Züchter hat mehrere Würfe aufeinmal - Bedenken

  • Und bei acht Hunden oder mehr - und bei der Meinung bleibe ich auch - passt der Betreuungsschlüssel in der Regel eben nicht mehr.

    Warum gehst du davon aus, dass das die Regel ist?


    Mal abgesehen davon, dass mir das Wort "Betreuungsschlüssel" in dem Zusammenhang zuwider ist:

    Die Züchter, die ich so kenne, stehen nicht alleine da. Da sind die Hunde Familienmitglieder und mehrere kümmern sich, gehen spazieren etc.


    Das ist auf jeden Fall noch ein Faktor, den man berücksichtigen sollte.


    Bezüglich der Obergrenze: Manche sind mit einem schon hart an der Grenze oder überfordert. Andere wuppen sieben. Das ist auch nochmal multifaktoriell (Rasse, Zeit, vorhandene Ressourcen, Erziehung, Erfahrung, eigene Belastbarkeit)

  • Wer sagt denn das es keine Betreuung durch eingestellte Menschen gibt?

    Aber gut, ich verstehe diese rosa Brille " das dürfen die nur aus Herzblut machen " eh nicht.

  • Dann hat er doch bei zwei Würfen pro Jahr mindestens fünf aktive Zuchthündinnen + Rüden + mind. 2 (?) Hündinnen für die Zucht der nächsten Generation.

    Wie kommst du drauf, dass jeder Züchter eigene Rüden hat?



    Und bei acht Hunden oder mehr - und bei der Meinung bleibe ich auch - passt der Betreuungsschlüssel in der Regel eben nicht mehr.

    Viele Züchter sind nicht Single, sondern haben Familie, die auch gar nicht so selten mithilft oder sogar das Hobby des Züchters teilt.



    Ist das noch im Sinne des Hundes möglichst viele zu produzieren? Genetischer Vielfalt tut es auch nicht gut wenn ein Hund hunderte Nachkommen zeugt.

    Es kommt drauf an, was mit den Nachkommen passiert. Landen 90 % (oder mehr) der Nachkommen nur in Nicht-Züchterhand? Dann haben diese Welpen keinen großen Einfluss auf die genetische Vielfalt. Landen 90 % der Nachkommen in der Zucht, so kann das zu einem Problem werden, v.a. wenn aus andren Zuchten deutlich weniger Hunde in die Zucht gehen.


    Hündinnen sind allerdings ohnehin kaum ein Problem für die genetische Vielfalt - eine Hündin kann nunmal nur eine begrenzte Anzahl an Würfen bekommen.


    Problematisch kann nur der verwendete Rüde sein. Deckt dieser zu oft oder wird gar zum Popular Sire, so schränkt das die genetische Vielfalt ein.



    Man kann also weder von der Anzahl der Hunde, die ein Züchter hat noch von der Wurfanzahl des Züchters Rückschlüsse auf dessen Einfluss auf die genetische Vielfalt schließen.


    Viel wichtiger ist: Was für Rüden wählt er als Deckpartner. Wird eine Hündin immer nur vom gleichen Rüden gedeckt, so ist das genetisch gesehen absoluter Bockmist. Wird sie von verschiedenen Rüden gedeckt, so ist das genetisch gesehen schonmal gut - richtig gut ist es, wenn pro Wurf mind. 1 Welpe in die Zucht geht (darauf hat ein Züchter aber nur sehr bedingt Einfluss). Das ist übrigens der Grund, weshalb mittlerweile einige Zuchtvereine Doppelbelegungen (zwei Deckpartner für die Hündin bei einer Läufigkeit) erlauben: Eine Hündin kann so mit einem Wurf die genetische Vielfalt der Rasse sozusagen "doppelt" erhöhen (jedenfalls, wenn es dann tatsächlich von beiden Vätern auch Nachkommen gibt).

  • Warum gehst du davon aus, dass das die Regel ist?

    Ich glaube, dass ein Mensch nur einer bestimmten Zahl Hunde gerecht werden kann. Vor allem wenn es um "Begleithunde" geht, deren Job ja nicht das eigenständige Bewachen von Herden oder was auch immer sondern das "Begleiten" von *Menschen* ist. Bei Arbeitshunden beurteile ich das anders.


    Welche Zahl das ist? Hängt von vielem ab - aber auch bei Chis (bei denen es wahrscheinlich weniger auffällt als bei Doggen) gibt es eben dieses Limit. Woher will der Züchter denn wissen, ob sich eine Junghündin charakterlich eignet, in die Zucht zu gehen, wenn er noch nie mit ihr alleine unterwegs war, in einem Geschäft war, durch eine Fußgängerzone gelaufen ist? Um mal nur ein Beispiel zu nennen.


