Günstige Gelegenheit nutzen oder vernünftig sein?!

  • Mir ist es ein Rätsel, wie man überhaupt alleine mit drei großen Hunden spazierengehen kann…


    Ich weiß, es gibt Leute und Hunde, bei denen funktioniert die Leinenführigkeit besser als bei uns. Und trotzdem. Knallt da nie ein Hund in die Leine, weil da grad eine Katze unterm Auto sitzt, ein Apfelbutzen im Gebüsch liegt oder ein Eichhörnchen vorbeiflitzt?


    Ich kann mir tatsächlich kein Szenario vorstellen, bei dem meine Hunde so richtig in die Leine knallen :ka:


    Katzen sehen wir so gut wie jeden Morgen, von Essbarem lassen sie sich auch nicht so reizen und Füchse, Eichhörnchen und Co werden im Freilauf genauso ignoriert wie an der Leine..


    Aber natürlich kann ich die über Kraft nicht halten.. Ares und Kalle wiegen zusammen um die 50 kg, tragen im Alltag eigentlich immer Geschirr und laufen beide rechts von mir, die habe ich also beide in meiner rechten Hand. Mia trägt Halsband, wiegt die etwa 20 kg und läuft links von mir…

    Auf die drei verteilt bin ich also mit etwa 70 kg Hund unterwegs..


    Aber ich kam auch noch nie in die Situation, die Hunde wirklich über Kraft halten zu müssen.. :ka: das geht tatsächlich rein über Gehorsam.


    Deswegen zieht bei mir auch erst ein neuer Hund ein, wenn ich mich auf die vorhandenen Hunde „blind“ verlassen kann, was das angeht.

  • Also Spaziergänge oder Radtouren mit drei Hunden sind hier auch kein Problem.

    Allerdings gibt es hier eben auch Grundregeln, auf deren Verletzung sozusagen der Weltuntergang steht ;)

    - an der Leine wird nicht gezogen, komme da was wolle (aber: unsere Leinenführigkeit ist nicht perfekt, sondern ausbaufähig ... liegt aber an mir, ich bin da sehr trainingsfaul)

    - wenn ich die Hunde sozusagen "frei bei Fuß" habe, dann wird das Kommando gehalten, komme da was wolle

    - es wird zu keinem anderen Hund einfach hingerannt, ob wir den nun kennen oder nicht


    Wobei ich dazu sagen muss, dass ich das mit ihnen von klein auf aufgebaut und immer darauf geachtet habe, dadurch sitzen diese Dinge bei den Hunden auch einfach. Und so wie hier schon geschrieben wird, führt eine Katze unter dem Auto zu keiner nennenswerten Reaktion.


    Mit einer Freundin bin ich mal darauf gekommen, dass es ohnehin oft so ist, dass man in der Mehrhundehaltung oftmals auf gewisse Dinge mehr Wert legt, die einem bei einem Hund noch egal sind. Einfach weils eine andere Dynamik ist und man über Kraft nichts mehr machen kann.

    Bei mir kommt evtl noch dazu, dass mein erster Hund sehr schwierig war und damit ich zu ihm zwei weitere Hunde holen konnte, mussten die vor allem in den Situationen gut funktionieren, in denen Balou mein Handling gebraucht hat.


    Zeitaufwendiger finde ich dann eben auch, mit mehr als einem Hund im Sport aktiv zu sein.

    Das wurde hier ja schon mehrfach erläutert, wie zeitaufwendig das werden kann und ich gebe zu: Manchmal fällt Rusty da auch etwas hinten runter, dann muss ich mich wieder zusammenreißen, dass er auch noch seine richtige Beschäftigung kriegt. Er ist zwar bis auf 1-2 Mal die Woche auch dabei, wenn ich mit den Tollern trainiere, aber arbeitet dann eben nichts.

  • Wir reden hier aber sehr wahrscheinlich von einem DD, da sind Katzen nunmal Raubwild und Raubwildschärfe ist genetisch verankert. Ja, man kann das mit Erziehung kontrollierbar machen, aber das dauert und erfordert Mittel, die man vielleicht nicht bereit ist einzusetzen. Diese Hunde gehen bei Raubwild erstmal ab wie nix. Ich dachte auch meine Hütis mögen keine fremden Katzen, aber das ist nicht zu vergleichen mit der tödlichen Konsequenz, die ein DD, da an den Tag legt. Da sollte man erstmal einige Einzelspaziergänge einrechnen.

  • Was die Rasse angeht denke ich mir auch immer wieder, dass ich hier ja an und für sich sehr leichtführige Rassen sitzen habe und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es mit einem anderen Typ Hund nicht mehr so einfach ist, diese Grundregeln durchzusetzen.


