Abweisung in Kliniken

  • wie unverantwortlich da von Seiten der Tierärzte gehandelt wurde

    Und das weißt du woher?


    Vielleicht operiert der diensthabende TA gerade eine Magendrehung und die nächste wartet bereits .... und er kann daher absehen, sich über Stunden nicht um eine Neuaufnahme kümmern zu können .... dann wäre ein Abweisen neuer Patienten nämlich SEHR verantwortungsbewusst ... zum Beispiel

    Genau das ist es es eben. Tierärzte sind auch nur Menschen und können nicht mehr arbeiten als sowieso schon.

    Da ist es einfach im Sinne aller Patienten manchmal nicht möglich allen zu helfen.


    Man selbst würde ja auch wollen, dass das eigene Tier fachlich gut behandelt wird und nicht nur zwischen Tür und Angel, weil zu viele Fälle gleichzeitig aufgenommen sind. Wenn dann nämlich was übersehen wird oder ein Fehler passiert, ist das Geschrei groß.


    Keine Frage, die Situation ist schrecklich. Abgewiesen werden in der Not ist schlimm und man hat Angst um sein Tier.


    So schwierig ich es auch finde, dass Kliniken von großen Unternehmen gekauft werden - ich glaube, dass das für viele Kliniken die letzte Rettung war, um weiter überhaupt geöffnet zu bleiben. Hier im Umkreis wären die meisten Kliniken komplett tot, wenn da nicht das Geld durch den Verkauf geflossen wäre. Und ich kann recht sicher sagen, dass Tierärzte solche Entscheidungen nicht leichtfertig treffen und sich von dem Geld sicher keinen Porsche hinstellen, sondern im Sinne ihres Berufes handeln.

    • Neu

    Hi


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    • Ich habe mich selbst 800km entfernt im Urlaub in so einer Situation befunden und es war furchtbar. Ich habe eine halbe Stunde rumtelefoniert bis ich eine Klinik gefunden habe, die Ebby, deren Zustand sich in der Zwischenzeit rapide verschlechtert hatte, dann stationär aufgenommen hat. Bis wir dort waren, war sie nicht mehr geh- und stehfähig.


      Ich bin mit Ebby dann nie wieder so weit weggefahren, weil man bei ihr ja leider immer mit allem rechnen musste.

      Mir taten die Tierhalter/-innen in der Ecke furchtbar leid.

      Auch bei uns haben einige den Klinikstatus abgegeben, meine Wunsch- und Wahlklinik nicht, aber ich habe im Notdienst manchmal mitbekommen, dass gleich am Telefon gesagt wurde, dass die Station voll ist, Notdienst also gewährleistet werden kann, eine Aufnahme aber nicht möglich ist.

    • Bei uns im Saarland gibt es noch eine Klinik mit 24/7 Notdienst. Die weisen immer wieder auf FB, Insta & Co darauf hin, nur mit echten Notfällen zu kommen, denn: wenn die voll ist, muss man die Leute weiterschicken. Nach Trier (1h 10 min) oder Hofheim (1h 30min).



      Es ist schrecklich und grausam nach Hilfe zu suchen und keine zu bekommen. Die paar Kliniken, die noch existieren, können aber die Masse an Patienten einfach nicht stemmen.


      Als meine Katzen 2006 einzogen hatten wir im

      Saarland mindestens 5 Kliniken mit 24/7 Dienst und jetzt noch genau eine. Gleichzeitig ist die Anzahl der Haustiere gestiegen.


      Im Thread „Kliniksterben“ oder wie der heißt wurde schon viel dazu diskutiert.


    • Es ist doch völlig selbsterklärend, dass der normale Haustierarzt nicht für jede Lebenslage Geräte zur Verfügung hat. Teilweise fehlt es an Ausstattung.


      Meine Tierärztin sagt zB, sie hat mit Zucht nichts am Hut und sie operiert auch keine Kaiserschnitte. Dafür habe ich einen anderen Fachtierarzt. Der ist nun ausgefallen. Ich stand bei der Geburt unseres 2. Wurfs selbst da und musste 4h warten, bis ich einen Welpen einschläfern lassen konnte und meine Hündin angucken lassen konnte. In 4h kann so viel passieren. 15 Tage vorher hat unsere Tierklinik die Nachtversorgung geschlossen. Ich habe noch in der Nacht geaagt, es wird hier keine Welpen mehr geben bei dieser Versorgungssitutation.

