Hundephobie - wie verhält man sich als Fremder gegenüber Hunden?

  • Dein Problem kannst du nicht lösen, indem du lernst, wie du dich den Hunden gegenüber verhältst. Das Verhalten eines Hundes hängt ja nicht nur von deinem Verhalten ab. Das ist sicher schön zu wissen, aber jeder Hund ist nun einmal anders, du kannst dich völlig lehrbuchmäßig verhalten und trotzdem kann es sein, dass der Hund Dinge tut, die du gerade nicht wolltest (sich dir nähert, bellt, fixiert..., beißt). Dass die Hunde dir nichts tun, ist die Verantwortung des Halters, nicht deine. Wenn Hunde sich aber sozialadäquat verhalten, du aber dennoch Angst empfindest, dann musst du an der Angst arbeiten, nicht an deinem EInfluss auf den jeweiligen Hund.


    Such´ dir jemanden, der dazu ausgebildet ist, Ängste bei Menschen zu therapieren.

  • Meine Hunde ignorieren fremde Menschen grundsätzlich.

    Wenn aber jemand auf uns zukommt, der sie anstarrt und langsamer wird, ev seine Körperhaltung nach vorne verlagert (als würde er sich gleich bücken), dann werden sie unsicher und angespannt. Weil sie nicht einordnen können , was der jetzt von ihnen möchte.

    Wenn der Fremde dann stehen bleibt und sich über sie beugt und eher unentschlossen/unsicher wirkt, ev sogar noch nach ihnen greift (Hand hinhalten) spiegeln sie das und werden auch unsicher. Und dann kann es sein, dass meine Hunde bellen. Ev sogar Richtung Mensch springen.


    Am enstspanntesten sind sie, wenn Kontakt sein soll, wenn ich zuerst mit dem Menschen ein Gespräch führe. Der Fremde wird dann als "ungefährlich" von den Hunden eingestuft und sie sind entspannt. Wenn dann die Hunde von sich aus zu den Menschen hingehen (natürlich nur, wenn das für den Fremden ok ist) und Kontakt aufnehmen wollen, dann ist ein bücken und Hand hinhalten für sie ok.


    Aber eigentlich ist für sie absolut ok, wenn sie ignoriert werden. Das haben sie am liebsten.

  • Huch, das stimmt, das mache ich auch: ich will den Hunden signalisieren, dass ich sie wahrnehme und ihnen nichts Böses will.

    ja ^^


    das ist ungefähr damit vergleichbar, als ob jemand auf Dich zukommt, und immer sagt "ich will nichts böses von Dir!!!! vertrau mir!", statt einfach normal an Dir vorbei zu gehen.


    Mit einfach ignorieren wirst Du am besten fahren.


    Und ich weiß, das hilft bei Phobien nicht viel, aber die allerwenigsten Hunde beißen. Vor allem nicht, wenn sie ignoriert werden :)


    Du musst auch gar nicht viel Hundesprache können, denn so wie ich das verstehe, willst Du einfach nichts mit ihnen zu tun haben und evtl bei einem Besuch mal den Nachbarshund den Kopf tätscheln, wenn er das möchte, richtig?

  • Liebe Gauloise

    ich finde es super, dass du dich über Hunde informieren willst.

    Ich habe keine richtige Hundephobie, aber dennoch ziemliche Angst vor Hunden. Deswegen bin ich vor inzwischen vielen Jahren hier ins Forum gekommen, da ich mir dachte, wenn ich mehr über Hunde weiß, würde mir das helfen. Durch das Mitlesen hier im Forum habe ich viel gelernt, zum Beispiel, dass viele Hunde bellen aus Unsicherheit. Wenn ein Hund ohne Leine auf mich zuläuft, bekomme ich immer noch Angst, aber es ist nicht mehr so schlimm wie früher.


    Ich verlinke dir mal meinen Thread, in dem ich viele Fragen gestellt habe und mir viele User diese Fragen sehr freundlich beantwortet haben.
    Da findet sich sicher vieles, was für dich auch nützlich zu wissen ist:


    Und es gibt hier auch einen Thread über Körpersprache von Hunden, der könnte für dich auch interessant sein:

    dogforum.de/thread/149779/
  • Du kannst auch mal nach "Calming Signals" googeln. Das sind Anzeichen, woran man erkennt, dass ein Hund versucht, eine Situation zu deeskalieren. Tut er das, ist ihm unwohl. Das können ganz verschiedene Gründe sein, Aufregung, Eingeschränkt werden, sich gestresst oder bedroht fühlen.


    Ich verstehe deine Intention, dass du Hunde besser einschätzen möchtest, aber im Grunde ist es tatsächlich so, dass sich die meisten Hunde am wohlsten fühlen, wenn man ihnen vermittelt "ich will nichts von dir". Das tut man durch ignorieren, also nicht anschauen, nicht ansprechen, nicht berühren und durch Körpersprache, also seitlich drehen/stellen, wegwenden, Abstand reinbringen, keine großen Gesten. So wird man auch am uninteressantesten für fremde Hunde. Tut sich nix, suchen sie sich was Interessanteres.


    Rennende/joggende Menschen, Bewegung, Lärm, fuchteln, kreischen, all das reizt einen Hund genauer hinzuschauen.

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