und plötzlich ist der Hund ein Opi

  • Peggy wird am 16. Februar 11 Jahre. Ich finde das Sie mittlerweile so ein Oma Gesicht bekommt vor allem merke ich es am Blick das Sie älter wird. Es fällt mir auch auf das Sie im dunklen Probleme mit dem Sehen bekommt. Letztens ist während wir die Treppe hochgelaufen sind das Licht ausgegangen und Peggy ist ins Stolpern geraten. Sie ist noch recht Aktiv und rennt auch mal noch ein paar Meter aber man merkt das die Konditionen nicht mehr die selbe ist wie noch vor 2 Jahren.

  • Tidou wurde im Oktober vierzehn Jahre alt. Er schläft viel mehr und vor allem viel tiefer. Das fing so ungefähr ab dem dreizehnten Lebensjahr an. Jetzt schläft er manchmal so tief, dass er nicht mal mehr mitbekommt wenn wir nach Hause kommen.


    Mit elf Jahren konnten wir noch sehr lange Wanderungen in den Bergen unternehmen. Er lief da noch ohne Probleme 5-6 Stunden und Höhenunterschiede machten ihm überhaupt nichts aus.


    Dann hatte er leider eine Diskospondylitis, ausgelöst durch Bakterien und seine Herzklappeninsuffizienz verschlimmerte sich das Jahr drauf. Die sehr lange Antibiotikagabe wegen der Diskospondylitis verursachte Probleme mit dem Magen.


    Ich denke, seine gesundheitlichen Probleme ließen ihn schneller altern. Wobei er jetzt immer noch sehr gut läuft, Treppen locker rauf und runter geht und ab und zu auch noch mit anderen Hunden spielt. Für sein Alter ist er wirklich noch fit aber er ermüdet einfach viel schneller.


    Das Gehör hat auch stark nachgelassen aber das verschlimmerte sich auch über einen längeren Zeitraum.


    Zwischen Sommer und Winter ändert sich seine Form extrem. Wanderungen mit Höhenunterschied sind im Sommer schwierig, aber im Winter klappt das noch sehr gut. Aber das hängt ja sehr wahrscheinlich mit seiner Herzklappeninsuffizienz zusammen.


    Die Tierärzte finden ihn noch fit für sein Alter und beim Spazieren kommt es oft vor, dass er viel jünger eingeschätzt wird. Aber im Sommer ist es wirklich schwierig etwas mit ihm zu unternehmen, wobei er schon als Junghund warme Temperaturen nicht liebte.


    Gewisse Sachen die er nie geliebt hat sind jetzt dramatisch. Krallen schneiden findet er jetzt total furchtbar, er wird da wirklich hysterisch, kreischt und wehrt sich wie ein kleiner Teufel.


    Es macht mich schon wehmütig zu sehen, dass er jetzt in seinem letzten Lebensabschnitt ist. Ich hoffe, dass er noch ein oder zwei gute Jahre haben wird aber das wird halt wegen dem Herzklappenproblem immer schwieriger.

  • Ich hatte es schon im Club der Altenpfleger*innen geschrieben. Da waren sicher viele Dinge, die sich eingeschlichen haben, aber bewusst wurde es mir beim letzten Bergurlaub. Oder wenn man dann Fotos/ Videos von vor 2 Jahren anschaut.

    Emma ist jetzt 12,5. Aber auch meine letzten 2 Beagle haben ab 11 sehr deutlich abgebaut. Zoe ist 14 3/4 geworden, Carla ca. 13. Meine Tierärtin meinte, es gibt Hunde, die richtig alt werden, aber die Mehrheit geht zwischen 11 und 13 :loudly_crying_face:

    Es können in dem Alter viele lebensbedrohliche Krankheiten dazukommen, die Knochen/ Gelenke machen Beschwerden. Emma kann noch sehr gut gucken und hören, nur leider haben wir hier ein Herzversagen und Leberkrebs und alles was gerade noch da ist, ist Bonus.


