Verlust des geliebten Hundes - was dann?

  • Ich habe zwei Jahre gewartet bevor ich mir Skyler geholt habe. Meine letzte Hündin war die letzten 2 Lebensjahre sehr krank und ich dachte ich wollte mich von dieser Last ein wenig erholen und die Freiheit genießen, zu reisen wie ich möchte. Reisen war dann sowieso schlecht wegen COVID und irgendwie habe ich überall nur noch Hunde gesehen. Ich habe mit ganz vielen Hundehaltern gesprochen, im Wald sind mir Hunde nachgelaufen und meine Tochter meinte immer nur „Mama nimm wieder einen Hund! Wir waren alle glücklicher mit Hund!” Ich denke so lange würde ich nie mehr warten. Ein paar Monate vielleicht aber in mein Leben gehört ein Hund!

  • Dein Verlust tut mir sehr leid :yawning_face:


    Meine erste Bernerhündin habe ich von einem auf den anderen Tag verloren, das tat so weh, das wollte ich mir nie wieder antun. Ich habe bei der Versicherung angerufen und gesagt dass wir keinen Hund mehr haben und auch keinen mehr bekommen werden.

    Aber wie der Zufall es will, stand zwei Wochen später eine Anzeige in der Zeitung, im Nachbarort waren Bernerwelpen geboren. Gehen wir gucken? Ja, haben wir und so kam Dana zu uns.

    Man hat wieder eine Aufgabe und ist abgelenkt.

    Jeder Hund behält seinen Platz im Herzen, mittlerweile ist Abby die vierte Bernerhündin an meiner Seite.

  • Hey, ich wollte mich hier mal wieder melden.
    Es sind nun fast 5 Monate seit Rubys Tod vergangen. Und mittlerweile kann ich jeden verstehen, der sich wirklich sofort einen neuen Hund holt. Für mich ist es seit etwa drei Wochen glasklar. Meine ständige Traurigkeit ist nicht nur der Trauer an sich geschuldet. Ich brauche wirklich einen Hund in meinem Leben, ich bin ein Hundemensch. Ich vermisse alles daran einen Hund zu haben. Wenn ich spazieren gehe und die ganzen Menschen sehe, die mit ihren Hunden Gassi gehen, bin ich so unfassbar neidisch. Ich will das auch wieder haben. Egal wohin ich gehe oder fahre, ich sehe die ganzen Hundehalter und möchte das auch wieder haben. Einen Grund rauszugehen, einen Sinn. Das hab ich irgendwie nicht. Für mich mach ich das nicht. Ich mach das aus Zwang, weil ich sonst kaputt gehe in der Bude. Mein Körper ist es nicht gewohnt 24/7 zuhause zu hocken, auch wenn er sehr gut rumhocken kann. Aber das hab ich auch gemerkt, wie depressiv ich wurde, wenn ich mich dem hingebe, tagelang nur Serien gucke oder zocke. Tut mir auch nicht gut. Aber ja, die Verantwortung, die Routinen, die Liebe, all das fehlt mir so sehr. Kann mich da jemand verstehen?

  • Mein vorheriger Rüde wurde im Februar 2022 eingeschläfert. Er war schwer herzkrank und galt fast das gesamte letzte Lebensjahr als austherapiert. Theoretisch hätte da jeder Tag der Tag X sein können. Es war sehr schwer zu ertragen, wenn der einst so flotte Hund langsam und stetig abbaut und man nichts dagegen tun kan. Bei ihm kamen ja noch Synkopen dazu, die sich im Verlauf des letzten Jahres an Häufigkeit und Intensität steigerten. Sowas wünsche ich keinem mit anzusehen zu müssen....

    Das letzte Jahr hatte schon was von Abschied auf Raten, da man nie wusste, wie lange sein Herz noch durchhält.

    Als er dann eingeschläfert wurde, waren wir zwar unendlich traurig...immerhin hatten wir fast 13 gemeinsame Jahre aber es war auch eine Erleichterung. Zum einen für den Hund selbst, denn diese zuletzt ständigen Synkopen und Tonnen an Medikamenten waren ja für ihn auch nicht schön aber auch für uns als Halter. Die letzten Wochen waren wirklich anstrengende Altenpflege. Durch die hohe Dosis an Entwässerung musste er ja ständig raus, teilweise 3x pro Nacht....und das zieht man seinem Tier zuliebe eben durch. Zu der Zeit habe ich auch noch meinen Vater mit gepflegt und dazu parallel meine Arbeit als Dauernachtwache im Krankenhaus. Das war schon eine harte Zeit, eigentlich kann man nicht mehr aber man funktioniert und zieht das Ganze für seinen Hund durch, vom Abholtag bis zum letzten Atemzug.


