Selbstbewusstsein stärken

  • Mein Rüde (ebenfalls BC) war in jungen Jahre im Training (besonders in Situationen, die noch nicht so sicher waren) genauso. Wenn mir da ein "Ähhähh" im falschen Moment rausgerutscht ist, hat er die Übung halt nimmer ausführen können. Er wollte es dann schon, stand sich aber mit seinem Meideverhalten dann quasi selbst im Weg.

    Ich habe mir dann angewöhnt, gar nimmer zu korrigieren, sondern das Fehlverhalten mit etwas, das er kann zu unterbrechen und das zu belohnen. Klingt jetzt erst mal bescheuert, hat aber sehr gut geholfen. Er hatte das Gefühl, es im Endeffekt richtig zu machen, den Fehler habe ich nicht belohnt, aber das korrekt gezeigte Alternativverhalten.

    Leider kann ich nur aus dem Obedience Training ein Beispiel nennen: Richtungsapport: Er geht Richtung falsches Apportel, bekommt ein Steh Kommando als Alternative und quasi Abbruch des falschen Verhaltens und ich lobe ihm für das korrekt gezeigte Steh.

    Inzwischen kann ich ihm in vielen Situationen auch freundlich mitteilen, dass ich das so nicht wollte - manchmal aber nicht und das löse ich das sehr gerne immer noch so.

    Danke! Das könnte wirklich helfen. Ich muss mal über die konkrete Umsetzung sinnieren, aber wenn ich sie bei einer Fehlanzeige nicht festhalte (einen deutlichen Abbruch bekommt sie sowieso nie, das wäre zu viel), sondern sie in den Arm springen lasse... Das klappt immer und sie macht es gerne...

    Leider (oder eigentlich zum Glück) macht sie un der Suche super selten was falsch. Ich hoffe ich reagiere dann im passenden Moment auch richtig. :zany_face:

  • Einerseits sagst du, du hast keinen Zeitdruck, andererseits möchtest du nicht pausieren....


    Ich habe nicht deine Probleme, aber ich habe unabhängig davon festgestellt, dass eine Trainingspause immer gut tut und die Hunde danach motivierter sind und Sachen auf einmal klappen, an denen man sich vorher einen Wolf trainiert hat.


    Ich würde sagen, gönn euch mal ne Auszeit und steig dann ohne Erwartungen wieder ein.

  • Einerseits sagst du, du hast keinen Zeitdruck, andererseits möchtest du nicht pausieren....


    Ich habe nicht deine Probleme, aber ich habe unabhängig davon festgestellt, dass eine Trainingspause immer gut tut und die Hunde danach motivierter sind und Sachen auf einmal klappen, an denen man sich vorher einen Wolf trainiert hat.


    Ich würde sagen, gönn euch mal ne Auszeit und steig dann ohne Erwartungen wieder ein.

    Klingt wirklich missverständlich, ich gebe es zu. Ich möchte jetzt nicht pausieren, weil ich nicht glaube, dass es der beste Weg für sie in der jetzigen Situation ist.

    Sie pausiert an den Schafen seit ca. 1 Jahr, als ich das vor ein paar Wochen mal wieder versucht habe hat sich nichts geändert an ihrem Verhalten.

    Ich pausiere in der Unterordnung seit fast einem halben Jahr und hatte neulich, als ich mal wieder ein paar Kleinigkeiten abrufen wollte den Eindruck ich fange bei Minus Eins an.


    Sie liebt die Suche, muss so oder so mit zum Training und schaut dann fiepend aus dem Fenster, wenn die anderen dürfen und sie nicht.

    Mein Gefühl sagt also, dass es ihr mehr bringt, wenn ich drei Schritte zurückgehe und motivierende Kleinigkeiten mache, statt sie komplett pausieren zu lassen.


    Die letzte Trainingspause von 6 Wochen ist übrigens noch überhaupt nicht lange her - Dezember und Januar ist bei uns nur sehr eingeschränkter Trainingsbetrieb.


    Dab Pausieren behalte ich natürlicimals Option im Kopf, wenn das jetzt eine Sackgasse ist.

  • Was sind denn die verschiedenen Wege den Hund zu stärken? Danach suche ich ja!

    Naja, Aufgaben einfach erstmal so gestalten, daß sie sie bewältigen kann, und IMMER zum Erfolg kommt. Opfer zB nicht ganz fremd. Suche nicht so, daß sie konditionell am Ende ist beim Fund. Nicht zu schwer versteckt (also unter PLanen komplett außer Sicht, würd ich zB erstmal lassen). DIe Anzeige überdenken. Was nimmst Du als Anzeige, evtl. bietet sie da ein für sie einfacheres Verhalten an? Vlt. streßt sie die Anzeige bei Dir. Anspringen, Vorsitzen, Bellen, Hinlegen, in irgendein Apportel reinbeißen, das der HF am Gürtel trägt, dreifacher Salto rückwärts, was auch immer - gibt so viele Möglichkeiten, da zu variieren, und vlt. gibts was, das ihr leichter fällt als das Bisherige?


    Keine langen Suchen, sodaß sie viele schnelle Erfolge hat. Und natürlich Party bei Fund, Deinerseits. Nicht vom Opfer, wenn sie das verunsichert, sondern von Dir. Jackpot-Napf, wenn sie nicht auf Trara Deinerseits stehen sollte, oder Zerrspiel, was Hundi halt mag.


