Und da bin ich wieder... Welcher Hund?

  • Der Rotti wäre für mich wegen der Gesundheit und geringen Lebenserwartung grundsätzlich raus, egal ob mit oder ohne Kleinkind.


    Die Windigen liegen mir persönlich nicht. Die haben Wumms, aber auf so eine stille, feine, sensible Art…meins ist es nicht, ich finde sie fühlen sich in der Führung ganz anders an als zB Vorsteher oder Stöberhunde.


    Golden sind mir auch zu muffig. Da kann man allerdings auch viel über das Futter machen, ich kenne zB einen Golden für den wird gekocht, der riecht deutlich weniger als die Golden und Labbis die (billiges) Trockenfutter bekommen. Aber Sooo viele Golden kenne ich auch nicht. Die die ich kenne sind lieb, sanft, verschmust, gut gelaunt und tatsächlich sehr unkompliziert, aber wenn man mit der Hand durchs Fell streicht ist die voller Haare. Ebenso Klaotten wenn sich der Hund an die Beine drückt etc.


    Ich würde als Vorschlag noch den English Cocker Spaniel einwerfen, richtige Gute Laune Hunde, kleine Charakterköpfe, können auch mal stur sein aber sind halt freundlich dabei. Die die ich kenne kommen prima mit Hunden und Menschen klar. Man kann Jagdtrieb haben, wenn man den Hund ein bisschen arbeitet (und das machen die meist mit Begeisterung) ist der aber normalerweise gut handelbar. Sie sind nicht so hochbeinig, aber sehr kompakt und werden als „richtige“ Hunde wahrgenommen.

    Etwas ruhiger aber sonst ähnlich empfinde ich English Springer Spaniel, den kann ich mir bei euch auch gut vorstellen. Sind ein bisschen die Retriever unter den Spaniels. Es gibt auch ein paar im Forum, da könnt ihr gerne mal in den Setter und Spaniel-Thread gucken oder da nochmal fragen, ob was Schlappohriges passen könnte:



    Wenn ihr wirklich Lust habt den Hund zu arbeiten, könnte auch ein Gordon Setter passen. Die haben allerdings einen deutlich größeren Radius als ESS und Cocker, da sind 200m nix, weil Hund halt auch einfach weiß er kann eh in 2 Sekunden wieder bei dir sein 😋


    Noch eine Rasse zum anschauen wäre der Großpudel. Wir haben seit 3,5 Wochen einen Junghund und joa, optisch ist es nicht so meins aber ich gewöhne mich langsam dran, aber der Charakter ist toll!

    Er hat richtig Pfeffer im Hintern, Jagdtrieb ist gut da aber lenkbar, er ist super wesensfest und macht echt alles mit und im Haus pennt er einfach entspannt vor sich hin. Er hat richtig Lust zu arbeiten, ist aber auch entspannt wenn wir mal zwei Tage hintereinander nur 40min rausgehen und Pinkelrunden machen. Nur einmal am Tag die Beine strecken muss er, damit er zufrieden ist. Er haart überhaupt nicht und riecht auch nicht nach Hund, auch wenn er ein bisschen Eigengeruch hat (außer er bekommt Rinderdärme oder sowas zu fressen), und ich finde das bisschen Sand was rausrieselt sehr leicht zu entfernen. Es läuft einfach regelmäßig der Staubsaugtoboter und ansonsten wischt man (wegen des Schlammwetters) halt alle paar Tage kurz durch. Das Fell ist auch pflegeleicht finde ich, er ist kurz geschnitten und ich puste ihn alle 2-3 Tage kurz 2 Minuten mit dem Blower durch. Waschen und trocknen dauert bei dem kurzen Fell eine halbe Stunde, das mache ich nur wenn er sich in irgendwas gewälzt hat. Er war bisher einmal beim Hundefriseur, hat 80€ gekostet, das machen wir wahrscheinlich in 3-4 Wochen wieder (so alle 6-8 Wochen, irgendwann möchte ich das auch selber machen). Ich finde das aber viel weniger aufwändig als die ganzen Haare in Wohnung und an den Klamotten. Ich kann zB wenn es trocken ist einfach mit dem Hund raus und danach in den gleichen Klamotten zur Arbeit fahren, weil sie halt noch sauber sind :party:

    Alleine bleibt er ebenfalls bereits prima.


