Günstige Gelegenheit nutzen oder vernünftig sein?!
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Müßte man dann aber nicht jeden Hund, der als Welpe für die Rettungshundarbeit angeschafft wird, praktischerweise kupieren?
(Kupierverbot mal außen vor gelassen)
Nicht unbedingt - jedenfalls die mit Plüschfell nicht..... Das schützt doch a bissel. Aber manche Rasen haben dann halt echt kurzes und sehr knappes Fell, da könnte das helfen. Andererseits ein Münsterländer, wie die von mir beschriebene Hündin, is ja nu kein Kurzhaarhund, und sie hat sich trotzdem verletzt..... Egal - ich wollt ja jetzt nicht die Kupiererei zur Diskussion stellen, da ist ja die Rechtslage eindeutig, sondern nur RaFiLe den Tip geben, drauf zu schauen, ob sie im Falle eines kupierten Welpen überhaupt ne Prüfung für die Einsatzfähigkeit kriegt.
Naja, ist halt die Frage ob das in einer Häufigkeit auftritt die es rechtfertigt pauschal alle Hunde zu verstümmeln.
Und ob man da züchterisch wirklich nichts dagegen machen könnte. Es ist ja normalerweise die Kombination haarlos, lang, dünn und angeblich überstarker Ruteneinsatz. Mir kann niemand erzählen, dass man Frenchies und Co so zurichten kann, aber an einen Gebrauchshund keine stabile Rute ranzüchten kann.
In Österreich verletzen sich die unkupierten Kupierrassen spannenderweise nicht signifikant häufiger.
Meine kurzhaarige italienische Jagdgebrauchsrasse für sehr schwieriges Gelände wurde traditionell nie kupiert. Selten, dass da einer was hat. Und die hetzjagen zwischen Kakteen und im Geröll.
Gibt es da eigentlich aktuelle Zahlen? Die ganze Kupiererei geht ja auf eine schwedische Studie von Ende der 80er oder so zurück.
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Hi
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Offiziell wird das nicht ohne Narkose gemacht.
Ja, offiziell. Prüft aber scheinbar niemand. Wobei das ja eigentlich nicht so schwer wäre.
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Naja...es muss mWn vermerkt werden vom TA. Aber das ist halt so ne Sache.
Aber!! Es sind sicher nicht alle so. Es gibt mit Sicherheit viele, die es eben so machen wie es gemacht werden soll (also Vollnarkose usw.).
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Müßte man dann aber nicht jeden Hund, der als Welpe für die Rettungshundarbeit angeschafft wird, praktischerweise kupieren?
(Kupierverbot mal außen vor gelassen)
Wenn es so wäre. In meiner Staffel gibt es aktuell keine mir bekannten Schwanzverletzungen, und gehört habe ich von einer Häufung in anderen Staffeln auch nicht. Mag aber Zufall sein, ich bin ja auch erst seit 2 Jahren dabei. Wir haben hier durchaus Nadelwälder und dichtes Unterholz, viel Sturm-und Käferschaden, vergleichsweise unwegsam. Gerissene Krallen, Äste durch div. Körperteile (Auge, Haut, Oberschenkel usw.) kommen eher mal vor. Und klassische Schnittwunden durch Stacheldraht, Metall- und Glasmüll.
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Und ein Kupieren als Welpe unter Narkose stell ich mir deutlich weniger schmerzhaft vor, auch im Heilungsprozeß (Welpe heißt ja auch, nur ne ganz kleine Wunde und damit schnellere Heilung), als sowas, was ich da mitbekommen hatte... Aber gut - andres Thema.... Wollte nur berichten, weil ich mir das früher auch nie so kraß vorgestellt hatte.
Ist die Wunde tatsächlich kleiner! Also nicht absolut sondern relativ? Proportional zum Gewicht und zur Größe des Hundes?
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Kurze OT Frage, wieso wird denn überhaupt so früh kupiert?
weil es so im Gesetz steht .... Zitat
„Das Kupieren der Rute ist nur zulässig, wenn es sach- und fachgerecht und innerhalb der ersten drei Lebenstage und damit schmerzfrei vorgenommen wird. Dies ist gleichbedeutend damit, dass ein Kürzen der Rute ausschließlich von Tierärzten vorgenommen werden darf.“
Was ich weiß ist, dass früher ohne Betäubung kupiert wurde. Mittlerweile .... und so steht es auch in der Zuchtordnung DK .... darf nur noch gemäß der Regelungen des TSchG durch einen TA kupiert werden und das bedeutet mit wirksamer Schmerzausschaltung
Betäubungsloses Kupieren findet seit 92 nicht mehr statt ....
