Hund beißt in die Leine und lässt nicht mit sich Gassi gehen

  • Hallo liebe Hundefreunde,


    ich melde mich bei euch wegen einer aktuellen und sehr belastenden Situation.


    Ich habe seit ca 2 Monaten eine neue Freundin, mit welcher ich jeden Tag und jede Nacht verbringe, natürlich immer mit meinem Begleiter namens Ares, ein 4 Jahre alter deutscher Boxer Rüde.


    Ares hört bei mir aufs Wort, ist perfekt Leinenführig und macht keinerlei Blödsinn. Bei anderen Personen hingegen sieht und sah es schon immer anders aus. Kaum nimmt jemand anderes die Leine in die Hand fängt er sofort an die Leine zu beißen und vor zu laufen, quasi nach dem Motto: „wer bist denn du?! ich gehe jetzt mit dir Gassi“. Sobald die Person dann selbstbewusst und autoritär auftritt und Ares vielleicht in die Seite zwickt und dabei ein klares NEIN! ausspricht, hört er auch auf damit.


    Meine Freundin dagegen ist leider eher introvertiert und zurückhaltend, daher kann sie Ares gegenüber nicht streng sein. Sie verzweifelt sofort, versucht mit ihm zu reden dass er aufhören soll, ist genervt und am Ende frustriert dass es nicht klappt und gibt auf.


    Ich persönlich habe keinen Rat mehr was man in so einer Situation noch machen kann. Ich sage halt immer sie soll ihn in die Seite zwicken oder mit der Leine ihm leicht auf die Schnauze „hauen“ (ich hoffe ihr versteht wie ich meine, nicht dass es so rüber kommt als würde ich meinen Hund windelweich prügeln). Diese „Tricks“ haben zumindest anderen bei Ares geholfen aber Sarah bringt sowas nicht übers Herz, also muss eine andere Lösung her - aber welche??


    Ich habe schon zu ihr gesagt sie soll versuchen, wenn er das wieder macht, stehen zu bleiben und ihn zu ignorieren bis er von alleine aufhört. Das geht aber nicht weil Ares so sehr an der Leine zieht und vor ihr rum spring, dass sie nicht einfach stehen bleiben kann.


    Auch der Rat einfach weiter zu laufen und sein Kaspertheater zu ignorieren bringt nichts, da er zu stark ist und macht was er will. Er zieht sie nach rechts und links und sieht ihr weiter laufen wahrscheinlich nur noch mehr als Spiel.


    Ich weiß hier einfach nicht mehr weiter. Was könnte noch helfen?? Vielleicht habt ihr ja Tipps die sie probieren kann.


    Ach und Zuhause ist Ares der liebste Hund der Welt, auch zu Sarah. Kein bellen, kein Nerven, nichts! Sie kuscheln sogar. Sarah gibt ihm auch ab und zu das Essen und kann sogar das Essen weg nehmen etc ohne dass er Probleme macht.

  • Dein Hund macht das nur bei anderen oder auch bei dir?

    Klingt so als wäre das rein eine Übersprungshandlung.

    Gut dass deine Freundin deine Erziehungstips nicht übers Herz bringt. Kommt einem das nicht seltsam vor wenn andere sowas nicht möchten?

    Hauen und zwicken hat nichts mit Erziehung sondern mit Hilflosigkeit zu tun.

  • Ich würde raten, dass sie mal eine Stunde bei einem Trainer nimmt.

    Oft ist es schwierig, wenn der Partner sagt "mach mal das" oder "tu dies".

    Ich hab das auch durch.

    Letzten Endes hat die Trainerin das gleiche gesagt wie ich, aber es hatte auf meinen Partner eine völlig andere Wirkung und er hat damit die Probleme in den Griff bekommen

  • Wieso muss denn deine Freundin überhaupt deinen Hund führen?


    Ich finde das völlig normal, dass sich mein Hund von anderen Menschen nicht genauso führen lässt wie von mir.


    Wenn sie es möchte, dann muss sie sich das erarbeiten. Das muss der Mensch eben lernen - der Hund kann es ja anscheinend, wenn er richtig geführt wird und eine Beziehung zum Menschen besteht.