    Das einzige was nervt ist, dass alle ihn so hübsch finden und man wirklich sehr oft angesprochen wird, obwohl er schwarz ist. Das ist mir selbst mit dem Setter nicht passiert, obwohl der auch mega hübsch war. Es ist denke ich einfach seine Art sich zu bewegen, den Kopf zu halten, die Leute anzustrahlen. Ich lerne grade immer besser Leute schnell abzuwimmeln oder gehe mit Maulkorb raus, dann wird man eher in Ruhe gelassen.


    Wenn dir die ernstere Art eher liegt, kannst du dir auch noch den Perro anschauen. Der mag zwar auch keine Fremden und ist wahrscheinlich entspannter wenn er bei Kinderbesuch nicht dabei ist, aber mit der eigenen Familie ist er super entspannt und lieb, und normalerweise sind fremde Hunde auch ok (die wollen aber nicht mit jedem spielen). Arbeiten ebenfalls sehr gerne und melden sich viel, also leise sind sie nicht grade. Drinnen super verschmust und entspannt, draußen ordentlich wumms. Verlieren ebenfalls gar keine Haare.


    Ich bin auf jeden Fall gespannt wer bei euch einziehen wird! Genießt schonmal die Vorfreude :applaus:

  • Ich habe letztens mit jemandem gesprochen, der Rottweiler-Fan gewesen war und bisher zwei dieser Hunde gehabt hatte.

    Da er mittlerweile einen Sohn hat, ist er auf einen Großpudel umgestiegen und sagt, dass das eine super Entscheidung war. Der Großpudel ist absolut tiefenentspannt bei dem Kleinen und seinen Freunden. Das wäre, aus seiner Sicht, mit den Rottweilern nicht möglich gewesen.

    Außerdem sagt er, dass es auch für ihn entspannter ist, einen Hund zu haben, vor dem nicht jeder Angst hat.

    Das ist ja bei den Golden Retrievern auch so.


    Eine, als gefährlich empfundene, Rasse ist für ein Kind schon eine große Einschränkung, was Spielbesuch angeht.

    Ich hatte als Kind z.B. ziemliche Angst vor Hunden. Ein Haus mit einem Schäferhund oder Rottweiler hätte ich nicht betreten. Welche Farbe der Schäferhund gehabt hätte, wäre mir egal gewesen.


    Was Anfänger-Hunde angeht, erziehen die sich auch nicht von alleine. Wir hatten ja bei unserem Pudel darauf gehofft, aber es klappt nicht. :winking_face:

    Ich bin froh, dass unsere Kinder keine Kleinkinder mehr sind. Das fände ich super stressig, gerade auf Spaziergängen.

    Diese Rassen sind eben nur grundlegend freundlich zu anderen Lebewesen und nicht so stur, wie einige andere Rassen. Aber dafür kämpft man damit, dass sie ständig Passanten und andere Hunde näher kennen lernen wollen.

    Zumindest unser Kleinpudel und die jungen Labradore, die ich kenne, sind extrem leicht ablenkbar und hören dann nur noch schlecht oder gar nicht mehr auf Kommandos.


    Ich glaube, mit einem kleinen Kind und Deinem hundeunerfahrenen Mann wird auch eine Anfänger-Rasse nicht langweilig - jedenfalls nicht bis Kind und Hund aus dem gröbsten heraus sind.

  • Oh, und vielleicht könnte auch ein Beagle passen bei euch.


    Stubenreinheit ist natürlich auch viel einfacher mit Junghund, bei unserem ging die ersten Tage ein paarmal was rein, weil er natürlich recht aufgeregt war mit der Umstellung 6 Hunde -> Einzelhund und neue Menschen, seitdem aber garnichts mehr 👍

  • Ich hatte zeitweise eine Staffhündin und eine Familienangehörige wollte nicht mehr mit ihren Kindern kommen, solange der Hund nicht weggesperrt wird. Ende vom Lied: Kontaktabbruch bis heute. Aber ja, das wäre natürlich nicht optimal.

    Da wollte ich nochmal nachhaken... was ist denn so schlimm dran, mal vorübergehend den Hund in ein anderes Zimmer zu schicken, wenn Besuch Angst hat?

    Jeder Hund sollte es kennen, auch mal alleine zu sein, und solange die betreffenden Leute nicht täglich auf der Matte stehen, wäre das kein Grund für mich, den Kontakt abzubrechen.

    Ich hab eine Bekannte, die ist allergisch. Wenn die einmal im Monat kommt, gehen die Hunde ins Nebenzimmer. Davon sterben weder die Hunde noch ich. Und ich freu mich trotzdem über ihren Besuch.


