Sohn war auch mal Kleinkind - und den habe ich nicht geblockt an der Bordsteinkante, da bin ich langsamer geworden, habe ihn darauf aufmerksam gemacht, ihm auch da schon mit Worten erklärt, dass da Autos fahren ... und habe das nicht direkt an einer Hauptverkehrsstraße eingeübt.
Ich habe den Rahmen ausgesucht, in dem mein Kind sich gefahrlos bewegen konnte.
Das war meine Aufgabe als Mutter.
Ich glaube nicht, dass mein Sohn sich da irgendwie "unterworfen" fühlte... die Phase kam glaube ich erst später... so mit 14-15, wenn ich mich recht entsinne
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Durch Lernen?
Du lässt ein Kind doch auch nicht vor ein Auto rennen, damit es die Regeln im Straßenverkehr lernt.Das wird mitunter aber schon als Schützende Gewalt bezeichnet.
Und das man darauf kein Echo zurück bekommt, hat für mich schon etwas mit einer Autoritären Beziehung zu tun. Nicht mit einer Kooperativen.
Genauso wie ich mein Kind an Bordsteinen mitunter festhalte, weil er auf Grund Schwerbehinderung keine Gefahreneinschätzung besitzt. Packe ich auch meine Hund mitunter Unsanft an der Schnauze oder am Kragen, wenn die irgendwas vom Boden Fressen will.
Und ich glaube nicht, das dann ein Lernen durch Kooperation Stattfindet. Sondern zuerst mal ein Lernen, durch Vermeidung. Später dann auch gerne durch Kooperation, da es sich auch Lohnt, schon auf ein "Na" zu hören bei mir.
Mein Kind dagegen wird irgendwann durch Logik verstehen, warum es wichtig ist sich an Regeln im Straßenverkehr zu halten.
Menschen mit Schwerbehinderung, die auch als Erwachsene nicht in der Lage sind, über Logik zu Kompensieren, brauchen als Erwachsene dann manchmal Menschen als Betreuer, die größer und Stärker sind, wie sie. Damit der Pfleger Notfalls Schützende Gewalt anwenden kann.
Und auch im Bezug auf Hunde, gibt es Charaktere, ganz gut bei Menschen aufgehoben sind, die sich Notfalls auch Körperlich schaffen durchzusetzen, wenn der Hund zusätzlich mit Maulkorb gesichert ist.
Auf Kooperation zu setzen, Funktioniert nur für Bestimmte Typen.
Auch die Typen für die das nicht Funktioniert, sollten die Chance auf die Teilnahme am Leben haben. Nur der Umgang muss in manchen Situationen dann eben anders sein.
Autoritärer, Klarer.
Und hat man ein Individuum vor sich, das auf Schützende Gewalt angewiesen ist um Gefahrlos durchs Leben zu kommen, dann braucht es auch einen Funken Dominanz beim Verantwortlichen für denjenigen. -
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