Die ganze Kupiererei geht ja auf eine schwedische Studie von Ende der 80er oder so zurück.
„Der Deutsch Kurzhaar konnte bis zum 31. Dezember 1988 kupiert werden. Ab dem 1. Januar 1989 wurde das Rutenkupieren in Schweden verboten. Es zeigte sich, dass die im Jahr 1989 geborenen Deutsch Kurzhaar mit langen Ruten bereits im Jahr 1989 eine ganze Reihe von Verletzungen an ihren Ruten aufwiesen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hunde noch nicht einmal ein Jahr alt. Die Schwanzverletzungen traten auch in den Jahren 1990 und 1991 auf. Die Häufigkeit und Schwere der Schwanzverletzungen nahm zu. Der Züchterverein führte im Spätherbst 1990 bzw. 1991 Untersuchungen (Interviews und Fragebögen) über das Auftreten von Schwanzverletzungen bei 1989 geborenen nichtkupierten Deutschen Kurzhaar durch. Im Herbst 1990, als die Hunde 1 bis 1,5 Jahre alt waren, hatten 27% der Hunde Schwanzverletzungen erlitten. Die untersuchte Gruppe bestand aus 44 Würfen, 299 einzelnen Hunden. Im Herbst 1991, als die Hunde 2 bis 2,5 Jahre alt waren, hatten 35% der Hunde Schwanzverletzungen erlitten. Bei den Schwanzverletzungen handelte es sich um verletzte und blutende Schwanzspitzen (teilweise sehr schwer heilend), geschwollene, lahme und oder gebrochene Schwänze etc. Der Schweregrad der Schwanzverletzungen nahm insgesamt bis 1991 zu. Bis jetzt sind 7 Fälle von schwanzamputierten Hunden in der untersuchten ‚erwachseneren‘ Altersgruppe bekannt. Der Schweregrad der Schwanzverletzungen scheint von der Lebhaftigkeit der Hunde und von der Rute abzuhängen, und wie viel die Hunde arbeiten und in welchem Gelände.“
Müßte man dann aber nicht jeden Hund, der als Welpe für die Rettungshundarbeit angeschafft wird, praktischerweise kupieren?
(Kupierverbot mal außen vor gelassen)
Wenn es so wäre. In meiner Staffel gibt es aktuell keine mir bekannten Schwanzverletzungen, und gehört habe ich von einer Häufung in anderen Staffeln auch nicht. Mag aber Zufall sein, ich bin ja auch erst seit 2 Jahren dabei. Wir haben hier durchaus Nadelwälder und dichtes Unterholz, viel Sturm-und Käferschaden, vergleichsweise unwegsam. Gerissene Krallen, Äste durch div. Körperteile (Auge, Haut, Oberschenkel usw.) kommen eher mal vor. Und klassische Schnittwunden durch Stacheldraht, Metall- und Glasmüll.
Nun sitzen verlustig gegangene Menschen doch eher selten in Brombeerdickungen oder in Schlehdorn.
Weil Du ganz vorn hier im Thread von "drei Jagdhunden" gesprochen hast: damit bezeichnest Du Newton also mit als Jagdhund. Hmmm..... Der Springer, ja - aber der Labbi - naja, der ist bestenfalls jagdlich ein wenig interessiert, und damit meine ich: im Vergleich zu einem DD..... Klar war der Labbi ursprünglich mal ein Jagdhund. Aber so ein richtiger Jagdtrieb ist doch da eine ganz andre Hausnummer.... Und den Labbi mit dem DD in einem Atemzug als Jagdhund zu bezeichnen, da kommt bei mir die Frage auf, ob Du den Jagdtrieb des DD nicht ein wenig unterschätzt.....
Das spielt ja auch der Verwendungszweck ne Rolle .... die Arbeit NACH dem Schuss ist das Eine ... lautes Stöbern das Nächste ... und die Arbeit mit und am ggf. wehrhaftem Wild braucht halt ne andere Sorte Hund
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Meiner Grauen musste leider im Februar die Rute eingekürzt werden, der Hund wird in vier Monaten 14 Jahre aber es geht ihr gut nach 14 Tagen war zum Glück alles verheilt.
Ich sprach mit ihrer Züchterin (sie belässt seit Jahren die Ruten), ich sprach mit befreundeten Jägern (sie führen Weimaraner, kupierte und belassene Hunde) & DD (kupiert).
