Erfahrungen zum Thema Cockapoo

  • Wir arbeiten in meiner Praxis mit Kindern und Senioren, teilweise auch im Hausbesuch. Bei den Kindern bleibt der Hund meist in seinem Körbchen liegen, außer das Kind braucht grad den Kontakt zum Hund (wobei das auch an die Situation vom Hund gebunden ist z.B. im Schlaf wird der natürlich nicht angefasst). Bei Erwachsenen Patienten ist der Hund etwas freier und darf sich frei im Raum bewegen. Oft verbessert schon die Anwesenheit vom Hund das Therapieklima im Raum.

  • Auch wenn das jetzt voll am Thema vorbei ist, aber was zur Hölle rechtfertigt diesen Preis? das ist ja unverschämt!

    Wir werden für unseren VDH-Welpen etwas über 2000€ zahlen.


    Beim Psychologen meiner Mutter sind die zwei Hunde immer mit vor Ort, weil es vielen Leuten hilft zu entspannen und sich zu öffnen. Das sind jedoch ganz „normale“ Mixe.

    Wenn das auch deine Intention ist, kommst du wohl mit jedem ausgeglichenen und Menschenoffenen Hund hin.


    Ob ein Pudelmix auch zwangsläufig nicht haart oder antiallergen ist kann man bei den Poos nicht vorher sagen, das ist ja das Problem.


    Größentechnisch kommen da aber ja doch sehr viele Rassen in Frage

    Wäre schön, wenn du uns weiter auf Stand hältst.

  • Bei den Anforderungen tut es ein reinrassiger VdH-Pudel bestens.


    Einem Vermehrer derart viel Geld in den Rachen zu werfen, für eine Mischling, der nicht annähernd so gut gezüchtet und auf dessen Vorfahrenwahl nicht so viel Wert und v.a. Wissen aufgewendet wurde, wäre extrem unvernünftig.

  • Aus Hundefriseursicht kann ich dir auch sagen, dass Cockapoos oft fürchterliches Fell haben. Cocker Spaniels an sich haben meist schon echt ätzendes viel zu dickes pflegeintensives Fell, weil auf immer mehr Fell gezüchtet wird. Paart man das dann noch mit einem Hund, der eine komplett andere Fellstruktur hat, kommt nicht gerade was pflegeleichtes bei raus. Bei dem Cockapoo von Freunden von uns kommt man auch wirklich nur mit einer starken Maschine durchs Fell. Sie bereuen es mittlerweile schon nicht einfach einen kurzhaarigen Hund genommen zu haben. Das Fell hat auch je nach Körperregion unterschiedliche Strukturen und es fühlt sich echt komisch an. Als Therapiebegleithund wäre sie auch null geeignet. Mit den langen Ohren und dem vielen Fell hat sie auch regelmäßig Grannen im Gehörgang, die unter Narkose entfernt werden müssen.

  • Ich fürchte, die Suche nach seriösen Doodle/Poo-Züchtern ist wie die Nadel im Heuhafen. Meist sind das Vermehrer. Merkt man ja schon allein an den gesalzenen Preisen, worum es vielen da wirklich geht: ordentlich Geld machen zu können :ka:


    Und wofür? Du hast dann halt einen Mischling aus Cockerspaniel und Pudel. Wo ist da der große Mehrwert im Vergleich zu irgendeinem anderen, netten Mix aus dem Tierschutz? Oder zu einem reinrassigen Pudel oder Spaniel?


    Oder geht es dir um die "Allergikerfreundlichkeit" des Hundes, falls du mal Patienten hast, die eine Hundehaarallergie haben? Dann ist ein Cockerpoo nicht unbedingt die beste Wahl, das Fell dieser Pudelmischungen ist nämlich unberechenbar, es gibt welche, die haaren gar nicht und welche, die haaren wie nix Gutes. Auch Allergiker reagieren wohl nicht immer milder auf diese Pudelmixe. Da wäre dann tatsächlich ein reinrassiger Pudel oder eine andere nichthaarende Rasse wie z.B. der Havaneser oder vielleicht ein Yorkshire Terrier die bessere Wahl - da hast du bei einem reinrassigen Hund nämlich die Garantie, dass der nicht haart.



    Ich weiß nicht, was du dir am Alltag mit einem Pudel oder Cockerpoo so "besonders" vorstellst? Das sind in der Regel ziemlich normale Hunde, gerne mal recht aktiv und bewegungsfreudig, in der Regel aber von ausgeglichener Wesensart bei ausreichend Beschäftigung und Familienanschluss. Ihr hattet ja bereits einen Foxterrier, die "Grundzüge" der Hundehaltung kennt ihr also doch vermutlich schon?

  • Ich habe als Jugendliche einen Cockapoo kennengelernt. Der gehörte meiner besten Freundin und war damals noch ein Zufallsprodukt von zwei Hunden, bei denen die Besitzer nicht aufgepasst hatten, und kein überteuerter Modehund. ;-)


    Der Hund liebte jeden. Wenn Leute Angst vor ihm hatten, hat er versucht, sie zu überzeugen, dass er total harmlos ist, indem er sich leicht schwanzwedelnd vor sie gesetzt hat und sie ganz lieb angeguckt hat.

    Das war einer der wenigen Hunde, vor denen ich damals überhaupt keine Angst hatte.

