Hund während Kinderwunschzeit?

  • Gerade im Hinblick auf einen späteren Umgang mit Baby und Kleinkind ist es besser, wenn dein künftiger Hund zwar klein, aber kein ausgesprochener Zwerg ist. Toypudel sind arg klein und zierlich und damit auch in vieler Hinsicht empfindlicher als etwas größere Hunde.

    Kleinkinder sind aber grobmotorisch und das passt dann nicht so gut zusammen.

    Wenn Pudel, dann würde ich den Zwergpudel - und da auch eher einen etwas größeren - empfehlen.


    Grundsätzlich sind Mischlinge aus kleinen Begleithunden wie Malteser oder Bolonka mit Pudel sicher ebenso nette Hunde wie die Ausgangrassen.

    Was mich an der Vermarktung solcher Mischlinge allewrdings stört, sind die Wunderversprechen der "Züchter" in Bezug auf Wesen, Charakter, Eignung (Meist sind das angeblich alles selbsterziehende Therapiehunde), Aussehen und Pflegebedarf. Das sind reine Werbeversprechen, denen du nicht glauben solltest. Die Preise sind auch überhöht verglichen mit Welpen der Ausgangsrassen.


    Bei allen Mischlingen können sämtliche Eigenschaften der Eltern auftreten, das trifft sich nicht immer in der goldenen Mitte. Sollte dir ein reinrassiger Pudel zB zu temperamentvoll sein, dann solltest du auch keinen Pudelmischling in Erwägung ziehen.

    Wenn du jede nicht der Ausgangsrassen nicht auch in Reinform gerne bei dir hättest, solltest du dir keinen Mischling aus diesen Rassen holen.


    Ich weiß nicht genau, was du konkret mit "Doodle" meinst, üblicherweise ist das ja die Bezeichnung für Mixe aus diversen Retrieverrassen mit Großpudel. Das sind dann natürlich große Hunde, du wolltest doch aber was Kleines?


    Gerade wenn du deinen Hund unter Umständen zeitweise fremdbetreuen alssen mußt, ist ein kleiner Hund sehr viel leichter unterzubringen als ein großer.

  • Malteser hatte ich mir auch überlegt, aber Bekannte meinten dass die Fellpflege so aufwändig sei und sie jeden zweiten Tag mit der Schere am Fell herumschneiden muss...

    Eine Bekannte hat eine Malteser und die bürstet ihn alle paar Tage und geht ca. alle 8 Wochen zum Friseur. Jeden zweiten Tag frisieren finde ich etwas übertrieben, das ist nicht notwendig.

  • Man kann die langhaarigen Rassen auch kurzschneiden lassen. Wäre mir persönlich zwar nix aber lieber ein...Keine Ahnung ordentlich geschnittener Malteser vom ordentlichen Züchter als ein überteuerter Mischling bei dessen Produktion die Dollarzeichen in den Augen leuchteten :zipper_mouth_face:

  • Mir persönlich würde an der Situation schwer fallen, dass der Hund im blödesten Fall fast das ganze erste Lebensjahr bzw.einen Großteil seiner junghundezeit im schlimmsten Fall von anderen Menschen betreut und erzogen wird, wenn du verhindert bist. Dann hast du am Ende quasi einen Hund, den du zwar als Welpe gekauft hast, aber wie ein „gebrauchter“ Hund ist, da er das meiste eben woanders gelernt hat und nicht durch dich bzw.nach deinen Wünschen und Erfordernissen für euer Leben.


    Wir haben zwei Hunde, die schon älter sind, wir sind ein eingespieltes Team, aber die Hunde sind nicht leicht im handling für andere Personen. Die Zeit, die ich im KH war über die Geburt war für die Hunde echt nicht schön. Besser wurde es dann, als ich wieder zuhause war, aber durch einen spontanen Kaiserschnitt war ich auch Wochen nach der Geburt noch nicht fit genug, um zb erzieherische Themen bei den Hunden durchzusetzen. Inzwischen sind 3 Monate vergangen und ich habe mich noch nicht wieder so erholt, dass es einfach wieder wie vorher ist für die Hunde. Und es liegt nicht mal am Baby, dass das so ist, sondern an meiner körperlichen Situation derzeit. Wenn ich jetzt einen jungen Hund hier sitzen hätte, den ich kaum kenne und der meine Regeln kaum kennt… sehr schwierig und es würde wohl auch die Beziehung deutlich belasten. Durch Schlafmangel etc ist alles sowieso schon angespannter als sonst.


