Seid ihr wirklich bei (annähernd) 100%?

  • Es geht mir dabei ja auch gar nicht um aggressives Verhalten, sondern darum, dass einem andere Leute je nach Bundesland enorm Ärger machen können. Und auch immer vermehrter dazu bereit sind. Das hat in meinem erweiterten Bekanntenkreis auch schon die ein oder andere Person erfahren dürfen, mit ganz nettem und verträglichen Hund, als man die Hunde hat toben lassen.

  • WorkingDogs

    Wenn du das nicht willst dann besuchst du vermutlich keine der üblichen Freilaufflächen.

    Ich bin zwar nicht WorkingDogs aber ich halte mir andere Hunde (je nach Gefahrenpotential) auch vom Leib. Und hier gibt es keine Freilaufflächen, da funktioniert das erstaunlich gut. Auch ohne dass ich meine Gassirunde irgendwelchen Hundesichtungen anpassen begegnen uns echt wenige Hunde, oft gar keine und unbekannte Hund Halter Gespanne treffe ich zuhause alle paar Wochen mal. Ich bin aber mit dem Hund durchaus viel unterwegs, auch in Städten in denen es bestimmt Freilaufflächen gibt. In irgendwelche gekennzeichnete eingezäunte recht kleine "Hundeklos mit Sozialkontakt" würde ich dann nicht reingehen, aber wenn es in Parks oder so Bereiche gibt, in denen Hunde freilaufen dürfen würde ich diese auch angeleint durchqueren (oft weiss man ja als ortsfremder eh nicht, wo jetzt welche Gepflogenheiten herrschen) und mir dann auch andere Hunde vom Leib halten. Solange ich mich in der Öffentlichkeit befinde hat mein Hund andere nicht zu belästigen, auch wenn in diesem Bereich Hunde nicht angeleint werden müssen. Und ich habe einen recht sozialverträglichen Hund der gut kommunizieren kann, aber das soll auch so bleiben. Deshalb regel (im Idealfall) immer erstmal ich, ob es zu einem Kontakt kommt oder nicht. Ich hab es schließlich auch auszubaden, wenn was schief läuft.

  • Das ist so eine Denkweise, die much stört.

    Spaziergehwege, wo keine Leinenpflicht herrscht, bedeuten, ich darf meinen Hund ableinen. Er darf Freilauf genießen. Dies ist aber wirklich nicht gleichzusetzen mit, der darf andere belästigen (und dazu kann Hallo sagen schon gehören).

    Direkt ausgewiesene Freilaufflächen, Hundewiesen, Hundestrände … da ists was anderes. Da geht man nur hin, wenn Hundekontakt erwünscht ist.

    Aber stinknormale Wege? Nein! Da lasse ich den Hund nur frei laufen, wenn niemand anderes belästigt wird.

  • Das ist so eine Denkweise, die much stört.

    Spaziergehwege, wo keine Leinenpflicht herrscht, bedeuten, ich darf meinen Hund ableinen. Er darf Freilauf genießen. Dies ist aber wirklich nicht gleichzusetzen mit, der darf andere belästigen (und dazu kann Hallo sagen schon gehören).

    Direkt ausgewiesene Freilaufflächen, Hundewiesen, Hundestrände … da ists was anderes. Da geht man nur hin, wenn Hundekontakt erwünscht ist.

    Aber stinknormale Wege? Nein! Da lasse ich den Hund nur frei laufen, wenn niemand anderes belästigt wird.

    Einem muss als Hundebesitzer in der heutigen Zeit einfach bewusst sein, dass das schon reichen kann, damit man richtig Ärger bekommt. Keine fremde Person muss einschätzen können, in welcher Motivation der Hund angelaufen kommt. Und für einige Personengruppen ist distanzloses verhalten gefährlich. Ich würde nicht dafür verantwortlich sein wollen, dass mein netter Labbi die Seniorin eine Straße weiter zum fallen gebracht hat.

  • In meinem erweiterten Bekanntenkreis durfte die ein oder andere Person auch leider schon feststellen, dass man vor einer Anzeige auch mit super nettem, verträglichen Hund ärger bekommen kann. Das einzige was einem bleibt, ist, dass man die Gegenseite ebenfalls anzeigen könnte. Das sind alles keine aggressiven Hunde gewesen, einfach Situationen, wo zwei fremde Hunde interagiert haben und man den Besitzer des anderen nicht kannte.