    Aber unabhängig davon, ein Rottweiler mag ein liebenswerter Hund sein, wie schon geschrieben, aber er ist nunmal ein Wachhund und damit territorial und er hat auch eine abschreckende Wirkung auf andere. Das wäre mit Kleinkind nicht meine erste Wahl.


    Viel Spaß noch bei der Hundesuche.

  • Ich würde auch zu Golden tendieren. Wie hier schon andere geschrieben haben könnte es bei Rottweiler sein das andere Eltern skeptisch sind und andere Kinder Angst haben, auch wenn ihr ihn gut erzogen habt und er prima mit Kindern klarkommt. Denke wenn man den Golden mitnimmt auf den Kinderspielplatz/Kindergeburtstag/Schulfest... ist das kein Problem bei nem Rottweiler könnten Eltern schon komisch schauen.

  • Ich werfe mal noch den Flat-Coated ins Rennen.

    Haaren nicht so stark wie der Golden und ist m.A.n. herausfordernder in der Erziehung (was dir ja zu gefallen scheint).

    Dabei aber sehr verträglich mit anderen Hunden -zumindest Kaya ist das - und sehr kinderverrückt. Was mit dem überschäumenden Temperament als Junghund auch eine Aufgabe wird.

    Manko ist allerdings die erhöhte Krebsneigung in einigen Linien, wo die Hunde dann nicht alt werden. Ansonsten ist der Hund, wie ich ihn erlebe, sehr robust.

  • Es ist immer schwierig, eine Rasse zu empfehlen, wenn Kinder im Spiel sind.

    Bist du viel allein mit Kind und Hund? Oder geht der Hund auch mit dir allein raus - täglich?

    Wieviel Zeit du investieren kannst, kannst auch nur du sagen. Und ob dir eher offene, grobmotorische Hunde liegen - oder halt eher reservierte Hunde.


    Ich habe einen anderthalbjährigen Sohn und zwei Golden Retriever (8 und 3). Obwohl wir keine nennenswerten Baustellen mit den Hunden haben, ist es ein Spagat. Immer. Und gerade meine sehr unkomplizierte verlangt mir einiges ab, weil sie zu uns kam, als ich schwanger wurde und somit von Anfang an „nebenher lief“.

    Da hat man mehr als genug zu tun, auch mit einem unkomplizierten Hund.


    Für Überraschungen sorgt auch ein Golden Retriever meist. Langweilig wird dir bestimmt nicht :sweet:

  • Ein Hund, der alle Hunde und Menschen SO sehr liebt, dass er jedes Mal in die Leine springt und zu jedem hin will, ist soo unkompliziert nun auch wieder nicht. Schon gar nicht in der Gewichtsklasse. :D

    Ich muss mich manchmal sehr über die Aussagen zum Golden wundern. Ich kenne reichlich Golden persönlich und habe mein Leben bis vor vier Wochen mit einem geteilt. Keiner der mir bekannten Golden hat sich so verhalten, wie von dir beschrieben.

    Also mir fallen da schon ein paar Beispiele ein. Man muss aber dazu sagen, dass die alle ziemlich jung noch waren.

  • Es kommt da immer sehr auf den Halter an. Ist es der erste Hund oder es ist einem egal - ja, dann verhalten sich Golden Retriever wohl so. Führung brauchen die. Wie jeder andere Hund auch.

    Aber bei HH, die bereits Hunde hatten oder schon mindestens den zweiten GR, kenne ich das nicht.


    Meine Nell mochte als Junghund auch alles und jeden. Wäre aber nie irgendwo hingerannt. Weil ich Umorientieren von Anfang an belohnt habe. Und die ersten 6-7 Monate ihres Lebens hat sie sogar überall hingedurft bei der ersten Familie. Man hätte also meinen können, dass das Verhalten gefestigt ist. War es aber nicht. GR sind zwar meist sehr nett, aber Zufallsbegegnungen brauchen die normalerweise nicht und sind eher froh, wenn man ihnen beibringt, dass sie das nicht MÜSSEN, sondern auch bei ihrem Menschen bleiben können. Nell zumindest war sehr dankbar über die Alternative und als erwachsene Hündin hält sie sich sogar Zufallshunde vom Leib. Obwohl sie nett ist.

  • Ich finde von der Liste den Golden auch ziemlich "passend". Ihr könntet auch mal über nen Labrador nachdenken, wenn ihr eher zu einem kurzhaarigen Hund tendiert.

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