    Und noch ein weiterer Punkt: was ist, wenn du eine gute Betreuung für den Hund findest, die für alle Szenarien bereit ist zu übernehmen und am Ende bindet der Hund sich komplett an diese Person?

    Würde bzw.müsste man das wieder auseinander reißen? Tut man dem Hund einen Gefallen damit?


    In der Regel binden sich Hunde, an die Person, die am meisten mit ihm macht. Und wenn du das nicht sein kannst, dann kann das eben so kommen.


    Anders ist es, wenn der Hund dich bereits als Bezugsperson ausgewählt hat und er dann in Betreuung geht.


    Je nach dem wie groß der Wunsch nach einem Hund ist, wäre sonst die umgekehrte Möglichkeit, dass man ggf. mit der Kinderwunsch Behandlung pausiert, bis msn sich mit dem Hund eingefunden hat. Das ist sicherlich nicht immer möglich aus verschiedenen Gründen, aber zumindest ein Aspekt, den man bedenken kann.

  • Je nach dem wie groß der Wunsch nach einem Hund ist, wäre sonst die umgekehrte Möglichkeit, dass man ggf. mit der Kinderwunsch Behandlung pausiert, bis msn sich mit dem Hund eingefunden hat. Das ist sicherlich nicht immer möglich aus verschiedenen Gründen, aber zumindest ein Aspekt, den man bedenken kann.

    Ich kenne mich mit Kinderwunschbehandlungen gar nicht aus, aber hier wars so, dass der Kinderwunsch schon da war als wir Eggsy als dritten Hund geholt haben. Und wir haben es mehr oder weniger so ähnlich gemacht, wie Lara004 vorgeschlagen hat.


    Es klingt vielleicht etwas blöd, aber mit dem Probieren-Schwanger-zu-werden haben wir gewartet bis wir sagen konnten, dass Eggsy mind. 1 Jahr alt sein wird ehe es mir passieren könnte, dass mich vielleicht auch die Schwangerschaft ausknockt.

    Jetzt wird Eggsy im März 2 Jahre alt und ich habe im April ET, für mich passt das alles sehr gut.

  • Toy ist eigentlich immer und bei jeder Rasse gleichzusetzen mit krank durch massive Verzwergung.

    Es gibt klein und es gibt zu klein.

    Da gibt es beim Toypudel aber auch solche und solche. Und gerade der Toypudel, auf den sich dein Beitrag bezieht, hat oft nicht die typischen Kleinsthundekrankeiten, eine normal lange Schnauze und lange Beine statt kurzer ausgedrehter Stampfer, eingedrückter Nase und herausquellenden Augen.

    Ich bin selbst auch nicht der größte Freund, aber ganz so, wie Du es hier pauschalisierst, ist es nicht. Immerhin ist der Übergang in der Rasse auch fließend, es gibt genug Nachkommen, die aus Toy kommen und selbst ins Zwergenmaß gewachsen sind, oder eben umgekehrt. Da machen 1-2cm den Unterschied.

    Also es gibt schon genug Toys, die ordentlich aussehen, gesund sind ohne PL und co.

  • Ich würde es nicht machen… Es ist irgendwie immer doof, Ratschläge zu geben, wenn man es selbst ganz anders gemacht hat. Aber vielleicht hilft dir meine Erfahrung ja trotzdem.