    Zwicken oder Leine über die Nase hauen finde ich keine geeignete Methode. Und wenn eine neue Person meinen Hund so behandeln würde, würde der sicherlich auch nicht entspannt bei ihr an der Leine gehen.

  • oh, und bitte lass sie nicht auch noch das Futter wegnehmen und solche Scherze.

    Wozu das?


    Du provozierst mit all diesen Sachen einfach nur eine saublöde Situation zwischen deinem Hund und deiner Freundin. Kümmer du dich um deinen Hund. Sie kann ja dabei sein, beim Gassi mitkommen und auf dem Sofa mit dem Hund kuscheln, aber alles andere muss doch nicht auf Biegen und Brechen sein.

  • Du strahlst vermutlich genug authentische Autorität aus, daß dein Hund merkt, du weißt was du willst. Was übrigens viel mehr mit deiner Körpersprache zu tun hat und eher nichts mit körperlichen Übergriffen.


    Deine Feundin ist aber eine ganz andere Person und kann nicht auf Knopfdruck so selbstbewußt gegenüber deinem Hund auftreten wie du. Würde sie nun auch noch versuchen, Strafmaßnamen wie oben geschildert umsetzen, könnte das richtig böse enden. Denn was der Hund von dir noch hinnimmt, müßte er sich von ihr nicht bieten lassen.


    Warum muß deine Freundin unbedingt ohne dich mit deinem Hund rausgehen?


    Wenn sie das aber selbst gerne möchte, dann macht es Sinn, daß ihr eine/n Hundetrainer/in dazuholt und deine Freundin alleine (ohne dich dabei) mit dem Hundetrainer zusammen an der Leinenführigkeit arbeitet.

    Das kann dann vielleicht ganz anders aussehen und aufgebaut werden als bei dir, nämlich so, wie es ihrer Persönlichkeit entspricht. Nur wenn man selbst überzeugt von einem Übungsansatz ist, kann man ihn authentisch umsetzen.

  • Ich versteh jetzt auch nicht so ganz, wieso deine Freundin den Hund führen soll. Es ist doch dein Hund.

    Letztendlich ist ein zwicken auch Gewalt. Es ist es nicht nur, wenn der Hund windelweich geprügelt wird.

    Ich wüsste jetzt auch nicht, was irgendeine Hand in der Nähe oder an der Schnauze des Hundes zu suchen hat. mMn sorgst du eig nur dafür, dass der Hund deine Freundin immer weniger toleriert.


    Wenn es dich so dermaßen stört, geh entweder selbst mit DEINEM Hund oder sucht euch einen Trainer.

  • Du hast den Hund seit 4 Jahren und die Freundin seit 2 Monaten. Dh du hast dich immer selbst um den Hund gekümmert, oder?

    Wieso soll denn nun deine Freundin mit dem Hund rausgehen und den Hund führen?

    Will sie das überhaupt?

  • Eine introvertierte, vermutlich mit Hunden unerfahrene Person soll mit einem in Saft und Kraft stehenden Boxerrüden Gassi gehen und ihn zum Gehorsam "prügeln"???

    Hmmm, ich weiß nicht, ob das auf lange Sicht gut geht.


    Ich hatte als Kind selbst einen Boxer, aber von Anfang an und wir sind aneinander gewachsen.

    Ich weiß nicht, ob ich so ein Kraftpaket nach 2 Monaten hätte auf die Nase hauen oder in die Seite zwicken wollen. Und meiner hätte sich das von "Fremden" (also Leuten, die das seiner Meinung nach nicht zu tun haben) auch nicht gefallen lassen. Er war eine gutmütige Seele, aber er wusste auch, wie er sich gewisse Dinge vom Leib halten konnte.


    Und warum muss sie ihm das Futter wegnehmen?

    Auch wieder so ein veraltetes Machtspielchen, das vielleicht ungut enden könnte.


    Wenn deine Freundin wirklich etwas mit dem Hund unternehmen möchte, rate ich auch zu einem Trainer von dem sie einen zeitgemäßen und fairen Umgang mit dem Hund lernt. Von deinen Methoden möchte ich abraten.

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