Das interessante also die Kernaussage war, dass die Ruten belassenen Grauen in der Wasserarbeit flotter unterwegs sind, dass es keinerlei eingreifende Verletzungen (Jagdausfall) gab über all die Jahre, dass sie eine andere Kommunikation haben, dass die Jägerschaft endlich umdenken soll.Unterschiede gibt es auch von BL zu BL. Thüringen z.B. belächelt viele Züchter der Grauen für solche Aussagen.
DD führende Jäger stehen voll und ganz zu ihren kupierten Hunden.
Hegewald Zuchtprüfung wird zuerst genannt, auch wissend dass nicht alle gewölften DD dieses Ziel erreichen, von Verletzungen wird untergeordnet ausgegangen. Belassene Hunde wollen sie nicht in ihren Gruppen, auch nicht auf Trainingsbesuch (andere Länder).
Allerdings sieht man in einigen Jahren ein Durchsetzen eines Kupierverbotes kommen, doch kupieren solange wie möglich bleibt ihr Ziel.
Ich glaube es spielt sehr viel alte Gewohnheit mit, klar auch die Jagdgebiete sind unterschiedlich, aber Umdenken muss ja nicht immer das verkehrteste sein.
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In dem Alter ist da einerseits hauptsächlich weicher Knorpel, statt voll durchmineralisierter Knochen und die Wachstumsrate gigantomanisch.
Durchgeschnitten ist so ne weiche Miniwirbelsäule auch einfacher, als am älteren Hund. Da reicht einmal mitm Skalpell durch dann nimmer.
Etwa 10 Tage nach Geburt ist das Geburtsgewicht verdoppelt, der Welpe wächst rasend. Insofern ist eine Wunde bereits anderntags wieder relativ kleiner, als bei einem ausgewachsenen Tier, das sich nicht mehr in sehr kurzer Zeit vervielfacht.
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Die ganze Kupiererei geht ja auf eine schwedische Studie von Ende der 80er oder so zurück.
„Der Deutsch Kurzhaar konnte bis zum 31. Dezember 1988 kupiert werden. Ab dem 1. Januar 1989 wurde das Rutenkupieren in Schweden verboten. Es zeigte sich, dass die im Jahr 1989 geborenen Deutsch Kurzhaar mit langen Ruten bereits im Jahr 1989 eine ganze Reihe von Verletzungen an ihren Ruten aufwiesen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hunde noch nicht einmal ein Jahr alt. Die Schwanzverletzungen traten auch in den Jahren 1990 und 1991 auf. Die Häufigkeit und Schwere der Schwanzverletzungen nahm zu. Der Züchterverein führte im Spätherbst 1990 bzw. 1991 Untersuchungen (Interviews und Fragebögen) über das Auftreten von Schwanzverletzungen bei 1989 geborenen nichtkupierten Deutschen Kurzhaar durch. Im Herbst 1990, als die Hunde 1 bis 1,5 Jahre alt waren, hatten 27% der Hunde Schwanzverletzungen erlitten. Die untersuchte Gruppe bestand aus 44 Würfen, 299 einzelnen Hunden. Im Herbst 1991, als die Hunde 2 bis 2,5 Jahre alt waren, hatten 35% der Hunde Schwanzverletzungen erlitten. Bei den Schwanzverletzungen handelte es sich um verletzte und blutende Schwanzspitzen (teilweise sehr schwer heilend), geschwollene, lahme und oder gebrochene Schwänze etc. Der Schweregrad der Schwanzverletzungen nahm insgesamt bis 1991 zu. Bis jetzt sind 7 Fälle von schwanzamputierten Hunden in der untersuchten ‚erwachseneren‘ Altersgruppe bekannt. Der Schweregrad der Schwanzverletzungen scheint von der Lebhaftigkeit der Hunde und von der Rute abzuhängen, und wie viel die Hunde arbeiten und in welchem Gelände.“
Danke, genau die meine ich.
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Nun sitzen verlustig gegangene Menschen doch eher selten in Brombeerdickungen oder in Schlehdorn.
Hm, dann dürfen hier wohl keine Menschen verloren gehen, denn danach müssten wir einige Gebiete ausschließen. Und unsere Trainingsgebiete würden danach auch deutlich dezimiert.
Was ich ja ursprünglich damit sagen wollte: kupieren scheint ein Jagd-Thema zu sein, kein Rettungshundethema.
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