    Bei mir ist entgegen jeder Vernunft mit dem positiven Schwangerschaftstest ein Welpe (dritter Hund) eingezogen. Ich hab gedacht, wenn der Hund nach dem dritten Schwangerschaftsmonat einzieht, dann hört die Übelkeit auf und ich kann mich bis zu neunten Monat voll um das Welpi kümmern. Das war ein Irrtum!
    Ich hatte eigentlich eine komplikationslose Schwangerschaft und Geburt, aber trotzdem hat mich das alles dermaßen ausgeknockt, dass zeitweise nix mehr ging. Die Übelkeit hielt bis zum Schluss an, ich war wahnsinnig müde und mit wachsendem Bauch auch noch sehr kurzatmig. Mein Immunsystem war im Keller, sodass ich mir auch ständig irgendwas eingefangen hab.
    Ich hab zwar bis zuletzt gearbeitet, hab aber meinen Nebenjob sausen lassen, weil ich dazu keine Kraft mehr hatte. Auf der Hauptarbeit (im Homeoffice) war ich auch nicht mehr sonderlich produktiv. Haushalt ging so gut wie gar nicht.

    Und dann kam noch das schlechte Gewissen den Hunden gegenüber dazu. Die zwei älteren sind da ja glücklicherweise inzwischen sehr pflegeleicht, denen hat das nix ausgemacht, auch mal zwei Tage Haus und Garten zu hüten. Aber das Welpi braucht ja Input. Also musste mein Mann neben dem Haushalt und dem Nebenjob (den ich bei ihm habe) auch noch Gassirunden übernehmen. Oder mich auf Gassirunden begleiten, weil ich meinem Kreislauf nicht getraut habe.

    Und seit das Baby da ist… Ehrlich, ich hab keine Ahnung, wie andere Mütter das machen. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für sowas… :ugly: Ich bin jedenfalls sehr froh, dass mein Mann sich hauptsächlich um den Zwerg kümmert. Haushalt, Baby, Hund(e) gleichzeitig und noch dazu den Nebenjob, den ich wieder aufgenommen habe - das würde für mich nicht funktionieren. Das Baby allein ist schon ein Fulltime-Job und ich bin durch Schwangerschaft und Geburt auch noch alles andere als fit.

    Letztlich ist bei uns alles gut gegangen, aber das auch nur, weil ich das alles nicht allein machen musste und ich schon Hundeerfahrung hatte, das Welpi also ein wenig nebenher laufen konnte ohne dass ich mir übermäßig Gedanken zu Erziehungsthemen etc. machen musste. Zum anderen kam der Hund von einem wirklich guten Züchter, hat es mir also von Haus aus sehr leicht gemacht und hat noch dazu sehr von meinem Spitz profitiert, was ich so nicht erwartet hätte. Hundekontakte gab es auch genügend, weil ich da ja schon durch die anderen Hunde ein Netzwerk hatte. Und nicht zuletzt konnte ich dadurch die Hunde zur Geburt auch mal für eine Zeit (auch länger, wenn es nötig gewesen wäre) bei zwei lieben Freundinnen parken, denen ich voll und ganz vertraue und die auch erziehungstechnisch auf einer Wellenlänge sind.

    Ich will nicht sagen, dass es nicht geht, aber man sollte schon ein wirklich gutes Sicherheitsnetz mit doppeltem Boden haben, wenn man einen jungen Hund und Schwangerschaft/Baby unter einen Hut bringen will. Und man muss dann auch damit leben können, dass vieles nur mit Kompromissen möglich ist. Nen top erzogenen Junghund bekommt man so jedenfalls nicht, auch wenn ich mich da bei Juna wirklich nicht beschweren kann, sie ist trotzdem toll geworden. :herzen1:

  • Gerade ein maltipoo soll ja eigentlich perfekt für unsere Ansprüche sein, daher bin ich darauf gekommen.

    Ein Toypudel ist sehr klein, ja, aber das spricht mich persönlich einfach an. Mit großen Hunden kann ich persönlich nicht, da hab ich etwas Angst vor.

    Ein Malteser, Havaneser oder Bolonka ist da auch nicht anders, für die Rassen wird nur nicht soviel Marketing betrieben.


    Fakt ist: Pudelmixfell kann absolut nervig zu pflegen sein.


    Toypudel sind nicht klein, sondern winzig. Deutlich kleiner als ein Matipoo etc. Das ist Qualzucht.


