Angsthund zuhause lassen?

  • Wenn du von Training sprichst, meinst du draußen oder drinnen? Wenn draußen, die ersten Minuten kommt draußen für ihn halt nur doofes. Im Park hat er wie gesagt auch so richtig ernsthaften Spaß, da bleiben wir auch öfters ein bis zwei Stunden. Wenn drinnen, welches training meinst du?

    Ich würde den Hund - wenn irgendwie möglich - erstmal gar nicht nach draussen zwingen, aber jeden Tag mehrfach kleine, wirklich leichte Übungseinheiten einbauen und mich langsam nach draussen vorarbeiten. Also z.B. Tag 1, Trainingseinheit 1: Kannst Du einen Keks im Wohnzimmer nehmen? Und wenn ich ihn rolle? Kannst Du einen Keks im Flur nehmen? Und wenn ich die Schuhe anziehe? Und wenn ich Dir das Halsband anziehe? Kannst Du noch einen Keks nehmen, wenn ich die Wohnungstür öffne? Wenn ich den Lift rufe? etc. Sobald der Hund 'nein' sagt, weisst Du, wo seine Grenze ist. Hier gehst Du mehrere Schritte zurück und achtest darauf, den Hund nur in Situationen zu bringen, in denen er 'ja' sagen kann. Nach (maximal) 3 Minuten ist Schluss und Du gehst zur Tagesordnung über. Du übst aber so häufig wie möglich pro Tag (aber mindestens 3 Mal).

    Was zeigt Dir denn, dass er draussen im Park Spass hat? Ich frage nicht aus Provokation oder weil ich Dir das nicht glauben würde, sondern ernsthaft deswegen, weil ich den Hund ja weder kenne noch sehe und die Situation nur aus Deinen Worten kenne.


    Es kann ja auch eine potentielle Lösung sein, dass er jetzt halt zwei drei Monate hauptsächlich zuhause rumhängt.

    Doch, klar. Wieso nicht?

  • Man weiß natürlich nicht, wieviel Stress die Mutterhündin während der Trächtigkeit und den ersten kurzen Wochen hatte - das hat ja auch Einfluss auf die Welpen.


    Wirklich depriviert klingt er nicht, weil neues ja tendenziell super ist. Er verknüpft halt ungünstig und fällt in den Panikmodus.


    Ich finde die Laufbandidee ziemlich gut - das sollte auch Dein schlechtes Gewissen etwas eindämmen.


    Hat er eigentlich schon mal medikamentöse Unterstützung bekommen?

  • Der buggy ist ein fahrradanhänger und kann zum buggy umgebaut werden 😎

    Seeeehr gut!

    Müsste man dann halt irgendwie so aufbauen, dass ich mir wirklich hundertprozentig sicher bin dass er darin keine Panik bekommt. Der wird in einer Panik wirklich unglaublich stark und will nur noch weg, ich weiß nicht ob er den da nicht umgerissen bekäme.


    Wenn du von Training sprichst, meinst du draußen oder drinnen? Wenn draußen, die ersten Minuten kommt draußen für ihn halt nur doofes. Im Park hat er wie gesagt auch so richtig ernsthaften Spaß, da bleiben wir auch öfters ein bis zwei Stunden. Wenn drinnen, welches training meinst du?

    Ich würde den Hund - wenn irgendwie möglich - erstmal gar nicht nach draussen zwingen, aber jeden Tag mehrfach kleine, wirklich leichte Übungseinheiten einbauen und mich langsam nach draussen vorarbeiten. Also z.B. Tag 1, Trainingseinheit 1: Kannst Du einen Keks im Wohnzimmer nehmen? Und wenn ich ihn rolle? Kannst Du einen Keks im Flur nehmen? Und wenn ich die Schuhe anziehe? Und wenn ich Dir das Halsband anziehe? Kannst Du noch einen Keks nehmen, wenn ich die Wohnungstür öffne? Wenn ich den Lift rufe? etc. Sobald der Hund 'nein' sagt, weisst Du, wo seine Grenze ist. Hier gehst Du mehrere Schritte zurück und achtest darauf, den Hund nur in Situationen zu bringen, in denen er 'ja' sagen kann. Nach (maximal) 3 Minuten ist Schluss und Du gehst zur Tagesordnung über. Du übst aber so häufig wie möglich pro Tag (aber mindestens 3 Mal).