    Wir machen zB zur Motivation nach Prüfungen oder Einsätzen ohne Fund mal im nächsten Training ne Suche mit 4-5 Versteckpersonen auf 10.000 qm, sodaß der Hund nur noch quasi "drüberzustolpern" braucht, also wenig wirkliche Sucharbeit, und das dann halt feiert, weil er schnelle und viele Erfolge in kurzer Zeit hat. DIe Opfer dabei gern so legen, daß Hund sie vom Weg aus in die Nase kriegt. Also echt Anf#ngersuchen, sozusagen, sodaß sie gar nicht erst nen Fehler machen kann. Das gibt Selbstbewußtsein.

  • Am Grundcharakter wirst du sicher nichts ändern können, aber wenn meine Jugendlichen, vor allem der lämmchensanfte Airedale, mal so richtig geknickt waren, halfen fast immer schöne Zerrspiele. So richtig mit Auslassen und Zupacken, Totschütteln, stolz als Sieger vom Platz traben und irgendwann Beute gegen fette Belohnung tauschen.


    Wie gesagt, der Hund hat sich dabei natürlich nicht geändert, aber er war dann schon zehn Zentimeter größer und vergaß die Niederlage vorher schneller. Nun sind Terrier, vor allem Airedales als Gebrauchshunde, natürlich auch sehr auf sowas gepolt, ob ein Collie davon auch so einen Kick kriegt, weiß ich nicht?

  • Nur aus meiner ganz eigenen Erfahrung... das Alter spielt da sehr mit rein.


    Du beschreibst deine Ayla, als wäre sie ein Zwilling meiner Hündin in jungen Jahren.


    Mittlerweile ist sie 11 und seit so 4-5 Jahren ein wirklich selbstsicherer und kompetenter Hund.

    Wo sie sich früher bei jedem imposanten Rüden auf den Rücken geworfen hat, kommuniziert sie heute deutlich, wo ihre Grenzen sind.


    Zergeln - wäre die ersten Jahre unmöglich gewesen. Wenn ich nur den Ansatz gemacht habe, an ihr Spielzeug zu gehen, hat sie sofort ausgelassen und gemieden.

    Heute geht zergeln sogar mit wahnwitzigen Knurrgeräuschen und ich lasse sie immer noch allermeistens gewinnnen.


    Wenn ich im Training bei einer Übung, ganz egal was wir gemacht haben, einen Abbruch benutzt habe (ein 'schade' oder ein 'ohhh' oder ein leises 'eheh' reichen da aus), hat sie mir wochenlang danach diese Aufgabe gemieden.

    Mit anderen Personen, die diese Aufgabe nie negativ bei ihr belegt haben, hat sie weiterhin wunderbar gearbeitet.


    Es ist schon so, dass sie immer eine sensible Hündin bleiben wird und man das in der Arbeit mit ihr entsprechend berücksichtigen muss, aber im Alltag sind wir diese Probleme eigentlich komplett los.


    Mit dem heutigen Selbstbewusstsein kamen auch ganz neue Seiten an ihr hervor. Territorialverhalten zum Beispiel und z. T. Unverträglichkeit mit anderen Hündinnen.

    Aber ist mir alles lieber, als einen Hund, der 24/7 meint, die Welt beschwichtigen zu müssen.

  • Ja, etwas Richtung Zerrspiele meine ich, aber da steigt sie tatsächlich schwer drauf ein. Vielleicht versuche ich es aber trotzdem mal wieder. Mit den Geschwistern wird schließlich auch wild gezerrt. Vielleicht hilft es ihr also, wenn sie da auch bei mir Spaß dran entwickeln kann.


    Morgens im Bett kaspert sie zum Beispiel mit mir herum wie eine Wilde. Sie rollt sich über mich, spielt Maulfechten mit meiner Hand, ist richtig übermütig. Vielleicht versuche ich auch einfach mal mich mit ihr durchs Wohnzimmer oder über die Wiese zu kugeln.

  • Am Grundcharakter wirst du sicher nichts ändern können, aber wenn meine Jugendlichen, vor allem der lämmchensanfte Airedale, mal so richtig geknickt waren, halfen fast immer schöne Zerrspiele. So richtig mit Auslassen und Zupacken, Totschütteln, stolz als Sieger vom Platz traben und irgendwann Beute gegen fette Belohnung tauschen.


    Wie gesagt, der Hund hat sich dabei natürlich nicht geändert, aber er war dann schon zehn Zentimeter größer und vergaß die Niederlage vorher schneller. Nun sind Terrier, vor allem Airedales als Gebrauchshunde, natürlich auch sehr auf sowas gepolt, ob ein Collie davon auch so einen Kick kriegt, weiß ich nicht?

    Das macht die Hündin ja nicht mit, so wie ich es verstanden habe. Meine Mädels haben das auch nie gemacht oder gelernt, die haben immer sofort losgelassen. Manche Hunde sind so.


    Meiner Meinung nach ändert man das nicht, man kann nur sich und den Umgang mit dem Hund ändern. Ich musste das in die andere Richtung tun, von einem super empfänglichen Hund, ähnlich wie die Hündin hier, zu jetzt einem Buffel vor dem Herrn, bei dem man gar nicht deutlich genug werden kann. Genauso wie man sagt, dass man bei solchen Hunden deutlicher, konsequenter sein muss, muss man eben bei den anderen Hunden deutlich vorsichtiger agieren. Ich finde den Tipp bei Fehlern etwas, was sie kann einzufordern, ohne dass ich wirklich Ahnung davon habe, gut und sicher einen Versuch wert.

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