    Ein Zwergpudel ist in deinem angedachten Format. WEIT entfert von einem großen Hund.


    Lass dir eines sagen: Als Hundebesitzer wirst du dich mit anderen Hunden, und darunter vielen großen Hunden auseinandersetzen müssen. Und durchaus energisch auftreten müssen, um deinen Hund zu schützen. Je kleiner, umso vehementer (denn viele andere Hundebesitzer nehmen keine Rücksicht!)

    Die Gefahr durch andere Hunde ist v.a. für ganz kleine Hunde beträchtlich. Da reicht ein ungeschickter Spielversuch und der Hund ist verletzt oder tot.

  • Bei uns ist es ähnlich... wir haben uns letztes Jahr für einen Hund entschieden, um einfach unseren Focus auf etwas anderes als auf den Kinderwunsch zu lenken.

    Wir haben seit knapp 2,5 Jahren den Kinderwunsch...1 Totgeburt und 3 Fehlgeburten später sind wir nun seit November in der Kinderwunschklinik. Das ganze ist sehr nervenzehrend und ich war zwischendurch auch ein dreiviertel Jahr in psychologischer Behandlung.

    Keine Ahnung ob unser Hund prinzipiell je ein richtig guter Familienhund wird und vor allem keine Ahnung ob das je mit einem Baby passt. Das muss man dann sehen und wir trainieren grundsätzlich viel.

    Aber was ich vor allem merke ist, dass der Hund mir psychisch sehr sehr gut tut und es war definitiv die allerbeste Entscheidung, die wir haben fällen können :)

  • Mein größter Fehler als Hundehalter bisher:

    Dass ich den Welpen nicht abgesagt habe, als ich wusste, dass ich schwanger bin.


    War nur Mittelrisikoschwangerschaft. Das arme Tier geriet mitten in die emotionalen Mühlen von Hormonen, Panikattacken und Verdacht auf early onset Präeklampsie. Wirklich viel Raum für den Hund war da nicht.


    Und ich war zu dem Zeitpunkt durchaus routiniert in Hundehaltung. Aber das mit diesem Hund hab ich verbockt.


    Außerdem konnte ich mich hochschwanger nimmer nach dem Hund bücken - der war auch ein Zwerg. Wah, war das mühsam. Immerhin waren die anderen beiden größer und solider und machten mir die Aufstehhilfe, wenn ich mal wieder den Winzling nicht mal anleinen konnte oder ihm lernen musste, mich anzuspringen.


    Mindestens im ersten Jahr meiner Babyhaltung haben die Hunde massiv drauf gezahlt. Geriet alles völlig aus dem Lot. Kind war - logischerweise - wichtiger als Hunde.



    Zumindest bei uns war der "Kinderwunschzeit" Hund der, der am wenigsten konnte, zu dem meine Bindung am schlechtesten war und der von vorn bis hinten drauf gezahlt hat. Lebt auch nimmer bei mir. Ich hab 5 Jahre gebraucht, mir das einzugestehen, dass das nur der emotionale Notnagelhund war und ich da sehr egoistisch war.

    Würde ich sie heute nehmen, wären die Dinge vermutlich anders. Damals war ein echt blöder Zeitpunkt.


    Heute hielte ich es vielleicht auch besser aus, einen Kleinsthund zu haben, der am liebsten auf einem wohnen würde. Denn während das Baby auch auf einem wohnen will und kein Zentimeter eigener Körper bleibt, und die Kaiserschnittnarbe einen wochen- bis monatelang gebückt gehen lässt, obwohl doch sonst alle ab Tag 5 wieder fit rumspringen, wird man irgendwann unrund.


    In Sachen Hundehaltung und Säugling danke ich allen Göttern, dass das Töchterchen ein komplettes Anfängerbaby wurde. Ich weiß nicht, ob wir alle Schreibaby und Hunde überlebt hätten.


    Ich versteh den Wunsch nach Hund. Hund als Ablenkungsprojekt (und das war es bei mir sicher) ist aber hm...unfair.

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