    So tickt die Gesellschaft heute (leider!!). Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen.

  • Ich verstehe die Unterscheidung nicht so richtig. Meinen nicht eigentlich alle das gleiche?

    Nein, einige sehen diese 100% im Rahmen der Verlässlichkeit (sicher einige auch, ohne sich dessen bewusst zu sein), einige meinen damit aber tatsächlich Gehorsam.

    Gehorsam: Sich dem Willen eines anderen unterwerfen. Die Forderung nach jedwedem Gehorsam in jeglicher Situation ist dann blinder Gehorsam - also ein Hund der in jeder Situation den eigenen Willen verwirft, und sich dem Willen seines Menschen fügt.


    Kooperation heißt, ein gemeinsames Ziel haben und dieses verfolgen; Hier liegt ein übereinstimmender Wille zugrunde, der kooperative Hund arbeitet also mit seinem Menschen zusammen an einem gemeinsamen Ziel.


    Gehst du wirklich davon aus, dass es bei Hunden eine verlässliche Reiz-Reaktions-Verknüpfung auf der komplexen Verhaltensebene gibt?

    Für mich gibt es diese nur -übrigens sehen das Behavioristen meines Wissens auch nicht anders - bei Reflexen: auf einen Reiz erfolgt immer automatisch die gleiche Reaktion.


    Ja, das funktioniert tatsächlich. Macht man sich in der menschlichen Verhaltenstherapie, aber auch in der Werbepsychologie zunutze.


    Tatsächlich kann etwas so trainiert werden, dass die Ausführung zum Reflex wird. Hier die Rahmenbedingungen, Tücken, Vorgehensweisen, Grenzen zu diskutieren, sprengt den Rahmen.

    Aber ja, grundsätzlich ist das möglich.


    Ich hab den Thread auch gestartet, weil es mich ehrlich gesagt nervt, dass hier mache die virtuellen 100% so feiern. Dass man sich dann gar nicht mehr sagen traut, wenn etwas mal voll daneben gegangen ist, obwohl das in meinen Augen normal ist, wenn man dem Hund auch einiges an Selbstständigkeit und Freiheit zugestehen will.

    Ja, an manchen Stellen nervt das - aber das ist eben auf virtuellen Plattformen, wo so viele unterschiedliche Meinungen/Erfahrungen aufeinandertreffen, immer der Fall.


    Oft passiert das allerdings dann, wenn für die Beteiligten klar scheint, dass einem Hundeführer der gleiche Fehler immer und immer wieder passiert, und eine Uneinsichtigkeit hinsichtlich Änderungen der Umfeldbedingungen vorzuliegen scheint.

    Mal als ganz plattes Beispiel folgende Aussage: "Joah - mein Hund hört grundsätzlich gut, ab und zu, so zwei bis dreimal die Woche haut er aber ab ins Unterholz und geht einer Spur nach/hetzt ein Tier - aber er kommt ja immer nach 2-3 Minuten zurück, und er fängt ja auch nix."


    Wenn daraufhin die Antwort kommt: "An der Leine lassen und (hier wahlweise Tipps einsetzen)" kommt dann als Abwort:

    "Dann kann ich ihn ja nie mehr von der Leine lassen - und (auch hier wahlweise ein 'Gegenargument' einsetzen), und sind eure Hunde denn alle perfekt?"


    Ja, und irgendwann im weiteren Verlauf kommt dann die Aussage: "Ein Hund gehört so lange an die Leine, bis er 100% (auf den Rückruf) hört!"...


    ... und schon vergleicht jeder seine eigenen Erfolge mit dieser 100%-Anforderung, mit unterschiedlichem Ergebnis.


    ..................


    Meine Hunde und ich sind nicht perfekt. In einigen Bereichen sind wir nah dran, in anderen weiter entfernt von den 100%.


    Ich weiß das, und bewege mich mit meinen Hunden so, dass ich mich im 99,9%igem Verlassbereich bewege.

  • So tickt die Gesellschaft heute (leider!!). Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen.

    Ja, leider ist das wirklich so.


    Das finde ich ehrlich gesagt schwer erträglich und aushaltbar: immer muß für alle Eventualitäten, unbeabsichtigten Vorfälle und Unfälle ein Schuldiger gefunden werden.