    Für mich ist das auch ein Grund, weswegen ich keinen anderen Typ Hund möchte.

    Ich hatte 15 Jahre lang einen Hund, den ich sehr viel managen musste. Zwar nicht wegen seiner Rasse, sondern wegen seiner Vorgeschichte und natürlich auch, weil es mein erster Hund war und ich viele Fehler gemacht habe. Aber trotzdem steht für mich fest, dass ich nicht noch einmal bewusst einen Hund haben will, bei dem ich Gefahr laufe in der ein oder anderen Form eine Wiederholung von Balou zu erleben.

    Ich mag es, wie entspannt es mit meinen Rassen ist und will das nicht nochmal hergeben.

  • Ich denke, ob 3-4 ist es dann egal, wenn alles funktioniert.

    Dann kann man auch bei 10 Problemlos Gassi gehen.


    Nur wenn halt jetzt 1 doch ein "Problemfell" ist, dann wird es mit mehr Hunden sehr schnell sehr scheisse.

    Wenn einer anspringt, kann es sein, das die Dynamik andere mitreist, die vorher Lämmchen waren.


    Ob sich wer einen DD anschaffen will, ist die Entscheidung der Person. Sie sollte sich nur fragen, wie händel ich das, wenn der worst case eintritt.

    Will ich das mir und meinen anderen beiden Hunden zutrauen/zumuten.



    Ich meine, jetzt könnte es sein, dass der zukünftige Hund sich nicht für die Rettungshundearbeit eignet. Gibt es zeitlich die Möglichkeit, den Hund anders auszulasten als die anderen beiden Hunde?

    Wenn das schon eher unter die Kategorie schwierig fällt, dann würde ich davon Abstand nehmen.

    Ich glaube nicht, dass ein Hundetyp dieser Kategorie komplett ohne Arbeit als reiner Familienbegleithund unkompliziert glücklich wäre.

  • Was das ganze "Drei Hunde an der Leine" Ding angeht - ist ja schön, wenn bei allen hier die Hunde so perfekt sind.


    Ich kenne keine Junghunde, die das von Anfang an sind. Das ist aber nicht der Punkt.


    3 Hunde an der Leine müssen sich auch gegenseitig aushalten, in einer sehr engen angespannten Situation. Wenn da einer dabei ist, rassetypisch nicht ganz so duldsam mit den anderen ist und evtl. seinen Stress über das "nicht zur Katze dürfen" an den anderen auslässt, ist das dann doch schwieriger...


    Ich würde - mit sehr altem Hund UND dann voll im Saft stehendem jüngeren Hund einfach mal einplanen, dass man mit getrennt Gassi rechnen muss.


    Die anderen genannten Rassen - Chessy, ESS - sind da vermutlich etwas unkomplizierter. Aber trotzdem würde ich die Möglichkeit, dass das normale Gassi nicht immer so klappt, einkalkulieren.


    Was die Eingangsfrage angeht - vernünftiger wäre es vermutlich, erst nach Newtons Tod einen Welpen zu holen. Nachvollziehen kann ich den Wunsch nahc der Anschaffung jetzt trotzdem. Würde aber schauen, wie hoch der Preis für die Unvernunft ausfallen könnte und das soweit es geht minimieren.


  • Hunter ist auch nicht easy mit fremden Hunden. Aber solange ich im Einflussbereich bin, bekomme ich das gemanagt.)

    Das wäre für mich ein Ausschlusskriterium für einen Welpen zum jetzigen Zeitpunkt, egal welche Rasse.


    Es sei denn, du hast Zeit, schon jetzt 2 getrennte Runden zu gehen, nämlich Newton zusammen mit dem Welpen, und Hunter einzeln.


    Sonst schaut der Welpe sich von Beginn an Hunters Skepsis gegenüber Fremdhunden ab, was bei einem DD auf besonders fruchtbaren Boden fallen dürfte.


    Später werden es dann evtl. 3 Einzelrunden, weil ein alterssturer Oldie eben auch nicht so leicht "führbar" ist, wie sein Leben lang gewohnt.

    Mache ich hier gerade mit Vasco mit, und ich bin verdammt froh, dass Leif mit seinen 3 Jahren eine innere Reife zeigt, die mir sehr viel Raum für meinen Oldie lässt.


    Leifur kam ja auch zu zwei erwachsenen und zu dem Zeitpunkt noch voll im Saft stehenden Rüden dazu - und das hätte ich niemals gemacht, wenn einer der beiden Umweltprobleme gehabt hätte, die nur durch mein Management in geregelten Bahnen laufen würden.

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