    • Bei uns im Saarland gibt es noch eine Klinik mit 24/7 Notdienst.

      Je nachdem wo man im Saarland wohnt, wäre auch noch die Tierklinik in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) eine Möglichkeit.

      Für mich ist es eine Beruhigung, zwei Kliniken in der Nähe zu wissen.

      Mag mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es ist, wenn man so lange Fahrwege hat, wie hier im Forum teilweise geschildert. Und wenn man dann noch abgewiesen wird, dann ist die Angst und Verzweiflung sicher groß.

      Aber je weniger Kliniken es gibt, um so schwieriger wird es natürlich auch, alle Notfälle zu versorgen. Verständlich, aber trotzdem sehr belastend.

    • Zu Notdienstzeiten habe ich (zum Glück) noch keine Erfahrung gesammelt.


      Aber ich selbst bin schon 60km zu einem regulären Termin umsonst gefahren, um dann vor Ort gesagt zu bekommen, der fällt aus wegen Notfall. Klar ist das in dem Moment blöd, aber Notfälle gehen für mich immer vor.


      Und als wir damals selbst Notfall waren, mussten wir zwar eine Weile warten, bis wir dran waren (da war noch nicht klar, wie dramatisch es war), aber dann wurde wirklich alles andere abgesagt oder verschoben. Die operierende Tierärztin hat ihre Familie angerufen, dass nicht pünktlich nach Hause kommt und bis tief in die Nacht notoperiert. Ich war ihr zutiefst dankbar, aber gleichzeitig dachte ich auch, dass sei "normal" bei wirklichen Notfällen. Daher finde ich das was man derzeit hört und liest wirklich mega beängstigend.

    • Also ich frage mich ja wirklich, weshalb niemand mehr in die Tiermedizin will.


      Ich mein… Gut, die Arbeitszeiten sind zwar blöd, aber dafür ist die Bezahlung ja auch schlecht. Dafür hat man quasi permanent zu wenig Hände und Zeit, aber das gleicht sich ja durch den massiven emotionalen Stress wieder aus. Noch dazu gibt es die einzigartige Möglichkeit, fast wie im Liveticker, bei allem was man tut oder nicht tut, Feedback, Bewertungen und Meinungen im Internet zu erhalten, ganz egal, ob die Leute die Situation überhaupt bewerten können, weil sie z. B. dabei waren oder selber eine entsprechende Ausbildung haben. Last but not least kann man sich immer an ganz ganz viele Menschen wenden, die zwar keine Ahnung haben, aber es garantiert besser wissen.


      Klingt doch gut.


      Bestes Beispiel das hier. Der Patient wird mangels Kapazitäten abgewiesen. Zack, wird der TA im Internet keinen Tag später als „unverantwortlich“ zerrissen. Ist doch gut, so direktes Feedback.

    • Das man Tierkliniken abtelefonieren muss, ist hier inzwischen leider "normal". Zum Glück habe ich hier noch meinen "normalen" TA der sich den Notdienst mit zwei anderen Praxen teilt, der den Hund hoffentlich wenigstens bis zum freien Platz in einer TK versorgen könnte.


      Kliniken gibt es leider auch immer weniger. Und dann hatten wir in "unserer" Praxis auch immer extrem viele Fälle, denen dann erst zu Notdienstzeiten eingefallen ist, dass ihr Tier die ganze Woche über schon krank ist, aber dann "plötzlich" richtig schlecht wurde. Macht die Lage natürlich auch nicht besser.


      Und wenn voll, dann voll. Bekomme ich beruflich auch immer wieder mit, dass die medizinische Versorgung tlw. fatal ist. Alleine das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man als Ersthelfer bei einer lebensbedrohlich verletzten Person irgendwo hockt, und der RTW gefühlte (!) Ewigkeiten nicht kommt.

    • Von den ganzen persönlichen Anfeindungen vor Ort und der ständigen Diskussion über Preise fangen wir dabei ja noch nicht mal an.

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