    Erzogen war er nicht wirklich, weil er zuerst beim Opa meiner Freundin gelebt hatte, der sich darum nicht gekümmert hatte, und die Familie meiner Freundin hat da auch nicht so ernsthaft dran gearbeitet.

    Er hat gebellt, wenn es klingelte und richtige Bell- und Hüpf-Anfälle vor Begeisterung bekommen, wenn man mit ihm spazieren gehen wollte.

    Zu Hause hat er jeden, der ins Haus kam, begeistert angesprungen. Das wäre natürlich nicht so super als Therapie-Begleithund. Aber vermutlich hätte man das mit Erziehung in den Griff bekommen können.

    Draußen hat der die Leute ignoriert, wenn die ihn ignoriert haben.

    Bei anderen Hunden war er freundlich bis unterwürfig.

    Ob er für Allergiker geeignet gewesen wäre, weiß ich nicht. Gehaart hat er jedenfalls nicht.


    Dieser Hund war mit ein Grund dafür, dass wir uns einen Kleinpudel gekauft haben. Die passen bei Euch von der Größe her. Lea ist jetzt fast 9 Monate alt. (Ich muss das Bild im Avatar mal austauschen.)

    Sie wäre nicht als Therapie-Begleithund geeignet, bzw. das würde wohl viel Training benötigen, weil sie ein eher unsicherer, vorsichtiger Hund ist.

    Das hat uns der Züchter aber schon gesagt. Ihr Bruder, der da noch da war, wäre wohl selbstbewusster gewesen.

    Da müsste man den richtigen Hund aus dem Wurf auswählen.

    Aber über Pudel allgemein können andere hier, die schon verschiedene Pudel hatten oder haben, mehr sagen.


    Bei Mischlingen weiß man nie, welche Eigenschaften der Eltern durchkommen. Bei den Cocker-Spanieln gibt es wohl immer noch das Thema Cocker-Wut, und ob ein Cockerpoo das Pudelfell erbt, kann keiner vorhersehen.

  • Bei uns war in unmittelbarer Nähe ein "Züchter" von allen möglichen Doodlen, angeblich auch speziell für Therapiehundeeignung. Natürlich Phantasiepreise...

    Einmal war ein Bild bei FB von einem Wurf, genau wie ich mir das gedacht hatte. Die Welpen wurden im Hinterhaus aufgezogen, ohne irgendetwas kennenzulernen und geschweige denn besondere Reize.

    Nach meinem kurzen Kommentar war das Bild umgehend verschwunden.

    Aber wenn man sich die HP des "Züchters" anschaut, meint man DEN Doddlezüchter gefunden zu haben.

  • Wir haben in der Hundeschule ein paar Doodle. Das Fell finde ich bei allen "eigenartig". Einen Cockapoo hatten wir auch. Fand ich persönlich sehr außenfokussiert, wenig auf Mitarbeit bedacht und sehr schwierig in der Fellpflege. Zudem nicht das beste Nervenkostüm. Ä

  • Wir arbeiten in meiner Praxis mit Kindern und Senioren, teilweise auch im Hausbesuch. Bei den Kindern bleibt der Hund meist in seinem Körbchen liegen, außer das Kind braucht grad den Kontakt zum Hund (wobei das auch an die Situation vom Hund gebunden ist z.B. im Schlaf wird der natürlich nicht angefasst). Bei Erwachsenen Patienten ist der Hund etwas freier und darf sich frei im Raum bewegen.

    Das ist nichts, was nicht jeder erzogene Hund lernen kann. Dabei ist die Rasse egal. Das Anfassen lassen oder Kontaktsuchen von Kindern ist je nach Charakter beim Hund mal mehr, mal weniger akzeptiert und mit Abneigung oder Aufregung verbunden. Gerade wenn der Hund noch jung und nicht bisschen älter und gechillt ist.

    Bedenke, dass dein Hund auf der Arbeit dann trotzdem versichert sein muss, wenn da echt was passiert. Bei uns dürfen die Hunde nur versichert in die Einrichtung, wenn sie Kontakt zu Bewohnern haben.


    Ich persönlich würde ich keinen Mischling für diesen Preis holen, weil ich selbst Züchter bin und weiß, was da teilweise für Geld reingesteckt wird und wie es anders aussieht. Das muss ja jeder selbst wissen. Ist dir das mit dem nicht-haarenden Fell wichtig, solltest du bei der reinen Rasse bleiben, weil wie schon gesagt die Fellstruktur eines Mischlings da einfach nicht richtig vorhersagbar ist.

    Ansonsten sind gerade Pudel oft quirlige lebensfreudige Hunde, die super gern mit dabei sind, aber nicht von Beginn an ruhig im Körbchen mit im Raum liegen. Ruhig und entspannt sind Pudel eigentlich nicht im jungen Alter. Pudel sind unter den Begleithunden schon die mit der mitunter höchsten Energie in der FCI Gruppe 9. Das heißt aber nicht, dass sie nicht lernen können, was Sendepause heißt. Wir müssen ja alle irgendwie das Hundefutter verdienen.


    Wenn du auf Cockerpoo kommst, kannst du ja beim Englischen und Amerikanischen Cocker ebenso gucken wie bei Continentalen Zwergspaniel. Es gibt auch noch einige andere nicht haarende Rassen in deiner gewünschten Größenordnung. Das hängt halt alles auch davon ab, was du sonst mit dem Hund unternehmen möchtest und was du dem Hund bieten kannst.

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