"Triebstarker" Hund zu Kleinhund und umgekehrt - Risiko Beutefangverhalten?
-
-
Angeregt durch einen gewissen anderen Thread (Thema DD) und immer mal wieder aufflammende ZHS-Träume bei mir.
Ich habe hier 7kg langbeiniges, energiegeladenes, durchsetzungsstarkes Biest sitzen, interessiere mich allerdings (nicht in naher Zukunft) in Richtung Hound und ähnliches, was gerne rennt bzw. jagt - aber eher im unteren Gewichtsbereich um (lieber unter) 20kg.
Ist das überhaupt zusammen realisierbar? Oder bleibt immer ein Restrisiko bestehen, dass der Kleinhund unter die Räder kommt? Oder sind knapp 40cm schon nicht mehr so kleinhundig, dass man sich da Sorgen machen muss? Ist das total individuell oder gibt es Gewichtverhältnisse, wo man sagen kann: "Das ist definitiv kein Problem" oder auch "die kann man definitiv nie aus den Augen lassen?"
Mir fallen spontan zwei User ein, deren Hunde damit ein Thema haben:
Wie ist das bei euren Hunden, Shalea und Aoleon ? Ich weiß, Hamilton ist kein Hound, aber vielleicht magst du trotzdem kurz erzählen und verraten, was genau (bestimmte Größe, Fell, Bewegungen) deinen Hund reizt und was das im Umgang mit anderen Hunden bedeutet bzw. was für einen Hund du ihm auf keinen Fall zuhause vor die Nase setzen könntest.rinski , wie ist es bei euch?
Gerne auch Erfahrungen mit entsprechenden Hunden aus dem (Auslands-)Tierschutz, immer her damit
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
Schau mal hier: "Triebstarker" Hund zu Kleinhund und umgekehrt - Risiko Beutefangverhalten?* Dort wird jeder fündig!
-
-
Bist du bei Facebook in entsprechenden Rassegruppen unterwegs? Da bekommst du mit, wie das Zusammenleben mit anderen Hunden so laufen kann. Ich denke, wenn der Kleinhund zuerst da ist und der Neue den Kleinhund von Welpenbeinen an kennt, stehen die Chancen sehr gut, dass es klappt.
Anders herum würde ich es nicht machen. In meinem Beispiel einen Kleinhund zu einem erwachsenen DD holen, der keine Kleinhunde kennt. Never.
Ein Restrisiko besteht immer. Das sind Tiere. Das besteht aber auch bei vermeintlich "unproblematischeren" Kombinationen. Hier im Forum hatten wir vor einer Weile mal einen Faden dazu. Da war einer von vier (oder vllt auch mehr) Kleinhunden bei Rückkunft der Besitzer tot gebissen. (Ich erinnere mich nicht mehr im Detail.)
-
Ich habe einen Greyster (Pointer, Deutsch Kurzhaar und Greyhound Mischung). Er hat deutlich die Tendenz, kleinere Hunde als Beute zu sehen. Der Papa von meinem Hund wurde abgegeben, weil er die Working Springer (15-20 kg) als Beute gesehen hat (obwohl er mit denen von Anfang an aufgewachsen ist). Der German Trailhound den wir immer Mal gesittet haben, hatte auch eindeutige Tendenzen bei kleinen Hunden.
Ich denke aber, dass es sehr individuell ist. Sonics Züchter haben auch noch Möpse neben den Greystern und es funktioniert gut. Am Wochenende gab es bei meiner Mitläuferin einen Vorfall, bei dem ein Deutsch Drahthaar Rüde sich ihren Pinscher in der Pension geschnappt und geschüttelt hat (der Deutsch Drahthaar hat vom Welpenalter an den älteren Pinscher kennengelernt)
Im Hundetraining hab ich natürlich auch bedingt durch die Popularität viel mehr mit toten Hunden durch Vorsteh- und Windhunde als mit Zughunden zu tun
-
Ich weiß gar nicht, ob man das wirklich an einer bestimmten Größenrelation festmachen kann.
Mia (okay, genau genommen auch alles andere als triebstark ) hat in ihrer schlechtesten Phase mal nen Irish Setter für ein Reh gehalten..
Sie hat’s aber vorher gemerkt und man hatte das Gefühl, dass ihr selbst das dann auch irgendwie peinlich war.
-
Ich hatte eine zeitlang Cati (Dobi/Pinscher/whatever, bis 23kg), sehr energiegeladen, jagdlichen motiviert und Hiro (deutlich unter 40cm, 5-6kg) zusammen und hätte mir da nie Gedanken gemacht.
Yara deckel ich massiv bei kleinen/schwächeren Hunden, die lasse ich nicht mit Maya (12kg) allein. Mit kleinen Hunden wird nicht unkontrolliert interagiert.
Yara ist eher grob und wenn sich der andere Hund wie ein Opfer verhält, dann haut sie schnell drauf.
Jagdverhalten war bisher nie das Problem.
Sie hatte auch schon einen Chi als Kumpel, mit dem sie frei spielen durfte, aber ich fühle mich deutlich wohler, wenn das Gegenüber ein 40kg+ Kaliber ist.
Ich denke, daß ist wirklich sehr individuell, hängt von beiden Hunden ab wie es klappt.
-
-
Fibi, Malinois, eigentlich jagdlich nicht sehr motiviert, zeigt auch Beutefangverhalten bei Hunden. Solang der kleine Hund steht und geht, ist alles okay, aber wenn er das Rennen anfängt, dann setzt sie ihm nach. Bisher waren es alles aber tatsächlich kleine bräunliche Hunde. Ob sie es bei Schwarzen auch machen würde? Bei dunklen Katzen jedenfalls nicht.