    Was zeigt Dir denn, dass er draussen im Park Spass hat? Ich frage nicht aus Provokation oder weil ich Dir das nicht glauben würde, sondern ernsthaft deswegen, weil ich den Hund ja weder kenne noch sehe und die Situation nur aus Deinen Worten kenne.

    Wir lassen ihn zur Zeit schon in der Wohnung entscheiden, ob er mitkommen will. Manchmal kommt er auch gerne mit, aber oft auch eben nicht. Wenn er von Anfang an nicht will lassen wir ihn. Wenn er draußen nicht mehr will, kann er immer umkehren.


    Potato ist sehr sehr ausdrucksstark in seinen Emotionen. Schon leichten Stress sieht man ihm deutlich an. Bei kleinster Verunsicherung ist die Rute schon nicht mehr überm Körper gerollt. Wenn er mal verunsichert ist, ist der Weg zur Panik auch nicht mehr weit. Er ist gelöst, wälzt sich, ruht wenn ihm langweilig wird...


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    Nix gut

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    Alles gut. Also selbst wenn er da auch mal kurz verunsichert ist, steht das immer noch full blown Panikattacken gegenüber. Im Park hatte er noch keine, das heißt shcon echt viel.

    Es kann ja auch eine potentielle Lösung sein, dass er jetzt halt zwei drei Monate hauptsächlich zuhause rumhängt.

    Doch, klar. Wieso nicht?

    Ich meinte wirklich, es KANN eine Lösung sein. Ich weiß es nur eben nicht.

  • Ja, das hatte bestimmt auch Einfluss! Ich gehe auch davon aus dass sie entweder verstorben ist oder so geschwächt war, dass sie ihn zurückgelassen hat.

    Medikamente haben wir an unserem alten Wohnort angedacht, da hatten wir keinen Zugang. Nach dem Umzug war er über lange Zeit wie ausgewechselt, aber jetzt da wir wieder in alte Muster zurückfallen, steht das durchaus wieder zur Debatte.

  • Müsste man dann halt irgendwie so aufbauen, dass ich mir wirklich hundertprozentig sicher bin dass er darin keine Panik bekommt. Der wird in einer Panik wirklich unglaublich stark und will nur noch weg, ich weiß nicht ob er den da nicht umgerissen bekäme

    Könntr man ja in ruhe drinnen machen. Man muss halt inmer festhalten beim ein-und aussteigen. Wir haben auch ganz kleinschrittig mit vielen leckerchen aufgebaut. Und rein-ubd rausgehen unter kommando gestellt, damit er nicht einfach rausrennt, wenn man aufmacht.

    Oh, das angstbild kenn ich 1:1. Teilweise haben wir mitten im Wald gestanden. Von jetzt auf gleich bremse reingehauen, schwänzchen eingeklemmt, hingesetzt und in die Richtung geguckt, aus der wir kamen.

    Dann ging nur noch exakt der gleiche Weg zurück, den wir gekommen sind.

    Zwingen weiterzugehen, wenn es schlimm war, ging nicht. Er legte sich hin und dann hätte man ihn über den Boden schleifen können.

    Dort bin ich nur rausbekommen, weil ich dachte ich geb ihm mal sein Canicross-Kommando. Da stieg das Adrenalin von 0 auf 100 und es ging weiter. Bis es abgeklungen war, dann nochmal. So kamen wir dann wieder zum Auto 😅

  • Oh wow, das klingt auch schlimm. Theo ist auch zu schwer um ihn zu tragen, oder? Ich kann Potato ja gottseidank in den schlimmsten Momenten tragen, mir geht da zwar nach kurzer Zeit die Kraft aus, aber das reicht dann oft schon dass er sich wenigstens etwas wieder beruhigt hat.