    Was ich mir wirklich vorwerfe, ich habe zwar jährlich ein Blutbild machen lassen und sie abhorchen lassen, aber das war zu wenig, die letzten Blutwerte letztes Jahr und auch das Abhorchen waren noch okay und nun habe ich dennoch einen todkranken Hund. Hätte ich nochmal eher draufschauen lassen, in kürzeren Abständen, ich habe vieles aufs Alter und ihre Arthrose geschoben, anstatt nochmal auf eine tiefergehende Untersuchung zu bestehen. Auch den Schall würde ich inzwischen ab 11,12 machen vorsorglich machen lassen, vielleicht hätte Emma dann noch 1 Jahr mehr Lebenszeit gehabt. Aber wer kann das wirklich sagen? Hätte ich dann noch operieren lassen können, hätte es was geändert? Kennt ihr diese Fragen?


    Es fällt auch schwer zu akzeptieren, dass man manche Dinge nicht kontrollieren kann. Der Hund kann das beste Leben haben, immer beim TA gecheckt werden und dennoch böse krank werden.


    Man trifft für seinen Hund so viele Entscheidungen, und alle haben Auswirkungen, die man gar nicht immer so absehen kann auf die nächsten Jahre.


    LG Steffi mit Emma

  • Mir fällt noch ein: schwer sind die Momente, in denen man den Vergleich hat. Bossi ist genauso lustig wie immer, rennt überall durch die Gegend, freut sich seines Lebens. Und dann geh ich mit Faro raus. Der hat so eine UNGLAUBLICHE Energie, der rast wie ein Karnickel hakenschlagend über die Wiese, wenn ich den Futterdummy schmeiße, der hüpft und springt ausm Stand ewig hoch (versucht Bossi auch noch, aber sind halt kurze Hüpfer im Vergleich dazu). Beim Zergeln zieht er halt so fest er kann - aber im Vergleich zu früher ist das GAR nix, ich halte halt alibihalber gegen, und tu so, als wär´s harte Arbeit *gg Aber früher hing er am Zerrseil, da hätt ich ihn mit in den nächsten Baum hängen können. Insofern: Vergleiche sind scheiße. Genießen, was noch geht, ist die Devise, und sich darüber freuen. So, wie die Hunde das auch machen.


    Wenn ich Faro sehe, erinnert mich das daran, daß auch Bossi mal so irre und energiegeladen war, und die Kräfte jetzt halt doch nachgelassen haben. Der Übermut ist noch da - aber der Körper macht halt nimmer so mit. Die Sprünge im Galopp kürzer (deswegen rennt er aber net weniger.... Langsam ist immer noch keine Alternative!), wenn er um die Ecke rennt, rutsch ihm hinten bei blödem Boden (oder zu viel Tempo!) mal das Gestell weg. Stört ihn net, er springt auf und rennt weiter. Aber das sind so die Momente, die tun dann schon weh im Herzen - halt auch, weil man erschrickt, und sich schon mit dem Hund zum Doc rennen sieht. Aber ich kann ihn nicht fesseln. Rennen ist sein Leben, das war´s schon immer. (mein Ex -egal wie doof er war- hat mal gesagt, ich soll ihm versprechen, daß wenn Bossi nimmer rennen kann, ihn gehen zu lassen - der sah das echt genauso, das ist sein Leben). Und solang er so ne Lebensfreude hat und zeigt, soll er. Ist der Hund glücklich, bin ich´s auch.... Und wenn´s denn mal echt blöd läuft - er wird halt in 4 Wochen 17...... Soll ich ihn fesseln, damit er vielleicht 20 wird? Dann aber 3 Jahre nicht mehr rennen und Spaß haben? Nö. Wenn er in den Fluß will, darf er, solang der Wasserstand es erlaubt. Ich steh daneben, falls er am Ufer nimmer raufkommt, ich guck, daß er beim Reingehen nicht wegrutscht - aber er darf machen. Weil alles, was er von alleine noch schafft, erhält halt auch die Muskulatur. Deswegen mag ich ihn nicht in Watte packen, das wär für ihn das Ende. Wenn´s mit dem Wasser zu riskant wird, kommt er halt an Geschirr und Schlepp - dann kann nix passieren. Aber nur, wenn er selbst noch reinkommt. Ich werd ihn net reintragen. Aber er kann sich drauf verlassen, daß ich ihn dann halte oder ihm raushelfe. Bisher hat er aber ein gutes Gespür dafür, was er noch schafft, und was zB zu steil ist, und sucht sich dann ne flachere Stelle, um ins Wasser zu kommen.

  • Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Emma wurde regelmäßig untersucht und wird geliebt und gut versorgt. Manchmal kommt die Erkrankung sehr schnell.

    Unser Beagle war - bis auf seine Arthrose - bis ca 3 Monate vor seinem Tod topfit. Er wurde genau 12 Jahre alt und starb im Juni 2017. Im Frühjahr davor hatte er einen eigentlich harmlosen Magen-Darm Infekt, von dem er sich nie mehr erholt hat. Die letzten Wochen waren wir alle 2-3 Tage beim Tierarzt und der hat uns auch immer wieder Hoffnung gemacht, dass Gerry es noch schaffen könnte. Er war ja immer fit und wollte nie aufgeben. Und dann ging es ganz schnell - Multiorganversagen. Da kann die Versorgung noch so gut sein, leider klappt es trotzdem oft nicht mehr.


    Liebe Grüße

    Chrissi mit Speedy

  • Mach dir bitte keine Vorwürfe, du hast alles für deinen Hund gemacht und weitere Untersuchungen hätten sicher auch nichts mehr gebracht. Es ist ja leider wie bei uns Menschen, man kann viele Untersuchungen machen und dann hat man ein paar Monate später gleich eine Krankheit.


    Ich wünsch dir und deiner Emma alles Gute.🍀

  • Diese Vorfwüfe mache ich mir auch in Bezug auf meinen Snoopy...... :loudly_crying_face: Er ist letztes Jahr im Sommer 14 geworden und klar, ich wusste er wird jetzt älter ABER er war wirklich fit, hat alles soweit mitgemacht inkl. längere Wanderungen usw.

    Im Sommer kurz nach seinem Geb. habe ich den jährlichen Check gemacht mit Labor, da kam nichts raus ausser einer leichten Anämie. Daraufhin haben wir ihn geschallt, das war komplett unauffällig! Weitere diagnostik habe ich nicht gemacht damals, in Zustimmung mit der Tierärztin. weil sie auch meinte welche Konsequenz hätte es wenn jetzt was rauskäme...... Und eben auch weil es ihm gut ging. Eine Anämie KANN nunmal auch für einen Tumor sprechen....... Ich dumme blöde Kuh......... :loudly_crying_face:


    Im Nov 22 ist er dann an einem inoperablem Pankreastumor gestorben, war super schnell und ich kann immer noch sehr schwer damit umgehen das er nicht merh da ist. Aber den Vorwurf das ich im Sommer keine weitere Diagnostik gefahren habe macht mich oft echt fertig..... Weil ich mir denke, hätten wir den Tumor da schon gesehen evtl?? Hätte man da noch operieren könnnen????? Dann würde er jetzt vielleicht noch leben. Aber aufgrunddessen das er klinisch komplett symptomfrei war bis auf die üblichen Wehwehchen eines älteren Hundes haben wir nichts weiter unternommen.....

  • Erzählt mal, wie habt ihr das alt-werden eurer Hunde erlebt.


    Kennt ihr das? Euer älter werdender Hund ist fit, verspielt und agil, ihr könnt euch das anders gar nicht vorstellen, aber plötzlich ist er da, der Tag, wo man erkennt, der Hund ist "plötzlich" alt geworden.

