Bindung / Beziehung zu mehreren Personen
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Hallo,
zur Zeit schweben mir zum o.a. Titel einige Gedanken vor und ich würde mich freuen Eure Meinung dazu zu lesen.
Im April erhalte ich einen Labrador Retriever Welpen aus der Arbeitslinie. Es wird mein erster Hund.
Ich selbst mit Vollzeit berufstätig (Büro) und bin auf eine gute Bekannte/Freundin angewiesen, die auf den Hund während
ich arbeiten bin aufpasst. Sie selbst ist selbstständig und überwiegend zu Hause.
Ist meine Sorge berechtigt, dass mein zukünftiger Hund eine stärkere Bindung zur Bekannten aufbaut als zu mir?
Ich selbst erhalte den Welpen ab der 8 Lebenswoche und habe anschließend mehrere Wochen Urlaub genommen.
Bitte nicht falsch verstehen. Mir geht es nicht darum, dass ich aus egoistischen Gründen will, dass der Hund mich "lieber" mag.
Ich habe zukünftig vor Dummytraining und andere Hundesportarten mit dem Hund zu unternehmen und mache mir deshalb
Sorgen, dass ich vlt. nicht als "Rudelführer" oder fester Bindungspartner diese Art von Unternehmungen artgerecht ausüben könnte.
Auch die Überlegung, dass ich dann meinen Hund immer von seiner "Rudelführerin" -also meiner Bekannten- trennen müsste ist mir
kein schöner Gedanke.
Wie denkt ihr über die Sache?
Gibt es einen Zeitraum, in dem man einen Welpen/Junghund hinsichtlich der Bindung besser oder weniger besser beeinflussen kann?
LG
Tim
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Du bist ja in der Prägephase voll und ganz für ihn da und in Deiner Freizeit nachher ja auch. Also bist Du auch die Bezugsperson. Er bekommt das Futter von Dir und Du machst nachher den Sport mit ihm. Ich würde mir da nicht so viel Gedanken machen. Es gehen ja viele Hunde zu einer Betreuung tagsüber und trotzdem wissen sie wer ihr Halter ist.
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Wenn du die wirklich witzigen Dinge mit dem Hund machst, dann wird er dich auch entsprechend vergöttern.
Welpen brauchen Sicherheit und niemanden der sich bei ihm einschleimt. Sei sein Stein in der Brandung, nicht jemand der um seine "Liebe" buhlt.
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Ein Hund kann zu mehreren Personen eine jeweils eigene Bindung aufbauen. Genau wie in einer Familie jedes Mitglied eine Beziehung zu allen anderen hat.
Deine Situation ist im Grunde ähnlich wie in einer traditionellen Ehe von früher, wenn die Frau den Hund tagsüber betreut und der auswärts arbeitende Mann in seiner Freizeit Hundesport macht. Das ist vielfach bewährt und wirklich nichts Besorgniserregendes für den Hund.
Schon dadurch, daß du die Richtig! Tollen! Sachen mit dem Hund machst, die seinen Neigungen und Vorlieben entsprechen und ihn fordern, wirst du bei deinem Hund punkten.
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Herzlichen Dank für Eure Antworten!!!
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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das es gut funktioniert.
Ich habe selber nur einen "halben" Hund.
Da ich aus beruflichen Gründen, und meiner damaligen Wohnsituation keine Zeit für einen Hund hatte, hab ich mir zusammen mit meiner Mutter eine Goldi Hündin geholt.
Anfangs hab ich sie hauptsächlich Abends und am Wochenende gehabt, und bespaßt.
Jetzt, wo wir Haus und Garten haben, ist sie auch ein paar Tage am Stück hier.
Und es klappt wunderbar. Meine Eltern sind das typische Zuhause, um zur Ruhe zukommen, und einfach Hundesachen zu machen... und ich bin die tolle Tante, mit Bade und Reitausflügen.
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Ich denke nicht, dass man die Stärke einer Bindung an der "Menge der Zeit" ausmachen kann.
Letztendlich kommt es auf die Personen und den Umgang an. An der Bindung von mir und Daisy würde sich nichts ändern, wenn sie jetzt mehr bei meinen Eltern wäre, da ich nun mal die bin, die klare Grenzen setzt und ihr einen richtigen Rahmen gibt. Sie mag meine Eltern und fühlt sich auch bei denen wohl, richtig "sicher" fühlen und entspannen kann sie bei mir dennoch besser als bei meinen Eltern.
Oder der Hund meiner Tante, mein Seelenhund. Er war, während meine Tante gearbeitet hat, bei meiner Oma den Tag über. Also schon so um die 8 Stunden und dennoch fühlte er sich tatsächlich am wohlsten bei meiner Tante und mir. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich noch eher sein Lieblingsmensch war, da meine Tante etwas "speziell" in der Erziehung war. Ich habe diesen Hund ca. alle 3 Wochen gesehen und trotzdem war seine Bindung zu mir stärker, als zu jeder anderen Person. Dazu muss man sagen, dass meine Oma und er nie wirklich warm wurden.
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Die Bindung ist nicht abhängig von der Zeit die man mit dem Tier verbringt.
Während ich in der Welpenzeit und auch jetzt die allermeiste Zeit für den Hund da bin, die meisten Gassirunden mit dem Hund gehe, ihn fütter und für Wasser sorge usw steht mein Mann trotzdem beim Hund über mir.
Mein Mann wird vergöttert und angehimmelt! Ich bin abgeschrieben wenn er Zuhause ist,da schaut mich der Hund nicht an.
Also kann das bei euch auch genauso sein
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Meine Hunde sind täglich 11 Stunden bei meiner Familie (während der Welpenzeit meiner Ersthündin hatte ich meine letzten Sommerferien und war somit 6 Wochen bei ihr) und die allergrößte Bindung haben sie zu mir.
Wenn ich nach Hause komme, oder wir zusammen bei meiner Familie sind, kleben sie nur an mir.
Das liegt bei uns schon auch daran, dass das Bespaßungsprogramm und alle wichtigen Interaktionen nur ich übernehme. Spaziergänge, Fütterung, Pflege, Training, Hundeschule, Ausflüge, ausgiebig kuscheln.Also da brauchst du dir absolut keine Sorgen zu machen.
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Ich finde es sogar gut, das Neo diverse Freunde und Familienmitglieder liebt. So weiß ich immer, dass er sich dort auch mal wohlfühlt wenn doch mal was ist und ich Betreuung brauche.
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