    Hey, wenn wir früher zu hoch auf Bäume kletterten und dabei runterfielen, dann war das halt so.

    Deshalb wurde trotzdem nicht der Besitzer des Baumes verklagt!

  • Ja, Gehorsam ist, wenn der Hund zuverlässig das von mir gewünschte Verhalten zeigt, obwohl er eine andere Motivation hat. Auch, wenn die Motivation dem entgegen steht. Meine Hunde daheim jagen unsere Hühner nicht, weil ich es ihnen verboten habe und ein solches Verhalten nicht dulde. Die haben sicherlich nicht zum gemeinsamen Ziel mit mir, dass die Hühner nicht gejagt werden. Ich arbeite hier auch nicht mit Leine, sondern erziehe von Anfang an und breche das Verhalten im Ansatz ab.


    So, und dann haben wir die Führigkeit. Die Führigkeit sagt aus, wie viel Kooperation der Hund von sich aus mitbringt. Sie beschreibt das Naturell des Hundes. Den individuellen Charakter. Einen sehr führigen Hund bekomme ich natürlich leichter gehorsamen, als einen Hund, der sehr wenig Führigkeit mitbringt.


    Dann haben wir noch sowas wie Härte, Schärfe, Belastbarkeit, Wesensstärke, Nervenkostüm, Trieb, usw.


    Das sind natürlich alles Faktoren die Einfluss nehmen.


    Ich finde gut gezogene Gebrauchshunde tendenziell führig und einfach, bestimmte Verhaltensweisen im Alltag zu erreichen. Wenn man denn erzieht! Das man auch daran scheitern kann, dafür kennt sicherlich jeder von uns ausreichend Beispiele und die Tierheime platzen ja auch aus allen Nähten.

  • Das ist so eine Denkweise, die much stört.

    Spaziergehwege, wo keine Leinenpflicht herrscht, bedeuten, ich darf meinen Hund ableinen. Er darf Freilauf genießen. Dies ist aber wirklich nicht gleichzusetzen mit, der darf andere belästigen (und dazu kann Hallo sagen schon gehören).

    Direkt ausgewiesene Freilaufflächen, Hundewiesen, Hundestrände … da ists was anderes. Da geht man nur hin, wenn Hundekontakt erwünscht ist.

    Aber stinknormale Wege? Nein! Da lasse ich den Hund nur frei laufen, wenn niemand anderes belästigt wird.

    Das kommt schon sehr drauf an. Wir haben hier auch Gegenden/Parkecken mit einer enormen Hundedichte. Hunde dürfen freilaufen, aber das ist schon normaler Park, keine Hundewiesen oder so. Da kann man aber trotzdem einfach nicht hingehen, wenn sein Hund aus irgendwelchen Grunden Probleme mit Fremdhunden hat. Mein Hund darf prinzipiell nicht zu angeleinten Hunden, das macht er dementsprechend auch nicht, und auch so sitzt mein "nein", wenn ich nicht will dasss er zu bestimmten Hunden geht (zB sehr kleinen), aber davon abgesehen darf er da Kontakt aufnehmen wie er will.

  • WorkingDogs

    Wenn du das nicht willst dann besuchst du vermutlich keine der üblichen Freilaufflächen.

    Nein, da fahre ich natürlich nicht hin. Wir haben hier sowas auch gar nicht. Ich wüsste aber nicht, dass Freilaufflächen von den Verordnungen ausgenommen sind.


    Von Freilaufflächen war aber auch nicht die Rede. Sondern von bekannten Hundestrecken und einem Stadtpark in dem eigentlich Leinenpflicht herrscht.

    Du wirfst da wohl einiges durcheinander.....

    First of all.....: Man tritt nach keinem Hund solange keine unmittelbare Gefahr besteht !!!
    Ich hatte geschrieben das Leute die keinen Kontakt mit anderen wünschen BITTE in den Stadtpark gehen wo Leinen Pflicht ist und sie weitesgehend sicher sein können keinem Freilaufendem Hund zu begegnen.
    Wege ausserhalb der Stadt, wo eben die Leute Ihre Hunde frei laufen lassen "können" sollte man dann meiden. Da gibt es eh schon nicht mehr viele von.
    Warum sollten sich fast alle Hundehalter auf dieser Strecke einschränken wenn es für die wenigen die keinen Kontakt wünschen alternativen gibt?



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