Erfahrungen mit SLO?

  • Hallo ihr Lieben,


    leider haben wir nun die nächste Baustelle: SLO:crying_face:

    Seit Anfang Dezember haben wir jetzt 11 Krallen ziehen müssen.

    Rocko wird wegen seiner Allergien etc. gebarft. Zusätzlich bekommt er seit Mitte Dezember Biotin, Vitamin B Komplex, Omega 3/6, die noch vorhandenen Krallen schmieren wir alle 2 Tage mit Propolis ein.

    Ich hoffe so sehr auf eine Pause oder wenigstens ein paar Monate Ruhe wenn alle Krallen einmal raus sind. Er ist natürlich in tierärztlicher Behandlung, macht es Sinn zur Zweitmeinung in eine Klinik zu fahren, haben die in dem Fall andere Möglichkeiten?

    Antibiotikum möchten wir ihm ungern über einen langen Zeitraum oder dauerhaft füttern, da er sehr empfindlich auf AB und manche Schmerzmittel reagiert (Durchfall, Appetitlosigkeit…)

    Hat jemand Erfahrungen und evtl. einen Tipp?


    Liebe Grüße

  • Nicht ganz, Jim hatte Pemphigus und das hat auch die Krallen betroffen.

    Ist SLO bestätigt ? Gerade bei einem Schäferhund (ist es doch ?) würde ich auch Richtung Pemphigus/Lupus zb denken.


    Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, könnte alles helfen, was immunsuppressiv wirkt. Wir hatten es initial mit Cortison probiert wobei das bei ihm zu viele Nebenwirkungen hatte. Gut geholfen hat Atopica. Wobei wir auch regelmäßig die Füße mit Kernseife gewaschen haben (vor allem wenn es matschig war) um Sekundärinfektionen zu vermeiden.

    Wenn es tatsächlich entzündet war musste er Antibiose bekommen, hilft ja nichts.

    Wenn mal wieder eine Kralle dran war, hatte er einen Schuh an. Oder 2. Oder 3….

    Irgendwann mit 3 hat es einfach aufgehört an den Krallen, die ausgefallenen Krallen sind nicht mehr nachgewachsen und wir hatten Ruhe. Vorteil: er war leise wie ein Kätzchen auf dem Laminat.

    Leider ist er mit 5 gestorben.

  • Danke für deine Antwort Jimina

    Nein bestätigt haben wir es nicht (da müsste ein Stück aus der Kralle ausgestanzt werden oder?), deswegen meine Frage ob wir nochmal in eine spezielle Klinik sollten?

    Ich habe mir nochmal Bilder von Pemphigus angeschaut, das passt von seinem Hautbild etc. nicht. Er hat keine schuppige Haut und sehr glänzendes weiches, gesundes Fell.


    Ja… 2 Krallen von den 11 waren leider sehr entzündet, da hat er Antibiotikum bekommen und dementsprechend drauf reagiert…


    Kernseife werde ich probieren, danke!


    Das ist meine große Hoffnung dass sie vielleicht gar nicht nachwachsen, war das bei dir bei manchen schon nach dem ersten Ausfallen so?

  • mein Hund hatte auch tolles Fell und keine Schuppen. Also das heißt leider nichts.

    Ich würde es im Hinterkopf behalten.

    Wir haben damals Biopsien machen lassen, an den Krallen, an den Lefzen und am Präputium.

    Ob du das machen solltest kann ich dir nicht sagen, ich persönlich wöllte es genau wissen. Aber Autoimmunsachen können auch frustrierend sein und es kann sein, dass es keine eindeutige Diagnose gibt.

    Wenn eine Biopsie gemacht wird sollte auf jeden Fall keine sekundäre bakterielle Infektion drauf liegen, die verfälscht das Ergebnis. Ob es sich um einen Lupus handelt kann man eigtl ganz gut mit Anatiter bestimmen. Aber da kann dir ein Dermatologe/ eine Dermatologin besser helfen.


    Hier der glänzende Pemphigushund ohne Krallen




    Und hier nach den Biopsien und Schwanzspitzenamputation


  • Achso und nein, wir hatten über 2 Jahre mit ausfallenden Krallen zu kämpfen. Fett angeschwollene Zehen, Infektionen im Knochen, jede Woche hat sich eine andere Kralle verabschiedet, es war furchtbar, mein kleiner Hund tat mir so leid.

  • Ja so geht es uns gerade auch… jede Woche was neues… :frowning_face:

    Ich möchte einfach nur dass es aufhört.

    Okay dann werde ich das auf jeden Fall bei meiner Tierärztin ansprechen.


    Warum wurde die Schwanzspitze amputiert?


    Wir hatten letztes Jahr mit ständigen „Hotspots“ an der Rute zu kämpfen. Passt das dazu?

  • Mein Senior hat seit seinem 6. Lebensjahr SLO. Wurde durch eine Biopsie (gestanzt) diagnostiziert, als sowieso eine Kralle in Vollnarkose entfernt werden musste.


    Ich tausch mich gerne darüber aus, hab mir im Laufe der Jahre auch einiges über die Krankheit angelesen, frag mich gerne, was für Dich von Interesse ist!

  • Danke Beeblebrox :smiling_face: Dann lege ich mal los:

    -fallen die Krallen schubweise aus oder in irgendeiner bestimmten Zeit?

    -wie schnell und wie gut wachsen die neuen Krallen nach?

    -sind alle Krallen betroffen? Uns fehlen ja noch ein paar…

    -was fütterst du zu? Ist er medikamentös eingestellt?