    Meinen jetzigen Hund habe ich keine 24h später auf der Seite einer Tierschutzorga gefunden....Der bloß mal gucken und ach ist der süß-Hund saß dann 5 Wochen später auf einem Sofa |)

    Ich musste dafür zwar auch viel Kritik einstecken weil sich einige angemaßt haben zu urteilen wann ein neuer Hund einzieht aber ich fand die Zeit genau richtig. Monatelang ohne Hunde hätte ich es nicht ertragen.

  • Jeder muss für sich selbst entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für einen Nachfolgehund ist.

    Meiner Meinung nach gibt es kein richtig oder falsch, schon gar nicht von Außenstehenden.

  • Hey du,


    Ich habe Peppi vor etwas über einem Jahr verloren. Bei uns war es ein Abschied auf raten, weil ihre Symptome (Leberkrebs, gelähmte Hinterhand, IBD) immer Schubweise bzw Tag zu Tag schlechter wurden. Und eines Tages war es dann soweit. :broken_heart:


    In der frischen Zeit hab ich sie ständig im Augenwinkel gesehen. Überall war mein schwarzer Schatten. Ich bin auch jemand, der nie von den Hunden träumt, aber sie hat mich seit ihrem Tod ein paar mal "im Traum besucht" als junges, sportliches selbst und ich habe mich entschieden zu glauben, dass sie nach mir gesehen hat. Ich hab auch fürchterlich viel geweint, die nächste waren kurz und traurig. Urlaub hatte ich keinen, aber dank Home Office konnte ich zwischen den Meetings heulen :ugly:


    Ich weine heute noch ab und an sehr spontan um die Peppi, vor allem wenn ich durch die Fotos blättere. Ein verkorktes Apothekerglas mit ihrem Fell steht in meinem Arbeitszimmer im Regal, ihre Fotos hängen an einer Wand und mein Handy erinnert mich natürlich regelmäßig an die Peppi ("sieh dir an, was du vor 3 Jahren gemacht hast!").


    Holly haben wir 3 Monate vor ihrem Tod geholt, ohne, dass wir Peppis Ableben irgendwie geplant hätten. Das hatte sich zufällig so ergeben. Fest stand für mich: Hazel als auch ich brauchen den Erben, solange sie noch lebt. Holly sollte sie kennen lernen und es sollte auch ganz egoistisch mir helfen in der schweren Zeit. Und so war es am Ende auch.


    Die Sachen von Peppi habe ich alle aufgehoben, wenn sie noch OK waren. Holly trägt sie auf. Sie hat genau ihre Größe und jedes Mal wenn ich eins von Peppis Sachen ihr anziehe denke ich mit warmen Herzen an die sie und freue mich, dass ein Teil irgendwie doch dabei ist. (Außerdem ist es erstaunlich dass unser erstes Anny-X ungefähr 10-11 Jahre alt sein muss und quasi immer noch in einem guten Zustand ist; Holly trägt es zum toben).


    Ich hoffe du kannst bald wieder eine Fellnase in dein Herz lassen und ich wünsche dir alles Gute :growing_heart:

  • Etwa 3mt nach dem plötzlichen Tod meiner Hündin hatte ich ein tolles Angebot. Aber es war für mich zu früh. Ich denke immer noch, dass sie super gewesen wäre, und hoffe sie hat einen guten Platz gefunden. Zwei Monate später wäre es gut gewesen. Aber da habe ich mich für eine andere entschieden.

    Hör auf deinen Bauch und deine Tränen, es gibt immer wieder einen tollen Hund. Egal wann.

  • Das ist wirklich sehr individuell. Meine Eltern bevorzugen zum Beispiel, sich bereits dann den neuen Hund zu holen, wenn absehbar ist, dass einer der älteren nicht mehr lange lebt.

    Allerdings ist das für schwerkranke Hunde u.U. echt Stress, deswegen würde ich persönlich das wahrscheinlich nicht machen.

  • Bei uns hat es nicht lange gedauert bis ein neuer Hund einzog. Ich hatte mich ja recht schnell auf Tierschutzseiten umgesehen und irgendwann hab ich mich dann in Phoebe verguckt und dann ging es sehr schnell. Ohne Hund fehlte mir einfach etwas. Jonna war zwar noch da, aber das ist eben nicht dasselbe.

    Allerdings muss ich auch dazu sagen, das es mir in den ersten Tagen nach ihrem Einzug sehr schlecht ging und es war eine Umstellung sich wieder auf ein neues Tier einzulassen. Es fühlte sich einfach komisch an und wühlte einiges wieder auf.

    Aber sie passt super hier rein und auch mit Jonna läuft es einfach gut. Ich hätte auch nicht gedacht, das es doch so schnell wieder was wird.

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