    Bei uns gab so gesehen nicht den einen Tag wo wir das realisiert hätten. Böki wurde mit glaube 15 taub, das kam relativ plötzlich. Von einem auf den anderen Tag hatte er aufgehört mit dem Martinshorn mitzuheulen und hier in der Stadt hat man jeden Tag irgendeine Sirene. Und nur daran haben wir gemerkt, dass er zu dem Zeitpunkt fast komplett taub war. So ab 16einhalb Jahren hatte er dann vermehrt mit dem Vestibularsyndrom zu kämpfen und hat sich von seinem letzten Ende 2022 nicht mehr so richtig erholt. Erst da war er für uns wirklich alt. Denn davor war er agil und aufgeweckt und an allem interessiert. Jetzt ist er stark in seiner Mobilität eingeschränkt und seine kognitiven Aussetzer lassen ihn oft verwirrt und hilflos wirken. Er hat ein ruhiges und entspanntes Leben, wir wissen, dass es aber "nur noch Palliativpflege" ist. Aber wer weiß, er geht auf die 18einhalb zu und hält sich wacker, vielleicht schafft er ja auch noch die 19.

  • Wir haben uns jetzt einen Tierarzttermin für die kommende Woche ausgemacht, einfach um mal zu gucken wo wir stehen und seine Sinne austesten zu lassen. Weiß aber eigentlich gar nicht, welche Untersuchungen wir jetzt sinnvollerweise machen "sollten". Ein Allgemein-Check wird gemacht mit Blutbild, Kot und Urinuntersuchung wo es dann eine Nachbesprechung geben wird, soviel weiß ich mal.

    Ultraschall, um einen Tumor im Bauchraum (z.B. Milz) auszuschließen.

  • Diese Vorfwüfe mache ich mir auch in Bezug auf meinen Snoopy...... :loudly_crying_face: Er ist letztes Jahr im Sommer 14 geworden und klar, ich wusste er wird jetzt älter ABER er war wirklich fit, hat alles soweit mitgemacht inkl. längere Wanderungen usw.

    Im Sommer kurz nach seinem Geb. habe ich den jährlichen Check gemacht mit Labor, da kam nichts raus ausser einer leichten Anämie. Daraufhin haben wir ihn geschallt, das war komplett unauffällig! Weitere diagnostik habe ich nicht gemacht damals, in Zustimmung mit der Tierärztin. weil sie auch meinte welche Konsequenz hätte es wenn jetzt was rauskäme...... Und eben auch weil es ihm gut ging. Eine Anämie KANN nunmal auch für einen Tumor sprechen....... Ich dumme blöde Kuh......... :loudly_crying_face:


    Im Nov 22 ist er dann an einem inoperablem Pankreastumor gestorben, war super schnell und ich kann immer noch sehr schwer damit umgehen das er nicht merh da ist. Aber den Vorwurf das ich im Sommer keine weitere Diagnostik gefahren habe macht mich oft echt fertig..... Weil ich mir denke, hätten wir den Tumor da schon gesehen evtl?? Hätte man da noch operieren könnnen????? Dann würde er jetzt vielleicht noch leben. Aber aufgrunddessen das er klinisch komplett symptomfrei war bis auf die üblichen Wehwehchen eines älteren Hundes haben wir nichts weiter unternommen.....

    Vermutlich machen wir uns alle diese Vorwürfe irgendwann einmal. Nicht wirklich alles getan zu haben. Aber wenn es der Tumor nicht gewesen wäre, was wäre es dann vielleicht 3 oder 6 Monate später gewesen? Ihr habt diese Entscheidung gemeinsam mit dem Tierarzt sehr gewissenhaft gefällt mit dem was ihr zu dem Zeitpunkt wusstet.


    Ich 'tröste' mich damit, dass ich - so gut ich mich auch kümmere, meinen Hund leider kein ewiges, gesundes Leben bescheren kann. Wer weiss ob eine OP die Todesursache gewesen wäre in dem hohen Alter? Ich weiss, ich frage mich diese Fragen auch immer und mache mir Vorwürfe. Aber manchmal beruhigt mich der Gedanke, dass wir nicht Gott spielen können und zum Zeitpunkt einer Entscheidung nicht alle Konsequenzen der verschiedenen Möglichkeiten abschätzen können.


    Ich danke euch allen für eure lieben Wünsche und wünsche euch alles Gute :hugging_face:

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