-
"Predatory drift" hab ich immer im Hinterkopf.
Kommt auch bei meinen immer mal wieder vor, dass sie Kleinhunde in die Kategorie "Ach, wenn sichs jetzt so und so bewegt und schreit, dann würd ich es sooo gerne verwechseln". Kennen alle Kleinhunde seit Welpentagen (und fallen für andere Hundetypen selber in die Kategorie Kleinhund, weshalb sie ihrerseits nicht immer und überall mit jedem fremden Hund laufen dürfen), die Tendenz ist aber da. Das hat nix damit zu tun, ob sie verträglich sind. Sind sie, auch mit Zwergen. Aber ich schließe nie aus, dass irgendwann einmal doch diese eine zufällige Ereigniskonstellation auftritt, wos ihnen wurscht ist, dass es ein Hund ist. Vorallem nicht in der Gruppe.
Mein eigener Zwerg, auf den sehr sehr viele Hunde jagdlich motiviert reagierten, da wurde sehr viel vorgestanden und geglotzt, bevor die Artgenossenerkennung einsetzte und eh nix passierte und hundlich miteinander umgegangen wurde, zog nicht zuletzt deshalb aus, weil ihn der komplett verträgliche, nette, Kleinhunde respektierende Galgo doch mal quer im Maul hatte, wegen keine Ahnung was.
-
Mit meinem kleinen Flitzterrier hab ich das auch noch von beiden Seiten: Ich erlaube bis heute nicht, dass sie mit mehr als einem Großen rennt, um diese Beutesituation auszuschließen. Einen einzelnen Hund hat sie immer so gut lesen können, dass sie abbrach und Deckung suchte, meist bei mir, wenn da was ernster wurde. Die ist aber auch mit großen Jagdhunden aufgewachsen, kannte die Kollegen also schon als Welpe aus dem FF.
Auf der anderen Seite darf sie nie in einer Gruppe einem Kleineren nachsetzen, und mit richtigen, zarten Zwergen darf sie überhaupt nicht toben. Da kann man sich noch so gut kennen und mögen, ab einem gewissen Adrenalinpegel besteht immer die Gefahr, das es kippt. Sie packt zwar nie ernsthaft zu, sondern zwickt nur und springt zurück, so, wie sie es als PRT auf der Jagd eben soll, aber auch das muß nicht sein.
Aber ich hab bei den Terriern erst richtig gelernt, dass sich Hundefreundschaft und Jagen nie ausschließen, dass es da oberhalb einer gewissen Reizschwelle automatisch Klick macht, egal, wie gerne die Hunde sich mögen. Der Schäferhund war ganz anders, der disziplinierte höchstens, wenn es zu heftig wurde, hat den rasenden kleinen Terrier aber nie "gejagt", der Labbi erst recht nicht. Das ist wohl einfach ein absolutes Rasseding, verankert in denen, die im Ernstfall ganz vorne arbeiten.
Völlig OT: Ich muß gerade selbst lachen, weil ich da auf einen Hund von fast 14 Jahren immer noch aufpassen muß, aber gerannt und "gejagt" wird tatsächlich heute noch, sobald Chance ist. Nur nicht mehr so lange.
-
Coco (25kg) zeigt Jagdverhalten im freien "Spiel" mit kleineren, schnelleren Hunden. Deswegen lasse ich sie nicht frei mit kleineren oder auch ängstlicheren Hunden spielen.
Im direkten Kontakt an der Leine, aber auch bei entspannten gemeinsamen spazieren gehen oder schnüffeln gibt es allerdings überhaupt keine Probleme. Bei ihr setzt nur schnelle Bewegung diesen Jagdtrieb frei.
Coco ist auch kein Hund der sich beim Jagdspiel dann den kleineren Hund schnappt und schüttelt, aber sie wird schnell sehr grob, verfällt in den Jagdlaut und rennt den kleineren ungebremst um.
Auch mit Nora (45 cm, 12kg, eher schüchtern) lasse ich aktuell noch keine wirklichen Rennspiele zu, außer wenn Nora der "Jäger" ist.
Da muss man einfach ein bisschen ein Auge drauf haben und regulieren.
Ich weiß aber von mindestens zwei Fällen, wo Hounds einen kleinen Hund bzw. Welpen aus der eigenen Familie totgebissen haben. Das waren aber jeweils Hunde die eher draußen in der Zwingeranlage leben und im Rudel waren, als sie auf den kleinen Hund trafen.
Bei einem einzelnen großen Hund denke ich, dass das Zusammenleben mit einem kleinen Hund gut funktionieren kann, solange man in Situationen, wo der Große wirklich in Trieb kommt reguliert.
-
Naja, ich denke da sollte man schon nochmal unterscheiden zwischen irgendein stark ausgeprägtes Tireibverhalten, generell stark ausgeprägtem Jagdverhalten und echter Raubzeugschärfe.
Und zwischen einem echten Jagdgebrauchshund und Hunden bei denen das eben unter die Räder gekommen ist und die nur noch (wahllose) Ausschnitte zeigen, weil Mischling oder weil auf was anderes gezüchtet.
Also Hound und Kleinhund hätte ich jetzt nicht so viele Sorgen. Vielleicht nicht komplett unkontrolliert spielen lassen, zumindest nicht bevor man den Hound gut kennt. Aber aufgeben musst du deswegen deine ZHS Träume nicht (davon abgesehen, dass man das auch ohne Hound machen kann). Aber ein Hound ist halt auch nochmal eine ganz, ganz andere Hausnummer als ein DD.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo
schau mal hier: "Triebstarker" Hund zu Kleinhund und umgekehrt - Risiko Beutefangverhalten?* .
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!