    Wir waren heute im Park, weil er die ganze Woche noch nicht draußen war, und hatten Spaß. Potato hat es geschafft im staubtrockenen Park ein Matschloch zu finden. Einmal kurz umgedreht und der Kerl war schwarz. Hier einmal guter Tag:

    [Externes Medium: https://youtu.be/351vNjRY3Fo]


    Hier noch im Vergleich ein schlechter Tag:


    Wandelroeschen ich denke der Unterschied ist deutlich!

  • Zitat

    Vielleicht ist es auch tatsächlich mehr, dass ich da noch einiger zeit etwas ratlos werde. Wir spielen allgemein, machen alle möglichen Schnüffelspiele, und dann gehen mir auch schon bald die Ideen aus

    Was ich mit Leia im Haus viel mache ist 'Go find', sprich ich werfe Leckerchen und sie muss Suchen gehen. Sie sieht in diesem Falle, wo ich hinwerfe (bei Suchspielen mit der Nase verliert sie sofort die Lust), da kann man aber gut Bewegung einbauen in einem größeren Zimmer. Bei uns geht es da aufs eine Sofa, dann andere Zimmerecke anderes Sofa, wieder zur anderen Seite etc. Bringt ihr super Spaß und sie muss sich bewegen dabei. Sie lernt auch wahnsinnig gerne kleine 'Tricks', alles nach und nach aufgebaut ausgehend vom Touch-Kommando (meine Hand mit der Nase anstubsen). Da kann man auch ganz gut dynamische 'Choreographien' mit aufbauen, die Bewegung erfordern. Ansonsten haben wir auch noch Puzzlespiele und eine Schnuffelmatte. Ich mach da immer nur kurze Einheiten am Stück (5 bis 10 Minuten, sonst fängt sie an zu kaspern), aber das kriegt man gut immer irgendwie dazwischen gequetscht und kann man bei Bedarf ja auch mehrfach am Tag machen.

  • Wir spielen allgemein, machen alle möglichen Schnüffelspiele, und dann gehen mir auch schon bald die Ideen aus.

    Wie im vorherigen Beitrag geschrieben: ich würde die Beschäftigung daraus ausrichten, dass der Hund Erfolgserlebnisse hat, um seine Selbstsicherheit zu stärken, und an seinem Körperbewusstsein arbeiten. Das kann man ja u.a. mit den aufgeführten Beispielen ganz gut hinbekommen.


    Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt hier richtig unbeliebt mache:

    Auf dem Video sieht Dein Hund so aus, als würde er draußen richtig aufblühen.

    Einem Hund, der draußen so eine Lebensfreude hat, diese Chance nur einmal alle paar Tage zu geben, finde ich nicht fair und artgerecht. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es die Situation zusätzlich befeuert und die Erwartungshaltung für Extrastress sorgt, wenn er nur in so großen Abständen die Chance hat, seine absoluten Grundbedürfnisse zu befriedigen.


    Ich sehe auf dem zweiten Video einen sehr stark gestressten Hund und würde daran arbeiten, ihn bis zum Freilauf ins Gehorsam zu nehmen und darüber zu managen und Sicherheit durch das Setzen von Grenzen zu geben.

  • Theo ist auch zu schwer um ihn zu tragen, oder?

    ne kleine Strecke geht mal, aber jetzt ne ganze waldstrecke zum auto tragen, ist nicht 😅

    Teilweise haben wir ihn abends dann auch um den Block getragen, damit er noch ein Pipi macht. Aber oft stand er dann nur gebückt da und wollte wieder heimlaufen. Da war der Buggy tatsächlich die bessere Alternative (er mag aber tragen auch nicht und schön ist er auh nicht zu tragen, weil er sich dann hängen lässt wie ein nasser Sack 🙄).

    Also ich bin sehr froh, dass diese Zeit hinter uns liegt, das war schon nervenaufreibend.

    V.a. da er ja eigentlich auch super gerne draußen unterwegs ist und man nie wusste, wann er wieder die bremse reinhaut. Gerade anfangs war es echt schwierig, weil man gar nicht wusste was man tun sollte.

    Übrigens hat es manchmal auh genutzt, ihn unter kommando zu stellen und bspw. "Fuß" laufen zu lassen. Damit konnte man mal.überbrücken. Aber auch nicht immer

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