    Ich hab so viele Fragen, bin so unsicher und er tut mir einfach so Leid. Wir versuchen ihm das natürlich nicht zu zeigen, er ist trotz seiner 10 Jahre und mit der Baustelle sehr aktiv und glücklich, außer wenn eine Kralle kurz vorm Ziehen oder frisch gezogen ist, dann ist er natürlich nicht ganz so gut drauf. :frowning_face:

  • Guten Morgen!


    Dann berichte ich mal:-)


    Zuerst denke ich, es ist wichtig, dass Ihr eine Diagnose bekommt. So wie ich es lese, ist noch nicht ärztlich bestätigt, dass es SLO ist. Bei uns war es seinerzeit so, dass 3 verschiedene Tierärzte trotz innerst kurzer Zeit 3 oder 4 ausgefallenen Krallen plus Entzündung das als 'normal' abstempeln wollten und erst in der TK wurde das ernst genommen. Ich erfuhr, was ich auch zuvor online recherchiert hatte, welche möglichen Krankheiten es sein können. Da eine Kralle ohnehin stark entzündet war, sich aber noch nicht normal ziehen ließ, musste Rumo eh in Vollnarkose, was genutzt wurde um die Biopsie zu nehmen. Diese bestätigte dann den Verdacht SLO. Gehäuft tritt die Krankheit zwischen dem 5. Und 8. Lebensjahr auf, wobei man hier in verschiedenen Quellen auch unterschiedliche Angaben findet. Es gibt Rassen, die ne größere Disposition haben, z.b. Bearded Collies und Rhodesian Ridgebacks.


    Zur Therapie: es gibt drei standard-Therapien:

    -Tetracycline (Antibiotikum) und Nicotinsäureamid (Amid des Vitamins B3)

    - Pentoxifyllin (Durchblutungsfördernd, vorrangig in den peripheren Gefäßen, Immunsuppressivum)

    - Cortison


    Grundsätzlich und bei jeder schulmedizinischen Therapie sollte mit hochdosierten Omega-Ölen ergänzt werden. Hierfür empfehlen sich entsprechende Fischölkapseln mit nachgewiesen hohen Gehalt, gerne auch Algenöl-Kapseln.

    Beim Barf würde ich auch die Öl-Versorgung einem Check unterziehen und im Wechsel (so es vertragen wird) Leinöl, Hanföl, Distelöl und Weizenkeimöl geben, ab und an mal Raps ist auch ok. Wirkungslos sind Olivenöl, Sonnenblumenöl, Erdnussöl, etc., Da gibt es gute Vergleichstabellen online.


    In den skandinavischen Ländern und auch den USA wird SLO z.t. nur mit hochdosierten Omega-Ölen (ggf. mit Vitamin B) therapiert. Ich finde aber, da wir die Möglichkeiten haben, dem Hund schneller Linderung zu verschaffen, sollte man (wenn es nicht ein sehr leichter Verlauf ohne Entzündungen ist), durchaus eine schulmedizinische Therapie versuchen.


    Bei uns war es so, dass einmal alle Krallen abgestoßen würden, aber über einen Zeitraum von 6-12 Monaten. Manche komplett entzündungsfrei, andere mit Entzündung. Bis dahin schlug die Therapie so gut an, dass nur wenige Krallen zwei mal ausfielen. Die Krallenbetten und das freiliegende Krallen-Innenleben waren entsprechend zu schonen, anfangs mit Verband, als die erste Hornschicht drüber war mit einem Schuh (mit Socken). Das hat er dankend angenommen. Wir waren z.t. mit vier Schuhen unterwegs.

    Bei SLO wachsen die Krallen immer wieder nach (zum Glück für den Hund!), Anfangs etwas deformiert und brüchig, nun mit 13 Jahren sind sie nur noch etwas poröser als normale Krallen, aber wir hatten seit 6 Jahren keine Entzündung mehr und die letzte Kralle hat er vor drei Jahren oder so verloren, zum wiederholten mal die Daumenkralle.

    Therapie bei uns: die erste Standard Medikation hat Rumo überhaupt nicht vertragen (tetrazyklin+ Nicotinsäureamid). Er wurde davon komplett Gaga, hat nur noch gefiepst... Er darf seitdem auch kein AB mit dem Wirkstoff bekommen (auch Augentropfen), weil das sofort wieder anfängt. Auch Vitamin-B präparate machen ihn sehr fiepsig.

    Bei uns funktioniert Pentoxifyllin (Trental heißt das Medikament bei uns) seit vielen Jahren sehr gut, wir sind mittlerweile bei einer recht niedrigen Erhaltungsdosis angelangt. Dazu immer Öle im Wechsel + Omega-Kapseln (ist ja auch gut fürs Herz jetzt im Alter).

    Bezüglich der Pflege ist wichtig, die nachgewachsenen Krallen immer recht kurz zu halten, dass sie möglichst wenig Belastung beim Laufen ausgesetzt sind. Wir nutzen dafür eine grobe Feile (für Gelnägel), das ist angenehmer als die schere für Rumo. Ich feile auch außenrum glatt und habe immer auf abstehende Krallenteile geprüft, die z.t. auch im Krallenbett steckten, dafür haben wir eine Arterienklemme gekauft, um diese zu ziehen, weil sie wieder zu Entzündungen geführt hätten.


    So, das war jetzt schon ein ganz schöner Aufsatz😅 wenn Du noch andere Fragen hast, frag gerne jederzeit!

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