    Vier Hunde, kriegt wahrscheinlich jeder Hundemensch mit Erfahrung gewuppt (wenn er es denn will). Zehn Hunde? Nö.

    Ja, vielleicht hilft die Frau mit, vielleicht die erwachsenen Kinder... vielleicht die Eltern und die Schwägerin... Deswegen schreibe ich auch nirgendwo "sechs Hunde sind die Obergrenze".


    Aber für mich wäre nicht die Gleichzeitigkeit der Würfe ausschlaggebend sondern die Betreuung der Hunde. (Wenn "Betreuungsschlüssel" deplatziert war, tut es mir Leid; im Kern geht es für mich eben um das Verhältnis von (betreuendem) Mensch und Schutzbefohlenem)


    ---

    Und ein letztes Mal: FALLS mehrere, gleichzeitige Würfe pro Jahr und das dauerhaft so stimmt. Dann sind wir de facto bei zehn Hunden oder mehr.

  • Muss nicht sein. Er kann z.B. auch zuchtfaehige Huendinnen bei guten Freunden wohnen haben und sie 'nur' fuer die Wuerfe im Haus haben. Oder es sind Satellitenwuerfe (keine Ahnung ob das in dem Verein oder Oesterreich allgemein erlaubt ist. Bei uns ist es jetzt recht neu).

    Oder ja..er gibt alte Hunde an gute Plaetze ab. Mag nicht jeder, was ich auch verstehe.

    Aber er muss nicht zwingend zig Hunde im Haus haben.

  • Wie kommst du drauf, dass jeder Züchter eigene Rüden hat?

    Das steht im ersten Post dieses Threads.


    Ich finde Mehrhundehaltung de facto besser als Einzelhundhaltung; ich sage auch nicht, dass die Viel-Hundehalter hier irgendwas falsch machen - aber für mich ist die schiere Anzahl der Hunde im Haushalt (ja, die Anzahl pro Betreuungsperson) ein Kriterium. Insbesondere ein Kriterium bei Begleithunden.

  • Aaah grad gesehen. Er scheint alle Huendinnen bei sich zu haben. Ok..das ist bei 2x im Jahr 2-3 Wuerfe gleichzeitig schon ne Nummer (oder versteh ich das falsch?).

    Aber je nachdem wieviel Personen usw. da involviert sind, kann es ja dennoch echt gut sein :ka:

  • Dann sind wir de facto bei zehn Hunden oder mehr.

    nur, wenn alle zur Zucht genutzten Hündinnen tatsächlich dauerhaft beim Züchter leben. Es gibt auch sowas wie Zuchtmiete. Oder der Züchter hat die Hündinnen bei Freunden sozusagen in Pflege, bleibt aber Eigentümer und kann damit die Hündin zur Zucht nutzen. Dann lebt die Hündin nur für den akuten Zuchtzeitraum (vom Deckakt bis zur Welpenabgabe) bei dem Züchter.


    Und ja, bei einem Züchter, der so viele Würfe hat, sollte man etwas genauer hinschauen - geht's ihm nur um's Geld oder schaut er dabei wirklich auf die Rasse und die Hunde?

  • Was du beschreibst ist ja dann kommerzielle Zucht, warum sollte ein Züchter mehr als X Würfe haben?

    Ich habe nicht das geringste Problem damit, wenn jemand Geld mit der Hundezucht verdient.

    Das alleine macht einen Züchter sicher nicht zum Vermehrer.


    Jemand der sich auskennt, der zufriedene Käufer hat, der über mehrere Generationen gesunde Hunde in die Welt bringt und sich Mühe mit der Aufzucht gibt - warum um Himmels willen soll dieser Mensch mit seiner Arbeit und Mühe kein Geld verdienen?


    Und ich selbst finde es durchaus gut, wenn jemand viel Erfahrung hat. Der "liebevolle Hobbyzüchter" von nebenan, der mal nen Wurf macht ohne sich besonders auszukennen, ist sicher nicht automatisch besser...


    Was einem persönlich am ehesten liegt, kann ja jeder für sich entscheiden. Ich finde diese komischen romantischen Vorstellungen mit "Babies", die "adoptiert" werden und dass die Züchter doch bitteschön diese Babies mit all ihrem Herzblut am besten im eigenen Bett aufziehen sollen, einfach nur merkwürdig. Und wehe, sie haben dann hohe Ansprüche an die Käufer, stellen vielleicht sogar Fragen - oder wollen eine angemessenen Bezahlung für ihre Zeit und Mühe - oder geben statt der "Babies" auch mal einen älteren Hund ab - oh, das ist dann böse und kommerziell.

    Alles ein bisschen absurd.


    Wenn ich das mit den Pferden vergleiche - die werden ganz normal gezüchtet, gekauft und verkauft und feddisch.

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